Warum intelligente Menschen es vorziehen alleine zu sein und Gruppen meiden.

I. Pro­blem­lö­sungs­an­sät­ze
Es wur­den Stu­di­en durch­ge­führt, die zei­gen, dass in der heu­ti­gen moder­nen Gesell­schaft vie­le hoch intel­li­gen­te Men­schen es vor­zie­hen allein zu sein¹. Die Grün­de für die­se Theo­rie haben damit zu tun, wie unse­re Vor­fah­ren Pro­ble­me gelöst haben - und wie sie heu­te bes­ser gelöst wer­den. Vor Jahr­hun­der­ten haben Men­schen zusam­men­ge­ar­bei­tet, um Pro­ble­me zu lösen. Das Kon­zept "Zwei (und mehr!) Köp­fe sind bes­ser als einer“ hat sich in der Mensch­heits­ent­wick­lung bewährt, da mehr Köp­fe mehr Ideen bedeu­te­ten und die Zusam­men­ar­beit die Din­ge ein­fa­cher mach­te. Nicht erst seit heu­te sind die­se Kon­zep­te durch die Evo­lu­ti­on der Com­pu­ter­tech­nik und den Zufluss von Tech­no­lo­gie all­ge­mein weni­ger bedeut­sam, schon in den Jahr­hun­der­ten zuvor waren es ein­zel­ne 'Den­ker', die die Zivi­li­sa­ti­on und die Wis­sen­schaf­ten vor­an gebracht haben.

II. An sich glau­ben, Nega­ti­vi­tät vermeiden
Eini­ge glau­ben, dass das Gesetz der Anzie­hung² eine gro­ße Rol­le für das spielt, was Sie im Leben erle­ben. Wenn Sie sich etwas vor­ge­nom­men haben und voll und ganz dar­an glau­ben, dass Sie es kön­nen, wer­den Sie in den mei­sten Fäl­len einen Weg fin­den, Ihr Ziel zu errei­chen. Posi­ti­ves Den­ken (gepaart mit posi­ti­vem Han­deln) kann Ihnen hel­fen, fast alles zu bekom­men, was Sie sich wün­schen. Geben Sie die­se Zie­le an einen Freund oder eine Grup­pe von Freun­den wei­ter, so müs­sen die nur ein­mal sagen: "Das kannst Du nicht!" - und schon ist es um Ihre Plä­ne gesche­hen! Nega­ti­vi­tät nährt Nega­ti­vi­tät. Das ist genau das, was sie nicht brau­chen. Um die Chan­cen auf Ziel­er­rei­chung zu ver­bes­sern müs­sen sie allei­ne sein, oder min­de­stens frei von Nega­ti­vi­tät, und in der Lage, die­se posi­ti­ve Stim­mung aufrechtzuerhalten.

III. Einst und Jetzt
Durch die Evo­lu­ti­on haben wir die ange­bo­re­ne Fähig­keit ent­wickelt, vie­le Pro­ble­me selbst zu lösen. Wäh­rend es in der Ver­gan­gen­heit von Vor­teil war, mit einer Grup­pe zusam­men­zu­ar­bei­ten, ermu­tigt uns die Art und Wei­se, wie wir den­ken jetzt Wege zu fin­den, um Pro­ble­me auf eige­ne Faust zu lösen. Unse­re Aus­bil­dung hat sich ver­bes­sert. Die Tech­no­lo­gie ist wei­ter fort­ge­schrit­ten und wir haben Zugang zu immer mehr Res­sour­cen. Dies bedeu­tet nicht, dass wir bei schwie­ri­ge­ren Pro­ble­men auf die Hil­fe unse­rer Freun­de ver­zich­ten soll­ten. Es bedeu­tet ein­fach, dass wir uns voll­stän­di­ger kon­zen­trie­ren kön­nen, wenn wir allei­ne arbei­ten. Anstel­le des "Zwei-Köp­fe-Kon­zepts" kann die Men­ta­li­tät "zu vie­le Köche, die im Brei rüh­ren" Cha­os ver­ur­sa­chen und den Pro­blem­lö­sungs­pro­zess verlangsamen.

