Der Zusammenhang zwischen Denken, Lesen und dem Verständnis der Welt

lesen   Quel­le: "Lesen formt das Gehirn"

Wir haben einen Ein­fluß "dar­auf", dadurch näm­lich, dass wir ver­lan­gen, daß wer hier leben will auch die/unsere Spra­che beherrscht. Was ich bezwei­fele ist, dass vom häu­fig zu hören­den Abwie­geln (" .. es reicht, wenn man auch man­gel­haf­te Spra­che hin­nimmt, man­che tun sich eben schwer .. ") nichts bes­ser wer­den kann ....

Die Hal­tung alles hin­zu­neh­men weil man ja angeb­lich nichts ändern kann oder weil man "Ande­re nicht in ihrer Iden­ti­tät ein­schrän­ken will" - sol­che Hal­tung wird nie zu einer Ver­bes­se­rung der Situa­tion führen!

Damit ich nicht miß­ver­stan­den werde:
Die­se For­de­rung erstreckt sich genau­so auf die deut­sche Kern­be­völ­ke­rung - auch da ist noch viel nachzuarbeiten. 

lesen   Quel­le: twit­ter

Ins­be­son­de­re bei den Bay­ern, die sich irgend­wie für 'beson­ders' hal­ten und offen­bar nicht erken­nen, dass sie sich dadurch lächer­lich machen, vor allem wenn sie von Zuge­rei­sten ver­lan­gen sie mögen doch bit­te "Deutsch" sprechen.

Zu Zei­ten war es in unse­rem Land nötig sich des Hoch­deut­schen zu bedie­nen um ernst genom­men zu wer­den - nie­mand hat etwas gegen Dia­lekte, ich habe selbst Wur­zeln in Hes­sen - aber wenn ich nicht gelernt habe ver­nünf­tig zu spre­chen ent­larve ich mich als min­de­stens schlecht gebil­det .... gera­de da schei­det sich dann die Spreu vom Weizen: 

Wer die Spra­che beherrscht kann sich inte­grie­ren, wer nicht bleibt ausgegrenzt ....

Kann / Muß man Abhil­fe schon bei den Eltern schaffen?
JEIN, Sprach­misch­masch ist nicht tole­ra­bel und Hil­fe Deutsch zu ler­nen soll­te ange­bo­ten wer­den! War­um soll­ten wir anders han­deln und alle Nach­teile in Kauf neh­men die eine (manch­mal bewuß­te) Abschot­tung fremd­sprach­li­cher Zuzüg­ler mit sich bringt? 



Zugleich aller­dings bleibt fest­zu­stel­len, dass Kin­der schnel­ler die neue Spra­che ler­nen und ihre Chan­ce daher bes­ser ist. Was bleibt ist die elter­li­che 'Brem­se', das Unver­mö­gen sich in den neu­en Ver­hält­nis­sen zurecht zu fin­den - es fehlt das Ver­ständ­nis für Zusam­men­hän­ge und das WARUM etwas so ist und ver­langt wird. Letzt­lich, so wur­de in den letz­ten Jahr­zehn­ten am Bei­spiel vie­ler Ein­ge­wan­der­ter deut­lich, treibt man sie dadurch in die Arme der Extre­mi­sten jed­we­der Cou­leur.
 

 

Einer mei­ner frü­he­ren Nach­barn (als ich noch in Mün­ster i. Westf. wohn­te) war Tür­ke, sprach flie­ßend Deutsch und Eng­lisch - dementspre­chend hat er die beruf­li­che Inter­gra­tion geschafft und hat eine füh­rende Posi­tion erreicht. Das war nicht ein­fach. Was ihn - so sag­te er in einem Gespräch - moti­viert hat, war die Beob­ach­tung von Frem­den in der Türkei:
Dort wur­de nur akzep­tiert wer ent­we­der der Spra­che mäch­tig war - oder sich zumin­dest flie­ßend Eng­lisch unter­hal­ten konn­te .... das zu leug­nen oder man­gel­hafte Kennt­nis zu beschö­ni­gen, oder ein­fach nur dar­über hin­weg­zu­se­hen, bringt nie­man­den & nichts voran.

