Wie unterschiedlich doch manchmal das Denken der Menschen ist erfuhr ich neulich, als ich einer Bloginhaberin ein paar Zeilen zu ihrem Blognamen schrieb. Mir war eine sprachliche Unstimmigkeit aufgefallen und ich wollte einfach nur darauf hinweisen. Ohne jede böse Absicht. Weil es ja hätte sein können, dass der Ursprung des Begriffes, den sie nutzte, unbekannt war und daher nicht korrekt angewandt wurde.
Hoppla, was ich da als Antwort bekam war ein wahrer Empörungssturm!
Damit hatte ich nicht gerechnet.
Natürlich stellt sich die Frage, warum das eine so heftige Reaktion war.
Ich denke, es war eine Fehldeutung meiner Quellenangaben.
Aus meinem Bestreben die Sache objektiv, also durch sprachwissenschaftliche Quellen, zu untermauern, wurde eine bedrohliche Situation für die Betroffene:
Sie fühlte sich belehrt, berichtigt und eingeschränkt.
Im allgemeinen Alltagsgeschehen werden selten Belege und Beweise aus Quellenangaben genannt - im wissenschaftlichen Umgang ist das demgegenüber eine Selbstverständlichkeit:
Kritik oder auch nur Hinweise ohne solche Angaben sind praktisch wertlos.
Nun frage ich mich, ob das schon häufiger so interpretiert werden konnte und aus der verschiedenen Art eine Beweisführung anzugehen vielleicht schon öfter solche Missstimmung entstanden ist - die mir erst jetzt auffiel.
Höchst interessanter Post. Und um ganz ehrlich zu sein: Ihre oftmals oberlehrerhafte Art hat sicher nicht nur mich des Öfteren vergrault. Wieviele nicht wiederkommen/-kamen, lässt sich da kaum ermitteln. Ich habe seit meiner Anfangszeit einiges lernen können und nehme die meisten Menschen im Netz jetzt einfach nur noch hin. Stört mich an ihnen zuviel, gehe ich nicht mehr hin; ist es irgendwie erträglich, entscheide ich mal so oder so.
Kommunikation im Netz ist noch komplizierter als von Angesicht, damit finde man sich ab oder ändere sich, andere ändern sich aber nicht.
Ein offenes Wort zur rechten Zeit hat noch nie geschadet, Herr Shhhhh, und dafür danke ich Ihnen.
Bedauerlich ist, wie viele gute Gelegenheiten des Gedankenaustauschs durch diese verschiedene Sichtweise schon verloren ging.
Wegen meiner beruflichen Ausrichtung auf absolute, nachvollziehbare - und vor allem beweisbare - Aussagen ist da wohl in der Vergangenheit einiges schief gelaufen. Ich kann auch nicht versprechen, dass es nicht wieder vorkommt - zumindest ist ja nun klar, dass es nie in böser Absicht war.
!!!
Sie gehören doch zu denen, die mich persönlich kennen, Frau iGing, und wissen es daher schon länger besser .... nun behaupten Sie bitte nicht das Gegenteil!
Durch die Antwortfunktion sind meine !!! leider etwas "verrutscht" - sie bezogen sich auf den Kommentar von shhhhh.
Möchten Sie, dass ich den Kommentar verschiebe?
Sie können es auch selbst dort neu schreiben und ich lösche dann den anderen "Text"
@wvs:
Das ändert aber nichts an der Richtigkeit dessen, was Shhhhh schreibt. Das kann ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen und enthält m.A.n. mehr Weisheit als jede noch so korrekte logische Herleitung mitsamt Belegen.
Am Anfang, als ich auf twoday postete, dachte ich auch, es genüge, einen Sachverhalt korrekt darzustellen/auszudrücken. Auf meinen ersten Kommentar kam eine Reaktion, die ich als überempfindlich bis beleidigt einstufte, so dass ich letztendlich meinen damaligen Kommentar gelöscht habe. Seitdem mache ich ständig die Erfahrung, dass es schlicht unmöglich ist, sich schriftlich in einem Rahmen wie einem öffentlich zugänglichen Weblog unmissverständlich auszudrücken und darzustellen, so dass ich mittlerweile darauf verzichte, auch wenn ich etwas sagen könnte oder möchte.
Frau iGing, ich hatte doch weiter oben schon dem Herrn Shhhhh geschrieben, dass ich seinen Hinweis schätze und Besserung in Aussicht ist.
