Alles ganz harmlos ..!?

Stel­len wir uns ein­mal vor wir wären eine frem­de Macht. Die unauf­fäl­lig die Ver­hält­nis­se und das sozia­le Gefü­ge in einem Land ken­nen ler­nen woll­te. Die sich für einen mög­li­chen Kon­flikt einen Vor­teil an Wis­sen aneig­nen wollte?
Was wäre der beste Ansatz das zu erreichen?
Myria­den von getreu­en Staats­die­nern in ver­deck­ter Art und Wei­se in die­ses Land zu schicken und sie in das All­tags­ge­sche­hen ein­zu­bin­den. Sie beob­ach­ten zu las­sen wel­che Struk­tu­ren es gibt und zugleich aus­for­schen zu las­sen wo die stra­te­gisch wich­ti­gen Berei­che lie­gen und wie die Lan­des­ver­tei­di­gung dis­lo­ziert ist, die im Ver­tei­di­gungs­fall die­se Objek­te und Berei­che abzu­decken hätte.

In Spa­ni­en gibt es eine rie­si­ge Zahl an chi­ne­si­schen Ein­zel­han­dels­ge­schäf­ten die das gesam­te Sor­ti­ment an Bil­lig­wa­re ver­kau­fen das man hier­zu­lan­de in KEDI, KIK, Th.Phillips oder express Shops fin­det. Ist es völ­lig 'nor­mal', daß Ein­zel­han­dels­ver­käu­fer flie­ßend Spa­nisch spre­chen und vie­le davon zusätz­lich sogar noch Eng­lisch oder Fran­zö­sisch? Selbst wenn man unter­stellt die­se Läden sei­en inha­ber­ge­führt und die Mit­ar­bei­ten­den sei­en alle Fami­lie kön­nen - wegen der Kosten und Wett­be­werbs­si­tua­ti­on - die­se Geschäf­te unmög­lich wirt­schaft­lich arbei­ten und überleben. 

Daher bleibt nur der Umkehr­schluß: "Das brau­chen sie gar nicht!"

War­um? Weil sie ver­deckt arbei­ten­de Emis­sä­re sind, deren Deckung die­se Läden sind und die in Wahr­heit ihren Lebens­un­ter­halt aus ande­ren Quel­len bekommen. 

Betrach­tet man eine ande­re Situa­ti­on, näm­lich die, die wir in Deutsch­land vor­fin­den. Hier sind ganz ande­re Tat­sa­chen für eine frem­de Macht inter­es­sant als in Spa­ni­en. Bei uns geht es dar­um die Spit­zen­po­si­ti­on der Wirt­schaft auf den Welt­märk­ten zu erkun­den. Was führt zum Erfolg, wel­che Eigen­schaf­ten der Mit­ar­bei­ten­den braucht es und wie wer­den die­se aus­ge­bil­det? Wie arbei­ten die Betrie­be und wel­che Struk­tu­ren sind dazu geeig­net den Erfolg zu stabilisieren?

Betrach­tet man die Zah­len der aus­län­di­schen Stu­die­ren­den und deren Her­kunfts­län­der, so fällt es schwer an rei­nen Zufall zu glau­ben - Zufall des­we­gen, weil sie aus bestimm­ten Län­dern hier­her kom­men um zu stu­die­ren und in gro­ßer Zahl spä­ter hier blei­ben und wei­ter im Lan­de leben:
Sehr gut gebil­de­te Men­schen, die das Zeug hat­ten sich hier im Stu­di­um zu behaup­ten, Abschlüs­se zu errei­chen und sich zu etablieren.

Sicher, ein Teil die­ser Men­schen ist wahr­schein­lich völ­lig unver­däch­tig und bestimmt nicht dar­auf aus hier zu spio­nie­ren oder sonst­wie dem Gast­land zu scha­den, in dem sie eine lan­ge Zeit ihres Lebens zuge­bracht haben, und noch ver­brin­gen. Zwei­fels­frei ist es genau­so gerecht­fer­tigt zu postu­lie­ren unter ihnen sei­en eine Zahl von aus­län­di­schen Agen­ten, Teil einer 'Fünf­ten Kolon­ne', womög­lich mili­tä­risch aus­ge­bil­de­te Ope­ra­tiv­kräf­te, die irgend­wann 'akti­viert' wer­den könn­ten - wenn es ihr 'Vater­land' von ihnen verlangt.