IV. Sozia­le Kon­tak­te sind wich­tig, aber in Maßen
Die Stu­di­en, die zeig­ten³, dass intel­li­gen­te Men­schen es oft vor­zie­hen, allein zu sein, zeig­ten auch, dass die­sel­ben Men­schen häu­fi­ger Kon­tak­te knüp­fen. Dies bedeu­tet nicht unbe­dingt, dass sie mehr Zeit mit Freun­den ver­brin­gen, son­dern dass sie die Welt um sich her­um erkun­den und nach neu­en und auf­re­gen­den Akti­vi­tä­ten suchen. Zeit mit Freun­den zu ver­brin­gen ist aus vie­len ande­ren Grün­den wich­tig, soll­te sich aber in Gren­zen hal­ten. Wenn es dar­um geht, Pro­ble­me zu lösen oder Lösun­gen für bestimm­te Fra­gen zu fin­den, ist der Wunsch die Ant­wor­ten selbst her­aus­zu­fin­den umso grö­ßer, je höher die Intel­li­genz ist.

Intel­li­gent zu sein bedeu­tet nicht, dass Sie unso­zi­al sind und Ihre Freun­de mei­den. Wenn Sie Ihre Welt erkun­den und Zeit mit den Men­schen ver­brin­gen, die Sie mögen, kön­nen Sie die nöti­ge Zeit abseits aller Ernst­haf­tig­keit des Lebens ver­brin­gen. Sie kön­nen sich ent­span­nen und amü­sie­ren, ohne sich Gedan­ken dar­über machen zu müs­sen, was erle­digt wer­den muss oder wel­che Fri­sten ein­zu­hal­ten sind.

Grund­sätz­lich geht es nicht dar­um irgend­je­man­dem zu gefal­len, also attrak­tiv im phy­si­schen Sinn zu sein oder zu wer­den. Es geht um eine gei­sti­ge Grund­hal­tung die schlicht zusam­men­ge­fasst heisst:


Nur wer sich selbst gut fin­det
wird auch von ande­ren gut gefunden.

 

Kon­zen­trie­ren Sie sich und ihre Auf­merk­sam­keit auf Din­ge, die Sie sich selbst, ihrem Leben, oder dem Leben ande­rer gegen­über, schlecht füh­len las­sen? Beschwe­ren, jam­mern, zwei­feln Sie, erzäh­len Sie Geschich­ten dar­über wie Sie nicht gut genug, klug genug, stark genug sind? Sich selbst nie­der­zu­ma­chen und das Gefühl zu pfle­gen, dass Sie es nicht ver­die­nen, das zu haben, was Sie wirk­lich wol­len, bedeu­tet, dass Sie sich nie­mals gut füh­len wer­den. Sie wer­den nie etwas bekom­men wenn sie es nicht wirk­lich wol­len und sich dabei gut fühlen.

Alles beginnt und endet mit einem Gefühl. Das ist der Punkt. Sie möch­ten, dass sich all die­se Din­ge gut anfüh­len und um sie zu bekom­men, müs­sen Sie sich gut mit ihnen fühlen.
Soweit die ursprüng­li­che Dar­stel­lung des "Law of Attrac­tion".


Die Moti­va­ti­on etwas zu errei­chen ist emotional,
die Metho­de es zu errei­chen ist rational.

 


1./3. How intel­li­gence, popu­la­ti­on den­si­ty, and fri­end­ship affect modern happiness.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26847844
2./4. Law Of Attrac­tion Or: Feel Good NOW – Attract GREAT Later
[Posi­ti­ves Ver­hal­ten & Den­ken zieht posi­ti­ves Leben nach sich].


Basis für die­se ange­lehn­te Erör­te­rung bzw. stark bear­bei­te­te Über­set­zung ist die­ser Arti­kel / die­ses Video; Sci­ence Explains Why Very Intel­li­gent Peo­p­le Pre­fer To Be Alo­ne; team­s­oul; Sep­tem­ber 21, 2018; https://iamfearlesssoul.com/science-explains-why-very-intelligent-people-prefer-to-be-alone/;
Ich distan­zie­re mich aus­drück­lich von der all­ge­mein durch "team­s­oul" ver­tre­te­nen Philosophie

