Ich bin (k)ein Elephant, Madame!

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".. Ich bin ein Elephant, Madame! .." behan­delt den Auf­stand von Schü­lern die ver­su­chen die auto­ri­tä­ren Struk­tu­ren ihrer Schu­le zu durch­bre­chen. Sie ver­lan­gen eine demo­kra­ti­sche Schul­form. Der Film ent­larvt die Leh­rer, die sich an der alt­her­ge­brach­ten Form von Schu­le fest­klam­mern. [Bear­bei­te­tes Zitat nach WIKIPEDIA]

Die neue Schreib­wei­se "Elefant" hat die älte­re Form "Elephant" abge­löst - was wohl ganz im Sin­ne des Film­in­hal­tes als Ergeb­nis der Auf­leh­nung gegen alt­her­ge­brach­te Struk­tu­ren ver­stan­den und inter­pre­tiert wer­den kann. 

Ganz im Zeit­ge­fühl der aus­lau­fen­den sech­zi­ger Jah­re aus­ge­stal­tet war der Film zum dama­li­gen Zeit­punkt ein 'Auf­re­ger', denn sich gegen Auto­ri­tä­ten (Leh­rer) zu stem­men galt als Auf­ruhr gegen die bestehen­de Ord­nung. Den­noch waren der­glei­chen Anstö­ße wich­tig. Sie konn­ten den Aber­witz man­cher Rege­lun­gen und Ver­hal­tens­nor­men nicht nur in den Schu­len, son­dern den Umgang der Gesell­schaft mit ihren Her­an­wach­sen­den schlecht­hin, ver­deut­li­chen und durch die Über­spit­zung als unsin­nig und lei­stungs­min­dernd vorführen.

Viel­fach preis­ge­krönt ist der­glei­chen sozi­al- und gesell­schafts­kri­ti­sches Film­schaf­fen durch die gigan­to­ma­ni­schen U.S.-Produktionen abge­löst wor­den. Die sol­len nur noch 'unter­hal­ten', aber nicht mehr zum Nach­den­ken anre­gen. Wir sind über­schüt­tet mit ame­ri­ka­ni­schem Film­schund der von den wah­ren Pro­ble­men ablenkt und die not­wen­di­ge Kri­tik am gesell­schaft­li­chen Irr­weg in für die Mäch­ti­gen erträg­li­chen - weil unge­fähr­li­chen - Bah­nen lenkt.

Wenn also an irgend­ei­ner Stel­le der Satz "Frü­her war Alles bes­ser" zutrifft, dann bei dem, was uns heu­te so als "Filmkunst" prä­sen­tiert wird.

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[Trai­ler]

