Heute sah ich das Video eines Energiefachmannes.
Seitdem läßt mir der dort verkündete Inhalt keine Ruhe.
Es kommt selten vor daß ich ins Grübeln gerate.
Jetzt aber schon:
Er hat eine Erhöhung der Kosten um das Vierfache (!) ab 01.10.2022 errechnet.
Zudem kam ein Brief unseres Gasversorgers in dem angekündigt wurde WIE sich der Gaspreis erhöht:
von derzeit 11,47 ct/kWh um 20,76 ct/kWh auf 32,23 ct/kWh (inkl. 19 % Mehrwertsteuer).
Inklusive aller sonstigen neuen Aufpreise landen wir demnach bei ca. dreifachem Gaspreis.
Der Grundpreis ist mit 9,90 € festgelegt.
Anstatt 177 € pro Monat bedeutet das 530 € 'Abschlagsbetrag' / Monat.
(Dies unter der Annahme der Abschlag sei hinsichtlich des tatsächlichen Verbrauches angemessen gewesen.)
Ich befürchte, wir müssen demnächst jeden zweiten Tag einen Fastentag einlegen um das tragen zu können.
Und:
Wissen Sie was mich am meisten umtreibt?
Wenn solche Politiker wie Herr Spahn (CDU) öffentlich verkünden die CDU/CSU Regierungen [vor der Ampelkoalition] hätten die *Erneuerbare Energie* in den Jahren ihrer Regierungszeit enorm ausgebaut.
Wo lebt dieser Mann eigentlich?
![](https://www.vonsulecki.com/Bilder_2018/08_2018/arbsk-5a.png)
Ein Vergleich der Tarife [verivox] ergab, daß (bei gleichem Verbrauch) der preiswerteste Vertrag ca. 6.500 €/Jahr, der derzeitig höchste Vertrag 15.700 €/Jahr beträgt. Immer vorausgesetzt, die Preise bewegen sich nicht noch steiler nach oben. Kann mir jemand erklären wie die Differenz von ca. 9.000€ zustande kommt? Bei gleichem Verbrauch? 750 €/Monat? Wenn man davon ausgehen kann, daß die Versorger etwa zu gleichen Bedingungen in den gleichen Märkten einkaufen?
Falls ich da nicht irgendwo einen grundsätzlichen Fehler in der Logik gemacht habe bleibt mir nur noch zu sagen:
Ja, ich bin sehr dafür diesen vorhandenen Wucher zu stoppen und dazu den Preis für Gas nach oben zu begrenzen!
Hm... Könnten sowohl künstlich nach unten korrigierte Preise sein, um Kunden anzulocken (und dann erhöht man später nach Vertragsabschluss) als auch "beim einen Anbieter geht das Gas noch durch 3 Hände mehr, die vom Preis mit satt gefüttert werden wollen" .
Allgemein: Tja... Das ist die erhebliche Differenz zwischen Gazprom Tiefpreisen und Weltmarktpreisen.
Noch dazu der Unterschied zwischen Gaspipeline (welche den geringsten Aufwand an Transport und "Aubereitung" hat) und LNG, welches radikal tiefgekühlt werden muss, um es zu transportieren, tiefgekühlt gehalten werden muss auf seiner Reise, und dann wieder auf ein spezielles Terminal am Endpunkt treffen muss, der es dann wieder kontrolliert entfrostet.
So ein aufwändiger Prozess, der ebenfalls viel Energie verschlingt, will bei der Lieferung mitbezahlt werden...
In der Tat, an das, was du zuerst genannt hast dachte ich schon deswegen, weil das noch der Vorbesitzer eingefädelt hat. Natürlich unterstelle ich ihm nicht etwas mit Absicht ohne Preisüberlegungen abgeschlossen zu haben - aber es könnte ja versteckt eine Klausel gewesen sein die für einen Neukunden eine bestimmte Erhöhung gegenüber seinen Preisen (es geht auch um Strom) festschrieb. Ohne daß er es gewahr wurde.
Pipeline
Da wundert mich zunächst wer wohl über solche Technik verfügt hinunter zu tauchen und an den Rohren Manipulationen auszuführen. 'Privatmenschen' doch wohl eher nicht!?
Beschaffenheit der Gase / Lieferbeginn
Noch sehe ich keine Entlastung durch den Bezug aus dem Nahen Osten oder USA - bis das greift werden hier Viele schon im Konkurs gelandet sein. Und Privatmenschen in der Privatinsolvenz.
Gerade die chemische Natur und die erhöhten Gefahrenmomente durch die Manipulationen zum Transport sind hoch gefährlich - wie sehr war ja kürzlich klar geworden als in USA ein solches Terminal explodierte. Es heißt nicht umsonst im Volksmund "Gut Ding will Weile haben!"
Wenn denn überhaupt Taucher bei der Pipeline unten waren...
Bei der Errechnung, wie viel Sprengkraft in etwa eingesetzt werden musste, um die gemessene seismische Aktivität zu erzeugen - vergleichbar mit ca. 500 kg TNT wohl -, da ergibt sich für mich eine viel, viel einfachere Handlung, das anzustellen: Einfach eine Rakete oder einen Torpedo darauf abfeuern.
