Etwas Gutes und etwas Schlechtes. Sehr Schlechtes.
*edit* [11.03.2023]

Wich­tig und posi­tiv, ja über­aus begrü­ßens­wert, weil schon lan­ge über­fäl­lig, ist fol­gen­der Bericht [via hpd] zum Abtreibungsrecht:

Abtreibungsgesetze neu ordnen

  Der Arti­kel beim hpd sei ihrer Auf­merk­sam­keit emp­foh­len, denn dort wer­den noch die Geg­ner auf­ge­führt - und wen wun­dert es, dass es die bekann­ten rechts-kon­ser­va­ti­ven Kräf­te sind, die nach wie vor die Groß­kir­chen stüt­zen und ver­hin­dern, dass Ver­bre­chen von deren Amts­trä­gern wie alle Straf­ta­ten in Deutsch­land von der Staats­an­walt­schaft ver­folgt wer­den. Da wäre doch ein viel bes­se­rer Ansatz sich zu enga­gie­ren, lie­be CSU und CDU und Konsorten .... 

Es bleibt zu hof­fen, dass es der Regie­rung Scholz gelingt, die posi­ti­ven Ände­run­gen nach jah­re­lan­gem Still­stand unter der Ägi­de von Frau Mer­kel, der Bevöl­ke­rung zu ver­mit­teln, und wei­ter gewählt zu wer­den um die­se sinn­vol­le und in die Zukunft wei­sen­de Poli­tik fortzusetzen.

Die Ber­tels­mann Stif­tung gibt sich den Anschein von wis­sen­schaft­li­cher Neu­tra­li­tät und ver­folgt doch ganz wesent­lich eine kon­ser­va­tiv-restau­rie­ren­de Agen­da die durch Mei­nungs­bil­der - die zwar sta­ti­stisch aus­rei­chen­de Daten­men­gen prä­sen­tie­ren, jedoch anson­sten eher wie Kaf­fee­satz­le­se­rei zu beur­tei­len sind. So wer­den über­wie­gend kei­ne genau­en Kri­te­ri­en der Pro­ban­den­aus­wahl oder der Befra­gungs­teil­neh­men­den benannt, es man­gelt an der Dar­stel­lung von Fra­ge­kom­ple­xen. Bewer­tun­gen sind eher 'Sto­ries' als am Ergeb­nis ori­en­tier­te Fakten.

Das Alles ist aller­dings neben­säch­lich, denn in Pres­se­mit­tei­lun­gen wer­den Ergeb­nis­se so dar­ge­stellt, dass in den Berich­ten die dar­auf basie­rend in diver­sen Medi­en ver­öf­fent­licht wer­den, über­wie­gen­den nicht über die Unter­su­chung selbst, son­dern über den Inhalt der Pres­se­mit­tei­lung refe­riert wird. In einer Zeit in der Druck in Redak­tio­nen gegen­wär­tig ist, und immer 'Füll­ma­te­ri­al' zur Ver­öf­fent­li­chung gesucht wird, kön­nen so Inhal­te direkt bestimmt und unter­ge­scho­ben wer­den die einer ernst­haf­ten Durch­leuch­tung nie stand­hal­ten würden.

Hier habe ich ein Bei­spiel gewählt an dem deut­lich wird, dass erst ein Sze­na­rio auf­ge­baut wird das es in der Wirk­lich­keit in der beschrie­be­nen Form nicht gibt - und dann ein Lösungs­an­satz vor­ge­schla­gen wird der auf einer rei­nen Fik­ti­on basiert:

Bertelsmann Stiftung zu religiöser Toleranz
 

Es gibt im Islam weder *demo­kra­ti­sche Grund­wer­te* noch *den Wunsch nach einem tole­ran­ten Mit­ein­an­der*!
Der Islam ist eine tota­li­tä­re Reli­gi­on die Ungläu­bi­ge als Fein­de betrach­tet, der Wunsch ist nicht ein tole­ran­tes Mit­ein­an­der, son­dern Ver­nich­tung der Anders- und Ungläubigen:
Sie­he die Blas­phe­mie­ver­fol­gung mit Todes­stra­fe [*.pdf / 'Ziel speichern'].
Hier von *demo­kra­ti­schen Grund­wer­ten* oder *tole­ran­tem Mit­ein­an­der* zu schwa­dro­nie­ren ist völ­lig fehl am Platze. 


