beständig auf dieser Welt!" möchte man manchmal herausschreien, wenn man erkennt, wie wenig "Loyalität" - und "Dankbarkeit" - es gibt.
Erwartet wird Beides - nur immer seltener besteht dabei ein Gedanke der Gegenseitigkeit, die ja zumindest der Loyalität innnewohnt, innewohnen sollte, muß man wohl formulieren.
Natürlich gibt es einen Anlaß, dies hier aufzuschreiben. Ich habe mir die Finger wundgeschrieben, endlos telefoniert und einiges an Ärger aufgehalst, um einer Person einen Dienst zu erweisen.
Nun hätte ich mindestens ein "Danke!" erwartet. NEIN! Kein "Danke".
Im Gegenteil:
Die nämliche Person beschwert sich, es hätte ja sehr lange gedauert ....
Und wenn Sie jetzt denken, mich habe der Frust gepackt,
ein bestimmtes: "NEIN".
Ich werde nur nächstens noch gründlicher prüfen, ob es sich lohnt, für jemanden Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen ....
Und selbst, wenn Sie der Frust gepackt hätte – plausibel wäre das allemal.
Ich glaube, das Problem ist, dass vieles (zu vieles) als selbstverständlich angesehen wird. Danke braucht man da nicht mehr zu sagen. Die Definition "Freund" impliziert doch quasi schon, dass jemand bereit ist, alles zu tun... bzw. er hat bereit zu sein, alles zu tun...
Freuen Sie sich daran, dass es Ihnen gelungen ist, jemandem zu helfen. Und lernen Sie, gelegentlich auch Nein zu sagen – dann ist nicht mehr alles selbstverständlich.
:-)
Sie haben es .... in Ihrer Einleitung gesagt:
Es wäre verständlich, in solch einem Fall gefrustet zu sein.
Schon vor mehreren Jahren habe ich aber - aufgeschreckt durch plötzliche Erkrankung eines guten Freundes, der sich stets zu viele ´Dinge "zu Herzen" nahm - gelernt, daß man Abstand braucht um sich nicht selbst zugrunde zu richten ....
Und "ja" zu Vieles wird als "selbstverständlich" gesehen. Das kann einer der Gründe sein, warum im Laufe der Jahre die Zahl derer, die man als "Freund" bezeichnet, sich mehr und mehr reduziert ....
Erwartungen sollte man im Prinzip keine haben, denn die Enttäuschungen oder Unverständlichkeiten sind damit eng verbunden.
In der heutigen Zeit wird immer mehr, alles einfach so als selbstverständlich hingenommen.
Erwartet nicht auch jemand von uns ein "Danke", wenn wir gesund oder glücklich sind?
Nun fragt sich .... doch wem wir "Danke" sagen sollen, wenn es uns gut geht und wir gesund sind .... wenn Du an eine "höhere Macht" denkst, so erfordert das zusätzlich, daß man an deren Wirken in unserem Leben glaubt. Viele jedoch haben sich abgewandt, glauben nicht mehr im Sinne von Religion, sondern im Sinne von "Machbarkeit" und "Triumph der Technik" ....
Ich kann aber eines nicht ausschließen:
Den "Glauben" daran, daß es noch viel Gutes um uns herum gibt - die Schwierigkeit ist, es zu finden ....
Verständlich und plausibel. Allemal.
Nichtdestotrotz möchte ich hier einen altruistischen Ansatz machen:
"... wenn du wahrhaft großzügig bist, wirst du dich nicht danach sehnen, dass deinen Ohren von ausdrücken der Dankbarkeit geschmeichelt wird".
Soweit das Gebot der Ethik. Sehen Sie, tiefergehend sogar: Wir lassen uns von Erfahrungen wie dieser prägen. Das ist menschlich. Andererseits laufen wir aber Gefahr, durch diese Prägungen unflexibel und weniger lebendig zu sein. Mich erstaunt (auch an mir selbst) die menschliche Bereitschaft, eine negative Erfahrung sozusagen zum Boss der eigenen Befindlichkeit zu machen. 99 Mal hören wir das Danke. Und das eine Mal, dass es nicht kommt, erscheint vielleicht grade ob seiner Ausnahmestellung so auffällig und erfährt eine Bedeutung, die ich persönlich ihm nicht geben möchte.
Kurz: Prüfen Sie künftig nicht ob dieser einen Erfahrung irgendetwas gründlicher auf "Wert". Folgen Sie ihrem Herzen: Das nämlich ist der tatsächliche Wert hinter solchen Handlungen - ob der Dank dann erfolgt oder nicht, ist nebensächlich.
Was ich in einem .... ersten Anflug von Verstimmtheit niedergelegt habe wird sich sicher durch vergehende Tage abschwächen und schließlich wird der Gedanke überwiegen, etwas Positives für jemanden bewirkt zu haben ....
Insoweit besteht noch Hoffnung für mich.
Zustimmen kann ich Ihnen uneingeschränkt darin, daß es viel leichter geschieht, sich von Negativem beherrschen zu lassen - und dabei den Blick für all das Gute um uns herum zu verlieren ....
So, wie wir "auf hohem Niveau" klagen, es gehe uns schlecht .... und dabei vergessen, daß anderswo auf der Welt die Menschen sich täglich fragen, wo sie am nächsten Tag das Essen herbekommen sollen!
Traurig aber aufgrund einiger noch relativ frischer Erfahrungen muss ich leider auch sagen: Wie wahr. Es kommt immer häufiger vor und immer seltener gibt es dafür ein dankeschön oder auch nur ein freundliches Lächeln. Ich kann das ehrlich gesagt nicht verstehen.
Wie ich schon andeutete .... sieht natürlich manches mit Abstand schon günstiger aus - die momentane Enttäuschung hält ja meist nicht an.
Ich habe mir - das schlechtere Beispiel öfter als gewünscht vor Augen - angewöhnt, lieber einmal mehr "Danke!" zu sagen als einmal zu wenig ....