Kommentare

  1. Das ist ja gera­de­zu ein The­ma für mich... ...

    Aus der Hirn­for­schung bzw. der Psy­cho­lo­gie kennt man soweit die Beob­ach­tung, dass im Schnitt sehr intel­li­gen­te Per­so­nen öfter von Anfang an sozia­le Pro­ble­me haben.
    Am mei­sten kennt man das von Hoch- und Insel­be­ga­bun­gen; die­je­ni­gen kön­nen in einem Gebiet unan­gen­foch­ten ihren Fähig­kei­ten sein, kön­nen aber gei­stig mensch­lich regel­recht retar­diert sein.
    Sozu­sa­gen als "Aus­gleich" oder Gegen­stück zu ihrer kogni­tiv hohen Intell­genz oder ihrer Inselbegabung.
    Dies trifft zwar in der extrem­sten Aus­prä­gung nicht auf alle zu, Indi­vi­du­en, die aller­dings voll­kom­men eigen­stän­dig lebens­fä­hig sind ohne in der Mas­se nega­tiv auf­zu­fal­len, sind wohl eher nicht der Regelfall.

    Ein ande­rer Aspekt zu der Sache ist: Men­schen erzeu­gen durch ver­schie­de­nes Ver­hal­ten Kon­for­mi­täts­druck, wel­chem Indi­vi­du­en, die wesent­lich intel­li­gen­ter sind, oft­mals nicht genü­gen kön­nen. Sie kön­nen es zwar ver­su­chen, fal­len aber frü­her oder spä­ter immer auf; es wird offen­sicht­lich, dass sie etwas vor­ge­ben, was sie nicht sind, und das mer­ken auch die­je­ni­gen, die den Grup­pen­druck erzeugen.
    Sie kom­men also poten­ti­ell gar nicht rich­tig in der Grup­pe an - wer­den dadurch auch von ande­ren ins Allein­sein ver­wie­sen. Durch Ausschluss.
    Und "Aus­schluss" ist noch das Glimpf­lich­ste, was ihnen pas­sie­ren kann.

    Ein wei­te­rer Aspekt ist, dass man in der Moder­ne tat­säch­lich bei weni­ger Tätig­kei­ten oder Pro­blem­lö­sun­gen zwin­gend auf die Hil­fe eines ande­ren Men­schen zur Stel­le ange­wie­sen ist. Werk­zeug, Gerä­te und Maschi­nen erset­zen manch Manu­al Labor, wo man vor 100 und noch mehr Jah­ren diver­se Men­schen für brauch­te, um etwas in die Tat umzusetzen.
    Bei der Lösungs­su­che für etwas im Inter­net kann man sogar zurück­grei­fen auf Fra­gen, die ande­re mal vor lan­ger Zeit gestellt oder bean­wor­tet haben, und sich selbst durch­stu­die­ren statt jemand ande­res zu fra­gen. (Vor­her hat­te man dazu Fach­li­te­ra­tur, daheim oder even­tu­ell in der öffent­li­chen Biblio­thek. Ledig­lich davor, oder bevor die Alpha­be­ti­sie­rung statt­fand, war man auf ande­re Men­schen ange­wie­sen, weil man sich das Wis­sen nicht selbst aneig­nen konnte.)
    - Klei­ne Anmer­kung hier: Gut ist, dass es Mög­lich­kei­ten für die­se Metho­de gibt, weil nicht jeder ist in der Lage, durch blo­ßes Zei­gen durch ande­re etwas zu erler­nen. Gera­de auch, wenn der mensch­li­che Leh­rer z. B. unge­dul­dig ist.

    Einen wei­te­ren Aspekt, den man mit den Raum wer­fen soll­te: "Indi­vi­dua­li­sie­rung", so wie sie nach WWII betrie­ben und von Über­see aus gepre­digt wur­de. Das hat all­ge­mein dazu bei­getra­gen, dass Men­schen heut­zu­ta­ge weni­ger zusam­men­hal­ten und Wert auf Mit­ein­an­der-aus­kom­men in der Grup­pe legen.
    - Für Indi­vi­du­en, die damit poten­ti­ell sowie­so ihre Schwie­rig­kei­ten krie­gen wür­den, ob Ego­isten oder ein­fach "Son­der­lin­ge", die ande­re Vor­lie­ben und/oder Gewohn­hei­ten haben, für die ist das wie Was­ser auf die Müh­len; im posi­ti­ven als auch im nega­ti­ven Sin­ne. (Ego­isten such nur nach noch mehr Grün­den, war­um sie etwas beson­de­res sind und hofiert wer­den müs­sen; Son­der­lin­ge kön­nen sich mit weni­ger schlech­tem Gewis­sen aus­le­ben wie sie wollen.)