Gleich­zei­tig scheint nun durch die Unter­su­chun­gen in ver­schie­de­nen Län­dern (sie­he Link / Quel­le beim obi­gen Zitat) bewie­sen, dass Den­ken und Ideen­reich­tum durch aus­ge­präg­te Lese­fä­hig­keit geför­dert wer­den - ja sogar als Vor­aus­set­zung dafür anzu­se­hen sind sich im Gemein­we­sen zurecht zu fin­den. Das ist eine Umschrei­bung für Inte­gra­ti­ons­fä­hig­keit, und nicht nur dafür, son­dern auch um hier­zu­lan­de zufrie­den und glück­lich zu werden. 

Vor Jah­ren (2004) schrieb ein Blog­ger bei two­day fol­gen­de Zeilen:
" .. ich wür­de zwar nicht so weit gehen, zu sagen, dass man nicht trotz sprach­li­cher unzu­läng­lich­kei­ten oder recht­schreib­feh­ler intel­li­gente bei­träge schrei­ben kann, .. "


Ich wage es aller­dings genau das zu behaup­ten. Wer nicht sau­ber denkt kann nicht sau­ber for­mu­lie­ren - des­we­gen ist das, was da mit erheb­li­chen sprach­li­chen Män­geln geschrie­ben wird, nicht lesenswert.

 


Der Nie­der­gang des Blog­gens geht genau in die­se Rich­tung: Die­je­ni­gen (ehe­ma­li­gen) Blog­ger die sich mit der Recht­schrei­bung und Logik eines Tex­tes schwer taten sind zu "face­book" abge­wan­dert - dort sind sie nun die "Ein­äu­gi­gen unter den Blin­den" und kön­nen sich toll fühlen ....

Sie­he dazu auch: → "Die Spra­che ist der Schlüs­sel zum Lernen"
Revi­dier­te Fas­sung des Arti­kels vom 19. Apr 2018; 1:42h.

Kommentare

  1. Wür­de ich auch so sehen.
    Und ja, das The­ma "Spra­che rich­tig ler­nen", das geht - lei­der - mitt­ler­wei­le nicht nur Aus­län­der hier etwas an, son­dern auch die Ein­hei­mi­schen. Denn die kom­men inzwi­schen auch mit unzu­rei­chen­den Kennt­nis­sen über ihre eige­ne Spra­che aus der Schu­le. Und man sieht, wohin es führt... Außer einer Schau­fel in die Hand drücken, lässt die eben­so kei­ner Inge­nieur wer­den. Auch weil die­se Indi­vi­du­en zu kom­ple­xem Den­ken in der Regel sehr unfä­hig sind oder zumin­dest ihre star­ken Schwie­rig­kei­ten haben.

    Ein Unding ist es, muss ich mal sagen: Deut­sche Urlau­ber, die sonst­wo in die Welt fah­ren, und fest erwar­ten, dass sie dort auf Deutsch bedient wer­den. Kei­ne Spur von dem Den­ken "ey, ich fah­re ins Aus­land, das heißt, ich soll­te wenig­stens Grund­kennt­nis­se der Spra­che haben, die dort gespro­chen wird, oder wenig­stens von einer all­ge­mei­nen "Ver­kehrs­spra­che" (wie es genannt wird)".
    Zu einem gewis­sen Teil sind die Deut­schen in die­ser Hin­sicht selbst ganz schön sprach­lern­faul. - Als Erwach­se­ne als auch als Jugend­li­che (wenn in einer Klas­se von 25 Leu­ten im Dur­schnitt ledig­lich 4-5 Leu­te auf­zu­fin­den sind, die bei Grup­pen­ar­beit "die Chefs" sein kön­nen, weil die­se den ande­ren sprach­lich kom­pe­tent hel­fen kön­nen, dann sagt das etwas sehr deut­li­ches über Lern­freu­dig­keit bei Spra­chen aus).

