Aktuelle Meldung verbreitet im Internet "Schröder bei LinkedIn"
" .. Damit wird Schröder zur Medienmarke. Auf Nachfrage von kress.de bestätigte Albrecht Funk, der das Büro des Bundeskanzlers a.D. leitet, dass der sowohl auf Deutsch wie auch auf Englisch veröffentlichte Beitrag ein Startpunkt für Weiteres sein soll. "Gerhard Schröder wird hier regelmäßig Themen anstoßen, die ihn bewegen. In der Regel werden das übergeordnete Themen abseits der Tagespolitik sein", so Funk .. " [Quelle] - wer das glaubt hat in den letzten Jahren nicht verfolgt, was der 'Altkanzler', Rentenkürzer, Leiharbeitsbefürworter und Hartz IV-Einführer, Motto: "Wasser predigen und Wein saufen!" so in den Medien brabbelte.
Der Prolet, der zum Staatsmann wurde. Tatsächlich? An seinen Taten kann man den 'wahren' Schröder erkennen - und der ist bestimmt nur ein Abklatsch eines "Staatsmannes", da helfen keine Umdeutungsversuche oder Geschichtsverfälschungen. Der ehemalige Berufsprotestler der Grünen, Joschka Fischer, der zum Außenminister avancierte, und Schröder verstanden sich auf eine Art, wie sie nur Unterschichtler untereinander herzustellen wissen. Es ist heute noch das, was die Ruhrgebietler so stolz vor sich hertragen, weil sie es nicht besser wissen:
Schlichte Sprache, schlichtes Denken und eine schlichte Sicht der Welt. Wer auch nur eines dieser Merkmale durch Bildung verliert gilt danach nicht mehr als "Einer von uns".
"Kurz nach ihrem Amtsantritt stand die Regierung Gerhard Schröders vor der Entscheidung, erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg deutsche Soldaten in einen bewaffneten Konflikt zu schicken. Nach jahrelangen Bürgerkriegen auf dem Balkan fiel das ehemalige Jugoslawien auseinander. Im Kosovo wurden Menschen verfolgt, ermordet und vertrieben. Deshalb beteiligte sich Deutschland an der Nato-Aktion zur Befriedung des Kosovo."
So beschreibt sich der Herr Altkanzler selbst, bzw. läßt sich beschreiben:
" .. Gerhard Schröder war von 1998 bis 2005 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
(1) Seine Kanzlerschaft war von den umfassenden Reformen der Agenda 2010 geprägt. Sie trugen wesentlich dazu bei, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu steigern, den Industriestandort zu sichern und neue Arbeitsplätze zu schaffen. (2) Die Außen-, Europa- und Sicherheitspolitik der Kanzlerschaft waren von großen Herausforderungen gekennzeichnet, wie dem Kampf gegen den internationalen Terrorismus nach den Anschlägen am 11. September 2001, den Konflikten in Ex-Jugoslawien, dem Widerstand gegen den Irak-Krieg und der Vertiefung der europäischen Einigung .. " [Klammern () zugefügt]
Da ist doch Musik drin, da denkt sich jeder, der die Zeit seiner Kanzlerschaft nicht miterlebt hat: Das muss ein prima Kanzler gewesen sein, so viele positive Ergebnisse seiner Führung!"
(1) "Das "Bündnis für Arbeit" zwischen Staat, Arbeitnehmern und Arbeitgebern dämmte die ausufernde Arbeitslosigkeit ein." so heißt es euphemistisch verfremdet auf einer Seite zum Wirken des Herrn Schröder in zwei von ihm geführten Regierungen. Weiter wird dort behauptet "Bestimmend in der zweiten Amtszeit Schröders war die innenpolitische Diskussion um das Reformprogramm der "Agenda 2010". Die Arbeitslosigkeit war bedrückend hoch geworden, die Ausgaben für Arbeitslosengeld und -hilfe wuchsen dem Staat über den Kopf. "Mut zur Veränderung" forderte der Kanzler in dieser Situation." Es ging allerdings nicht um 'Veränderungen' auf der Einnahmeseite, sondern darum, die Sozialausgaben zurück zu fahren und Menschen zu zwingen, auch in Jobs zu gehen, die nicht ihrer Qualifikation entsprachen. Zudem wurde die Kündigungsfrist und der Kündigungsschutz geschwächt, und die Leiharbeit gefördert - das war das Werk des Herrn Clemens, der anschließend in der Führung des Leiharbeits-Weltkonzerns Adecco einen Vorstandsposten bekam.