Hier eine Über­sicht wer wie­viel Anteil an den Stu­die­ren­den stellt:


 

Beson­ders auf­schluß­reich scheint mir hín­ge­gen, wer wie lan­ge bleibt und wel­cher Anteil die­ser Men­schen deut­sche Staats­bür­ger­schaft annimmt:

".. So lag der Anteil der nach zehn Jah­ren Ein­ge­bür­ger­ten unter den tür­ki­schen Stu­die­ren­den mit 24 % zwar unter dem Durch­schnitt, fiel aber den­noch höher aus als bei inter­na­tio­na­len Stu­die­ren­den mit rus­si­scher (12 %), chi­ne­si­scher (10 %) und ame­ri­ka­ni­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit (3 %). Über­durch­schnitt­li­che Antei­le an Ein­ge­bür­ger­ten waren nach zehn Jah­ren bei­spiels­wei­se unter kame­ru­ni­schen (50 %), bra­si­lia­ni­schen (34 %) und indi­schen (32 %) Stu­die­ren­den zu beobachten .."

[Quel­le]
Ver­ges­sen wir die als 'über­durch­schnitt­lich' (nach Antei­len) bezeich­ne­ten Stu­die­ren­den, die aus Län­dern kom­men in denen die Kon­kur­renz groß und die Chan­cen gering sind, dann blei­ben die ande­ren Grup­pen übrig .... und das sind die­je­ni­gen, bei denen ich die Fra­ge stel­le "Alles ganz harmlos ..!?"

Kommentare

  1. Bei den Rus­sen neh­me ich das so wahr, da hat das auch was mit per­sön­li­chem Wohl­stand zu tun. Sehe ich zumin­dest in mei­nem Netz­werk öfter, dass irgend­wann mal in einer deut­schen Groß­stadt stu­diert wur­de. Gibt, für mei­nen Teil, eine gan­ze Men­ge Rus­sen, die irgend­wann mal in Deutsch­land gewe­sen sind... Häu­fig gar nicht mal so sehr zu Soviet-Zei­ten in der DDR, son­dern in der Zeit nach der Wen­de. Nach 2000 viel. (Und gene­rell trei­ben sich Rus­sen in allen Win­keln der Welt herum.)
    Pri­mär geht es da um Bil­dung an sich (deut­sches Hoch­schul­we­sen hat­te ja schließ­lich mal ein gewis­ses Qua­li­täts­ni­veau...), und wenn die ihren Haupt­wohn­sitz hier auf­schla­gen, liegt es irgend­wo an dem Fak­tor "wenn ich schon mal da bin, absol­vie­re ich doch nicht ein Stu­di­um und inve­stie­re so viel Mühen dar­in, nur um am Ende nach Russ­land aufs Dorf zurückzukehren".

    Anbei zur The­ma­tik all­ge­mein will ich noch erwäh­nen: Spio­na­ge heu­te gibt es inzwi­schen auch über die Metho­de "der­je­ni­ge, der für einen was aus­kund­schaf­tet, weiß gar nicht davon, dass er irgend­ei­ner höhe­ren Stel­le Infor­ma­tio­nen liefert".
    Das speist sich einer­seits durch die Daten der Mobil­te­le­fo­ne, deren zen­tra­le Ser­ver in der Regel in irgend­ei­nem ande­ren Land lie­gen - je nach dort hei­mi­schem Spio­na­ge­ap­pa­rat wer­den Daten, die drauf hoch­ge­la­den wer­den, evtl. auf brauch­ba­re Infor­ma­tio­nen durch­sucht. (Das, was die gro­ßen sozia­len Netz­wer­ke über ihre Algo­rith­men auch tun.).
    Und zum ande­ren aus recht per­fi­den Din­gen, wo man etwa irgend­wel­che Doku­men­te bei Behör­den sei­nes Hei­mat­lan­des (durch die Bot­schaft) ein­rei­chen muss, und dort lan­den die dar­in ent­hal­te­nen Erklä­run­gen und Infor­ma­tio­nen bei ganz ande­ren Stel­len als wofür sie vor­geb­lich gedacht gewe­sen waren.