    1. Mei­ne Frau war ja an einer Grund­schu­le tätig bevor sie aus gesund­heit­li­chen Grün­den vor­zei­tig in den Ruhe­stand ging - von daher ken­ne ich die Ver­hält­nis­se aus 'erster Hand'. Ich habe auch vie­le der Schü­ler­ar­bei­ten mit­ge­hol­fen zu ent­zif­fern, weil auf den ersten Blick kein Sinn dar­aus zu erken­nen war. Wo das vor­kam waren oft bereits die Eltern lern­schwach und unge­bil­det, leg­ten auch kei­ne Wert auf die Bil­dung ihres Nach­wuch­ses. Eine Mut­ter sag­te ein­mal "War­um fal­len immer so vie­le Stun­den aus - ich kom­me gar nicht dazu mei­ne Vor­mit­tags­se­ri­en zu sehen wenn die Kin­der immer frü­her heim kom­men oder mor­gens spä­ter hin müssen."
      Eine immer noch bei 4 % bzw. 2 Mil­lio­nen der Erwach­se­ne lie­gen­de (tota­le) Analpha­be­ten­ra­te sagt alles ....

      Kein Wun­der also, wenn es da bei Fremd­spra­chen­kennt­nis­sen min­de­stens eben­so fin­ster aussieht.

      1. In den Fami­li­en dürf­te es dann noch ein viel ent­schei­den­de­res Pro­blem geben: Kin­der haben wol­len - ja, aber sich drum küm­mern wol­len - nein.
        Die sind dann dazu da, weil man auch mal lieb gehabt wer­den will - oder weil sie als Sta­tus­ob­jekt "zu einer Fami­lie dazu gehören"...
        Oder aber, ganz ein­fach, die Ver­hü­tung nicht funk­tio­niert hat bzw. man nicht ein­mal wuss­te, was das ist, und das, was danach kommt, einem auch noch scheiß­egal ist.

        Zu Hand­schrift muss ich mal etwas spe­zi­fi­sches sagen: Wenn die qua­li­ta­tiv sehr schlecht ist (auch in Hin­sicht Les­bar­keit), deu­tet sowas auf eine wahr­schein­lich unter­ent­wickel­te Fein­mo­to­rik in der Hand hin.
        Im Kin­der­gar­ten nach Ost-Modell hat man auf sol­che Sachen näm­lich geach­tet bzw. ziel­ge­rich­tet mit den Kin­dern im Kin­der­gar­ten vie­le Mal- und Bastel­übun­gen gemacht (ein paar davon waren auch stand­ar­ti­siert, damit man einen Anschau­ungs­wert der Fähig­kei­ten des Kin­des hat­te), damit sie zu Schul­be­ginn die nöti­ge Geschick­lich­keit und auch Kraft in der Hand haben, um über­haupt rich­tig schrei­ben zu lernen.
        In der Grund­schu­le geht es dann wei­ter - fängt man erst ein­mal damit an, Stri­che, Häk­chen und Krei­se zu "schrei­ben", um die Fein­mo­to­tik wei­ter vor­zu­be­rei­ten auf die Schreibschrift...

        (Ich will es ja noch mal schaf­fen, mich mit kyril­li­scher Schreib­schift zu beschäf­ti­gen, und dadurch ist mir vie­les aus die­ser Basis­ar­beit wie­der ein­ge­fal­len, sowie auch der Sinn dahin­ter klar gewor­den. - Im Prin­zip macht durch­läuft man da noch mal den sel­ben Pro­zess, nur dass man nicht völ­lig von Null anfängt, weil man ja eine Schrift schon beherrscht.)

        1. Wenn ledig­lich die Grün­de, die Sie ange­führt haben, dazu füh­ren, dass man­che Men­schen Kin­der haben, soll­te es bes­ser unterbleiben.

          Mei­ne Frau (Beruf hat­te ich letz­tens erwähnt) hat immer sehr rät­seln müs­sen - und manch­mal wur­de ich zu Hil­fe geru­fen, weil wie­der eine Haus­ar­beit eines Kin­des nicht zu ent­zif­fern war .... da waren aller­dings (West) den Leh­rern die Hän­de gebun­den, denn die *Schön­schrift* gab es nicht mehr ....