(2) Zur Außenpolitik heißt es " .. Kurz nach ihrem Amtsantritt stand die Regierung Gerhard Schröders vor der Entscheidung, erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg deutsche Soldaten in einen bewaffneten Konflikt zu schicken. Nach jahrelangen Bürgerkriegen auf dem Balkan fiel das ehemalige Jugoslawien auseinander. Im Kosovo wurden Menschen verfolgt, ermordet und vertrieben. Deshalb beteiligte sich Deutschland an der Nato-Aktion zur Befriedung des Kosovo .." Die Grünen, einst heftige NATO Gegner, waren dabei intensiv beteiligt. Der rechtswidrige Einsatz der Bundeswehr war so umstritten wie die Kürzungen und Gängelungen im Sozialbereich. Es gab vor allem deswegen Probleme, weil die Beteiligung im Einzelnen nicht national, sondern über die NATO durch US MIlitär gesteuert wurde, das keineswegs 'neutral' daran ging den Konflikt zu bereinigen.
(3) " .. Die inhaltliche Ausrichtung seiner Kanzlerschaft, etwa der Reformkurs in (6) Rente, Gesundheit und den Hartz-Gesetzen, sowie die Teilnahme am Kosovo-Krieg, führten zu innerparteilichen Konflikten. In den Jahren seiner Kanzlerschaft hat sich eine bis dahin beispiellose Öffnung der Bundesregierung für Anliegen und Methoden des Lobbyismus vollzogen. Im Zuge des Weltfinanzcrash 2007 erscheint vor allem die unter Schröder vorangetriebene Finanzmarktderegulierung, z.B. durch die Öffnung des deutschen Marktes gegenüber Hedgefonds, von Bedeutung .. " Insbesondere der letzte Teil - davor noch von führenden SPD Politikern wie Franz Müntefering als "Heuschrecken" korrekt gescholten - war eine der wesentlichen Sünden, die u.a. für den heutigen ungebremsten Anstieg der Mieten verantwortlich sind. Fonds agieren um Rendite zu erwirtschaften - und das geht stets zu asten derer, die diese Mieten bezahlen müssen.
(4) Erdoğan ist nun Staats- und Regierungschef in einem. Mit dabei als "besonderer Freund" des Präsidenten ist auch Altkanzler Gerhard Schröder. Da trifft doch glatt ein Spruch zu, den ich kürzlich in einer US Veröffentlichung las:
" .. His efforts to appear as 'elder statesman' would be far more credible if he did not display an irritating enthusiasm for strongmen .. " {Ü: .. Seine Bemühungen, als 'verdienter Staatsmann' aufzutreten, wären weitaus glaubwürdiger, wenn er keine irritierende Begeisterung für skrupellose Machthaber zeigen würde ..}
Zu den 'skrupellosen Machthabern' zählt der russische Staatspräsident Putin, der wie andere Schröder-Freunde dafür bekannt ist, in seinem Land mit eisernem Besen zu kehren und mit der Opposition nicht gerade zimperlich umzugehen.
(5) Was geflissentlich verschwiegen wird sind vier vergangene Ehen, die teilweise unter Beteiligung der Öffentlichkeit und strittig beendet wurden. Sind fünf Ehen ein Zeichen von persönlicher Reife und charakterlicher Stabilität?
(6) Die Rentenkürzungen und die Verlängerung der Lebensarbeitszeit waren angeblich "alternativlos" - was vor dem Hintergrund einer lächerlichen Untätigkeit gegenüber den Steuersparmodellen der Wirtschaft sehr befremdlich anmutet. Durch eine Regulierung der Steuerpolitik hätte vieles von dem, was sich später als fatale Entwicklung für Arbeitnehmer herausstellte, vermieden werden können.
Nimmt man alle diese negativen Folgen zusammen so kann man mit gutem Gewissen behaupten und belegen, dass die Regierungen Schröder unter SPD-Führung des Staatswesens genau das Gegenteil dessen darstellte, was der Kern der Sozialdemokratie einmal vor Schröder und seinen Kabinetten gewesen war. Diese Politik vollendete Vieles, wovor in den vergangenen Jahren der Regierungen Kohl die CDU/CSU wohlweislich zurückgeschreckt war.
