Geschichte wird oft 'interpretiert', so wie es gerade passt.
Die Frau Botschafterin hat allerdings wohl nicht damit gerechnet, daß noch Zeitzeugen leben, die ihre überschwängliche Interpretation die USA seien für die Deutsche Einheit bestimmend gewesen als mindestens unzutreffende Geschichtsinterpretation zu entlarven in der Lage sind - und die tatsächlich die Washington Post lesen. Die USA waren beteiligt, das stimmt. Wesentlich treibende Kraft war allerdings zweifelsfrei der ansonsten nicht allzu diplomatische und töffelige Kanzler Kohl, der es verstand sein russisches Gegenstück Gorbatschow davon zu überzeugen es gehe von dieser Vereinigung BRD-DDR keine Gefahr für die zerbröselnde UDSSR aus [Das Wunder vom Kaukasus: Wie Kohl Gorbatschow das Ja zur Einheit abrang].
Nun ja, ohne der Frau Botschafterin etwas unterstellen zu wollen hat ihre Glaubwürdigkeit bestimmt einen Knacks, wenn man bei WIKIPEDIAS folgende Passage liest:
".. Am 23. Februar 2019 wurde durch Recherchen des Nachrichtenmagazins Focus bekannt, dass Haber im Januar 2017 als damalige Staatssekretärin offenbar in einer Vertuschungsaffäre der deutschen Bundesregierung zum Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche verstrickt war .." [Quelle]
Möglicherweise ist es nur Unkenntnis der damaligen Situation.
Obwohl, da hatte ich doch kürzlich einen anderen Artikel ....
PS:
Die amerikanischen Rechten haben sie in den 500+ Kommentaren angegriffen und es auf deutschen "Sozialismus" geschoben, die linken Amerikaner hingegen interpretieren die Situation in Europa als erstarkende rechte Bewegung. DAS war es wohl nicht was sie mit ihrer Meinungsäußerung erreichen wollte.
Bezug des Artikels: How Putin’s war in Ukraine has moved Germany into a new era; By Emily Haber; December 5, 2022 at 6:00 a.m. EST
Man versucht in den aktuellen Jahren so ziemlich alles als "Erfolg, errungen durch die USA" zu verkaufen.
Auch Dinge, wo sie nur nebenbei desinteressiert oder duldend mit am Tisch gesessen haben.
Gemäß ihrem eigenen Verfall und der typischen Krämereinstellung "verkaufe dich gut; ob es stimmt, ist doch egal; Hauptsache du siehst gut dabei aus".
Eine Welle Lob für etwas zu bekommen für das man nichts getan hat ist ein wesentliches kulturelles Element in USA. "good job" hört man immer wieder, insbesondere wenn die lieben Kleinen ganz banale Dinge tun - so erzieht man Generationen von Menschen mit überbordender Selbstüberschätzung. In Summe ist das dann der Volkscharakter.