          Kyril­lisch habe ich noch nie als Hand­schrift gese­hen, als wir 'mal '88 in Mos­kau und St. Peters­burg waren und einen jun­gen Mann dort ken­nen­ge­lernt haben schrieb der uns sei­ne Kon­takt­da­ten in der uns geläu­fi­gen Schrift, und man­che Buch­sta­ben in Druck­schrift. Die Kon­ver­sa­ti­on lief über Eng­lisch, das hat­te er sich selbst bei­gebracht um mit den (west)deutschen Tou­ri­sten spre­chen zu können.

          Noch stär­ker in Erin­ne­rung ist mir aller­dings ein Kir­gi­se (oder ähn­lich, jeden­fals irgend­ein mon­go­li­scher Ein­schlag) im Hotel in Mos­kau - der stand in vol­ler Tracht mit zwei Krumm­dol­chen und einem etwas 1,20m lan­gen Schwert im Fahr­stuhl - der Kopf war kahl bis auf einen kreis­run­den Fleck, aus dem ein lan­ger Zopf her­aus­wuchs, der ihm bis zum Hosen­an­satz reich­te. Lei­der gab es damals noch kei­ne Mobil­te­le­fo­ne, das wäre ein präch­ti­ges Folk­lo­re-Bild geworden!

      2. Das wäre nur wün­schens­wert, wenn alle so selbst­ein­sich­tig und erwach­sen wären und nicht man­che irgend­wo mit dem Kopf in den Wol­ken hän­gen würden...

        Schön­schrift ken­ne ich selbst nur als ein leh­rer­ab­hän­gi­ges Kri­te­ri­um, also sprich: Wenn einer dar­auf Wert leg­te, gab es ein oder zwei Form­punk­te in jeder Arbeit, wenn das dem­je­ni­gen nicht wich­tig war, dann kam es halt nicht vor.

        In der Grund­schu­le und im Kin­der­gar­ten hat man kurz nach der Wen­de im Prin­zip zunächst das gemacht, was man auch vor­her gemacht hat­te, weil neue Rah­men­plä­ne waren erst lang­sam im Begriff, zu ent­ste­hen - bzw. die Leu­te aus dem alten System waren ja noch da, und die haben ihre Metho­den benutzt, die sich für sie durch Erfah­rung als "zuver­läs­sig", "funk­tio­niert" und "ist wich­tig" her­aus­ge­stellt haben.
        Ein wenig ver­ste­he ich den Zweck die­ser Grund­la­gen­ar­beit heu­te als Erwach­se­ner aus eige­nen Krank­heits­grün­den - man stel­le sich den Unter­schied vor wie wenn man eine eini­ger­ma­ßen ent­wick­lte Fein­mo­to­rik hat und dann ein schlei­chen­der Ner­ven­scha­fen ein­setzt, und wie wenn die­se nur so weit ent­wickelt wur­de, damit man Tasten/Schaltflächen auf einem Han­dy damit betä­ti­gen kann, und dann setzt ein schlei­chen­der Ner­ven­scha­fen ein...
        Beim zwei­ten Sze­na­rio ist nicht sehr viel Reser­ve­po­ten­ti­al vor­han­den, um dem schlei­chen­den Ver­fall Wider­stand zu leisten.
        Und die­ses ent­wickelt sich tat­säch­lich, wenn schon seit frü­hen Kin­der­ta­gen das Kind dazu ange­regt wird, die­se Grob- und Fein­mo­to­rik zu trai­nie­ren - indem, dass man es z. B. nach Her­zens­lust Malen oder basteln lässt... (Ist nicht allein nur die Ner­ven­sub­stanz, auch Mus­keln, Seh­nen und Bän­der wer­den dabei aus­ge­baut, sodass z. B. ein Grund­schul­kind, wel­ches in die erste Klas­se kommt, dann auch über­haupt die Kraft in der Hand hat, ein Schreib­ge­rät zu hal­ten und zu führen.)

