Vernichtung. Keine Alternative.
*update* [23.04.2020]

oder: Die Gren­zen des­sen, was wir als Mensch­heit ver­ant­wor­ten können.

»» Die drei Haupt­the­sen:
dass wir der Per­fek­ti­on unse­rer Pro­duk­te nicht gewach­sen sind;
dass wir mehr her­stel­len als vor­stel­len und ver­ant­wor­ten kön­nen: und
dass wir glau­ben, das, was wir kön­nen, auch zu dür­fen, nein: zu sol­len, nein: zu müssen
– die­se drei Grund­the­sen sind ange­sichts der im letz­ten Vier­tel­jahr­hun­dert offen­bar gewor­de­nen Umwelt­ge­fah­ren lei­der aktu­el­ler und bri­san­ter als damals .. «« 

[Anders; 1979. Quel­le]

Als ich das gestern gele­sen habe dach­te ich
'.. Das ist es doch, was ich seit Jah­ren als The­se ver­tre­te: Nicht alles was man kann soll man auch tun.
Im Gegen­teil: Erst wenn man die Fol­gen des Tuns abge­wo­gen hat kann ent­schie­den wer­den WIE es wei­ter­ge­hen soll.
OB es über­haupt wei­ter­ge­hen kann!"

Selbst dann ist es noch wich­tig zwei wei­te­re Schrit­te zu tun und die Fra­ge zu stellen:
Kön­nen wir über­haupt die Fol­gen abschät­zen oder ist ein zu gro­ßer Fak­tor an Unsi­cher­heit vorhanden?
Und wenn die­se Fra­ge dahin­ge­hend beant­wor­tet wer­den muss, dass nicht genü­gend Infor­ma­tio­nen vor­lie­gen das abzu­schät­zen, wer ist dann ver­ant­wort­lich das Pro­jekt zu stoppen?

Wird es einen Gesamt­rah­men auf der Erde geben, der die­se Ent­schei­dung allent­hal­ben gleich­lau­tend ermög­licht oder sind hier wie­der Par­ti­ku­lar­in­ter­es­sen im Wege und alles bleibt beim Alten, beim "Wei­ter so und nicht verzagen?!"

Nun stellt sich noch die Fra­ge "Wer ist die­ses omi­nö­se "wir"?

Da ste­hen meh­re­re mög­li­che Schul­di­ge zur Ver­fü­gung. Und bereits bevor sie benannt sind kann fest­ge­stellt wer­den was sie - ein­zeln und im Chor - sagen bzw. tun wer­den .... sie wer­den mit Fin­gern auf Ande­re zei­gen, sie wer­den sagen "die waren es". Sie wer­den aller­dings auch kei­ner­lei Ver­such unter­neh­men die schwer­wie­gen­den Fol­gen abzu­wen­den oder ver­su­chen zu füh­ren, in der Absicht, die Nega­tiv­fol­gen abzu­mil­dern oder gar ganz zu vermeiden.

Das mensch­li­che Unver­mö­gen in grö­ße­ren Dimen­sio­nen, also über den eige­nen Hori­zont hin­aus zu den­ken, wird eine glo­ba­le, abge­stimm­te und ein­zig rich­ti­ge Akti­on ver­hin­dern. Waren es erst nur ein­zel­ne Arten, so war es noch unbe­wusst. Sind es Arten wie die Bie­nen, oder Insek­ten ins­ge­samt, so wer­den die Fol­gen schon deut­li­cher. Sind es aller­dings gan­ze Öko­sy­ste­me, ist es eine so gewal­ti­ge Mas­se an Arten, dass es die Mei­sten nicht mehr fas­sen, geschwei­ge denn ver­ar­bei­ten können. 

Somit ist das "wir" iden­ti­fi­ziert - wir Alle auf dem Pla­ne­ten sind gemeint. Vor­ran­gig jene Men­schen, die in den soge­nann­ten 'zivi­li­sier­ten' Län­dern leben, "wir", die wir am mei­sten von all dem pro­fi­tie­ren, rei­ßen die Unbe­tei­lig­ten, Unschul­di­gen in den weni­ger ent­wickel­ten Län­dern gleich mit in den Abgrund. Die wer­den - wie bei einem Tsu­na­mi - nicht ein­mal recht­zei­tig erken­nen, wie gewal­tig das Ende kommt.

