Verkommen ....

zur "Fuß­ball-Nati­on" - was einst "Land der Dich­ter und Den­ker" war!

In den Abend­nach­rich­ten steht der Bericht über die Ablö­sung des "National"-Torwarts an erster Stel­le. Die Betrof­fe­nen des Hoch­was­sers an der Elbe ste­hen ledig­lich auf Platz zwei .... eine Nach­rich­ten­re­dak­ti­on, die es nicht ver­steht Prio­ri­tä­ten zu set­zen. Ein Trauerspiel ....

Kommentare

  1. Genau das hat mich heu­te auch schreck­lich geärgert.
    Wen inter­es­siert denn das? Das hat doch nichts mit Nach­rich­ten mehr zu tun. Ein gutes Bei­spiel wie die Medi­en es schaf­fen ein Welt­bild kom­plett zu verschieben.
    Schlimm.....

    1. Dem, was auf der Stra­ße pas­siert, sehe ich noch halb­wegs gelas­sen ent­ge­gen, zumal ich mich ohne­hin nur rudi­men­tär in den Epi­zen­tren auf­hal­te. Es ist vor allem die zuneh­men­de (Oder auch nicht. War das wirk­lich mal anders?) bewuss­te Ablen­kung von Ereig­nis­sen, die wirk­lich Nach­rich­ten­keits­wert haben.

  2. Miß­fal­len .... aus­zu­drücken kann schon recht indi­vi­du­el­le Züge annehmen ....

    Wenn ich frü­her noch dar­auf hin­wei­sen konn­te, daß es zwi­schen den SAT1-Nach­rich­ten und ARD/ZDF-Nach­rich­ten Qua­li­täts­un­ter­schie­de gab, wer­te Tan­te Emma, so wird mir das jetzt - zuneh­mend - schlech­ter gelin­gen .... inso­weit tei­le ich ihre Empörung.

    Das Neue, wer­te Frau Ara­xe, ist die Tat­sa­che, daß man es jetzt nicht ein­mal mehr zu ver­schlei­ern sucht, son­dern dar­auf baut, daß es schon unwi­der­spro­chen hin­ge­nom­men wer­den wird ....

    Noch viel schlim­mer ist es aller­dings, daß bei sin­ken­der Qua­li­tät noch mehr Geld "abge­zockt" wer­den soll ....

    1. @ Tan­te Emma Ich bin mir jetzt nicht so sicher wie ich mir die "pas­sen­den Opfer" vor­stel­len soll - wen hät­ten Sie denn da so im Auge?

    2. die Leu­te, denen das über­haupt nicht auf­fällt. Men­schen, die tat­säch­lich der Über­zeu­gung sind: das sind die Din­ge, die wich­tig sind. Alle die so gemacht wur­den, dass man sie steu­ern und (ab)lenken kann, gera­de wie es einem gefällt.
      Irgend­wann gehö­ren die zu den Idio­ten, die nicht wis­sen wer für die Deut­schen ins Tor steht.
      Es stimmt schon lan­ge nichts mehr, Wer­tig­kei­ten, und sei­en sie noch so unter­schied­lich, ste­hen in einem fal­schen Licht. 
      Jedem sei­ne Welt­an­schau­ung, doch wenn es wich­ti­ger ist wel­che Schuh­grö­ße ein Bun­des­trai­ner hat, als zu wis­sen wel­cher Par­tei ein Bun­des­kanz­ler ange­hört, dann wird es mir unheimlich.

    3. @ C. Ara­xe " .. Es ist vor allem die zuneh­men­de ... bewuss­te Ablen­kung von Ereig­nis­sen, die wirk­lich Nach­rich­ten­keits­wert haben. "

      Nein, ich den­ke das war nicht immer so - um zunächst auf den Klam­mer­satz einzugehen ....

      Es gibt auch eine ande­re Ent­wick­lung hin zu "ame­ri­ka­ni­schen Medi­en­ver­hält­nis­sen" - wesent­lich bestimmt von Ein­flüs­sen der Geld­ge­ber, die hier ja auch dabei sind die angeb­lich "neu­tra­len" Auf­sichts­gre­mi­en der Rund­funk­an­stal­ten zu erobern - näm­lich die Kom­men­tie­rung von Ereig­nis­sen durch ande­re Repor­ter, die als "Eides­hel­fer" befragt wer­den - obwohl sie selbst die Ereig­nis­se / Sach­ver­hal­te auch nur vom Hören­sa­gen kennen. 

      Bei­spiel:
      ARD-Kor­re­spon­dent in USA wird befragt & sagt etwas zu einem Skan­dal im US-Kon­greß - müß­te man da nicht lie­ber jeman­den fra­gen, der dabei war?