        Kyril­lisch ist als Schreib­schrift teil­wei­se doch sehr anders wie sei­ne Druck­schrift, dar­um muss man die sepa­rat noch mal ler­nen. Zum Bei­spiel sieht ein klei­nes T in kyril­li­scher Schreib­schrift so aus wie ein klei­nes geschrie­be­nes M in unse­rer Schift. Völ­lig anders. Und wohl­ge­merkt, nur das klei­ne - das gro­ße wie­der­um ist nor­mal als T erkenn­bar. (Das kann man sich bei Com­pu­ter­schrift dadurch mal anschau­en, indem, dass man kyril­li­sche Schrift ein­mal mal kur­siv for­ma­tiert. Dabei wird sich näm­lich an der Schreib­schrift ori­en­tiert und nicht wie sonst an der Druckschrift.)

        Beschäf­ti­gen will ich mich damit noch mal, weil, wenn man schon ver­su­chen will, etwas aus einer wei­te­ren Spra­che zu ler­nen, dann soll­te man wenig­stens bei den Grund­la­gen anfangen...

        1. Es gab doch wohl grö­ße­re Unter­schie­de im All­tags­le­ben zwi­schen den bei­den 'Bru­der­staa­ten' wenn ich das so auf­neh­me. Vie­les, das hat­ten wir frü­her schon mal, war bestimmt erhal­tens­wert und wur­de nur dem poli­ti­schen Kal­kül geopfert.

          Etwas schon nahe­zu per­fekt zu kön­nen - bevor eine krank­heits­be­ding­te Stö­rung und Min­de­rung ein­setzt - ist bestimmt die bes­se­re Vari­an­te als es dann müh­sam gera­de noch so hin zu bekom­men .... wir hat­ten auch noch Schön­schrift als Fach. Zwar lang­wei­lig, aber doch ästhe­tisch anspre­chend - und eine per­sön­li­che Note war bei den mei­sten Mit­schü­lern schon sehr früh zu erken­nen. Nicht etwa, dass ich da der Gra­pho­lo­gie das Wort reden will, das hal­te ich für aus­ge­mach­ten Blöd­sinn. Aber die Art Buch­sta­ben zu per­so­na­li­sie­ren, obwohl sie doch einer Grund­er­ken­nungs­not­wen­di­keit unter­lie­gen, war schon eine Leistung.

          Nun bin ich gespannt mal etwas in der kyril­li­schen Schreib­schrift zu sehen - gibt es da viel­leicht bei Ihnen im Fun­dus etwas, was vor­ge­zeigt wer­den könn­te? Es muss ja nicht unbe­dingt öffent­lich sein, obwohl ich das hier ganz pas­send fände.

      3. Ich habe zumin­dest mal eine Mei­nung gele­sen, dass die Erkennt­nis­se und die Metho­dik im Bereich Päd­ago­gik, die der Osten hat­te, selbst heu­te von der Wis­sen­schaft all­ge­mein als "wesent­lich vor­aus" betrach­tet wer­den, im Gegen­satz zu dem, was im Westen prak­ti­ziert wird und wurde.
        Also, jen­seits der Poli­tik, auf Sach­ebe­ne betrach­tet, hat die Wis­sen­schaft eine doch etwas ande­re Mei­nung zu dem, was alles im Osten war oder dar­aus kam. (Die Poli­tik agiert eben wie eine Siegermacht...)

