Persönlichkeitsersatz? Langeweile? Cool?
...during the first half of the 20th century those ubiquitously visible tattoos--eagles and anchors, shields and ships, flags, daggers, and dancing hula girls--carried their own specific set of conflictual connotations. American culture at the time cathected the sailor's tattoo to national militaristic fantasies, desires for the exotic, and the penultimate masculinity of rugged bravery ..
Vorbei die(se) Zeiten (oben), in denen es nur sogenannte "Randgruppen" sind, die ihren Körper mit tattoos 'gestalten' lassen.
Ein Tattoo führt bei 95% der dergleichen verunstalteten Träger/-innen zu später Reue - mit ca. 20-fachen Kosten (berechnet vom Preis der Tätowierung) für die Entfernung .... sofern es überhaupt möglich ist, was bei großflächigen 'Kunstwerken' zweifelhaft sein dürfte.
Kritiklose Hinnahme von Gruppenzwängen* - seien sie nun tatsächlich vorhanden oder nur impliziert - macht solche Absurditäten erst möglich.
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Tattooing is . . . a bodily code for registering social forces as part of the person on whom these social forces impinge, thereby creating a conceptual closure, a unity, out of what is, in fact, a relation of marginality and exclusion.
[Gell Wrapping in Images p. 27.]
Jedes tattoo ist aus meiner Sicht überflüssig. Allerdings hindert es mich nicht daran manche tattoos dennoch zu mögen. So wie das nachfolgend abgebildete, weil es einfach "witzig" ist:
[Der erste Entwurf zu diesem Thema stammt vom 21. April 2006; 01:38h. Deshalb sind nicht alle Links auf der Seite noch 'aktiv' - ich versichere allerdings, dass das damals so da stand wie es oben zitiert wurde.]
Es gibt ja tatsächlich Menschen, für die Ihre Tattoos was bedeuten. Erinnerungen an geliebte Lebewesen oder die Verbindung mit anderen Herzensangelegenheiten. Das finde ich gut und verständlich.
Ich freu mich schon auf bunte alternde Haut bei meinen Mitmenschen:D oder auf Schwalben, die ehemals fröhlich auf dem Dekoltee flogen, nun ein paar Etagen tiefer zu finden sind.
Ich kenne nen Typern, der hat nen ziemlich schicken Wikinger auf seiner brust. dummerweise gesellten sich zu dem Wikinger im Laufe der jahre (und im Laufe seines Substanzenkonsums) noch ein falschgeschriebener text eines Liedes, eine Frau ohne richtige Hände und Füße, weil der Künstler dies nicht könnte, diverse Schriftzüge und Sternchen und: ein Bernnender Toaster mit Stecker...irgendwie ne tragische Tattoo-Karriere.
Also:
Ein brennender Toaster mag ja witzig sein, als Poster, oder als Skulptur - aber als 'tattoo'?
Ich bin da nun mal sehr konservativ und denke daran, was die 'tattoo'-Träger/-innen wohl später machen, wenn der Trend mal vorbei ist ....