    4. Nun ja, wel­cher Par­tei ein Bun­des­kanz­ler ange­hört, wird zuse­henst aber doch unerheblich ...

      Ich kann, was den Nach­rich­ten­keits­wert betrifft, nur eine sub­jek­ti­ve Mei­nung äußern. Ja, die DDR-Nach­rich­ten bei­spiels­wei­se bestan­den fast nur aus Pro­pa­gan­da, noch mehr sol­che Sen­dun­gen wie "Der schwar­ze Kanal", den­noch wur­den auch gera­de dort viel Unge­reimt­hei­ten auf­ge­deckt (auf dem einen Auge blind, was die dem System eige­nen Feh­ler betrifft, schau­te man um so mehr auf die der Geg­ner), die in den west­li­chen Medi­en allen­falls nur am Ran­de auf­ge­grif­fen wurden.

    5. " .. wel­cher Par­tei ein Bun­des­kanz­ler ange­hört, wird zuse­henst aber doch uner­heb­lich .. " (Zitat aus dem Text von Frau Araxe)
      Lei­der muß ich Ihnen da zustim­men .... es ist völ­lig uner­heb­lich für das, was pas­siert .... aus­tausch­ba­re Par­tei­sol­da­ten mit Stromlinienform ....

      Wenn das mit den DDR-Nach­rich­ten und deren Blick auf die hie­si­gen Ver­hält­nis­se so war - was ich nicht beur­tei­len kann, da ich nie* wel­che gese­hen habe **- so ist es recht scha­de, daß es das DDR-Ffern­se­hen nicht mehr gibt.


      *
      stimmt nicht ganz, ich habe 'mal bei Löwen­thal einen Aus­schnitt aus dem "Schwar­zen Kanal" gesehen ....
      **
      (ich glau­be Ihnen aber. Das soll­te kei­nen Zwei­fel ausdrücken)

    6. Ich möch­te aller­dings noch ein­mal hin­zu­set­zen, dass "Der Schwar­ze Kanal" eine der grau­en­haf­te­sten Sen­dun­gen (kein "gepfleg­ter Hor­ror") über­haupt war. Nun gut, Löwen­thal hat in die­ser Rich­tung auch sein Bestes gegeben.

    7. Ganz recht .... die bei­den haben sich auf ähn­lich fla­chem Niveau bewegt: "Ent­hül­lun­gen" etwa von der Qua­li­tät, die der US-Ver­tei­di­gungs­mi­ni­ster vor der UNO zum Beweis für A-Waf­fen-Plä­ne des Irak vorlegte ....

    8. Ach, was. Aka­de­mi­sche Ausbildung ... 
      Ein Stu­di­um ent­spre­chen­der Rich­tun­gen kann för­der­lich sein. Muss es aber nicht. Vor allem, wenn man nie gelernt hat, selbst­stän­dig zu den­ken. Allei­ni­ges Wis­sen (was ja auch sehr schwam­mig ist, wenn man es nur vom theo­re­ti­schen Aspekt her sieht und um so frag­wür­di­ger ist) erreicht man nicht, indem man das adap­tiert, was man ein­ge­trich­tert bekommt. Man muss schon wis­sen wol­len. Von sich aus, ohne äuße­re Zwän­ge. Das ist zumin­dest mei­ne Mei­nung, ganz ohne aka­de­mi­sche Wei­hen. Ich habe nicht mal ein Abitur, was viel­fach auf Ungläu­big­keit trifft, was ich auch ver­ste­hen kann, wenn ich mit­be­kom­me, über was für ein All­ge­mein­wis­sen so hie­si­ge Abitu­ri­en­ten ver­fü­gen. Zu DDR-Zei­ten war das eben etwas anders, auch wenn man einen Abschluss im Ein­ser-Bereich hat­te, konn­te man nicht ohne Wei­te­res das Abitur machen. Ich hat­te dazu­mal ohne­hin die Lust am auf­ge­zwäng­ten Ler­nen ver­lo­ren, so dass ich kei­ner­lei Inter­es­se hat­te, mich in die­ser Rich­tung zu bemü­hen. Das war damals auch ziem­lich irrela­vant, ob man nun sein Abi macht oder nicht. Es hat­te jeden­falls über­haupt nicht die Bedeu­tung, die es im "Westen" hat­te. Und ich bin dann doch sehr dank­bar, über den Weg, den ich genom­men habe. Kon­se­quent mei­nen krea­ti­ven Inter­es­sen fol­gend, mei­nen Wis­sens­durst im Pri­va­ten verfolgend.

    9. Wie ich schon .... an ande­re Stel­le geschrie­ben habe (bin zu die­ser Stun­de zu faul den Link zu suchen - mor­gen!) hal­te ich nichts davon, nur nach einem aka­de­mi­schen Abschluß zu schie­len oder - von der ande­ren Sei­te aus gese­hen - nur dar­an einen Men­schen mes­sen zu wol­len. Ich bin - da sind wir sicher einer Mei­nung - über­zeugt, daß es dar­auf ankommt, das, was man macht mit gan­zem Her­zen zu tun. 
      Ob mit oder ohne "förm­li­che" Bildung ....

