Dialog (-e)

 Szene/Regie  Der Ritter

 Der Zauberer

 Der Knecht

 Rum­peln hin­ter der Büh­ne, her­vor kommt ein zer­zau­ster Rit­ter, ris­si­ges Ket­ten­hemd, einen Krug in der einen Hand, eine Schweins­ha­xe (leicht ange­nagt) in der ande­ren Hand ....

  Kru­zi­fix Hal­le­lu­ja, man hat aber nir­gend­wo Ruhe vor die­sem när­ri­schen Volk ...!     
 Zau­be­rer betritt die Sze­ne, schwingt sei­nen Zau­ber­stab, dabei ent­ste­hen geschweif­te Sternwolken ....

   Aber, aber, edler Herr Rit­ter, wer wird denn da so her­um­to­ben .... seid doch froh, daß ihr noch etwas zu trin­ken und einen Schle­gel zum Hin­ein­bei­ssen habt ....

 
 Rit­ter, mürrisch

 Ihr habt gut reden, Herr Mör­lin, geht euch der Vor­rat aus so zau­bert ihr rasch neu­en her­vor .... nervt Euch das Volk, so ver­zau­bert ihr es in Frö­sche oder Esel ....

   
 Der Zau­be­rer erdolcht den Rit­ter fast mit sei­nem aus­ge­streck­ten Zei­ge­fin­ger und nähert sich bis auf weni­ge Zen­ti­me­ter dem Ritter ....

   Da irrt ihr, Herr Rit­ter, für mich selbst zu zau­bern ist mir nicht erlaubt - ich muß mit Tricks und Knif­fen arbei­ten um mich selbst zu versorgen ....

 
 Von der gegen­über­lie­gen­den Sei­te betritt der Knecht die Sze­ne, er spricht in wei­ner­li­chem Ton ....

     Für­wahr, davon kann ich ein Lied­chen sin­gen - geht doch die Bevor­ra­tung des Herrn Mör­lin immer zu mei­nen Lasten - auch als Modell für Frö­sche, Krö­ten und ande­res Getier wer­de ich mißbraucht ....

 Rit­ter wen­det sich dem Knecht zu und preßt heraus:

 Du Hunds­fott und Miß­ge­burt von einem Die­ner, Heid, schweig' gefäl­ligst still solang Du nicht zum Reden auf­ge­for­dert bist ...!

   
 Knecht, vom Rit­ter abge­wen­det mur­melt fast unverständlich:

     Das Aas ist heu­te wie­der in Streit­lau­ne, da will ich fein still­schwei­gen und sehen, daß ich ihn besänftige ....

 

 

  - wird fort­ge­setzt -  

* edit * vom 27.06. / 00:05h

 Dreh­buchände­rung -erweiterung

 

 
 Herr Mör­lin spitzt die fah­len Lip­pen und die her­ab­hän­gen­den Ohren sowie­so, schließt sei­ne tief­brau­nen Augen und lauscht dem leich­ten Nach­hall der Wor­te, die sei­nem schmal­lip­pi­gen Mund gera­de ent­schlüpft sind.

  „Ich bin eine Bratwurst.“

  „Nicht schlecht,“ brab­belt er ent­zückt. “So könn­te es gehen.“

 
 Mr.Heid, ver­gra­ben im dicken Schaff­fell, aus dem Schaukelstuhl.       „Pöh,“ 

       „Was soll das wer­den? Und sie sagt dann: ‚Ich bin Pom­mes Rot-Weiß.' Sag mal, geht's noch?" 
 Sein dün­nes drecki­ges Lachen lässt die Ohren von Herrn Mör­lin flat­tern und des­sen Gesicht ver­fin­stert sich.     „Wie­so denn nicht? Soll er sagen: ‚Ich bin ein Pflau­men­ku­chen’?. Das gibt doch wie­der Ärger mit der Ali­ce S. Im übri­gen ist die media­le Reich­wei­te einer Brat­wurst grö­ßer. Und außer­dem, sie hat damals gar nichts gesagt.“  
  Unwirsch fährt Herr Mör­lin mit der tin­ten­be­fleck­ten Hand durch die Luft und sein schmäch­ti­ger Kör­per zit­tert vor Erregung.       
        „Dann ersetz doch die Brat­wurst durch Schwei­ne­backe. Da lachen sich alle scheckig und las­sen ihn in Ruhe,“
 pru­stet Mr.Heid, hef­tig mit dem Schau­kel­stuhl vor und zurück schaukelnd.