War das mit dem ersten Kommentar hier/bei mir im Blog oder meinten Sie das generell? Ich hatte nämlich bisher angenommen, Sie wüssten, dass ich nicht in böser Absicht schreibe ....
Dies ist geradezu ein Paradebeispiel für die Tücken der schriftlichen Kommunikation durch gegenseitiges Kommentieren:
Die Ausrufezeichen hatte ich ja schon vor Ihrem Kommentar (xx:42 Uhr, Ihr Kommentar xx:49 Uhr) gesetzt, da Sie den Ihrigen aber korrekt unter Shhhhh platzierten, wurden langwierige Korrekturen erforderlich, für die mündlich ein Satz gereicht hätte. Lassen wir es bitte so stehen, es kann als Lehrbeispiel herhalten.
Es ist mir völlig klar, dass Sie nicht in böser Absicht schreiben, und gerade wenn man Sie persönlich kennt, würde man das nicht unterstellen. Es war auch nicht in Ihrem Blog, wo ich zuerst kommentiert habe, aber meine Zurückhaltung bezieht sich mittlerweile auf alle Blogs. Man muss nicht immer zu allem was gesagt haben.
Auch hat es mich anfangs sehr überrascht (nicht nur, aber auch bei Ihnen), dass ich auf alles, was ich schrieb, eine Antwort bekam. Ich hatte bis dahin angenommen, es reicht, wenn etwas Richtiges richtig gesagt wird, das kann dann so stehen bleiben und braucht keinen weiteren Kommentar. Aber die Blog-Eigentümer verstehen einen Kommentar offensichtlich als Auseinandersetzung mit ihrer Person, so dass diese immer mit ins Spiel kommt und sich entsprechend positionieren muss; das führt dann manchmal zu unerfreulichen Diskrepanzen und auch umgekehrt zu "Freundschaften", die jeglicher realen Grundlage entbehren.
Deshalb ist es einfach sinnvoller, (auch "schriftliche") Gesprächspartner persönlich zu kennen!
".. hat es mich anfangs sehr überrascht (nicht nur, aber auch bei Ihnen), dass ich auf alles, was ich schrieb, eine Antwort bekam .." - das ist in der Tat ein Paradestück, weil ich es nämlich genau umgekehrt sehe:
Wenn sich jemand die Mühe macht etwas zu schreiben halte ich es für geboten zu antworten, damit 1. klar ist, dass ich es gelesen habe, und 2. klar ist, wie ich es aufgenommen habe, bzw. wie es aus meiner Sicht das Thema erweitert/ergänzt/vervollständigt.
Ich empfinde es als unhöflich nicht im Geringsten zu reagieren - und wo mir das passiert gehe ich nicht wieder hin ....
Aber es ist sicher: Sich kennen zu lernen ist der beste Weg zukünftige Missverständnisse zu vermeiden - nur selten habe ich es erlebt, dass danach noch Unklarheiten schwelten.
"damit 1. klar ist, dass ich es gelesen habe, und 2. klar ist, wie ich es aufgenommen habe, bzw. wie es aus meiner Sicht das Thema erweitert/ergänzt/vervollständigt."
Das kann ich mittlerweile akzeptieren. Anfangs war für mich ein Kommentar so etwas wie ein Leserbrief an eine Zeitung - die antwortet mir ja auch nicht darauf (oder nur in Ausnahmefällen).
Ist es nicht viel (be-) lohnender eine Resonanz auf die geschriebenen Gedanken zu haben? Das ist doch die mindestens für den Einsatz *fällige* Würdigung ....
Entweder man hat, ohne es zu merken ;-), eine Wahrheit verkündet, dann kann man es so stehen lassen und es erübrigt sich jeder Kommentar, egal ob zustimmend oder ablehnend - oder es war einfach nur die eigene persönliche Meinung, dann können mir Zustimmung oder Ablehnung sowieso egal sein, denn die waren ja auch nicht die Grundlage für meine Meinung.
Kommentare können ja auch Erstaunen ausdrücken wenn etwas unerwartet & neu ist, oder Bedauern, wenn man von einer lang gehegten Meinung wegen der gegenteiligen Beweise abweichen muss .... ebenso ist es bei 'Meinung': Man kanndie eigene Meinung dagegen setzen um aufzuzeigen wie eine Sache anders betrachtet werden kann .... es geht ja nicht immer nur um eine Kenntnisnahme, sonder um den (möglichen) Dialog.