Beson­ders bedenk­lich ist an der Fol­ge­rung, dass lt. Reli­gi­ons-Exper­tin Frau Dr. El-Menouar zwei ganz wesent­li­che Tat­sa­chen ver­dreht dar­ge­stellt wer­den und dar­aus genau das Gegen­teil des­sen gemacht wird, was die Stu­die fest­ge­stellt hat.
 

Zuerst die Aus­sa­ge ".. Ergeb­nis­se des Reli­gi­ons­mo­ni­tors: Die Zustim­mung zur Demo­kra­tie als gute Regie­rungs­form sinkt unter Per­so­nen mit einer klar islam­feind­li­chen Hal­tung auf einen Anteil von 68 Pro­zent – und liegt damit mehr als 20 Pro­zent­punk­te nied­ri­ger als in der Gesamt­be­völ­ke­rung. Ähn­lich sieht es beim Schutz von Min­der­hei­ten­in­ter­es­sen aus: Auch die­ses demo­kra­ti­sche Prin­zip fin­det nur bei zwei Drit­teln derer Zustim­mung, die sich gegen die Zuwan­de­rung von Mus­li­men aussprechen .."
Wenn 88% der Bevöl­ke­rung kei­ne islam­feind­li­che Ein­stel­lung haben, jedoch 66% (zwei Drit­tel) sich gegen eine Zuwan­de­rung von Mus­li­men aus­spre­chen bedarf es kei­ner 'Umer­zie­hung' zur Abwehr rechts-natio­na­ler Ten­den­zen son­dern der schlich­ten Fest­stel­lung, dass der über­wie­gen­de Teil der Bevöl­ke­rung den Islam als das wür­digt was er ist:

Demo­kra­tie­feind­lich und mit tota­li­tä­rem Anspruch, dem es zu begeg­nen gilt.

Sodann die Schluss­fol­ge­rung es bedür­fe einer Kin­der­in­dok­tri­na­ti­on in Sachen Reli­gi­on, die eine völ­lig fal­sche Dar­stel­lung des Islam zum Inhalt haben soll, und die auf die Gemein­de­ebe­ne gescho­ben wer­den soll:
Das ist der Bereich in dem sol­che Machen­schaf­ten kon­troll­frei ablau­fen, weil eine flä­chen­decken­de Auf­sicht nicht zu lei­sten sein wird. Was jeg­li­cher reli­gi­ons­ty­pi­scher Indok­tri­na­ti­on Tür und Tor öffnet.

Den­noch wird all das im Namen und Auf­trag der Ber­tels­mann Stif­tung veröffentlicht.

*edit* [11.03.2023]
Wer sei­ne Kin­der wirk­lich über Reli­gi­on infor­mie­ren will, dem sei fol­gen­des Buch empfohlen:
"Wo bit­te geht's zu Gott?"

Mus­li­mi­sches Leben in Deutsch­land 2020 [*.pdf / 'Ziel speichern']

Kommentare

  1. »Demo­kra­tie­feind­lich und mit tota­li­tä­rem Anspruch, dem es zu begeg­nen gilt.«

    Lei­der wird den demo­kra­tie­feind­li­chen Inten­tio­nen und Umtrie­ben die­ser Typen eben viel zu tole­rant begeg­net, anstatt denen ent­schie­den gegen­über­zu­tre­ten und unse­re Grund­sät­ze der Rechts­staat­lich­keit um die Ohren zu hau­en. (Sie­he auch die­sen Fall von Euphe­mi­sie­rung und Dul­dung anstatt Sank­tio­nie­rung sol­cher Agi­ta­to­ren gegen gül­ti­ges Recht & Gesetz)

