Zur Frage von "Schuld" ....

am Bei­spiel des Unglücks von Bad Reichenhall

Das Klap­pern des Mes­ser­wet­zens ist schon im Hin­ter­grund zu hören. Sie wer­den vor­be­rei­tet um sie dann irgend­ei­nem "Ver­ant­wort­li­chen" in den Leib zu rammen ....
Die kochen­de Volks­see­le braucht ein "Opfer" an dem sie ihr Müt­chen küh­len kann - und hat noch alle­mal mit Hil­fe von Bou­le­vard­pres­se oder Sen­sa­ti­ons­fern­se­hen ein Opfer gefunden!

Aber gemach:
Schau­en wir doch erst ein­mal genau an, was da eigent­lich pas­siert ist. Eine Eis­sport­hal­le ist - aus bis­lang noch unge­klär­ter Ursa­che - zusam­men­ge­bro­chen und hat fünf­zehn Men­schen unter sich begra­ben. Eine schreck­li­che Sache - zumal wenn Kin­der betrof­fen sind. Dann wird noch viel lau­ter geklagt als wenn nur Erwach­se­ne umge­kom­men wären .... schon da fängt es m.E. an "unlo­gisch" zu wer­den. Sind Erwach­se­ne etwa weni­ger "wert" als Kinder?

Ver­säum­nis­se?
Von "Ver­säum­nis­sen" ist die Rede. Natür­lich fällt man zuerst über den Bür­ger­mei­ster, dann über den Rat all­ge­mein und schließ­lich über die Bau­auf­sicht her - ohne daß irgend­ei­ner der bis­lang Kla­ge­füh­ren­den etwas Genau­es wüß­te, ohne daß die Fach­leu­te, die etwas vom Bau­en, von Sta­tik ver­ste­hen zu Wort gekom­men wären - hier wird jeder zum Exper­ten, und außer­dem hat man es ja schon immer gewußt ....

Emo­tio­nen statt Fakten:
Ein bekla­gens­wer­ter Zustand in dem sich die öffent­li­che Mei­nung bei uns befin­det. In sol­chen Zei­ten wäre doch gera­de eine seriö­se Ana­ly­se, mit Abstand zum schreck­li­chen Unglück, die beste Vor­ge­hens­wei­se. Aber nein, gewohnt von den Medi­en umge­hend einen Mis­se­tä­ter prä­sen­tiert zu bekom­men holt wer über­haupt eine Mei­nung äußern kann - und das sind ja fast alle Bür­ger in die­sem Land - erst ein­mal zum Rund­um­schlag aus:
Irgend­wie wird das schon die Rich­ti­gen treffen!

Das gan­ze Getue, das Kas­perl­thea­ter, erin­nert mich an die Betrof­fen­heit nach dem Tsunami:
Jeder gab sei­nen Senf dazu, alles nach­ge­plap­pert aus den Infor­ma­tio­nen, die in den Medi­en ver­brei­tet wur­den - erst jetzt, ein Jahr spä­ter, wird Stück für Stück bekannt was damals tat­säch­lich pas­sier­te. Es wird dif­fe­ren­zier­ter, mit wenig Emo­ti­on und dafür umso mehr Sach­ver­stand dar­ge­stellt. Gut so!

Ja, und des­we­gen fän­de ich es sehr viel ange­brach­ter, wenn sich Fach­leu­te in Ruhe und ohne öffent­li­chen Druck an die Suche nach den Ursa­chen machen könn­ten, wenn sich die Schwät­zer und Repe­ti­teu­re von Medi­en­mei­nung zurück­hiel­ten und man das Trau­ern denen über­lie­ße, die Ange­hö­ri­ge ver­lo­ren haben .... alles ande­re sind Krokodilstränen!

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