Überrumpelt ...!

Ken­nen Sie die­se oder eine ähn­li­che Situation: 

Sie sind zu einer Ver­an­stal­tung ein­ge­la­den und freu­en sich auf die Mög­lich­keit etwas Neu­es ken­nen zu ler­nen, neue Men­schen zu tref­fen und ver­tief­te Infor­ma­tio­nen aus erster Hand von Hel­fen­den zu erhal­ten, die unmit­tel­bar, in erster Linie, mit den sozia­len Ver­wer­fun­gen in einem frem­den Land kon­fron­tiert sind und ver­su­chen, den Scha­den von den Betrof­fe­nen so gut es geht abzuwenden.

So weit so gut, der Abend nimmt sei­nen Ver­lauf, ihre Erwar­tun­gen wer­den zwar nicht voll­stän­dig, aber doch über­wie­gend erfüllt.

Das Ende des Pro­gram­mes ist erreicht - und jetzt nimmt sich der Ver­an­stal­ter die Frei­heit Sie mit einem klei­nen Pazi­fi­sten-Video zu verabschieden:

Ein Chor aus einer Hand­voll Mäd­chen so um die 12 bis 14 Jah­re singt ein mehr­stro­phi­ges Lied zu Gitar­ren-Begleit­mu­sik, das die Fra­ge stellt war­um es Krieg gibt, wer dar­an Schuld hat und war­um man Krieg schlecht fin­den muss.

Mich stört nicht die Idee des Lie­des - wer ist schon ernst­haft FÜR Krieg?
Mich stört auch nicht, dass man das von klei­nen Mäd­chen sin­gen lässt - wer hat schon 'was gegen nied­li­che Kinderstimmen?
Mich stört auch nicht, dass die Mäd­chen es toll fin­den und sicht­lich Spaß dabei haben zusam­men zu sin­gen obwohl sie wahr­schein­lich nicht ein­mal genau ver­ste­hen WAS sie da sin­gen und Spaß zu haben irgend­wie nicht zum Inhalt passt.

Wenn es wirk­lich um die Sache geht hät­te man bes­ser das Ori­gi­nal von Udo Lin­den­berg aus 1981 (!) neh­men sol­len anstatt die­sen Kin­der­chor zu präsentieren .... 


Was mich mäch­tig gestört hat ist, dass mich die Ver­an­stal­ter zwin­gen woll­ten mich mit die­sem The­ma, in die­sem Kreis, und zu die­ser Zeit zu konfrontieren. 

 
Ange­mes­sen wäre gewe­sen, den Anwe­sen­den die Wahl zu las­sen sich das anzu­se­hen oder zu gehen. Die Annah­me war offen­bar, dass alle die gekom­men waren in glei­chem Maße wie die Ver­an­stal­ter an einem sol­chen 'state­ment' inter­es­siert seien. 

So stö­rungs­frei wie mög­lich habe ich den Saal kurz nach einem ersten Ein­druck des­sen ver­las­sen, was da trans­por­tiert wer­den soll­te. Von einem nied­li­chen Mäd­chen­chor anstatt dem Alt­mei­ster U. Lindenberg.

 

 

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