    Böser, aber wich­ti­ger Aspekt, den man noch in Zusam­men­hang mit dem Kon­for­mi­täts­druck sehen soll­te: Men­schen erken­nen ande­re Men­schen, die im Ver­gleich zu ihnen her­aus­ra­gend sind (ob absicht­lich oder ob sie sich kei­ne Mühe dafür geben müs­sen, sei dahingestellt).
    Und lei­der ist es so, dass Men­schen damit oft­mals ein Pro­blem haben. Irgend­ei­ner ist es immer, an jedem Ort.
    Es gibt immer jeman­den, der meint, das Alpha-Tier sein zu müs­sen, obwohl sei­ne Qua­li­tä­ten dafür nicht aus­rei­chen - und das ver­sucht die Kate­go­rie dann aus­zu­agie­ren an ande­ren, die sehr wohl in der Lage dazu wären. "Mob­bing" ist, was dann ein­tritt - vor­zugs­wei­se sogar in der Aus­prä­gung wie Kon­rad Lorenz den Begriff einst geprägt hat: Vie­le schwä­che­re Indi­vi­du­en stür­zen sich auf einen Übermächtigen.
    Da sehr intel­li­gen­te Men­schen emo­tio­nal in ihren Bedürf­nis­sen zunächst nicht anders gestrickt sind als nicht so intel­li­gen­te Indi­vi­du­en, hin­ter­lässt die­se Behand­lung auf die Dau­er Spu­ren - Leu­te, die mehr könn­ten, ver­stecken es lie­ber, als sich dafür noch Ärger mit irgend­je­man­dem ein­zu­han­deln; Leu­te, die zu mehr in der Lage sind, zwei­feln an sich selbst und ihren Fähig­kei­ten, obwohl sie sich fak­tisch dar­auf sehr gut ver­las­sen kön­nen; Leu­te, die Feh­ler im Han­deln von ande­ren erken­nen, schwei­gen lie­ber und tun so, als hät­ten sie es nicht gese­hen, weil sie ein­ge­schüch­tert wur­den und ihrer Wahr­neh­mung nicht vertrauen.
    Wenn das pas­siert ist, stellt die Anwe­sen­heit von ande­ren Men­schen mehr ein Pro­blem als eine Berei­che­rung dar - und des­we­gen kann es sein, dass sol­che Leu­te zum Ein­zel­gän­ger­sein neigen.
    (Zu einem gewis­sen Teil kann man die­se Ver­hal­tens­wei­se sogar als eine Über­le­bens­stra­te­gie anse­hen, denn Allein­sein bedeu­tet auch, nicht noch wei­ter durch ande­re gehäs­si­ge Men­schen kör­per­lich und see­lisch ver­letzt zu werden.)

    1. Die Erfah­rung zeigt - behaup­te ich mit mei­nen fast 75 Jah­ren - dass es die Non-Kon­for­mi­sten immer schwer haben:
      Den Einen sind sie zu wenig radi­kal, den ande­ren sind sie zu fort­schritt­lich, allen sind sie ein Rät­sel und damit verdächtig ....

      Auf das The­ma Alpha-Tier gehe ich bes­ser gar nicht erst ein - davon habe ich zu vie­le wäh­rend mei­ner Berufs­tä­tig­keit erlebt - und mei­stens waren sie schon so weit hoch beför­dert, dass das "Peter-Prin­zip zuge­schla­gen hatte ....

      Mir selbst graust vor gro­ßen Men­schen­an­samm­lun­gen, und wenn es von der Grö­ße her über­schau­bar ist hal­te ich klei­ne Grup­pen aus.
      Anders ist es wenn ich vor gro­ßen Men­gen von Leu­ten stehe:
      Da hat­te ich in Ham­burg ein­mal ein Audi­to­ri­um mit fast 600 Men­schen zu unter­hal­ten, und noch heu­te bin ich erstaunt dar­über, wie es gelun­gen ist die­se Mas­se sogar zu einem Dia­log zu bringen.

    2. Die Erfah­rung zeigt(...), dass es die Non-Kon­for­mi­sten immer schwer haben:
      Den Einen sind sie zu wenig radi­kal, den ande­ren sind sie zu fortschrittlich

      Wie wür­de man im eng­li­schen Sprach­raum an sol­cher Stel­le sagen?
      "This."

