Der Herr Lindner, ausgerechnet der, bei dessen Reden mir immer ganz blümerant wird ob des Neusprech-Jargons, [Update 18.31] sagt was ich denke [Link mittlerweile nicht mehr passend, da hat der Merkur etwas verschoben. Es geht um die sogenannte *Basisrente* der FDP die dort → Basisrente zu finden ist]:
Wer eingezahlt hat soll auch ausgezahlt bekommen - eine einfache mathematische Gleichung, zumal sowieso schon durch die "Rentenformel" dafür gesorgt wird, dass es eine Einengung des Rentenbetrages nach oben und unten gibt, die jetzt schon eine Ungerechtigkeit gegenüber denen bedeutet, die an der Obergrenze eingezahlt haben.
Einfach ausgedrückt:
Wer viel eingezahlt hat wird durch die Berechnung nach unten gedrückt und bekommt proportional zu wenig, während Einzahler im unteren Bereich überproportional begünstigt und so angehoben werden. Das nochmals zu steigern bedeutet die Ungerechtigkeit der Rentenbezüge noch weiter zu steigern.
Bei denen, die studiert haben kommt noch eine Kürzung dazu:
"Frue*er"™ wurde die Studienzeit bis zur Länge der so genannten "Regelstudienzeit" in die Rentenberechnung einbezogen, seit der Regierung Schröder rechnet nur noch eine *Rumpfstudienzeit* von zwei Jahren. Das ist gleichbedeutend mir einer Rentenkürzung für all jene, die an der Höchstgrenze eingezahlt haben. Und welcher Name steht hinter dem jüngsten Versuch für alle, die studiert haben, noch weiter zu kürzen? Frau Nahles, SPD, wer sonst! Wen wundert es da noch, dass die SPD im steilen Sinkflug ist.
Die einzig gangbare Form einer Reform zu Besserstellung der unteren Renten ist:
Eine proportionale Anhebung aller Renten, auch der Bestandsrenten um einen solchen Betrag X, dass auf der untersten Stufe mehr gezahlt wird als der Grundsicherung entspricht.
Alles andere wäre ein weiterer Betrug an den Einzahlern, die sich auf das Versprechen der diversen Minister verlassen haben, ihre Rente sei sicher und angemessen dem, was sie geleistet & eingezahlt haben. Es gibt schon Berechnungen der FDP dazu, wie eine *gerechte Rente* erreicht werden könnte - und ich muss sagen, dass mir diese Variante sehr viel besser gefällt und weniger kompliziert ist als die von Heil.
Es heißt immer von Politikerseite: "Es darf nicht sein, die schrumpfende Zahl von Jüngeren mit immer höheren Rentenzahlungen an ältere zu belasten!" Sicher ist das richtig, aber woher soll dann das Geld kommen? Aus Steuern, selbstverständlich. Da müssen sich die Parteien einfach nur entschließen den oberen Steuersatz für Verdienste von - sagen wir - mehr als 12 Millionen im Jahr weiter nach oben, auf 60 oder 70% zu schieben - und *null Komma nichts* ist das Geld dafür in den öffentlichen Kassen .... und wenn das noch nicht reicht, dann sind da noch die Steuervermeider, die großen, internationalen Verdiener - da wäre bestimmt ein noch höherer Betrag denkbar. Wenn man nur wollte. Kürzlich las ich das folgende Zitat dazu:
Die Aufgabe eines Berufspolitikers in der marktkonformen Demokratie ist die Durchsetzung von Industrieinteressen, bei Bedarf auch gegen den Bürger. Dazu muss er das Thema weder verstehen noch weitergehend kennen, die Vorlage bekommt er genauso zugeliefert wie die PR.
Ignorance is a choice.
Nur: warum werden solche Leute und Parteien von so vielen gewählt?
.... und wenn auch das Besteuern der oberen 2-5% der Superreichen immer noch nicht ausreicht um die Renten aufzustocken, dann sind da noch die 19 Milliarden [19.000.000.000,- €uro], die jährlich (!) an die Kirchen *verteilt* werden (um beispielsweise die Bischöfe pro Kopf mit einem Einkommen von mehr als 12.000,- €uro monatlich auszustatten) - und das vor dem Hintergrund eines jährlichen Schwundes der Kirchenmitglieder um rund 10.000 Personen.
Willfährig kriecht die Politik
der Wirtschaft in den Arsch hinein.
Wer zahlt, für den spielt die Musik:
so war’s und so wird’s immer sein.
Hallo Herr nömix,
es stimmt, was in dem Reim steht - aber soll uns das daran hindern es doch noch, immer wieder, zu versuchen das zu ändern?