        Wür­de ich eben auch mei­nen. Des­we­gen kom­me ich zu der Erkennt­nis, was heu­te gemacht wird, dass die Kin­der, sobald sie dazu fähig sind, es zu bedie­nen, ein Smart­phone in die Hand krie­gen und dann nur noch tip­pen, wischen und pri­mi­ti­ve moto­ri­sche Gesten voll­zie­hen, sehr, sehr toxisch für die Ent­wick­lung von der Moto­rik der Hand ist. Und da braucht man sich dann nicht zu wun­dern, war­um die alle nicht oder nur sehr unschön schrei­ben kön­nen... Da fehlt viel wesent­li­che Grund­ge­schick­lich­keit in der Hand und es fehlt viel an Auf­bau von Gewe­be, wel­ches not­wen­dig ist, damit eine Hand so eine Auf­ga­be wie Schrei­ben über­haupt erst aus­füh­ren kann.
        Tip­pen und Wischen ist näm­lich fein­mo­to­risch wesent­lich anspruchs­lo­ser, es för­dert daher die genann­ten Din­ge nicht in dem Umfang wie es nötig wäre (kann ich zumin­dest aus der Pra­xis bestä­ti­gen; Key­board-Schrei­ben führt nicht dazu, dass mir irgend­was in der Hand weh tut, egal wie viel ich auch auf fal­sche Tasten haue und kor­ri­gie­ren muss oder wie lang ich am Stück schrei­be - Hand­schrift hin­ge­gen kann schnell dazu füh­ren, wenn es ohne kur­ze Pau­sen dazwi­schen ist).
        Btw, mir wur­de über mei­ne Hand­schrift auch schon gesagt (aller­dings von jeman­dem mit dem Hin­ter­grund­wis­sen), dass es eine "Sau­klaue" ist - obwohl, es ist viel­mehr ein­fach nur kei­ne beson­ders schön aus­se­hen­de und man kann sie gut lesen.

        Naja, ich woll­te mich mit kyril­li­scher Schreib­schrift beschäf­ti­gen, bin aber bis heu­te noch nicht dazu gekom­men... Ich habe wahr­schein­lich defi­ni­tiv zu vie­le Din­ge auf mei­ner Liste von Sachen, für die ich mich inter­es­sie­re - und viel zu wenig Zeit im Ver­hält­nis dazu.
        Hat­te mir aber mal ein Arbeits­heft besorgt, was für Schul­kin­der gedacht ist, wel­che gera­de mit Rus­sisch anfan­gen. Also, was, was wirk­lich mit dem Ursch­leim anfängt und wo man, wie mit den Buch­sta­ben aus der eige­nen Spra­che, anfängt, zu ler­nen, wel­chen Strich man zuerst zeich­nen muss. (Was bei Kin­dern den Ein­stieg ermög­li­chen soll, das soll­te auch bei Erwach­se­nen funktionieren...)

        1. Das ist eine recht auf­schluss­rei­che Dar­stel­lung, aber was die Hand­schrift­be­la­stung angeht sind wir ande­rer Ansicht - ich habe es nie erlebt, dass ich etwa Schmer­zen vom Schrei­ben mit Fül­ler gehabt hät­te. Aber ein Beweis ist das natür­lich nicht.
          Soll­ten Sie mal etwas in kyril­li­scher Hand­schrift fin­den wür­de ich mich über eine Kopie freuen.

      4. Nun ja, bei mir ist die­se Beob­ach­tung sehr spe­zi­ell, weil da etwas mit im Tee ist, was alle ande­ren (Gesun­den) nicht haben.

        Wo sie da gera­de "Fül­ler" erwäh­nen: Vor ein oder zwei Jah­ren habe ich mir wie­der einen zuge­legt, auch wenn ich den wahr­schein­lich weni­ger oft benut­ze als ich soll­te. Aus dem ein­fa­chen Grun­de: 12 Jah­re lang im Leben muss­te man mit einem Schrei­ben, das soll­te für die Hand­schrift und für die Hand bes­ser sein, als jetzt mit den lästi­gen Kugel­schrei­bern anzu­fan­gen, bei denen immer das ner­vi­ge Pro­blem steht, woher man neue Mie­nen kriegt, die auch funk­tio­nie­ren und nicht aus­ge­trock­net sind.
        Außer­dem habe ich noch einen ganz Teil Tin­ten­pa­tro­nen von frü­her - und wenn man mal neue braucht, kann man sich regel­mä­ßig ein Glas mit 50 oder 100 mit­neh­men, wenn gera­de das Equip­ment für das neue Schul­jahr in den Läden im Ange­bot ver­kauft wird. Funk­tio­niert alles viel rei­bungs­lo­ser... Ich habe davor eini­ges als Ersatz duch­pro­biert, und immer wie­der das fru­strie­ren­de Ergeb­nis, dass der Kram viel zu schnell alle oder ein­ge­trock­net ist und man sich was neu­es besor­gen kann.
        Dar­um - zurück zu dem, was man schon immer benutzt hat...

