"inner skin" - von 'zarter' und 'jugendlicher' Haut

Eine der hart­näckig­sten Mythen über Haut­pfle­ge ist, dass Feuch­tig­keits­cremes der Schlüs­sel zur Ver­rin­ge­rung des Auf­tre­tens von Fal­ten und schlaf­fer Haut sind. Das stimmt ein­fach nicht.


Die rich­ti­ge Nach­richt ist, dass es sich bei die­sen Pro­duk­ten über­wie­gend um Junk han­delt. Feuch­tig­keits­cremes machen wahr­schein­lich einen tol­len Job - für den Geld­beu­tel der Her­stel­ler! Für den Ver­brau­cher wür­de es völ­lig aus­rei­chen eine Fett­creme, eine harn­stoff­hal­ti­ge ["mit Urea"] oder gly­ce­rin­hal­ti­ge Crè­me zu benut­zen - es ist die Mas­sa­ge­wir­kung beim auf­tra­gen und ein­rei­ben in die Haut, nicht der Inhalts­stoff der etwas bewirkt. Die Crem­e­ba­sis soll nur eine Irri­ta­ti­on und Rötung der Haut ver­hin­dern, weil sie die Rei­bung beim Ein­mas­sie­ren reduziert.

 

Aber wenn wir über Fal­ten­bil­dung und schlaf­fe, hän­gen­de Haut­par­tie­n­en spre­chen, spre­chen wir über ein tie­fe­res Problem.

Feuch­tig­keits­cremes machen nur die ober­ste Haut­schicht (die so genann­te "Epi­der­mis") geschmei­di­ger, wider­stands­fä­hi­ger gegen­über der Wit­te­rung und spen­den Feuch­tig­keit, indem sie die trocke­nen, abge­stor­be­nen Zel­len der Ober­haut anfeuch­ten & anfetten.

Pro­ble­me wie schlaf­fe Haut, Fal­ten und fei­ne Lini­en begin­nen viel tie­fer - in einer Schicht, die als "Der­mis" bezeich­net wird. Die Der­mis pro­du­ziert Kol­la­gen, und Sie wis­sen wahr­schein­lich bereits, dass Kol­la­gen ein ent­schei­den­der Bau­stein für die Struk­tur gesun­der Haut ist. Die Kol­la­gen­pro­duk­ti­on ver­lang­samt sich jedoch gegen Ende des drit­ten Lebens­jahr­zehnts. Und wenn das Feh­len von Kol­la­gen zu Lücken in der dar­un­ter lie­gen­den Struk­tur führt, ver­liert die Haut an Ela­sti­zi­tät und kann schlaff oder fal­tig wer­den. Der „Kol­la­gen­kol­laps“ unter der Ober­flä­che ver­ur­sacht die­se Fal­ten und Linien.


 

SGBEER, eige­nes Werk; Gro­be Schich­tung der mensch­li­chen Haut; CC BY-SA 3.0;
Sche­ma­zeich­nung; Erstellt: 22. Novem­ber 2009

[Epi­der­mis = Ober­haut, 0,3 - 2 mm, bestehend aus (von außen nach innen: Stra­tum dis­junc­tum, Stra­tum cor­ne­um, Stra­tum luci­dum, Stra­tum gra­nu­lo­sum, Stra­tum spi­no­sum, Stra­tum basale);
Der­mis = Leder­haut, 0,5 - 1,5 mm, (von außen nach innen: Stra­tum papil­lia­re, Stra­tum reticulare);
Sub­cu­tis = Unter­haut, 0,5 - 30 mm, über­wie­gend auf­ge­baut aus Fett­zel­len, Ner­ven, Blut­ge­fä­ssen, Bin­de­ge­we­be, Sehnen.]

 


Es ist wich­tig zu ver­ste­hen, dass kei­ne Feuch­tig­keits­creme in die­se Tie­fe der Haut ein­drin­gen kann - auch Cremes, die Kol­la­gen ent­hal­ten, lie­fern es nicht bis zur Der­mis, wo es zur Erneue­rung der Haut­struk­tur benö­tigt wird. Es ist doch gera­de die Auf­ga­be der Haut, das Ein­drin­gen von Sub­stan­zen in den Orga­nis­mus zu ver­hin­dern. Da gibt es kei­ne Aus­nah­men, auch dann nicht, wenn man Stof­fe auf­trägt, die in tie­fe­ren Schich­ten der Haut natür­lich vor­han­den sind.

 

Hin­weis:
Wei­ter unten ist ein Arti­kel aus der DAZ [Deut­sche Apo­the­ker Zei­tung] ver­linkt, in dem ein Abschnitt über die "Per­ku­ta­ne Resorp­ti­on von Fremd­stof­fen" berich­tet. Bit­te lesen Sie die­sen Absatz mit dem Bewusst­sein, dass es eine gan­ze Men­ge von in Apo­the­ken ver­kauf­ten Wirk­stoff­zu­sam­men­set­zun­gen gibt, die ihre Daseins­be­rech­ti­gung ver­lö­ren, wenn sie nicht in die Haut ein­zu­drin­gen ver­möch­ten - des­we­gen wird in die­sem Absatz ein wenig schwam­mig und zu posi­tiv über die Ein­dring­me­cha­nis­men und deren Über­win­dung berichtet.
Die Pra­xis, das wis­sen Sie selbst, sieht immer ein wenig anders aus als die Theorie. 