Es war die Umstellung vom 'Sozialstaat' zu einem 'Neoliberalen Wirtschaftsstaat' in dem der Souverän, der Bürger, das Nachsehen hat. Was heftigere Verwerfungen ausgeschlossen hat sind zwei Gründe:
Erstens neigen die Deutschen nicht zu offener Rebellion gegen die 'Obrigkeit', zweitens geht es dem Durchschnitt der Bevölkerung immer noch besser als den Bürgern in vergleichbaren Ländern - und die Menschen, die am Ende der Einkommensskala stehen werden von der Politik für vernachlässigbar gehalten. Ein schwerer Fehler, wie nicht zuletzt wegen der durch die Regierungen Schröder und deren sozialem Kahlschlag geförderten rechten Bewegungen, wie der AfD sehr deutlich zeigen.
Es stellt eine Perversion des Denkens dar, wenn man die Schrödersche Regierungszeit nun im Nachhinein als "politische Großtat" darzustellen versucht.
Als Hartz IV noch ein Projekt der SPD war, hat auch mal eine Partei unter der Führung einer heutigen Kanzlerin groß "getrötet": "Weg mit Hartz IV!" - was sie dann später, sobald der neue König aus Niedersachsen (man schaue sich nur die historische Liste von Personen an, die aus der Politik Niedersachsens heraus in die größere gewechselt sind...) weg war, ganz schnell wieder aufgaben und vielmehr noch verfeinerten und seiner Perversion zuführten, die es heute ist.
(Ach ja, und man sollte Nahles als Arbeitsministerin erwähnen, die ebenfalls in dieser Position für dubiose Verschärfungen der Hartz-Regimes geworben hat, trotz roter Farbe des Parteibuchs.)
Zu Frau Nahles gibt es viel zu sagen → https://www.re-actio.com/wordpress/?s=Nahles&search=Go
Die SPD ist "die Verräterpartei", sie hat gegen die Interessen ihrer Wählerschaft verstoßen und sich bis heute nicht erholt - und deswegen ist es mir unverständlich, wieso der Herr Schröder immer noch hofiert wurd anstatt ihn zu ächten.
Das Einzige, was man ihm anrechnen muss, ist, dass er den Lobbyismus mal zur Abwechslung nicht ausschließlich in Richtung Übersee betrieben hat, sondern gesehen hat, wer eher der "Freund" bei der Lieferung von Rohstoffen ist.
Das bezweifle ich wenigstens was die Motivation angeht - ich bin davon überzeugt, dass er das lukrativere Angebot mit lebenslanger Absicherung angenommen hat. Die Amerikaner legen sich bei solchen großvolumigen Geschäften nicht auf lange Zeiträume fest - es sei denn zu ihren Gunsten. Und was hätte er ihnen schon nach dem Ausscheiden aus der aktiven Politik zu bieten? Es kennt ihn dort doch niemand, er kann also nicht als Pausenclown das Image des jeweiligen Präsidenten aufbessern.
Für die russische Seite ist er da interessanter, weil die dortige Bevölkerung sehr viel interessierter an dem ist was im Westen abläuft, da steht er als Vertreter der Machtelite und Aushängeschild für einen gemäßigten Kapitalismus. Er hat ja noch während seiner Amtszeit mit dem Beginn des Atomausstiegs die Weichen für mehr Gas gestellt und sich so bei den Russen beliebt gemacht.
Auch wenn das jetzt böse klingt, aber: Immerhin.
Man kann ja aktuell gut beobachten wie viele es trotzdem versuchen, bei Übersee kratzen zu gehen, trotzdessen, dass sie sich wohl in dem Gedanken wiegen können, dort ein Nichts zu bleiben und dass man sich an ihre vorherige langjährige Treue nicht erinnern wird.
Es grenzt da geradezu an etwas revolutionärem, dass jemand diesen Umstand pragmatisch wahrnimmt und sich, als Folge davon, einfach für eine andere Lobby entscheidet.
So gesehen ist da natürlich etwas Wahres dran - ich habe ja auch nichts gegen die Kooperation mit Russland, ich finde sogar manche Vorgehensweisen nachahmenswert. Allerdings fällt die allgemeine Betrachtung anders aus als die spezielle, soweit sie den Herrn Schröder betrifft.