  2. Kann ein intel­li­gen­ter Mensch allei­ne sich selbst als intel­li­gent defi­nie­ren, ohne das eige­ne Selbst mit ande­ren zu vergleichen? 

    "Unse­re Aus­bil­dung hat sich ver­bes­sert. Die Tech­no­lo­gie ist wei­ter fort­ge­schrit­ten und wir haben Zugang zu immer mehr Res­sour­cen." - Ja, und dabei beruht die­se Aus­bil­dung, die man genos­sen hat, auf dem Leben und dem was ande­re gelei­stet haben und jenen vor ihnen. Auch den Zugang zur Res­sour­cen ermög­li­chen dem "intel­li­gen­ten" Men­schen ande­re Men­schen, die die Infra­struk­tur auf­recht­erhal­ten, die arbei­ten dafür, die die Res­sour­cen beschaf­fen, die Nah­rung anbau­en, ern­ten, lagern, ver­edeln, trans­por­tie­ren, han­deln und zum Ver­zehr vor­be­rei­ten. Das bevor­zug­te allein sein "intel­li­gen­ter" Men­schen kann sich als tat­säch­lich nur räum­lich und zeit­lich begrenzt bezie­hen auf ein gedach­tes und ein­ge­bil­de­tes allein sein. Allein in einer Woh­nung, oder ande­rem Ort, wo eine räum­li­che Distanz zu ande­ren Men­schen ein­ge­nom­men wird und ange­nom­men wird. In Wirk­lich­keit leben ande­re Men­schen im sel­ben Wohn­block, in der sel­ben Stadt, im sel­ben Land, am sel­ben Kon­ti­nent. Und die­se ande­ren Men­schen tra­gen arbei­tend (und auch aus­ge­beu­tet) dazu bei, dass der intel­li­gen­te Mensch sich zeit­wei­se und ört­lich allei­ne füh­len kann. Denn ohne ihnen wür­de er sich sehr bald damit befas­sen müs­sen, sich selbst Nah­rung zu suchen und anzu­bau­en, sich damit befas­sen, Was­ser in trink­ba­rer Qua­li­tät zu beschaf­fen, Behau­sung zu erhal­ten oder zu schaf­fen, wenn er tat­säch­lich allei­ne in einem Land­strei­fen leben wür­de über Wochen, Mona­te oder gar Jah­re - ohne Gegen­stän­de, die ande­re Men­schen geschaf­fen haben oder Din­ge und Lebens­mit­tel, die durch ande­re Men­schen her­an­ge­schafft werden.

    1. Sie haben da einen Punkt auf­ge­grif­fen, der die 'moder­ne' von der 'alten' Zeit trennt: Arbeits­tei­lung und Ver­tei­lung der Arbeit.

      Arbeits­tei­lung ist ja prak­tisch nur eine ande­re Art von Tausch­han­del - Ver­tei­lung der Arbeit hin­ge­gen spielt Eini­gen in die Hän­de, wäh­rend ande­re leiden.

      Natür­lich unter­lie­gen alle Men­schen der Not­wen­dig­keit sich auf Ande­re zu ver­las­sen und deren Dien­ste in Anspruch zu neh­men - das hin­dert nicht die Aus­sa­ge­kraft des­sen, was ich da postu­liert habe:
      Grup­pen gera­ten leicht ins Schwät­zen und weni­ge in der Grup­pe neh­men die Fau­len, Unfä­hi­gen, Unwil­li­gen mit .... das ist ungerecht.

      Des­we­gen plä­die­re ich schon seit Jahr­zehn­ten GEGEN die­se Grup­pen­ar­bei­ten und FÜR die Lei­stungs­er­war­tung an die Ein­zel­per­son - nur so kom­men wir voran.

  3. "Grup­pen gera­ten leicht ins Schwät­zen und weni­ge in der Grup­pe neh­men die Fau­len, Unfä­hi­gen, Unwil­li­gen mit .... das ist unge­recht. Des­we­gen plä­die­re ich schon seit Jahr­zehn­ten GEGEN die­se Grup­pen­ar­bei­ten und FRÜ die Lei­stungs­er­war­tung an die Ein­zel­per­son - nur so kom­men wir vor­an." Zitat Ende. 