    1. In der Betrach­tung (Stu­die) stecken meh­re­re Infor­ma­tio­nen die das stüt­zen, was du zu den rus­si­schen Stu­die­ren­den schreibst. Da wird die Nähe (geo­gra­fisch) eine Rol­le spie­len, bestimmt aber auch der Ruf den unser Land und sei­ne Bil­dungs­in­sti­tu­tio­nen haben.

      Bei den Ame­ri­ka­nern ist die Ant­wort einfacher:
      Da geht es um die immensen Sum­men die dort für einen uni­ver­si­tä­ren Abschluß auf­ge­bracht wer­den müs­sen und die es hier in die­ser Form nicht gibt. 

      Trotz­dem kommt mir die Tat­sa­che komisch vor .... in USA habe ich ja an einer Uni­ver­si­tät unterrichtet:
      Da waren sowohl main­land- wie island-Chi­ne­sen in gro­ßen Zah­len vertreten.
      Von eini­gen weiß ich was aus ihnen wur­de und wohin sie spä­ter gin­gen - aber die Mas­sen sind schon erstaunlich.

      Die All­ge­mei­ne Spio­na­ge habe ich hier bei­sei­te gelas­sen, weil es mir erst­mal dar­um ging zu zei­gen, daß etwas ganz harm­los aus­se­hen kann und trotz­dem ein Gefah­ren­po­ten­ti­al hat. Zu 'unver­däch­tig' und es tat­säch­lich zu sein, so in etwa.

      1. Ja, bei den Ame­ri­ka­nern ist viel Geld im Spiel - Stu­di­um muss man sich gene­rell erst ein­mal lei­sten könn­ten, Aus­lands­se­me­ster oder ein Stu­di­um im Aus­land ist noch schwe­rer erschwing­lich, wird nur gemacht, wenn unbe­dingt erfor­der­lich (dürf­te auch bei den büro­kra­ti­schen Hür­den nicht ganz unkom­pli­ziert sein).
        Wobei, wenn es um das "Hän­gen­blei­ben" geht, den­ke ich, steckt da eine wesent­lich grö­ße­re kul­tu­rel­le Kom­po­nen­te drin. Denn in ande­ren Län­dern sind z. B. die Lebens­hal­tungs­ko­sten defi­ni­tiv gerin­ger als in Ame­ri­ka, kul­tu­rell kommt man regel­recht aus einer Bla­se her­aus (und lernt auch mal was ande­res ken­nen), und es soll, soweit mir das mal gesagt wur­de, wesent­lich schwe­rer sein, die Stu­di­en­schul­den im Aus­land ein­zu­trei­ben sein als wenn man man in den USA lebt.
        Zumin­dest ist es mir von Leu­ten, die den USA den Rücken gekehrt haben, gebür­ti­ge Ame­ri­ka­ner, bekann­ter, dass die­se ihre Umsie­de­lung, wenn sie sie gemacht haben, aus einer Viel­zahl von Grün­den eher nicht bereuen.
        - Also liegt hier eher ein Nicht-Wis­sen und Nicht-Erken­nen von prak­ti­schen Vor­tei­len vor, sei­tens der Ame­ri­ka­ner, die die Mög­lich­keit dazu bekom­men, und etwas, was sich irgend­wo im Bereich "Berüh­rungs­äng­ste" und "Unfähigkeit/Unwille zur Anpas­sung" abspielt.
        (Anders ist es bei den Rei­chen, aber die haben auch das Geld, um sich ein Umfeld zu erschaf­fen wie sie es in Über­see kennen.)

        Was die Chi­ne­sen angeht - ja, nicht ganz so leicht zu beurteilen...
        Von den Zah­len her ist es irgend­wo klar, dass da stets eine grö­ße­re Mas­se an Leu­ten sit­zen wird, weil es gibt immer­hin viel­fach mehr Chi­ne­sen als Ame­ri­ka­ner, und auch ein paar Mal mehr als Europäer.
        Das allein macht schon etwas aus.