  2. "Was ich bezwei­fe­le ist, dass vom häu­fig zu hören­den Abwie­geln (...) nichts bes­ser wer­den kann"
    Da Sie offen­bar gar nicht bemerkt haben, dass Sie hier das Gegen­teil von dem schrei­ben, was Sie mei­nen, muss ich doch anneh­men, dass Sie nicht wirk­lich 'sau­ber gedacht' haben. Denn: "Wer nicht sau­ber denkt, kann nicht sau­ber formulieren."
    Dass ich weiß/zu wis­sen glau­be, was Sie wirk­lich mei­nen, liegt dar­an, dass ich Ihnen als Lese­rin unter­stel­le, dass Sie ins­ge­samt schlüs­sig eine nach­voll­zieh­ba­re, stim­mi­ge Mei­nung ver­tre­ten und dar­stel­len - klei­ne Unstim­mig­kei­ten wer­den somit beim Lesen ent­spre­chend 'kor­ri­giert'. Das Inter­net, vor allem auch jour­na­li­sti­sche Tex­te sind voll von sol­chen Beispielen.

    Die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit Mitbürger(inne)n fremd­län­di­schen Ursprungs ist natür­lich geprägt von Unzu­läng­lich­kei­ten in deren Sprach­ge­brauch, was ja in den 50er/60er Jah­ren das all­seits auch auf sei­ten der Deut­schen übli­che 'Aus­län­der­deutsch' her­vor­ge­bracht hat. Ich habe das in der Form ("nix gut") schon lan­ge nicht mehr gehört.
    Deutsch ler­nen ist nicht so ein­fach, wenn Deut­sche sich so unzu­gäng­lich gebär­den, dass kaum Deutsch mit ihnen gespro­chen wer­den kann.
    Am Rhein begeg­ne­te mir ein aus­län­di­sches Paar und ich erwar­te­te, im Vor­bei­ge­hen eine frem­de Spra­che zu hören. Doch dann hör­te ich sie Deutsch mit­ein­an­der sprechen.
    Auch sonst kommt mir oft unver­se­hens per­fekt gespro­che­nes Deutsch ent­ge­gen, wo ich es gar nicht erwar­tet hät­te. Es wird ganz offen­sicht­lich kräf­tig Deutsch gelernt! Dass die Ergeb­nis­se immer gleich gut sind, kann man frei­lich nicht erwarten.

    1. @ iGing

      In der Tat, Sie haben Recht:
      Das war ein Feh­ler den ich hät­te bemer­ken sol­len - min­de­stens wäre da ein "nichts" durch "etwas" zu erset­zen gewe­sen. gut dass Sie dar­auf hin­wei­sen, so wird die Absicht klar die ich ursprüng­lich hat­te. Auch ihre Unter­stel­lung war dem­nach korrekt.

      Die­ser Arti­kel ist aus einer Beob­ach­tung ent­stan­den - und zwar aus der unmit­tel­ba­ren Umge­bung im nörd­li­chen Mün­ster­land, da wur­den in den 2.800-Seelen-Ort etwa 200 Asyl­su­chen­de ein­quar­tiert, weil im Ort ein lee­res Ver­wal­tungs­ge­bäu­de eine neue Bestim­mung bekom­men soll­te - und dann wur­de das kurz­fri­stig zum genann­ten Zweck umgebaut.

      Die Unter­schie­de zwi­schen den neu Ange­kom­me­nen und den bereits orts­an­säs­si­gen Tür­kisch­stäm­mi­gen waren ver­blüf­fend. Die 'Neu­en' lern­ten schnel­ler und bes­ser Deutsch. Nicht nur die Kin­der, son­dern eben­so die Erwach­se­nen. Die sind übri­gens bis auf ganz Weni­ge in die Umge­bung ver­zo­gen und haben zu ~80% bereits nach vier Jah­ren Beschäf­ti­gun­gen gehabt, die sie selbst und die Fami­li­en von staat­li­cher Unter­stüt­zung unab­hän­gig machten.

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