" .. Dienstag, 28. April
7.30 Uhr – Corona-Reproduktionsrate steigt wieder an
Die Ansteckungsrate mit dem Coronavirus ist in Deutschland wieder gestiegen. Das geht aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) von Montagabend hervor. Demnach steckt jeder Infizierte einen weiteren Menschen an, die Reproduktionsrate liegt also bei 1. Die Zahl der Neuerkrankungen geht damit anders als in den letzten Tagen nicht mehr zurück. Um die Epidemie abflauen zu lassen, muss die Reproduktionsrate nach RKI-Angaben dauerhaft unter 1 liegen .. "
Die Experten, u.a. auch der SPD-Gesundheitsexperte und Epidemiologe Prof. Dr. Karl Lauterbach, haben es vorhergesagt und vor Sorglosigkeit gewarnt:
Die Zahlen der Neuinfektionen steigen wieder an.
Kanzlerin Merkel hatte bei der Ankündigung erster Lockerungen der Corona-Maßnahmen sehr deutlich appelliert die Regeln einzuhalten, weil schon vermeintlich kleine Änderungen der Reproduktionszahl erhebliche Folgen haben können und deswegen Vorsicht angeraten sei.
Wir haben hier ein Beispiel dafür, wie falsch all die Politiker [Laschet, Lindner, Kretschmer (Sachsen), u.a.] mit ihren voreiligen Öffnungsphantasien entgegen jeder wissenschaftlichen Vernunft und Warnung gelegen haben - und unter solchen Voraussetzungen Schulen und Kindergärten wieder ohne Einschränkungen zu öffnen ist gleichbedeutend einem Todesurteil für weitere Opfer an die Pandemie, die zweifelsfrei daraus resultieren werden.
Laschet allerdings, ein alter Politfuchs, hat offenbar erkannt, dass er anders formulieren muss um nicht sofort anzuecken und drückt sich vorsichtiger aus als zuvor.
Es bleibt zu hoffen, dass eine breite Öffentlichkeit erkennt, welche Politiker rücksichtslos die Interessen von Unternehmen anstatt die Interessen ihrer Wählerschaft durchboxen. Die CDU wird in einigen Bundesländern die Quittung bekommen, wie schon zuvor die SPD wegen Doppelzüngigkeit nach dem Erbe der Regierungen Schröder [Hartz-Reformen, Wegfall des Kündigungsschuzes, Rentenkürzungen]. Das immer noch nicht von Parteioberen der SPD verurteilt wurde und zu dessen Abschaffung es zwar immer wieder Gedanken, aber keine Aktionen gibt.
*update* [02.05.2020]
Wie auch Teile der Presse versuchen durch 'in-Frage-stellen' zu den Regierungsmassnahmen Emotionen zu schüren anstatt Wissen zu vermehren wird sehr schön in dem nachfolgend als Zitat dargestellten Ausschnitt aus einem Artikel¹ aufgezeigt, den ich meinen Lesern als Lektüre empfehlen möchte:
¹ Das Corona-Virus und der „kritische Geist“
Wer nur fragt, bleibt dumm: Augstein, Fleischhauer und die kalkulierte Ignoranz
20. April 2020
Im Königreich Schwesig ist es nicht besser.
Okay, um fair zu bleiben - mit der Tourismusbranche, der Gastronomie und alles, was sonst noch daran hängt, musste sich beraten werden wie das weitergehen soll, weil die keine endlosen Finanzreserven haben, und die allmählich einen Fahrplan brauchen, damit sie etwas verbindliches haben, worauf sie sich einrichten können.
Allerdings dabei schon zu irgendwann im Mai, wenn die Infektionsraten stimmen, in Aussicht zu stellen, man könnte den Tourismus wieder hochfahren, das halte ich eher für den Overkiller seiner niedrigen Betroffenenzahlen.
Vielleicht hat gerade das MV noch den Arsch gerettet, weil frühzeitig die Urlaubssaison abgesagt wurde, alle bereits angereisten gehen mussten und niemand danach mehr ins Bundesland kommen durfte ohne wichtigen Grund.
Bevor eben die ganzen Skiurlauber aus Tirol auch noch an die Ostsee kommen bzw. ihre Bekannten und Verwandten anstecken, die lieber ans Meer fahren...
Und so richtig zum Platzen bringt einen das dabei, weil für diese Faulheit des Landes, statt lieber ihre Tourismusindustrie finanziell zu unterstützen, damit die nach einem halben Jahr wieder aufmachen können, als sei nichts gewesen, dafür allen diese Maulkorbpflicht auferlegt wird, von der es noch einen Tag zuvor hieß "nein, Maskenpflicht in Einkaufsläden ist nicht geplant".
Weißte... schon wieder Urlaub im Kopf haben, dafür dürfen dann alle mit so einem Fressbeutel herumlaufen, dessen Effekt umstritten ist.
Als wenn der Fressbeutel ein Allheilmittel gegen die Virenverbreitung wäre!