    1. Solan­ge wir kei­ne wirk­li­che Tren­nung von Kir­che und Staat zustan­de brin­gen ist die­sen Ver­blen­de­ten kei­ne Gren­ze gesetzt. Ganz im Gegen­teil unter­stüt­zen die ins Nichts abstür­zen­den Groß­kir­chen rhe­to­risch und orga­ni­sa­to­risch ihren mus­li­mi­schen Wider­part. Gleich und Gleich gesellt sich gern! Die aktu­el­len Zah­len las­sen dar­auf hof­fen, dass sich der Schwund der Mit­glie­der­zah­len expo­nen­ti­ell ver­hält. Mög­li­cher­wei­se kom­men wir dann dem Ide­al der Auf­klä­rung tat­säch­lich ein wenig näher.

      Wie Sie im ver­link­ten Arti­kel schon anmerk­ten gibt es die­se unse­li­ge Ten­denz - die aus USA zu uns her­über geschwappt ist - anstatt Klar­text zu schrei­ben eine irgend­wie posi­ti­ve Aus­sa­ge zu sol­cher Wider­wär­tig­keit aus dem Hut zu zau­bern. Der Umgang der Grü­nen (Außen­mi­ni­ste­ri­um!) hier mit dem Iran und Afgha­ni­stan in Sachen Frau­en­rech­te trägt auch nicht zu mei­ner See­len­ru­he bei:

      Da wer­den Ten­den­zen deut­lich die Kom­merz wie­der ein­mal über Men­schen­rech­te stel­len .... was ich als Signal deu­te sich der kon­ser­va­ti­ven Hal­tung von CDU/CSU nicht zu ver­schlie­ßen. Die genau die­sen Ansatz als gesell­schafts­po­li­ti­sches Ide­al schon immer ver­folgt hat, und auf den *Sou­ve­rän* pfeift, dage­gen Unter­neh­mens­in­ter­es­sen bedient. Dazu wer­den Stim­mung und Ten­den­zen durch Insti­tu­tio­nen wie die Ber­tels­mann Stif­tung zur Indok­tri­na­ti­on der Mas­sen benutzt.

  2. Das die Ber­tels­mann-Stif­tung über­haupt so locker und ohne jeg­li­che Anmer­kung zitiert wird, ist eigent­lich ein Skandal.
    Jeg­li­ches Medi­en­er­zeug­nis, das Pro­duct Pla­ce­ment ent­hält, muss das offen legen, damit der Zuschau­er weiß, dass die Mar­ken, die er dort zu sehen kriegt, nicht unbe­dingt völ­lig zufäl­lig aus­ge­wählt sind; Medi­en wie die rus­si­sche Feind­pres­se müs­sen über­all ihren Bei­pack­zet­tel an sich mit her­um­tra­gen "wir krie­gen Geld von unse­rem Staat", damit dem Zuschau­er poten­ti­ell ver­mit­telt wird "die sind even­tu­ell nicht immer neutral".
    - Zum Glück wer­den inzwi­schen auch Medi­en­ka­nä­le, die irgend­wie mit Gel­dern der Öffent­lich-Recht­li­chen bezahlt und gewar­tet wer­den, auf You­Tube gekenn­zeich­net, sodass die Sache ein wenig "Fair­ness" erhal­ten hat.
    (Man sich auch da selbst ent­schei­den kann wie weit man die Bei­trä­ge und Sen­dun­gen als "neu­tral" anse­hen will oder nicht.)

    Es wird ja nicht ein­mal auf­ge­deckt, dass RTL prak­tisch deren Medi­en­ka­nal ist - dass da Ver­bin­dun­gen zur Ber­tels­mann-Stif­tung schon immer da gewe­sen sind...

    Daher soll­te man eher recht schnell zuse­hen, dass die Ver­laut­ba­run­gen die­ser Stif­tung im öffent­li­chen Raum im Kon­text von Nach­rich­ten und wis­sen­schaft­li­chen Erhe­bun­gen unter­bun­den wer­den - und wenn, nur noch als "Mei­nung" oder "Mei­nungs­ma­che" zitiert werden.
    Weil das sind sie letzt­lich näm­lich auch.