Um die­se tie­fen Haut­struk­tu­ren für eine jün­ger aus­se­hen­de Haut zu unter­stüt­zen, müss­te man also von innen Stof­fe in die Haut brin­gen, um die natür­li­che Kol­la­gen­pro­duk­ti­on des Kör­pers zu unter­stüt­zen. Das hat aller­dings wenig Sinn, denn Stof­fe wie Kol­la­gen wer­den bereits im Magen ange­grif­fen und zer­legt - was oral zuge­führt wird hat also über­haupt kei­ne Wirkung!

Das bedeu­tet, dass feuch­tig­keits­spen­den­de Cremes und Lotio­nen im gün­stig­sten Fall die Hälf­te des Pro­blems lösen - die ande­re Sei­te ist ein natür­li­cher Abbau­pro­zess, den man nicht beein­flus­sen kann, da er nur teil­wei­se durch die Lebens­um­stän­de, sicher aber durch gene­ti­sche Pro­gram­mie­rung feststeht. 

Eine kom­plet­te Haut­ver­bes­se­rung - etwa zurück in die Struk­tur des drit­ten Lebens­jahr­zehnts - wird nie gelin­gen! Bestimm­te Lebens­mit­tel und der all­ge­mei­ne Lebens­stil dage­gen hel­fen schon, die Haut­ela­sti­zi­tät und das Altern der Haut so zu beein­flus­sen, dass die Alte­rung spä­ter und nicht so hef­tig einsetzt. 

All­ge­mei­ne Infor­ma­tio­nen zur Haut:
WIKIPEDIA "HAUT"
Die Haut – unser größ­tes Organ
Viel mehr als nur eine Hülle

Kommentare

  1. Ja, und da wüss­ten wir doch jetzt gar zu gern, wel­ches denn die­se "bestimmte(n) Lebens­mit­tel" sind und wel­cher "all­ge­mei­ne Lebens­stil" das vor­zei­ti­ge Altern der Haut verhindert?!

    1. Es geht um die Ver­mei­dung von Alko­hol, Ziga­ret­ten und all­zu häu­fi­ger Expo­si­ti­on gegen­über UV-Strah­lung [Die soge­nann­te "gesun­de Bräu­ne" ist eher unge­sund, vor allem wenn sie nicht lang­sam & natür­lich ent­steht]; an Nah­rungs­mit­teln sind die alle Vit­amin­hal­ti­gen gemeint, weil Vit­ami­ne die Hor­mon­wir­kung in der Haut und damit den Auf­bau der Struk­tur fördern.
      Ganz all­ge­mein kann man sagen:
      Alles, was die Durch­blu­tung der Haut för­dert ist gut - alles was sie redu­ziert ist schlecht .... bei­spiels­wei­se zu enge Klei­dung, zu wenig Bewe­gung an fri­scher Luft, kein Wech­sel zwi­schen ver­schie­de­nen Temperaturen.

    2. Sie mei­nen, die kör­per­nah oder eng geschnit­te­ne Jeans sei nicht so gut für die Haut? Der BH, der übli­cher­wei­se fest sitzt?

      1. BHs sind über­flüs­sig, das ist eine rei­ne Geschäf­te­ma­che­rei. Ganz im Gegen­teil ist es für die Span­nung der Haut und Ela­sti­zi­tät des Bin­de­ge­we­bes viel bes­ser, wenn die Brust sich frei bewe­gen kann.

    3. Aber wer will denn mit einer schlab­be­ri­gen Jeans, einem schlab­be­ri­gen T-Shirt oder schlab­be­ri­gen Pull­over gehen? Ich fin­de, da haben es die Män­ner bes­ser mit dem hemd, und der Anzug­ho­se - bei­de haben einen luf­ti­ge­ren Sitz, der auch etwas Frei­raum lässt, im Ver­gleich zu Skin­ny-Jeans und Spagetti-Top.
      Swea­ter, Hoo­dy und Jog­ging­ho­se wir­ken angen­hem und bequem beim tra­gen, aber wer­den so gar nicht gern gese­hen in der Män­ner­welt, die etwas auf sich hält: Frau in Jog­gings­ho­se und Hoo­dy wirkt unat­trak­tiv. Gar nicht sexy. - Wie weit gin­ge das im Busi­ness, wenn da Män­ner und Frau­en im Schlab­ber­look daher kommen?

      1. Klei­der unter­lie­gen der Mode - und nicht jede Mode ist für jeden Kon­sti­tu­ti­ons­typ *vor­teil­haft* - damit mei­ne ich:
        Man­che Frau­en kön­nen Leg­gings tra­gen, ande­re soll­ten es lie­ber nicht tun. Da wären viel­leicht (wei­te) Bein­ho­sen die pas­sen­de­re Alter­na­ti­ve. Jog­ging­ho­sen gehö­ren in die Fit­ness­a­re­na, auf den Sport­platz - aber nicht in die Innen­stadt. Wir sind doch nicht in Amerika!


        Jeder zwei­te Blick von Män­nern gilt sowie­so nur sol­chen Frau­en, bei denen sie sich nach dem ersten Blick vor­stel­len wie die Frau ohne Klei­der aussieht.

         

         
        Ein gepfleg­tes Hemd / eine schicke Blu­se soll­ten dem 'Business'-Anspruch genü­gen, ein Sak­ko / ein Bla­zer / eine Kostüm­jacke muss nicht sein, es sei denn, es ist zu kalt. *busi­ness casu­al* ist sowie­so schon fast Standard.

        NIEMAND zwingt eine Frau in Spa­ghet­ti-Top oder Skin­ny-Jeans, das tun sich Frau­en selbst an.

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