Tattoo - wozu?

Per­sön­lich­keits­er­satz? Lan­ge­wei­le? Cool?

...during the first half of the 20th cen­tu­ry tho­se ubi­qui­tous­ly visi­ble tat­toos--eagles and anchors, shields and ships, flags, dag­gers, and dancing hula girls--car­ri­ed their own spe­ci­fic set of con­flic­tu­al con­no­ta­ti­ons. Ame­ri­can cul­tu­re at the time cathec­ted the sailor's tat­too to natio­nal mili­ta­ri­stic fan­ta­sies, desi­res for the exo­tic, and the pen­ul­ti­ma­te mas­cu­li­ni­ty of rug­ged bravery .. 

[Hier gele­sen]

Vor­bei die(se) Zei­ten (oben), in denen es nur soge­nann­te "Rand­grup­pen" sind, die ihren Kör­per mit tat­toos 'gestal­ten' lassen. 
Ein Tat­too führt bei 95% der der­glei­chen ver­un­stal­te­ten Trä­ger/-innen zu spä­ter Reue - mit ca. 20-fachen Kosten (berech­net vom Preis der Täto­wie­rung) für die Ent­fer­nung .... sofern es über­haupt mög­lich ist, was bei groß­flä­chi­gen 'Kunst­wer­ken' zwei­fel­haft sein dürfte.

Kri­tik­lo­se Hin­nah­me von Grup­pen­zwän­gen* - sei­en sie nun tat­säch­lich vor­han­den oder nur impli­ziert - macht sol­che Absur­di­tä­ten erst möglich.


*

Tat­too­ing is . . . a bodi­ly code for regi­stering social forces as part of the per­son on whom the­se social forces impinge, ther­eby crea­ting a con­cep­tu­al clo­sure, a unity, out of what is, in fact, a rela­ti­on of mar­gi­na­li­ty and exclu­si­on.

[Gell Wrap­ping in Images p. 27.]

Jedes tat­too ist aus mei­ner Sicht über­flüs­sig. Aller­dings hin­dert es mich nicht dar­an man­che tat­toos den­noch zu mögen. So wie das nach­fol­gend abge­bil­de­te, weil es ein­fach "wit­zig" ist:

https://blogs.warwick.ac.uk/images/rezas/2004/12/09/tattoo_of_the_year.jpg


 - dead link -


[Der erste Ent­wurf zu die­sem The­ma stammt vom 21. April 2006; 01:38h. Des­halb sind nicht alle Links auf der Sei­te noch 'aktiv' - ich ver­si­che­re aller­dings, dass das damals so da stand wie es oben zitiert wurde.]

Kommentare

  1. Es gibt ja tat­säch­lich Men­schen, für die Ihre Tat­toos was bedeu­ten. Erin­ne­run­gen an gelieb­te Lebe­we­sen oder die Ver­bin­dung mit ande­ren Her­zens­an­ge­le­gen­hei­ten. Das fin­de ich gut und verständlich.
    Ich freu mich schon auf bun­te altern­de Haut bei mei­nen Mitmenschen:D oder auf Schwal­ben, die ehe­mals fröh­lich auf dem Dekol­tee flo­gen, nun ein paar Eta­gen tie­fer zu fin­den sind.

    Ich ken­ne nen Typern, der hat nen ziem­lich schicken Wikin­ger auf sei­ner brust. dum­mer­wei­se gesell­ten sich zu dem Wikin­ger im Lau­fe der jah­re (und im Lau­fe sei­nes Sub­stan­zen­kon­sums) noch ein falsch­ge­schrie­be­ner text eines Lie­des, eine Frau ohne rich­ti­ge Hän­de und Füße, weil der Künst­ler dies nicht könn­te, diver­se Schrift­zü­ge und Stern­chen und: ein Bern­nen­der Toa­ster mit Stecker...irgendwie ne tra­gi­sche Tattoo-Karriere.

  2. Also:
    Ein bren­nen­der Toa­ster mag ja wit­zig sein, als Poster, oder als Skulp­tur - aber als 'tat­too'?

    Ich bin da nun mal sehr kon­ser­va­tiv und den­ke dar­an, was die 'tattoo'-Träger/-innen wohl spä­ter machen, wenn der Trend mal vor­bei ist ....

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