Da sollten sie lieber die Kleinwirtschaft mit Geld versorgen, die ihnen ihre Steuern in die Kasse befördert, die Urlaubssaison fallen lassen, und dafür können alle ganz normal einkaufen oder sich die Haare schneiden lassen gehen. Schließlich hat es davor auch funktioniert und die Zahlen stimmten dazu.
(Mal anders herum gefragt: Wer würde denn, je länger Corona ein Thema bleibt, überhaupt an die See fahren? Wer hätte denn überhaupt Lust zum Wegfahren?
Hinterher kommt man in sein Heimatbundesland nicht mehr hinein ohne 14 Tage Zwangsquarantäne. Ganz zu schweigen davon, dass das internationale Publikum sowieso nicht da ist, weil die anderen Länder ihre Grenzen dicht gemacht haben und niemand mehr ausreisen lassen, oder auch nur unter besagter anschließender 14-tägiger Zwangsquarantäne bei Wiedereinreise.
Welcher Urlauber wird sich solche Strapazen antun?
Totaler Blödsinn ist das - und zur Zeit das Letzte, was gebraucht wird. Urlaub machen geht dann erst wieder, wenn auch Großveranstaltungen wieder bedenkenlos stattfinden können.)
@ matrixmann
Nun, die Abwehr/Vorsorge/Ansteckungsvermeidung muss an irgendeiner Stelle anfangen - und da sind die Schutzmasken eine gute Sache. Allerdings fehlt ein wesentliches Element bevor man das zur Pflicht machen konnte: Die Bereitstellung mit Masken, und zwar zum vertretbaren Preis! Hier kosten inzwischen die Masken zwischen 4.- und 30,- € (!) - da kann man von 'sozial verträglichen Preisen' bestimmt nicht mehr reden - und ein Skandal ist, wenn da nicht Abhilfe geschaffen und dem Wucher ein Ende gemacht wird.
Ich wäre sehr dafür den kleinen Betrieben eine Finanzielle Hilfe zukommen zu lassen - vielleicht gestaffelt nach den Einkünften lt. Steuererklärung, und für die Leute, die ihre temporären Billigjobs verloren haben eine finanzieller Ersatz in bar, genauso für Studenten, die ihr Studium ja oft mit Nebenarbeiten erst möglich machen.
Urlaub fällt bestimmt in diesem Jahr aus - mindestens sehe ich keine Möglichkeit (ich fahre ja ansonsten immer nach Spanien) - das wird aber bis zum übernächsten Jahr noch nichts werden. Danach stellt sich die Frage wie viele der Campingplätze das überhaupt finanziell durchgehalten haben .... und Fernreisen? Noch viel weniger!
Die Masken funktionieren im Grunde bloß für diesen angestrebten Zweck, wenn wirklich alle eine tragen. Denn sie schützen nicht vor Ansteckung, sondern bloß davor, eventuelle eigene Viren nicht an andere Leute weiterzugeben.
Darum ist diese Pflicht für den Arsch - mal gar nicht zu reden davon, dass die Leute selbst als auch die Politik damit in den Modus "alles kann wieder wie gehabt weitergehen" umschalten, was nicht der Fall ist, weil sie meinen, mit dem Fressbeutel im Gesicht kann ihnen nun nichts mehr passieren (ich muss dabei einfach an solche Fressbeutel denken, die es für Kühe und Pferde zum Umschnallen gibt...)
Genau so sehe ich das mit dem Urlaub kommen.
Dieses Jahr wird man vielleicht froh sein, wenn man die Weihnachtsmärkte einigermaßen wie gewohnt betreiben kann.
Von irgendwelcher Herumreiserei würde ich da gar nicht fantasieren, schon gar nicht anderen den Mund wässrig machen. Das alles steht sehr, sehr in den Sternen ohne Garantie auf Eintreffen.
Wer etwas anderes behaupten will, ist dämlich.
Darum - sollen sie lieber diejenigen erhalten und mit Geld versorgen, die daran hängen, weil die können nichts für Corona, als das Geld sinnlos in solche Riesenunternehmen wie Adidas zu pumpen, die bestimmt auch vorher schon wieder zur Hälfte in Schieflage waren, und alle Jahre wieder wegen frischem Geld bei der Bundesregierung an der Tür kratzen.
Es gibt eben *Prestigefirmen* die man irgendwie als Träger der Botschaft "Deutschland spielt auf internationaler Sportsware Ebene mit!" braucht .... und da sie zudem noch in Bayern ansässig sind haben sie die Glückskarte gezogen .... bei solche Unternehmen wäre ich weniger kulant - aber wer bin ich schon ....
Weihnachtsmärkte halte ich sowieso für verzichtbar, die sind mittlerweile 'durchkommerzialisiert' und ich bin sicher manche der Besucher haben noch nie eine Kirche von innen gesehen.
