doch das Leben sein kann:
Genug zu essen, genug zu trinken, ein Dach über dem Kopf und wenn nötig ein Ofen zum Wärmen .... wenn dann noch ein paar bürgerliche Freiheiten - wie im Grundgesetz verankert - dazukommen ist es schon fast perfekt.
Da wundert es mich immer, wenn so wenige Menschen ein Interesse daran haben diese Freiheiten zu bewahren und - wider besseres Wissen - immer aufs Neue die Politik/Politiker wählen, die ihnen genau diese Rechte nehmen wollen. Die ihnen sogar essen, trinken und das Dach über dem Kopf streitig machen wenn sie in Not geraten ....
Das alles vor dem Hintergrund, daß jeder der arbeitet durch Zahlung von monatlichen Beiträgen ein Recht darauf erwirbt daß ihm geholfen wird.
Wenn das funktionierte wäre das Leben wohl zu einfach ....
das ist zwar nicht gerade die neueste erkenntnis - aber wir halten so viel für selbstverständlich, dass es uns wohl wirklich erst bewusst wird, wenn es etwas tatsächlich nicht mehr gibt.
und andererseits fühl ich mich durch diverse ewiggleiche bad news regelrecht abgestumpft und die aufmerksamkeitsschwelle sinkt und sinkt - wahrscheinlich auch nicht ideal ...
Manchmal glaube ich, diese Flut von 'bad news' schwappt genau deswegen über uns weg: Konditionierung, die 'Aufmerksamkeitsschwelle' immer weiter erhöhen - so lange, bis niemand mehr Fragen stellt .... und, "JA", was ich da festgestellt habe ist ein 'alter Hut'. Gerade deswegen muß man ab und an daran erinnern und die Konsequenzen aufzeigen die dergleichen Abgestumpftheit und Wegsehen haben können - zugleich ist es eine Feststellung die das 'moderne' Leben mit all seiner Technik und den vermeintlichen "Errungenschaften" hinterfragt:
Brauchen wir wirklich zum Leben & Glücklichsein all das, was uns da so täglich in bunten Werbeprospekten ins Haus flattert? Ist die x-te Generation von Handy und MP3-Player das was unser Leben 'bereichert'? Muß der Plasmaschirm noch mehr als 103 cm Bilddiagonale haben? Sollen wir unbedingt nach Thailand oder zu den Malediven fliegen um uns zu entspannen?
Man hat so viele Möglichkeiten wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte, aber ich sehe eine gewisse Analogie zu den Verhältnissen in der früheren DDR:
Vor der Wende waren die 'Errungenschaften' des Westens unerreichbar und damit Ziel der Begierde - nach der Wende wurden genau diese 'Errungenschaften' verfügbar aber unbezahlbar ....
Der Preis für all die vielen Möglichkeiten und deren unkritische Nutzung ist doch eine nicht mehr umkehrbare Entwicklung hin zur Vernichtung von Ressourcen - und ich fürchte, in späteren Zeiten (die ich möglicherweise nicht mehr erleben werde) wird man sagen: "Hätten unsere Vorfahren rechtzeitig das Ruder herumgeworfen und nicht sinnlos vergeudet dann brauchten wir uns heute keine Gedanken um die dringendsten Lebenserfordernisse zu machen .... ich sage nur drei Stichworte: Energie, Wasser, metallische Rohstoffe.
Die Idee ist so schlecht nicht, allein mir fehlt der Glaube...
Sicher koennte der Mensch unter Abdeckung der Grundbeduerfnisse gut leben. Und seine Umwelt entsprechend schuetzen. Er braucht nicht unbedingt Joghurt mit neuseelaendischen Kiwis, der in Groenland rechtsgedreht wurde, in Plastikbecher aus Japan gefuellt, mit brasilianischen Aluminiumdeckeln von philippinischen Leiharbeitern in einer sulawesischen Fabrik verschlossen und von einem hollaendischen Transportunternehmer in Lesotho ausgeliefert wurde.
Aber der Markt verlangt Entwicklum, Wachstum, den Absatz neuer Produkte. Damit der Kapitalismus, der gerade heftig Schlagseite erlitten hat, weiter funktioniert.
Vor den Gruenen hiess eine Wahlkampfparole der CDU, soweit ich mich entsinne, "Schornsteine muessen rauchen!" Und danach leben heute alle Parteien.
" .. Aber der Markt verlangt Entwicklum, Wachstum, den Absatz neuer Produkte. Damit der Kapitalismus, der gerade heftig Schlagseite erlitten hat, weiter funktioniert .. "
Genau liegt ja der Fehler. Ein Wachstum wie bisher, 'business-as-usual', können wir uns nicht mehr leisten weil die Voraussetzungen zur Gewinnung von Energie und Rohstoffen immer mehr Energie verbrauchen und abzusehen ist, wann wir ein Gleichgewicht erreichen .... mir persönlich könnte das zwar egal sein, aber da ich Kinder habe denke ich ein paar Jahre weiter ....
Dazu kommt, daß wir bei den Sozialsystemen schon über die Grenze des vorgenannten Gleichgewichts hinweg sind .... die Bereitschaft der Jüngeren wird bereits heute überstrapaziert - und das wird sich in den nächsten Jahren noch beschleunigen ....