Robert Zollitsch, der emeritierte Erzbischof von Freiburg und vormaliger Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, hat sich in einer Videobotschaft zu Wort gemeldet. Kleinlaut, zerknirscht, überschwänglich in eigenen Schuldeingeständnissen, wie es Vertreter der katholischen Kirche nun häufiger tun.
".. Durch diese Wortwahl zeigt sich, dass trotz all der aufgefahrenen Geschütze der rhetorischen Geißelung, die zugegebenermaßen empathischer und umfassender daher kommt als zu früheren Zeitpunkten, auch nach zwölf Jahren eine zentrale Erkenntnis noch immer keinen Einzug gehalten hat: Es geht um kein tadelnswertes "Verhalten", es geht um Straftaten. Diese müssen durch den Rechtsstaat verfolgt, aufgeklärt und bestraft werden, das Bereuen alleine reicht nicht. Auch die Formulierung "sich schuldig machen" verharmlost das, was passiert ist: Das Vertuschen von Verbrechen. Das, was Zollitsch schildert, ist Strafvereitelung und kein "gravierender Fehler". Doch dadurch, dass katholische Vertreter noch immer in kirchlichen Beichtkategorien denken und sprechen, zeigt sich, dass sie gedanklich die Welt ihrer Paralleljustiz noch immer nicht verlassen haben .."
[Quelle]
Worte sind Schall und Rauch, genug von dem Gesülze - jetzt müssen endlich Taten sprechen!
Das mindeste für diese Rede in einer Videoansprache von 2010 wäre die Entschuldigung bei der früheren Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger. Zwölf Jahre Untätigkeit, wer braucht da noch mehr Beweise für eine Verschleppung der Aufklärung durch die katholische Kirche?
* PS zur Titelzeile
Nur damit es klar ist: Dieses "O Herr" benutze ich nicht als Anrufung einer fiktiven Person, sondern in dem Sinne von "O Herr laß' Hirn vom Himmel regnen!" Es ist eine Floskel, mehr nicht.