Preisunterschiede

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Vie­le Arti­kel des täg­li­chen Bedarfs sind in den mei­sten Län­dern auf erstaun­li­che Wei­se dem Ein­kom­mens­ni­veau ange­paßt. Egal in wel­chem euro­päi­schen Land man sich auf­hält kann man das selbst leicht erken­nen. Ein Blick auf die ein­schlä­gi­ge Sta­ti­stik ver­mit­telt einen Ein­druck zum durch­schnitt­li­chen Ver­dienst der dor­ti­gen Bevölkerung. 

Grund­nah­rungs­mit­tel kön­nen sich meist selbst jene Men­schen in aus­rei­chen­der Men­ge lei­sten die ledig­lich über gerin­ge Mit­tel ver­fü­gen. Sowie es aller­dings anspruchs­vol­le­re Pro­duk­te sind klafft zwi­schen denen die sie bezah­len kön­nen und denen die es sich nicht kau­fen kön­nen eine immer grö­ße­re Lücke.

Kürz­lich muß­te ich den Vor­rat an Schmerz­ta­blet­ten erneu­ern und war sehr erstaunt:
30 Tablet­ten Ibu­profen 400 zum Preis von 2,05 €uro - das war unschlag­bar gün­stig. In Deutsch­land hat­te ich zuletzt für 20 Tablet­ten des glei­chen Wirk­stof­fes in glei­cher Dosie­rung noch mehr als acht €uro bezahlt. Was bei glei­cher Men­ge (30 Stück) den stol­zen Preis von ca. 12,00 €uro aus­ge­macht hätte.

Sechs­mal soviel?
Wie erklärt sich das?

An der Ver­packung und der Her­stel­lung kann es nicht lie­gen - schließ­lich kosten die Maschi­nen über­all auf der Welt gleich viel. Das gilt auch für die Chemikalien.

Es gibt (min­de­stens) vier Grün­de für den Preisunterschied:

  • Erstens ist der Her­stel­ler­preis niedriger;
  • Zwei­tens legt der Staat eine Preis­ober­gren­ze für die Wirk­stof­fe als Fer­tig­arz­nei­mit­tel fest;
  • Drit­tens ver­die­nen die Apo­the­ker in Spa­ni­en weni­ger pro Packung;
  • Vier­tens sind bestimm­te Pro­duk­te von der Ver­schrei­bung aus­ge­schlos­sen und daher 'zieht' der Preis von ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Sub­stan­zen den der frei ver­käuf­li­chen, nied­ri­ger dosier­ten Pil­len nicht nach oben.

"Medi­ca­men­to suje­to a pre­scrip­ción médi­ca" was heißt: "Arz­nei­mit­tel auf ärzt­li­che Ver­schrei­bung" - steht zwar auf der Packung, aber was in "D" nicht denk­bar ist sehen die Spa­ni­er locker, man bekommt dies Arz­nei­mit­tel näm­lich auch ohne Verschreibung.

200 mg sind in "D" ver­schrei­bungs­frei. Was dar­über dosiert ist bedarf einer Ver­schrei­bung. Welch ein Quatsch, denn wenn man 2 x 200 mg ein­nimmt ist die Dosie­rung wie bei einer 400 mg Tablette.

Zurück zu den ein­gangs dis­ku­tier­ten Lebens­hal­tungs­ko­sten. Am Bei­spiel der Tablet­ten - natür­lich kein wesent­li­cher Fak­tor des nor­ma­len Haus­halts­bud­gets - wird deut­lich war­um ins­ge­samt die Aus­ga­ben eines spa­ni­schen Haus­hal­tes nied­ri­ger aus­fal­len als in "D". Die klei­nen Unter­schie­de addie­ren sich, ins­ge­samt wer­den so die Kosten gerin­ger und machen, übers Jahr berech­net, einen merk­li­chen Unter­schied aus. 

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