Herrn Mör­lin neigt sei­nen Kopf zur Sei­te und zieht die Stirn in Falten.
    „Also gut. Schlecht hört sich das ja nicht an.“  
  Er beugt sich vor und der schmut­zig­graue zer­fa­ser­te Feder­kiel kratzt eif­rig über das Papier.     *Ich bin eine Schweinebacke.“   
  Mr.Heid rekelt sich woh­lig grun­zend im kusche­li­gen Schaff­fell und spitzt sei­ne bläu­li­chen Lippen.

      „Hof­fent­lich hilft es. Kei­ner nimmt ihn danach ernst und sie las­sen ihn leben. Nur, was machen wir mit den Ein­ge­bo­re­nen? Die Stadt der Schwei­ne­backen. Wenn das mal kei­nen Ärger gibt.“
Mit ele­gan­tem Schwung setzt Herr Mör­lin den letz­ten Punkt hin­ter den Satz, betrach­tet zufrie­den grin­send den noch feuch­ten blau­grau­en Schrift­zug und seufzt leise.

    „Jetzt müs­sen wir die Dreh­buch­än­de­rung nur noch beim Chef der Schöp­fung durchkriegen.“ 

 

  .... ein Anfang, wie ver­spro­chen .... Vor­schlä­ge für den wei­te­ren Ver­lauf sind gern gese­hen .... bit­te mit Regie-Anwei­sung, Text & Per­son die spre­chen soll .... (Hin­weis: Nicht jugend­freie oder jugend­ge­fähr­den­ede Pas­sa­gen wer­den nicht übernommen ...!) 

[3248/191822]

Kommentare

  1. Ohhhhh, gro­ßes Thea­ter, Ver­ehr­te­ster. Wer über­nimmt denn die Regie? 
    Kubrick, Eisen­stein oder Fassbinder?

    Wir hät­ten zwar bei eini­gen Text­pas­sa­gen klei­ne­re Beden­ken, jedoch sind wir für künst­le­ri­sche Freiheit.

    Was für ein Talent! Er kann ein­fach alles.;)

    1. Ein wenig 'spär­lich', .... die Reso­nanz auf mein Ange­bot bei der Fort­set­zung des Dia­logs mit­zu­wir­ken .... und Du hät­test ja auch etwas 'bei­tra­gen' kön­nen anstatt nur Beden­ken zu äußern .... ;c) - immer bleibt alles an mir hän­gen, *maul* ....

      PS
      Ich neh­me alles zurück und dan­ke Dir für die Fortsetzung ....

    2. Je nun.... ...ich schrei­be in einer etwas ande­ren Form bei mir, die Tabel­le ist mir zu umständ­lich, zuvie­le Son­der­zei­chen. Wie Du das bei Dir ein­ge­ar­bei­tet hast, Cha­peau. Näch­ste Dia­lo­ge sind schon in Arbeit und ich darf sagen, für Dein Entzücken.
      Nun ja, die Reso­nanz, heut­zu­ta­ge ist das mit dem Thea­ter nicht mehr so ver­brei­tet, DSDS und Big Brot­her, so läuft das. Da ist Thea­ter Dinosaurierschubsen. 
      Ach ja, die Welt ent­ar­tet nicht mehr, sie ist es bereits.

    1. Klar doch, .... der Herr Rit­ter und ich sind die "Trend­set­ter" von mor­gen .... und mit "-set­ter" ist kei­ne Hun­de­ras­se gemeint ....

    2. Hat das Epos schon einen Namen?
      "Psy­cho-men­ta­le Ergüs­se zwei­er hard­core-Blog­ger ange­sichts einer immer mehr ver­dum­men­den und ver­blö­den­den Blog­ger­sze­ne..." oder so ähnlich.
      "Das Leben des W" wäre auch adäquat oder bes­ser "Die Leben der Ws"

      Gute Nacht!

    3. Ach Scar­let, Schat­zi­lein wenn Du wüß­test, wie sehr ich Dei­ne kurzen...

      Aber:"Die neu­en Lei­den des jun­gen W" ist auch nicht viel kür­zer, nicht wahr?!

  2. Wie ich lesen kann .... spinnt sich der Faden 'auto­ma­tisch' wei­ter und nimmt Anlauf zu unge­ahn­ter Dra­ma­tik .... alles was jetzt noch fehlt sind "sex, drugs and Rock'n'Roll" .... Ich bedan­ke mich bei den Mit­wir­ken­den und stel­le frei, sich wei­ter zu verewigen ....

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