*update* [23.04.2020]

Aktu­el­le Ergän­zung zu → ❸ dass wir glau­ben, das, was wir kön­nen, auch zu dür­fen, nein: zu sol­len, nein: zu müs­sen - dazu ein Bericht zu einem neu­en Weg anstatt einen Impf­stoff zu inji­zie­ren eine RNA zu neh­men und den Kör­per der/des Betroffene:n selbst die Immun­ant­wort 'her­stel­len' zu lassen:

→ → → Covid-19: Stu­die mit mRNA-Impf­stof­fen läuft an – vie­le offe­ne Fragen

Kommentare

    1. Fata­le Apokalypseblindheit

      Der Phi­lo­soph Gün­ther Anders, der Ex-Mann von Han­nah Are­ndt, hat über die Hal­tung vie­ler Men­schen in den Jah­ren nach dem Zwei­ten Welt­krieg gegen­über der ato­ma­ren Bedro­hung geschrie­ben und sie als Apo­ka­lyp­se­blind­heit bezeich­net. Im ver­link­ten Arti­kel steht dazu:

      " .. Fata­le Apokalypseblindheit
      Der Phi­lo­soph Gün­ther Anders, der Ex-Mann von Han­nah Are­ndt, hat über die Hal­tung vie­ler Men­schen in den Jah­ren nach dem Zwei­ten Welt­krieg gegen­über der ato­ma­ren Bedro­hung geschrie­ben und sie als Apo­ka­lyp­se­blind­heit bezeichnet. .. "

      1. Eine klei­ne Anek­do­te (!?) über Gün­ther Anders. (Mein der­zei­ti­ger Freund, der Vio­lin­spie­ler, schreibt sich Gün­ter, daher habe ich nicht extra nachgesehen.

        Die für mich sehr signi­fi­kan­te Bege­ben­heit wird fol­gen­der berich­tet. Anders hat eigent­lich nie über das Fern­se­hen und sei­ne Aus­wir­kung gespro­chen, außer ein­mal. (Und ich weiß nicht, ob ich es rich­tig zitie­ren kann, aber die Aus­s­ga­ge bleibt trot­dem bestehen.) Eines Tages in den 50er-Jah­ren sah Anders in New York (!) eine Rei­he von Leu­ten vor einem Schau­fen­ster. Als er näher kam, sah er in der Aus­la­ge einen Fern­seh­ap­pa­rat, auf dem ein Foot­ball­spiel (oder auch Base­ball) aus Dal­las, Texas, (!) über­tra­gen wur­de. in Echt­zeit (!!!) Anders fiel dazu fol­gen­de Bemer­kung ein, nach­dem er Leu­te gefragt hat­te, ob das Spiel tat­säch­lich zum glei­chen Zeit­punkt statt­fän­de. "Mit dem Fern­se­hen ver­schwin­det die Dif­fe­ren­zie­rung zwi­schen real un Bild." (Also der genaue Text ist das nicht, aber der Umstand, dass Anders spä­ter nie über das Fern­se­hen gespro­chen oder geschrie­ben hat, ist schon bezeichnend.)

        Ich habe mei­ne eige­ne Rea­li­täts­ver­frem­dung anders wahr­ge­nom­men. Als ich bei Bösen­dor­fer gear­bei­tet habe, wur­de der schnel­le Brief­ver­kehr mit Japan über Telex vor­ge­nom­men. (Dar­über muss ich ein­mal sepa­rat schrei­ben, es ist schon lustig, heu­te dar­über nach­zu­den­ken.) Gleich­zei­tig wur­de aber das Tele­fax ein­ge­führt. Unheim­lich prak­tisch und viel weni­ger umständ­lich, als einen Loch­strei­fen ein­zu­tip­pen. (Es ging schnel­ler, den Loch­strei­fen zu erstel­len und dann ins­ge­samt abzu­schicken, als direkt per Tasta­tur zu telexen.)
        Anfäng­lich waren die Tele­fax­ko­pien auf Ther­mo­pa­pier. Damit war klar ersicht­lich, dass es sich um eine Kopie handelte.
        In weni­gen Jah­ren oder Mona­ten wur­den die Tele­fax­ge­rä­te mit Nor­mal­pa­pier­druckern aus­ge­rü­stet. Die Qua­li­tät wur­de immer bes­ser, wie es ja auch bei den nor­ma­len Kopie­rern der Fall war. Und Letzt­lich war der Unter­schied zwi­schen einem Ori­gi­nal und dem Tele­fax nicht mehr zu erkennen.
        In Japan hat­ten sie aber eine beson­de­re Gerä­te­aus­stat­tung, die ich in Euro­pa nicht gese­hen habe. Wenn ein Fax ver­schickt und bestä­tigt ange­nom­men war, wur­de auf dem Ori­gi­nal ein klei­ner roter Stem­pel, unge­fähr ein Zen­ti­me­ter im Durch­mes­ser, auf das Ori­gi­nal gedruckt. So war in Japan immer der Nach­weis mög­lich, dass man ein Fax auch wirk­lich ver­schickt hat­te. Erst etwas spä­ter wur­de ja eine Fax-Über­tra­gung auch aus "doku­men­ten­taug­lich" bestätigt.
        Der Unter­schied zwi­schen dem Ori­gi­nal und der 8000 km ent­fern­ten Kopie war aller­dings nicht mehr erkennbar.