    1. Nun ja, man­che Regeln gel­ten eben für sol­che Medi­en nicht die die Kon­ser­va­ti­ven *staats­tra­gend* unter­stüt­zen, weil sie deren Agen­da ver­brei­ten. So man­che 'Stu­die' wird nur erschei­nen weil es dafür einen 'Hin­weis' auf die­se Not­wen­dig­keit für eine poli­ti­sche Argu­men­ta­ti­on gab. Eine Hand wäscht die ande­re, und bei­de sind danach gleich schmut­zig. Manch­mal kann man deduk­tiv her­lei­ten wer da mit wem gekün­gelt hat. Genau die­se Machen­schaf­ten im Hin­ter­grund sind es, die den Fort­schritt hin­dern, weil sie Struk­tu­ren stüt­zen die längst über­holt sind.

      Ich stel­le mir mit Grau­sen vor was pas­siert wäre wenn Laschet Kanz­ler wäre!

      Man­che Kanä­le zei­gen aus­nahms­wei­se ein­mal die Ver­bin­dun­gen im Ver­bor­ge­nen auf und zer­ren sie ans Licht:
      Da habe ich immer den Ver­dacht, dass es noch viel mehr gibt was berich­tet wer­den könn­te, was dem­ge­gen­über das Ende für die­ses For­mat bedeu­ten wür­de, man­che Gren­zen sind völ­lig unsicht­bar für uns - sie sind den Machern jedoch sehr bewusst!

      1. Ich weiß, die Kon­se­ra­ti­ven ver­su­chen sich dort immer gern her­aus­zu­steh­len - aus Regeln, denen sie stets am lieb­sten nur ihre Kon­kur­renz unter­wor­fen sehen wol­len, aber nicht sich selbst... (Obwohl sie sich auch dar­an hal­ten müssten.)

        Allein nur bei dem, was bekannt und offen nach­les­bar ist - ob es nun die syste­ma­ti­sche trans­at­lan­ti­sche Ver­seu­chung der Alpha-Jour­na­li­sten in Deutsch­land ist, oder die Nähe von bestimm­ten Figu­ren zur INSM (Initia­ti­ve Neue Sozia­le Markt­wirt­schaft), ohne dass sie erwähnt wird, oder die Ver­bin­dun­gen des Herrn Klit­sch­ko in die Krei­se der CDU (und dem dem­entspre­chen­den Draht auch zu ihren Medi­en­sprach­roh­ren) -, da ste­hen einem teil­wei­se die Haa­re zu Ber­ge, weil so die vom System­ent­wurf vor­ge­ge­be­ne Neu­tra­li­tät kei­nes­falls so aus­se­hen kann.

        Das wäre wie als wenn man einem bekann­ten und nach wie vor akti­ven Dea­ler die Straf­ver­fol­gung im Bereich "Dro­gen­kri­mi­na­li­tät" in die Hand geben würde...

        1. Der deut­sche Sprich­wort­schatz kennt "den Bock zum Gärt­ner machen" als tref­fen­de Beschrei­bung. Dem­ge­gen­über sind prak­ti­sche Ver­glei­che immer grif­fi­ger wenn sie Bil­der im Kopf des Gegen­übers ent­ste­hen lassen.
          Es sind nach aktu­el­len Berich­ten der NZZ aller­dings gera­de eini­ge Genos­sen aus der SPD die sich im Dunst­kreis des Sozi­al­zer­stö­rers Schrö­der auf­hal­ten und die Ukrai­ne als Schatz­kam­mer an sel­te­nen Mine­ra­li­en lie­ber in rus­si­scher als ame­ri­ka­ni­scher Hand sehen woll­ten. Sie­he auch die Begün­sti­gun­gen Vie­ler Genos­sen via Gaz­prom von denen gleich­falls zu lesen war (ich bin nicht sicher ob das auch NZZ war oder ob das von de WP berich­tet wurde).

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