    Vor­an­kom­men? Wohin? In der Evo­lu­ti­on vor­an­kom­men? In einem Welt­bild, bei dem alles zufäl­lig, das Leben ohne Lebens­inn aus­ge­rich­tert erscheint, wozu sol­le Mensch sich da um etwas bemü­hen, was einer Lei­stungs­er­war­tung ent­sprä­che? Wofür ein vor­an­kom­men, wenn sowie­so alles ohne Sinn bleibt und jeg­li­ches Gefühl und jeg­li­ches Emp­fin­den dem Fakt unter­ge­ord­net wird?

    1. Guten Mor­gen Frau Rosenherz,

      Das 'Vor­an­kom­men' bezieht sich auf die Gesell­schaft ins­ge­samt - und ich inter­pre­tie­re es so:
      Mit weni­ger Auf­wand und Res­sour­cen­ver­brauch einen/unseren Lebens­stan­dard erhalten.
      Spe­zi­fisch war das auf die Art der Ergeb­nis­fin­dung gemünzt: Es gibt Situa­tio­nen in denen meh­re­re Köp­fe bes­se­re Ergeb­nis­se brin­gen - meist aber ist es loh­nen­der wenn Ein­zel­per­so­nen zunächst 'für sich' den­ken und dann die Erge­nis­se zusam­men­ge­führt wer­den. So kon­zen­triert sich der Ein­satz auf das Ergeb­nis, nicht das sozia­le Ereignis.

      Evo­lu­ti­on lässt sich nicht beein­flus­sen - wenn man annimmt, dass wir nicht ihren Zusam­men­bruch ver­ur­sa­chen wol­len. Selbst dann wäre es ein nicht zu lei­sten­der Auf­wand. Wozu auch? Evo­lu­ti­on hat die­sen Pla­ne­ten und Alles was dar­auf lebt zu dem gemacht was ist. Wozu soll­te dar­an etwas geän­dert wer­den? "Ver­bes­sern" kann man ohne­hin nichts.

      Ich selbst 'glau­be' ja nicht - aber ist des­we­gen mein Leben 'ohne Sinn'? Oder gar 'ohne Gefühl'? Oder viel­leicht 'ohne Anstand und Moral'?
      Keineswegs!
      Fak­ten zu akzep­tie­ren heißt doch nur, sich nicht dem 'Trend' zu unter­wer­fen und all das zu glau­ben, mit­zu­ma­chen, was gera­de pro­pa­giert wird.

    2. @ Rosen­herz

      Darf ich hier­auf auch antworten?

      Mit dem "Vor­an­kom­men trotz Nicht­vor­han­den­sein von Sinn" ist es etwas schwer zu erklären...

      Man kann ver­su­chen, es sich mal umge­dreht vor­zu­stel­len: Selbst wenn es kei­nen Sinn hat, oder kein objek­ti­ves höhe­res Ziel gibt, wohin das alles füh­ren soll - her­um­sit­zen, die Lan­ge­wei­le aus­hal­ten, nichts zu wol­len und abzu­war­ten, dass die Zeit ver­geht und das Leben wie­der zuen­de ist, ist doch auch nicht das Wah­re, oder?
      Ein wenig sind Men­schen gei­stig so kon­stru­iert, dass sie das nicht auf Ewig­keit beden­ken­los so durch­zie­hen. Etwas Bewe­gung oder Fort­schritt muss sein; ich will nicht sagen "das schreibt ihnen allein schon ihr gro­ßes Gehirn vor", aber viel­leicht ist das die Grund­la­ge, war­um sie die ver­ge­hen­de Zeit nicht ohne eine Ver­än­de­rung ertra­gen können.

      Selbst die­je­ni­gen, die rela­tiv wenig Ände­rung in ihrem Leben sehen wol­len - wäre jeder Tag gleich, von Anfang bis zum Ende ihren Lebens, wür­den sie aller­dings doch von die­ser Situa­ti­on krank im Kopf wer­den, weil eine Welt ohne Ver­än­de­run­gen für den mensch­li­chen Ver­stand nicht vor­stell­bar ist (und fak­tisch auch unrea­li­stisch wäre).

      Aus Sicht des Nihi­lis­mus wür­de ich die Fra­ge nach dem "War­um?" so beant­wor­ten: Weil das Leben viel zu lang ist, um nach abso­lut gar nichts zu streben.
      Selbst wenn vie­les in der Welt, von dem man täg­lich umge­ben ist, men­schen­er­dach­ter "Sinn" ist.

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