Seit mehr als vierzig Jahren habe ich ein Konto bei der *Postbank Dortmund*
Seit ein paar Tagen habe ich nun das mehrseitige Kündigungsformular auf meinem Schreibtisch liegen.
All die Jahre war die Welt in Ordnung - bis nun irgendwer bei der Deutschen Bank - die als Muttergesellschaft die Postbank als Tochter führt - beschlossen hat, es müssten moderne Zeiten eingeführt werden. Ein neuer Generator wurde kreïert [Kaufpreis so um 40 €!] jetzt noch freiwillig, aber demnächst als verbindliches Zugangsmittel zum eigenen Konto eingeführt. Alternativ gibt es eine App für das Mobiltelefon.
Hat schon einmal jemand bei der Deutschen Bank etwas von mangelhaftem Datenschutz bei der Nutzung von GooglePlay oder AppStore gehört, den einzigen Orten an denen die App zu laden ist? Und ist es möglicherweise so, dass die Privatsphäre der Kunden dieser Bank nun endgültig egal ist?
Vor nicht ganz drei Jahren wurde bereits das TAN Verfahren nach TAN Tabelle durch das chipTAN Verfahren abgelöst, jetzt schon wieder etwas Neues?
Nein Danke!
Mir kann niemand erklären wieso ein Verfahren wie ich es seit Einführung des Internet-Banking benutzt habe für *obsolet* erklärt wurde:
Ich brauchte die Kontonummer / alternativ einen user-Namen und ein Passwort .... ohne Probleme lief das Jahrzehnte lang. Zumal für jeden Einzelvorgang seit Einführung des TAN-Verfahrens eine solche Nummer zusätzlich gebraucht wurde um den aktuellen Vorgang abzuschliessen.
MIr reicht's endgültig.
Nun mache ich mich daran das Formular zu vervollständigen.
Analog.
Welch ein Widersinn!
Der *letzte Schrei* beim Banking per Computer
- aber die Kündigung muss auf Papier erfolgen.

Der *letzte Schrei* = Lehnübersetzung des französischen Ausdrucks "le dernier cri" und bezieht sich wie dieser wohl auf das Werbegeschrei der Markthändler. Synonyme: brandneu, hochaktuell.
Irgendwo las ich das mal, dass das traditionelle TAN-Verfahren beim Online-Banking abgeschafft wird...
Nun, soweit ich es verstehe (habe damit soweit bisher noch nichts zu tun gehabt) - die wollen letztlich das Online-Banking so stark vereinfachen, sodass jeder Idiot, der ein Smartphone besitzen und ein bisschen bedienen kann, darüber seine Geldgeschäfte verrichten kann. Dass das zu Lasten der Sicherheit geht, man könnte es sich schon fast denken...
So wie das immer ist, wenn eine Technologie einem breiteren Publikum schmackhaft gemacht werden soll. Der dümmste anzunehmende Nutzer funktioniert letztlich irgendwie doch nur wie ein Freund von Fastfood. Schnell, billig, und möglichst unkompliziert soll es sein.
- In der Computer- und IT-Technik bedeuten diese Attribute nun mal, dass viele Vorgänge, die man vorher bewusst machen musste, im Hintergrund von Software für den Nutzer erledigt werden muss - was dann im Umkehrschluss wiederum "weniger Kontrolle" heißt. Also - andere können potentiell mitlesen, oder Dinge erfassen, die sie eigentlich gar nichts angehen.
(Letztlich will man mit der größeren Flächenverbreitung des Online-Bankings eigentlich nur weitere Vor-Ort-Filialen schließen, weil diese angeblich nicht mehr gebraucht werden.)
Der Trend geht augenscheinlich zu weniger persönlichen Formen und in Richtung 'bargeldlos'.
Die massive Werbung für Banking-Apps - unter Vernachlässigung der offensichtlichen Sicherheits- und Datenschutzprobleme in der US Regulation und den einschlägig tätigen Großkonzernen - ist ein wesentliches Element besorgt auf diese Entwicklung zu schauen.
Möglicherweise gelingt es der neuen Regierung da schärfere Maßnahmen einzuleiten und nach 'tit-for-tat' Prinzip endlich einmal mehr Konzessionen aus den Amerikanern heraus zu pressen, so wie die es ohne Skrupel seit Jahrzehnten schon getan haben ....
Oh, ich glaube, da würde man hunderte Jahre vergeblich drauf warten...
Schließlich ist das die Regierung, kein Kongress von Computer- und IT-Technikern! (Solche würden dabei wahrscheinlich ganz agieren.)