Neusprech für "Bestechung"

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Die Dis­kus­si­on um den Zugang für Lob­by­isten zum Bun­des­tag, ange­sto­ßen durch eine Kla­ge von "abge­ord­ne­ten­watch" [meh­re­re Quel­len], hat sich über vie­le Mona­te hin­ge­zo­gen. Was her­aus­kam ist eine neue Rege­lung nach der sol­che Aus­wei­se nicht mehr "geheim", son­dern in einem trans­pa­ren­ten Ver­fah­ren aus­ge­ge­ben wer­den sollen.

Das ist bestimmt ein Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung - aber reicht das wirk­lich aus?

Lob­by­is­mus ist lega­li­sier­te Bestechung.
Wer Abge­ord­ne­te dazu bringt etwas bestimm­tes gegen Geld zu tun, sich bei einer Abstim­mung in einer ihm geneh­men Art zu ver­hal­ten tut nichts ande­res als ein Bau­un­ter­neh­mer der dem Bau­amts­lei­ter einen Umschlag vol­ler Geld zusteckt. Der Unter­schied ist ledig­lich, dass der letzt­ge­nann­te Fall mit dem Begriff "Bestechung" eine straf­be­wehr­te Hand­lung, die Zuwen­dung an Abge­ord­ne­te als "Unter­stüt­zung der poli­ti­schen Arbeit" bezeich­net werden.

Alle Par­tei­en - mit Aus­nah­me der Par­tei "Die LINKE" - sind betrof­fen. So wur­de die Par­tei "Die Grü­nen" letz­tens mit einer "Spen­de" von 100.000 €uro bedacht. Vom Ver­band der Waf­fen­lob­by. Ähn­li­che Beträ­ge gin­gen an die ande­ren Par­tei­en. Nur "Die Lin­ke" hat kei­ne Bestechungs­gel­der aus die­ser Ecke angenommen. 

Sol­che Groß­zü­gig­keit zeigt Wir­kung.
Wir sind unter den fünf größ­ten Waf­fen­lie­fe­ran­ten der Welt zu fin­den. U.S.A., Ruß­land, Chi­na, Frank­reich sind die ande­ren 'Gro­ßen' in dem Geschäft mit dem Tod - denn jede Waf­fe tötet Men­schen, das darf man nicht ver­ges­sen und muß es immer wie­der sagen. 

Nicht zuletzt die­se Waf­fen­flut in den letz­ten Jah­ren hat dazu geführt, dass Men­schen aus den Kriegs­schau­plät­zen flie­hen und ihr Heil in den Län­dern suchen, die ihnen 'sicher' erschei­nen - wie z.B. bei uns. Der anhal­ten­de Flücht­lings­strom ist eine unmit­tel­ba­re Fol­ge von Waf­fen­ver­käu­fen in Kon­flikt­ge­bie­te und eine spru­deln­de Quel­le von Ein­nah­men für die Län­der, die nicht zuletzt durch ihre Poli­tik und Bünd­nis­se mit bestim­men an wel­chen Stel­len auf dem Glo­bus es "brennt".

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Ein herz­li­ches "Dan­ke" an Klaus Böcker für Lin­k­adres­se & Themenvorschlag

Kommentare

  1. Ja, das ist heuch­le­risch, men­schen­ver­ach­tend, kon­tra­pro­duk­tiv, kurz­sich­tig, dumm und abscheu­lich und wird wei­ter­hin zu nichts Gutem führen.

    1. Da kann ich nur beipflichten.
      Mich wun­dert immer wie Poli­ti­ker auf der einen Sei­te 'für Frie­den' ein­tre­ten und auf der ande­ren Sei­te sol­chen Geschäf­ten zustim­men ohne dabei lang­fri­stig gei­sti­gen Scha­den zu neh­men - wider­sätz­li­cher kön­nen die­se Pole doch nicht sein.

  2. Herz­li­chen Dank für Dei­ne Recher­che und für den Text, Wolfgang.
    Die­se Art der 'Bestechung', ist lei­der das aller­größ­te Übel unse­rer Zeit.
    Exper­ti­se der Wirt­schaft ist sicher not­wen­dig aber sie darf nicht dazu füh­ren, dass die­se Exper­ten an maß­geb­li­cher Stel­le sit­zen und mit rie­si­gen Geld-Beträ­gen die Poli­tik beeinflussen.
    Ich gehe davon aus, dass die Haus­aus­wei­se zum Bun­des­tag nur die Spit­ze des Eis­bergs sind. Die Bestechun­gen, die in den Hin­ter­zim­mern der Par­tei­en statt­fin­den, bekom­men wir gar nicht mit. Da wer­den sicher noch ande­re Kali­ber sich ein Stell­dich­ein geben als die in den Listen aufgeführten.

    1. Bit­te, Klaus, gern gesche­hen - das The­ma ist ja sehr aktu­ell und mög­li­cher­wei­se ist es hilf­reich öfter dar­über zu schrei­ben um das Bewußt­sein dafür wach zu halten.

      Was die "Exper­ti­se" angeht gibt es doch einen wis­sen­schaft­li­chen Dienst des Bun­des­ta­ges? Der aller­dings kostet Geld und sei­ne 'neu­tra­le' Infor­ma­ti­on wird nicht gern beach­tet - vor allem wenn es den Vor­ha­ben anson­sten wider­spricht. Wis­sen­schaft ist oft 'unbe­quem', sehr bedauerlich.

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