Bei den Masken sind wir völlig geteilter Meinung: Ich halte sie schon für sinnvoll, allerdings nur wenn ALLE mitmachen müssen - und da die Preise ins Uferlose laufen [heute hatte ich ein Mail-Angebot Stückpreis 10,- €] ist die einzige Abhilfe die Zur-Verfügung-Stellung durch die Behörden. Erst dann sollte jede:r zur Kasse gebeten werden. Ausnahmslos und gnadenlos!
Generell war es eine gewisse Schweinerei, dass von der großen Politik von heute auf morgen eine Pflicht erlassen wurde und der Bürger durfte wie immer selbst zusehen, wo er bleibt. Und wenn er dem nicht genügen kann, muss er halt die Brieftasche aufmachen (also Bußgeld zahlen)...
Als die Höhe haben sie das auch noch getan während einer Sachlage, in der so ziemlich kaum jemand auf normalem Wege schnell an eine Maske herankommt, selbst Ärzte oder medizinisches Personal Schwierigkeiten haben, weil die gerade gefragt sind wie Gold an der Börse.
Das war also nicht nur nicht sinnvoll, nicht nur kontraproduktiv, sondern schon fast wie ein künstlich erzeugtes Kursfeuerwerk bei denen, die Schutzmasken herstellen.
Und die Politik ist so drauf "naja, alle können ja nicht anders als sich dem zu beugen, wir sitzen hier am längeren Hebel...".
Beim "Wie" ging es überhaupt nicht um medizinische Sicherheit, sondern eher um eine Kraft- und eine Machtprobe.
Was in dieser Situation eigentlich unverantwortlich ist.
Da ich selten fernsehe könnte ich jetzt nicht sagen wie die Politiker sich zu der Versorgungsfrage bei den Atemschutzmasken äußern. Gibt es da Verlautbarungen die Sie kennen?
Mindestens aber kann ich darin (ein Dekret zu erlassen um die Infektionswahrscheinlichkeit zu verringern) keine "Machtausübung" erkennen. Im Gegenteil, das ist doch mal eine richtige Maßnahme bei dem vielen Schrott der so über die Jahre von der Politik kam.
Letztlich läuft es doch darauf hinaus was es gebracht hat & noch bringen wird:
Möglichst wenige Ansteckungen pro Zeiteinheit, und dadurch eine größere Wahrscheinlichkeit auch bei stärkerer Ansteckung noch medizinisch auf der sicheren Seite zu stehen. Da denke ich insbesondere an Leute meines Alters mit Vorerkrankungen - die mir glücklicherweise bisher erspart geblieben sind - die eine noch größere Angst um ihr Leben haben müssen als ich.
In den Medien wurde von Verbänden und Ärzten seit Wochen moniert, dass sie Schwierigkeiten haben, Zugang zu ausreichender Schutzkleidung zu erhalten - deswegen haben auch alle Hausärzte nur auf Notbetrieb agiert, sodass möglichst wenige Menschen in der Praxis auftauchen.
Selbst jetzt bleibt das immer noch der Fall.
Das Einzige, was inzwischen passiert ist, ist, dass ein paar der Orders der Bundesländer an Schutzmasken aus China hier angekommen sind ohne von den USA noch auf dem Rollfeld wegkonfisziert zu werden.
Sozusagen "wir haben jetzt welche, also können wir das jetzt endlich auch von der Allgemeinheit fordern". Nebenbei, dass - würden die keine Pflicht jetzt erlassen, wofür wurde dann das Geld ausgegeben und das große Drama gemacht?
Darum ist es eine Kraftprobe - eine von den üblichen Nummern, wo der Staat sich etwas auf die Agenda gesetzt hat, was er jetzt durchziehen muss und will, damit er nicht dumm dasteht und das Gesicht verliert.
Und das wurde wieder in einer solchen Art übers Knie gebrochen, wo für den gemeinen Bürger herauskommt "blamieren & kassieren".
Verantwortung sieht da anders aus.
Wir sollten hier darauf vertrauen, dass wegen der dramatischen Entwicklung nun klar ist, welche Vorsorge getroffen werden muss, um zukünftig nicht wieder eiskalt erwischt zu werden, und einen Mangels zu haben, der sich nicht kurzfristig beheben lässt.
Wenn das (mindestens) dabei herauskommt sind wir doch schon einen Schritt weiter in der richtigen Richtung.
Die zweite Welle kommt, davon können wir ausgehen. Aber vielleicht braucht es diese gesellschaftliche Pferdekur, damit sich die Leute richtig dumm vorkommen, wenn sie dann gescheit werden.
@ Olaf
finde ich gut:)
@ Olaf
Das kann gut sein, weil Viele so dull sind, dass sie es erst auf die harte Tour verstehen - insbesondere die großen Sportereignisse: Da wird es schwierig werden, ein Jahr ohne Bundesliga? Wir können froh sein, wenn es keine Selbstmorde unter den entzugsgestressten Fans gibt ....