Bis jetzt kann ich mich über nichts dergleichen beschweren.
Ich muss sagen, die sachliche Art ist mir die wesentlich angenehmere Weise der Kommunikation als die emotionale. Dabei darf man auch den ein oder anderen Verweis mitgeben, woher man sein Wissen speist...
Am schlimmsten ist es noch, wenn Beweisführung zusammen mit erkennbarer emotionaler Behaftung auftritt - dann ist die ganze Nummer ein Stakkato, was dazu bestimmt ist, sich hochzuschaukeln und einem die Nerven zu rauben.
Gibt es in diesen Tagen an so vielen Orten; daher ist es sehr angenehm, wenn man in etwa dasselbe haben kann, aber ohne das Drama.
Zumal Dramatiker sowieso nicht von etwas anderem zu überzeugen gehen und stetig nur hinter jeder Hecke einen Gegner ihrer Ansichten wittern...
Die Bandbreite der Ausrichtung von Blogs ist schon beachtlich - darunter ist etwas für jeden Geschmack. Das finde ich prinzipiell gut, denn so verteilt sich die Aufmerksamkeit in die Breite. Was dabei die negative Seite darstellt ist die Tendenz sich gegen *Fremde* abzuschotten. So habe ich es erlebt, dass nicht die Bloginhaber:in pikiert waren wenn man hinterfragte, sondern ein Schwarm von überzeugten *followern* über den Neuling herfielen. Noch schlimmer uss das bei facebook sein - was ich nur aus Berichten vermuten kann, da ich selbst nicht dort bin.
Gegenüber früher [2005-2008] haben sich Ton & Umgang miteinander *beruhigt*, was wohl darauf zurück zu führen ist, dass die Krawallmacher andere Ventile gefunden haben oder mangels Widerpart aufgaben. Wenn sowas hier auftreten würde wäre ich nicht zögerlich es zu unterbinden - weil die Erfahrung zeigt, dass es nicht den Störern angelastet wird, sondern denen, die sich verteidigen.
Missfällt mir ebenfalls; mir auch schon so ergangen, dass mich das überrollt hat.
Gibt einen Blog, bei dem ich deswegen nur noch Lesen-Modus bin, selbst schreiben aber nicht mehr, weil mir die Stimmung dort zu emotional aufgeladen und mitunter auch aggressiv ist. Dem Blogbetreiber dagegen kann ich eigentlich nicht so viel unterstellen - der verhält sich gar nicht mal so, es ist eher sein Publikum.
Es gab aber auch schon andere, die ich darüber ganz verworfen habe oder wo ich einige Zeit dort generell nicht zu Gast war, weil irgendetwas mich dort "angepiekt" hat und ich mir vorkam, als wenn ich dauernd meinen Standpunkt verteidigen müsste (was eigentlich nicht so sein sollte).
Kurzum, kann man sagen: Wenn ich noch dort Krieg spielen muss, wo ich eigentlich zum Meinungsaustausch hingehe, oder um über eine bestimmte Themensektion zu reden, dann läuft dort grundlegend etwas verkehrt.
Da kämpft man vergeblich gegen Windmühlen.
(Ist auch mit ein Grund, was mir an deutschen "linken" Vorzeigeblogs auf die Nerven geht: Ständig dreht man sich um die selben Angelpunkte, und das auch noch ständig in der selben Manier. Etwas neues hineinbringen? was auch noch nicht den Grundsätzen der goldenen Jahre der Sozialdemokratie der 70er entspricht? Um Himmels Willen, welch ein Frevel! Schwarzmahler! Rechter! AfD-Freund! Verblendeter! - Dabei ist es ihre Fraktion, die seit ca. 5-10 Jahren nicht aus dem Mustopf kommt...)
Wenn der Bloginhaber Störungen feststellt, z.B. ungerechtfertigte Attacken oder gegen die Person und nicht das Argument gerichtete Kommentare, so ist es nach einer Warnung (wenn es dann weiter geht) durchaus berechtigt zu sperren / löschen. Ich warne nur einmal.
So, wie ich im Freien den Hundekot entferne weil ich selbst natürlich nicht in Exkrementen herumstapfen möchte, so entferne ich alles was nicht zur Sache, aber zum Schüren vo Konflikten dient.
Glücklicherweise habe ich das (mit zwei schnell beendeten Episoden) seit Jahren nicht mehr gehabt.
