In der schönen neuen Internetwelt gibt es 'tops' und 'flops'. Seiten die kommen - und über Jahre bestehen, Seiten, die für kurze Zeit viel Interesse auf sich ziehen und rasch wieder verschwinden.
Auf eine der langlebigsten Seiten die ich kenne möchte ich Sie aufmerksam machen:

Abbildung: I didn’t know you thought that way.
Manche der täglich erscheinenden Darstellungen sind erst auf den zweiten oder gar dritten Blick verständlich, manchmal muss man nochmal wieder hingehen um sie sich anzuschauen und einen Sinn zu erkennen.
Jedenfalls ist es immer einen Blick dorthin wert, denn wer sich so lange 'hält' versteht es der Leserschaft etwas zu bieten. Etwas, das weit über eine tägliche Routine hinaus geht. Es ist auch nicht 'Kult', sondern solides Handwerk, gepaart mit analytischer Kompetenz - dabei schlicht in der Form und witzig von den Ideen her.
Vor einiger Zeit hatte ich geplant einen Artikel zu schreiben der den Titel haben sollte "facebook verbieten, sofort!" und die Links zu den vielen Verfehlungen dieser Plattform sind schon gesammelt - dann kommt Jessica Hagy und malt ein Bildchen wie das oben gezeigte und ich stampfe das, was ich schon geschrieben hatte ein. Weil ihre Darstellung so viel besser aufzeigt was der Mangel bei diesem ('facebook' und anderen) so genannten "Sozialen Medien" ist:
Sie sammeln Menschen, die sich nicht länger konzentrieren können als ein paar kurze Minuten, die keine zwei verschiedenen Gedanken miteinander sinnvoll verknüpft darstellen können und die nicht in der Lage sind ihre unendlichen Schwächen richtig einzuschätzen. Ausnahmen wie immer, es gibt natürlich auch dort Inhalte mit Wert - das große 'Rauschen' machen allerdings eher die dümmlichen Allgemeinplätze, Lügen und Verschwörungstheorien aus.
Nun ist es doch schon fast ein "facebook verbieten" Artikel geworden - aber Sie werden mir nicht böse sein, weil Sie ja nun Jessica Hagy's Seite kennen. Das entschädigt irgendwie. Hoffe ich.

Siehe auch: Meinungsmanipulation ohne Absicht ...?
Ich würde glatt auch sagen, in der Vor-Smartphone-Zeit, da kam die Verteilung in etwa so hin wie im zweiten Diagram.
Wenige Arschlöcher, dafür genügend vernünftige Leute, die eine Linie hatten, was sie tun und was sie nicht tun. Und mit denen man sich dadurch auch anfreunden konnte...
Erst seit dem jeder Arsch im Internet unterwegs ist, weil man dafür keine besonderen technischen Kenntnisse mehr braucht, und auch die Geräte dafür äußerst erschwinglich sind (Handyverträge, wo man das Gerät selbst für einen obligatorischen Euro hinterhergeworfen kriegt ist nun mal etwas anderes als sich einen Computer kaufen zu müssen, der immer irgendwas dreistelliges kostet, egal welche Leistungsklasse), seit dem ist es allgemein so ungemütlich geworden und man muss eher die komfortablen Ecken suchen.
Gerade weil das so ist wie Sie es beschreiben fällt es zunehmend schwer zu verstehen, wenn auch öffentliche Projekte im Internet diese Plattform nutzen und darauf verweisen. Das, obwohl doch Fachleute aus den Sicherheitsabteilungen der gleichen Behörden sich tagtäglich mit Hass und Kriminalität, Aufforderung zu Straftaten und Verleumdungen herumschlagen müssen.
Ja, ist in dieser Hinsicht wie eine faktische Einladung dazu, mit Müll bombardiert zu werden...
Wäre ja noch etwas anderes, wenn etwas z. B. nur ein Promo-Kanal für etwas ist, wo die Kommentarspalte gesperrt ist und bleibt - wo es halt nur als eine Möglichkeit gedacht ist, Leuten zentral Infos über eine bestimmte Sache zukommen zu lassen und mehr nicht.
Ähnlich wie das früher über Mailing-Listen lief.
Einen solche Info-Kanal fände ich angebracht - wenn er nicht für einschlägige Propaganda genützt würde.
Nur: Wer soll entscheiden was da gebracht wird? oder gleich mehrere Kanäle - zum Aussuchen?
Würde ich letzteres als das größere Problem ansehen.
Denn - was soll auf einem Info-Kanal laufen?
Die blanke Information über ein bestimmtes Subjekt oder Projekt. Nicht mehr und auch nicht weniger.
Meinungen dürfen sich andere darüber machen. Und sie können sich auch welchen Ort auch immer dafür suchen.
Problematisch wird es dann, wenn es um die "Überhäufung mit eher unwichtigen Details" geht und um das "Vorenthalten wichtiger Informationen", weil es in irgendeiner Art und Weise von jemandem als nicht politisch korrekt, dem Subjekt oder Projekt als schädlich erachtet wird - oder, um es generell abzukürzen: Nicht dem ständigen Zwang von "siegen müssen" folgt.
So wie das die amerikanische Kaufmannsmanier betreibt ( = keine Niederlagen, keine Verzögerungen, keine Eingeständnisse, den Mund zu voll genommen und zu viel versprochen zu haben).
Da nach Clausewitz "das Einfache Erfolg" hat, ist wohl die beste Lösung diese Plattform "facebook" aufzulösen. Punktum und 'basta!'.
Ich hatte dabei auch so etwas wie den Zwitschervogel im Auge. Dort geht es ja regelmäßig auch nicht besser zu...
Na ja, mit irgendwas muss man anfangen - und dann kann man ja über weitere Möglichkeiten nachdenken ....