Teure Bazillen ....

Wer - ich bit­te schon wie­der ein­mal die dra­sti­sche Aus­drucks­wei­se zu ent­schul­di­gen - nichts zu Fres­sen hat, den küm­mert nicht, ob auf einer Ware "Bio" oder "Öko" steht und wie sie - ernäh­rungs­tech­nisch - zusam­men­ge­setzt ist.
Haupt­sa­che man wird davon satt!
Sol­che Emp­find­lich­kei­ten kön­nen sich nur jene arri­vier­ten Spin­ner lei­sten, die Geld in Hül­le und Fül­le haben und sich damit ein immer­wäh­ren­des Leben in immer­wäh­ren­der Jugend erkau­fen wol­len .... sie las­sen sich soge­nann­te "pro­bio­ti­sche Milch­säu­re­bak­te­ri­en" * - eine künst­lich geschaf­fe­ne Defi­ni­ti­on, die der Ver­dum­mung die­nen soll, dabei aber hoch­wis­sen­schaft­lich klingt, für teu­res Geld ver­kau­fen: Sie­he nach­fol­gen­den Auszug ....

  • Dano­ne Acti­mel Yogurt Drink
    (+) Cre­a­my and tastes gre­at with a few dif­fe­rent fla­vours (-) Can be a litt­le expen­si­ve (**)
  • Yakult
    (+) Sup­po­sedly good for you (-) Poten­ti­al­ly not good for your wal­let. (**)
  • Mull­er Vita­li­ty Yoghurt Drink
    (+) tasty and good for your gut (-) might not like yogurt (**)
  • Orchard Maid Orga­nic Drin­king Yogurt
    (+) Tasty, orga­nic, low in fat, good for you (-) More expen­si­ve than avera­ge drinks (**)

Erken­nen Sie was all die­sen Zube­rei­tun­gen gemein ist?
Sie kosten teu­res Geld - ohne den Nut­zen bele­gen zu können!



* Pro­bio­ti­sche Lebens­mit­tel ent­hal­ten meist Mikro­or­ga­nis­men (z. B. Bak­te­ri­en der Art Lac­to­ba­cil­lus cas­ei), die, sofern sie die Magen­pas­sa­ge zu einem nen­nens­wer­ten Anteil tei­lungs­fä­hig über­win­den kön­nen, im Dünn­darm, teil­wei­se auch im Dick­darm durch quan­ti­ta­ti­ve Ver­drän­gung einer Fehl­be­sied­lung z. B. mit Hefe­pil­zen oder nicht phy­sio­lo­gi­schen Darm­kei­men ent­ge­gen­wir­ken sol­len. Die betref­fen­den Bak­te­ri­en neh­men am kom­ple­xen Stoff­wech­sel der Darm­flo­ra teil, kön­nen sich nach Been­di­gung der Zufuhr jedoch in der Regel nicht dau­er­haft im Darm ansiedeln.
Beach­ten Sie die For­mu­lie­rung: Alles Kon­junk­tiv! Könn­te, wür­de, soll­te .... kein Beleg, kei­ne Wirkung!
Und eine wei­te­re Verdummung:
" .. Die Wer­bung schreibt dem "Lac­to­ba­cil­lus cas­ei (Shiro­ta)" beson­de­re Wir­kung zu. Da "bacil­lus" unschön klingt wird er kurz L. cas­ei genannt. .. "



** Pro­dukt­aus­sa­ge des Unter­neh­mens aus Australien:
1. What is Yakult?
Yakult is a fer­men­ted milk drink made by fer­men­ting skim milk pow­der and sugar with the bene­fi­ci­al bac­te­ria Lac­to­ba­cil­lus cas­ei Shiro­ta strain. This bac­te­ri­um helps to rep­le­nish the good bac­te­ria in the small intesti­ne, ensu­ring that our dige­sti­ve system works effi­ci­ent­ly and effectively.
2.
How is Yakult made?
A solu­ti­on of skim milk pow­der, sugar and water is ultra-heat trea­ted, then fer­men­ted using sel­ec­ted, live lac­tic acid bac­te­ria cal­led Lac­to­ba­cil­lus cas­ei Shiro­ta
*** strain. Natu­ral fla­vours are added, and Yakult is then bot­t­led and packa­ged. For full details, visit the Pro­duct Infor­ma­ti­on sec­tion of this website.



*** Lac­to­ba­cil­lus cas­ei Shirota
Milch­säu­re­bak­te­ri­en gehö­ren zu den wich­tig­sten Ver­tre­tern der mensch­li­chen Darm­flo­ra, sowie der Vagi­nal­flo­ra. Eini­ge Arten sind Krankheitserreger.


Ach ja, noch einen zwei letzte(-n) Gedan­ken:

  1. Da "pro­bio­ti­sches" Joghurt Essen­de natür­lich nicht zuge­ben kön­nen, daß man sie über's Ohr gehau­en hat behaup­ten Sie: "Also ich merk­te die Wir­kung schon nach weni­gen Tagen .... "
    Sicher, das Zeug kostet ja auch mäch­tig viel Geld .... so wie "Des Kai­sers neue Klei­der" .... die Dum­men ster­ben halt nicht aus .... 
  2. War­um ist L. cas­ei Unfug?
    Weil die Säu­re des Magens die Bak­te­ri­en zer­stört, das ist eine der Auf­ga­ben, die die Magen­säu­re erfüllt - im Dünn­darm kommt daher nur ein Bak­te­ri­um aus einer Mil­li­on Bak­te­ri­en lebend an. Und ob sich das "posi­tiv auf die Darm­flo­ra" aus­wirkt ist nir­gend­wo nach­ge­wie­sen .... aber dafür zahlt der Ver­brau­cher mehr als das Fünf­fa­che des nor­ma­len Prei­ses für Yoghurt!

Sie­he hier­zu auch: "Die Revo­lu­ti­on im Kühl­re­gal"

Kommentare

  1. Wenn pro­bio­ti­sche Bak­te­ri­en erst mit der Ankunft im Darm die ihnen zuge­dach­te Arbeit auf­neh­men kön­nen, stellt die Nah­rungs­auf­nah­me über Spei­se­röh­re und Magen offen­bar einen Umweg dar.
    Die oben auf­ge­führ­ten Mar­ken­pro­duk­te soll­te man daher über eine dem Wir­kungs­ort näher lie­gen­de Kör­per­öff­nung zuführen.

    1. Nicht nur einen Umweg, .... son­dern tat­säch­lich wohl eher eine Sack­gas­se! Was ankommt ist eine so gerin­ge Zahl ver­meh­rungs­fä­hi­ger Kei­me, daß man sich die Pro­ze­dur - und vor allem die Kosten - lie­ber schen­ken sollte ....


      Sie brin­gen aber eine inter­es­san­te Vari­an­te ins Spiel. Mög­li­cher­wei­se ist das eine gewinn­brin­gen­de Geschäftsidee: 
      Ein Kli­stier gefüllt mit pro­bio­ti­schen Kei­men - das hat 'was! Nur mit den ver­schie­de­nen Geschmacks­rich­tun­gen ist das dann so eine Sache ....

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