        Für mich gibt es in dem Zusam­men­hang noch zwei ande­re Phä­no­me­ne, die ich für unmög­lich ansehe.
        1) Zeit­rei­sen in die Ver­gan­gen­heit (ohne eine Begrün­dung hier ange­ben zu wollen)
        2) Tele­por­ta­ti­on von leben­den Gegen­stän­den oder Men­schen. Ich ver­ste­he zwar, wie Tele­por­ta­ti­on von ein­zel­nen Teil­chen funk­tio­nie­ren kann, mitt­ler­wei­le auch mehr als ein Teil­chen gleich­zei­tig, hal­te ich es aus zah­len­theo­re­ti­schen Grün­den für unmöglich.
        Eine Hard­disk mit 750 Giga­byte benö­tigt heu­te schon einen phy­si­ka­li­schen Spei­cher­platz von 1 Tera­byte, also 33 % mehr Tran­si­sto­ren oder was auch immer. Und der Bedarf an over­head für die Feh­ler­kor­rek­tur steigt über­pro­por­tio­nal an. Wür­de man allein das Gehirn tele­por­tie­ren wol­len, müss­te man wahr­schein­lich min­de­stens das Hun­dert­fa­che an Infor­ma­tio­nen (also min­de­stens 10 Bil­lio­nen Zel­len über­tra­gen, wobei eine Zel­le noch ein­mal einen Mul­ti­pli­ka­ti­ons­fak­tor bei­steu­ert. Viel­leicht könn­te es funk­tio­nie­ren, aber die Daten­men­ge, die über­tra­gen wer­den müss­te, über­steigt die Anzahl der Teil­chen, sagen wir, eines Son­nen­sy­stems. Ich "glau­be", dass das nicht funk­tio­nie­ren kann.

        Alle ande­ren uto­pi­schen Fan­ta­sien sind ent­we­der schon wahr gewor­den, oder die Wahr­schein­lich­keit ist sehr hoch, dass sie es auf die eine oder ande­re Wei­se auch werden.

        Aber das alles hat Gün­ter Anders bereits mit sei­ner "unmög­li­chen Dif­fe­ren­zie­rung" zwi­schen Bild und Rea­li­tät dargestellt.

        1. Soll­te es *Par­al­lel­uni­ver­sen* geben, so wäre eine Rei­se vor­wärts und/oder rück­wärts doch durch­aus eine Vari­an­te. Ob es wün­schens­wert wäre sei aller­dings dahin­ge­stellt - die sowie­so schon kom­pli­zier­ten zwi­schen­mensch­li­chen Inter­ak­tio­nen noch ver­kom­pli­ziert durch vor- und zurück­ge­hen in der Zeit. Nein Dan­ke! Dann noch die Fra­ge der Lebens­zeit - vekürzt oder ver­län­gert durch Zeit­sprün­ge? Ein Cha­os son­der­glei­chen wäre die Folge.

          Die Fax­ge­rä­te mit Stem­pel gab es hier schon, nur koste­ten die ein erkleck­li­ches Sümm­chen mehr - was sich wohl nur für kri­ti­sche Auf­ga­ben bei Ter­min­bin­dung und dem dar­aus fol­gen­den Nach­weis­zwang lohnte.

  1. Ich habe den Arti­kel, den Sie als "Quel­le" ver­linkt haben, teil­wei­se gele­sen, ganz habe ich nicht geschafft, weil mir die Trä­nen kamen.

    1. Das tut mir leid, Frau iGing, zeigt es aber, dass es noch Men­schen gibt (wie Sie), denen ihr Pla­net etwas wert ist.
      Ich habe ja schon häu­fi­ger dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die­se expo­nen­ti­el­le Ver­än­de­rung den mei­ste Men­schen nichts sagt, sie ver­ste­hen ja kaum die Prozentrechnung!
      Schon in mei­nem Stu­di­um (1970−77) habe ich vom Wald- und Arten­ster­ben gehört - doch wer glaub­te zu die­ser Zeit schon den Bio­lo­gen, die gera­de erst zu einer eige­nen Fakul­tät *her­an­ge­wach­sen* waren?

      Jah­re­lang hieß es "Fünf vor Zwölf" - nun sind wir bei "Fünf nach Zwölf" ....

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