Kommentare

  1. Wobei man aller­dings die Reich­wei­te des (deut­schen) Autoren­ki­nos auch nicht über­be­wer­ten soll­te. So wie der SDS nicht Deutsch­land war, so waren auch die Pro­gramm­ki­no­gän­ger nicht der über­wie­gen­de Teil der deut­schen Rezi­pi­en­ten. Auch dort fan­den sich "Bud Spen­cer, Der Mann mit der Todes­kral­le und Dr. No in über­wie­gen­der Ein­tracht bei den meist gese­he­nen Fil­men. Und auch "Angst essen See­le auf" bspw. fand zwar durchs Fern­se­hen einen wei­te­ren Seh­erkreis, aber Fass­bin­der wur­de letzt­lich doch vom Wei­ßen Hai gefres­sen, sinn­bild­lich zumindest. ;-)
    Ich ärge­re mich heu­te auch über viel Prü­de­rie und Bigot­te­rie in den her­kömm­li­chen Block­bu­stern und hin und wie­der auch über ver­lo­ren­ge­gan­ge­ne Ansprü­che an ein Kino als "para­dig­ma­ti­sche Lehr­an­stalt" (um hier Thea­ter durch Kino zu substituieren).
    Aber wenn ich tief in mich hin­ein­hor­che, dann stel­le ich fest, ich mag gar kei­ne schwe­re Kost mehr gucken, die Zeit vor der Glot­ze (Kino gehe ich schon seit einem Jahr­zehnt nicht mehr) mag ich seicht unter­hal­ten wer­den. Schwe­re Kost hole ich mir aus der Zei­tung und Büchern.
    Ich muss immer schmun­zeln, wenn man mit sei­nen eige­nen "Best-of" Fil­men auf eine ande­re Gene­ra­ti­on stößt. Eine mei­ner lieb­sten Leh­re­rin­nen konn­te sich ein­fach nicht vor­stel­len, wie­so jemand die Rocky-Horror-Picture-Show(nicht mein Favo­rit. :-D ) als Kult­film bezeich­net, aber mit "Kin­der des Olymp" nicht mehr viel anfan­gen kann.
    Ich fand das nie tren­nend oder unver­ein­bar. Ich mag alte Fel­la­tio Felli­ni Klas­si­ker wie "La Stra­da" genau­so, wie ich mich auch an „Star Wars“ oder den „Mup­pets“ erfreu­en kann. (Kri­ti­scher) Anspruch allei­ne ist mir zu wenig als Kri­te­ri­um für Filmkritik.
    Und wie ich ein­gangs andeu­te­te waren die mei­sten der "Klas­si­ker" sowie­so nur einem eli­tä­ren Publi­kum Weg­be­glei­ter, die Mas­se wur­de eher bei Sis­si feucht, an wel­cher Stel­le des Kör­pers auch immer. :-D

  2. Kor­rekt: Das 'Pro­gramm­ki­no' hat­te nur eine begrenz­te Zuseh­erzahl, den­noch wur­de viel dar­über gespro­chen und obwohl nur klei­ne Besu­cher­zah­len zu ver­zeich­nen waren strahl­te es doch in die Gesell­schaft aus ....

    Sehr inter­es­sant, daß Sie Bud Spen­cer anfüh­ren - mit einem Sohn im (damals) ein­schlä­gi­gen Alter war das durch­aus The­ma weil für mei­ne Begrif­fe am Ran­de des guten Geschmacks. Selbst da habe ich dazu­ge­lernt, ein Freund mit ent­spre­chen­der uni­ver­si­tä­rer Aus­bil­dung beru­hig­te mich indem er mir ver­si­cher­te, sol­che Ido­le sei­en ledig­lich vor­über­ge­hend wich­tig und bald ver­ges­sen (dem glaub­te ich, weil er bei He-Man und Kon­sor­ten schon rich­tig gele­gen hatte).

    Als "Fast-nie-mehr-ins-Kino-Gän­ger" bin ich heut­zu­ta­ge sel­ten auf dem Lau­fen­den. Ich ver­fol­ge aber trotz­dem man­che Ent­wick­lun­gen und hat­te ja kürz­lich etwas zu "Ava­tar" geschrie­ben. Von dem Film war ich ange­nehm über­rascht, denn ent­ge­gen des­sen was im werb­li­chen Vor­lauf lief über­zeug­te der Film bei nähe­rem Hin­se­hen schon.

    Zuletzt ist es mit die­sem Arti­kel auch mein Anlie­gen der Nach­ge­nera­ti­on auf­zu­zei­gen, daß es schon frü­her eine gewis­se Auf­müp­fig­keit gab ;)

    *edit*
    Rocky-Hor­ror-Pic­tu­re-Show, Star Wars oder Mup­pets sehe ich so wie Sie, ich set­ze noch High Noon, Die Brücke am Kwai, Ali­en und Cyra­no de Ber­ge­rac (franz. gereim­te Fas­sung) hin­zu ....

    (Was mich auf den Gedan­ken bringt 'mal eine Liste zu ver­fas­sen und zwar gewer­tet, von gut nach weni­ger gut.)

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