        Dann aller­dings kennt man die chi­ne­si­sche Poli­tik all­ge­mein nicht in Sachen Bil­dung, was Aus­lands­stu­di­um angeht. Ob viel ange­regt wird, wie die finan­zi­el­le Grund­la­ge aus­sieht (ob z. B. auch eh nur Kin­der von rei­chen Chi­ne­sen im Aus­land stu­die­ren, weil den ande­ren das nöti­ge Geld dafür fehlt und es auch vom Staat kei­ne aus­rei­chen­de För­de­rung dafür gibt, damit sich das auch ande­re Chi­ne­sen lei­sten kön­nen) - oder ob man z. B. auch eigent­lich mehr auf die eige­nen Bil­dungs­ein­rich­tun­gen fokus­siert ist und von deren Qua­li­tät überzeugt.

        Es wür­de jeden­falls inso­fern einen Unter­schied machen, als­dass man dann mehr wüss­te, wel­ches "Kli­en­tel" man dann als "Leh­rer" vor der Nase hat. Ob das nur eine eli­tä­re Schicht ist oder ob von allen Gesell­schafts­schich­ten Leu­te dabei sind.
        Dadurch lie­ßen sich evtl. schon ein paar Schlüs­se dar­auf zie­hen, wie weit man es dort mit poten­ti­el­ler Spio­nen zu tun haben könnte...

        Klei­ne Sache noch mit oben drauf, die mir noch ein­fällt: Stu­den­ten aus ost-asia­ti­schen Län­dern, die offi­zi­ell nicht nach Ame­ri­ka 'rein­kä­men, weil die diplo­ma­ti­schen Bezie­hun­gen unter­ir­disch wären.
        Auch ein Kim Jong-un hat z. B. irgend­wo im Westen stu­diert - wie lässt sich das machen? Mit fal­schen Papie­ren und dass man Leu­te aus die­sen Län­dern als Bür­ger ande­rer Län­der in der nähe­ren Umge­bung aus­gibt, als die sie optisch im Westen durch­ge­hen würden.

        Es kann also sein, dass auch poten­ti­ell ein Anteil Leu­te als Chi­ne­sen im Aus­land stu­die­ren, die in Wirk­lich­keit kei­ne sind. (Wie viel wäre aber schlecht zu schätzen.)

        1. Zu den Kosten habe ich kürz­lich → ein gutes Video gesehen
          Die Autorin des Vide­os ist, wie ihr Mann, der sich schon län­ger in Deutsch­land auf­ge­hal­ten hat, nun­mehr mit einer Dau­er­auf­ent­halts­ge­neh­mi­gung hier. 

          Eine mei­ner chi­ne­si­schen Stu­den­tin­nen hat uns spä­ter, als ich zurück in Deutsch­land war, mit ihrem Ver­lob­ten besucht. Ihre Eltern waren bei­de in hohen Posi­tio­nen in der Regie­rung tätig, der Onkel war zur Zeit als sie stu­dier­te Bot­schaf­ter in USA. Sie besuch­te ihn manch­mal und so war sie mit ihm in der Zen­tra­le von WALMART. Dort bekam sie das Ver­spre­chen eine Anstel­lung nach abge­schlos­se­nem Stu­di­um zu erhal­ten - als sie uns besuch­te hat­te sie die­se Stel­le schon, Arbeits­ort war Dubai.
          Sicher eine eher sel­te­ne Stel­lung unter den Aus­lands­stu­den­ten. Was ich sehr selt­sam fand war, daß sie nicht ein­mal mit mir (in USA) / uns (beim Besuch in Mün­ster) über Poli­tik sprach.

          Über Kim Jong-un habe ich bei WIKIPEDIA nach­ge­le­sen - stimmt wohl, daß er in Euro­pa zur Schu­le ging .... es gab auch eine sehr inter­es­san­te Sen­dung als Lan­des­por­trait. Da muß ich aber den Link noch suchen.

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