      "Bil­dung" - in mei­nem Sin­ne - hat mit aka­de­mi­schen Gra­den nichts, aber auch gar­nichts zu tun! Sich auf Men­schen ein­stel­len zu kön­nen (nicht hier, son­dern im rich­ti­gen Leben) bedeu­tet Men­schen nach ihrer sozia­len Kom­pe­tenz zu beurteilen: 
      Wer da durch das Raster fällt ist wirk­lich nicht wert, daß man sich mit ihr/ihm befaßt .... 

      Fazit:
      1.
      Weder Schul­no­ten noch aka­de­mi­sche Abschlüs­se sind für sich genom­men aus­sa­ge­fä­hig oder Garan­ten für "Lebens­er­folg" - da zäh­len doch ganz ande­re Fähigkeiten/Fertigkeiten.
      2.
      Was aller­dings die tat­säch­li­chen Mög­lich­kei­ten angeht, sieht es - lei­der - in die­sem Land etwas anders aus: For­ma­le Abschlüs­se wer­den "abge­fragt" - und trotz gegen­tei­li­ger Mei­nung wer­den sie dann die erste - unüber­wind­li­che - Hürde .... 
      3.
      In bestimm­ten Berei­chen ist eine aka­de­mi­sche Aus­bil­dung nur aus einem Zweck nütz­lich: Man lernt nach Ant­wor­ten zu suchen, vor allem aber lernt man, wie man das schnell und ratio­nell macht. 
      Wei­ter­hin sam­melt man in kur­zer Zeit wesent­li­che Er-/Kennt­nis­se, die man so kon­zen­triert nir­gend­wo sonst ange­bo­ten bekommt ....

    10. Ja, was die Mög­lich­kei­ten betrifft, vor allem, wenn man die Wahl hat, stim­me ich Ihnen zu. Eigent­lich muss man hier Abitur machen, stu­die­ren etc., um über­haupt aner­kannt zu wer­den. Die­ser Quer­ein­stieg, den ich unter­nom­men habe, ist nur in den sel­te­sten Fäl­len mach­bar. Trotz­dem bleibt bei mir ein Rest an Skep­sis, ob so ein gelei­te­ter Weg das Opti­ma­le ist. Ich kann's ja nur danach beur­tei­len, was ich von ande­ren mit­be­kom­me und da wird dann viel­mals die lei­ten­de Rich­tungs­wei­sung zur Qual, gera­de wenn es eigent­lich voll und ganz den eige­nen Inter­es­sen ent­spricht. Es geht da sehr viel Lust ver­lo­ren, ler­nen zu wol­len. Und auch soll­te man nicht unter­schät­zen, wie viel Lust das eige­ne Erfor­schen (bar jeder Anlei­tung) berei­tet. Auch wenn es müh­se­lig ist und man oft nur im Dunk­len sei­nen Weg fin­det, man betritt damit doch eher Pfa­de, die eben nicht so aus­ge­leuch­tet sind und das Gefühl des Selbst­ent­deckens, um der viel­fa­chen höhe­ren Erkennt­nis, dass man wirk­lch ver­steht und eben nicht "nur" Erkennt­nis­se über­nimmt (was ja viel­fach doch lei­der nur Lern­pro­zes­se aus­macht), das macht für mich den unaka­de­mi­schen Lern­pro­zess aus. Die "kur­ze" Zeit eines Stu­di­ums ist Selek­tio­nen unter­wor­fen, die man größ­ten­teils nicht selbst unter­nimmt. Als wis­sens­dur­sti­ger "Dilet­tant" ist man hin­ge­gen voll­kom­men frei. Es liegt nur am eige­nen Drang, sich inten­siv sei­ne Wege zu suchen.

    11. Der von Ihnen beschrie­be­ne Pro­zess .... des Erfor­schens, Sel­ber­fin­dens ist auch lern­theo­re­tisch(!) der bes­se­re Weg. Was ich schon bedau­ert habe - und was uns hier irgend­wann wie ein Bume­rang tref­fen wird - ist eben die­se Tat­sa­che: Wir "schleu­sen" jun­ge Men­schen durch ein System, ohne ihnen dabei die Freu­de am Ler­nen bei­zu­brin­gen. Sta­ti­sche, auf "Bedürf­nis­se des Arbeits­um­fel­des" abge­stimm­te Inhal­te füh­ren zu Heer­schaa­ren von funk­tio­nie­ren­den Mario­net­ten - und die Weni­gen, die aus­bre­chen, wer­den von der Flut der Wil­len­lo­sen weggespült ....

      Ja, ich stim­me Ihren letz­ten drei Sät­zen voll und ganz zu. 
      Ich muß aber zuge­ben, daß ich mich nicht mehr ge/be - rufen füh­le, gegen die­se Wind­müh­len anzugehen ....

  3. Nach mei­nem Verständnis .... 


    Nach mei­nem Ver­ständ­nis kommt

    • wvs am 07.04.2006 22:05
    • vor

    • big­ber­ta - 8. Apr, 00:01
    • aber wir wis­sen ja, "weiß ist schwarz und schwarz ist weiß":

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