Ja, ich weiß nicht, ob das bei den betreffenden Blogs irgendwo zum Umgangston in dem Themenbereich gehört, ob das der Umgangston ist, den man heute ertragen muss, damit man überhaupt noch Publikum hat, oder ob es auch ein wenig daran liegt, dass man in eine eher eingeschworene Gemeinde als Außenseiter hinzustößt und Dinge wesentlich anders interpretiert als Leute, die so schon ewig so miteinander herumhängen.
Mir selbst gefällt das jedenfalls nicht und wenn es mir zu viel wird, dann suche ich doch eher das Weite. Wie pflege ich zu sagen? "Was bedeutet schon eine Schlacht im Internet..." Den Krieg im richtigen Leben muss man gewinnen, der ist wichtiger.
...Einzig macht das etwas einsam, weil man sich fragt, wieso durch solch asoziales Verhalten ein glatt wichtiges/interessantes Thema so versaut werden muss.
Bei Plätzen, wo das so Überhand nimmt - ich weiß auch nicht, ob da manchmal Blogbetreiber intern schon aufgegeben haben, asozialem Verhalten der Kommentatoren entgegen zu wirken, weil es wie einen Tropfen auf den heißen Stein ist...
Wenn Störenfriede bei mir aufkreuzen - es kann sein, dass ich manchmal geduldiger bin als ich es sein müsste, allerdings wenn man mir gegenüber pampig kommt, da hört für mich die Freundlichkeit auf.
Zum Glück kann ich bei mir Nutzer direkt bannen, und denen damit die Möglichkeit nehmen, bei mir zu kommentieren, auf Kommentare von mir zu antworten oder mir Nachrichten zu schicken.
Somit kann ich die dann, wenn die ein Account oder eine OpenID im Netzwerk benutzen, komplett aussperren.
Und für Anonyme kann man auch mal eine Zeit lang das anonyme Kommentieren deaktivieren bis die sich verziehen... (Mit anderen Worten: Man hat schon ein paar Optionen auf der Hand wie man sich Gesindel vom Hals halten kann. Ich habe mir ein eigentlich gutes System zusammengestellt mit den Möglichkeiten, die die Seite hergibt. Zwar auch erst nach unangenehmen Begegnungen, aber in irgendeiner Weise zahlt man immer sein Lehrgeld.)
Sie sehen das Blog als einen Ort, wo Missverständnisse keimen? Wie in der Konversation zwischen zwei Menschen von Angesicht zu Angesicht, hängt der Fortgang des Gesprächs von dem ab, was hat die Person A tatsächlich gesagt, und was hat die Person B tatsächlich gehört und wahrgenommen? Wenn eine Person "Elefantendung" gesagt hat, kann die andere Person trotzdem "Exkremente der größten derzeit lebenden Landtiere" gehört und wahrgenommen haben.
Ich sehe Blogs so unterschiedlich und bunt, wie die Welt selbst. Bei den meisten Blogs sehe ich ein Lieblingsthema, ein Meta-Thema, dem sich der Autor oder die Autorin (mit mehr oder weniger leidenschaftlicher Energie) zuwendet. Feindbilder, Sympathien, Antipathien, bevorzugte Schwerpunkte werden sichtbar. Missverständnissse oder Konflikte scheinen vorprogrammiert, wenn unterschiedliche Konversationsmuster aueinander treffen. Z. B. jemand der gerne seine Lebensfreude ausdrückt und teilt in poetischen Blog-Texten trifft auf jemand, der mit Vorliebe provoziert und den Konversationspartner "aus der Reserve locken will", um ihm dessen wunden Punkt vorzuführen.
Nein, Frau Rosenherz, ich sehe ein Blog als Plattform für Darstellung von Themen, die ich interessant und beachtenswert halte und deswegen diskutiere, oder nur vorstelle, um zu sehen wie andere Menschen darüber denken. Oder ich nehme eine neue Erkenntnis aus der Naturwissenschaft zum Anlass darüber zu berichten und sie einzuordnen - manchmal hole ich dabei aus in den Bereich der Grundlagen, wenn ich denke, es könnte da Bedarf sein .... na ja, da Sie hier ja häufiger sind wissen Sie schon um welche Hauptthemen es geht.
Das größte Bedürfnis ist mir allerdings darauf zu verweisen, dass Fakten nicht zu diskutieren sind - mindestens nicht bis es neue Versuche und neue Erkenntnisse gibt:
Das ist in einer Zeit, in der Meinung mehr zählt als Beweise, dringender denn je!