Einfache Munition hat diese Menge an Sprengkraft bzw. kann sie erreichen (kommt drauf an, was man nimmt) und ist wesentlich weniger aufwändig.
Unter der Annahme würde sich sowohl die Frage nach einem großen Akteur klären (ein deutliches "Ja!") als auch die Zahl der Verdächtigen als Verursacher eingrenzen.
In Übersee war auch mal diesen Sommer ein Terminal in die Luft geflogen? Siehste... MIr nicht geläufig, dass so etwas stattgefunden hat.
Eröffnet aber einen weiteren Aspekt des Ganzen im LNG: Sicherheit. Immerhin arbeitet man immer noch mit Gas, bei dem ein Funke ausreicht, um ein "großes Feuerwerk" auszulösen.
Man darf keine Fehler machen (muss dementsprechend gutes Personal für diese Aufgabe anheuern; es dürfen keine Idioten oder Leute mit geringer Bildung dort beschäftigt werden), man braucht eine absolute Disziplin, was die Arbeitsschutzmaßnahmen angeht, und die eingesetzten Geräte für die Aufgabe müssen 1A funktionieren (Wartung muss also auch stimmen und eingehalten werden).
Wenn man es so will - LNG ist eigentlich 5 Mal dreckiger und klimaschädlicher als 1 Mal in in vielen Jahren eine Pipeline zu verlegen.
Es kann so vieles dabei schiefgehen, anders als mit der Pipeline (die Technik ist nun inzwischen seit wenigstens einem halben Jahrhundert bewährt und erprobt), und zudem ist es ungeheuer aufwändig, das Gas in seinen gewünschtne Aggregazustand zu versetzen und darin bis zu seinem Zielort zu halten (plus der Transport selbst).
Wie so etwas von Grünen nur verteidigt werden kann - es kann eigentlich nur mit absoluter Gehirnwäsche einhergehen. Jeder, der in Erfahrung bringt, wie LNG an und für sich (grob) funktioniert, kapiert, dass es zig Mal aufwändiger ist - von der Gewinnung bis zum Transport an die Orte, wo man es verbrauchen will.
Derlei Art von Gewinnung von Rohstoffen betreibt man eigentlich nur, wenn man im Prinzip das letzte Bisschen an solchen aus der Erde kratzen muss, um noch was zu finden. - Wie ein Alkoholiker, der die letzten Pfennige am Monatsende zusammenkratzt, um sich noch was für den täglichen Pegel kaufen zu können.
Da siehst du mal wie eingeschränkt und tunnelhaft man manchmal denkt: An Sprengstoff (ohne zu tauchen) hatte ich überhaupt nicht gedacht. Aber klar, das erfordert viel weniger Aufwand, allerdings eine gewisse Präzision (Torpedo?). DAS wiederum kann wirklich nicht jeder Feld-Wald-und-Wiesentourist .... eine Speznaz Aktion ist da allerdings selbstredend nicht ausgeschlossen, und wenn das rauskäme wäre es nicht gerade vertrauensbildend.
Danke für den Hinweis auf die erhöhten Sicherheitsanforderungen bei LNG - ich hatte es ja nur angedeutet ohne es weiter auszuführen. Wie in vielen hochtechnisierten Bereichen der Wirtschaft wird es da sicher Personalprobleme geben, denn man kann ja nicht Jeden und möglicherweise noch ohne Sicherheitsprüfung für solche Tätigkeiten nehmen.
Was die Aktionen der Grünen angeht muß man wohl unterscheiden zwischen denen, die in Ämtern sind und den Parteimitgliedern. Letztere haben wohl kaum in Massen ihre Überzeugungen geändert - die Amtsträger dagegen sind zu Kompromissen gezwungen, weil regieren nun mal bedeutet eigene Überzeugungen zum Zwecke der Erfüllung eines höherwertigen Gutes fahren lassen zu müssen .... und was schließlich die immer aufwändigere Erschließung der Ressourcen angeht ist das wohl das letzte Aufbäumen vor dem endgültigen "Aus"! Ich habe ja schon oft auf die Exponentialkurve verwiesen. Das ist ein Faktum, keine Diskussionsgrundlage.
Allein schon der Wahnwitz, eine große Gaspipline zu sabotieren, ist eine Idee, die kann keinem Wald- und Wiesentouristen einfallen... Oder wenn, dann kommt er damit nicht weit, weil ihm die notwendigen Mittel dazu fehlen.
Auf Munition oder einen Torpedo komme ich, weil ich nun mehr über Wehrtechnik lese. Da kriegt man ein oder anderes mit über die Spezifikationen von diesem oder jenem.
Als die Zahl von den 500 kg TNT (zumindest dies als Vergleichsmaß) in den Raum geworfen wurde, kam für mich diese Idee auf, weil Munition wie kleine Raketen bereits solch eine Schlagkraft besitzen sollten.
Allein bei MANPAD-Systemen sind die Gefechtsköpfe schon mehrere Kilo schwer; darum können sie auch ein niedrig fliegendes Flugzeug (insofern es sich nicht besonders schnell bewegt) oder einen Hubschrauber vom Himmel holen. Und MANPAD-Systeme sind noch dafür gedacht, dass sie der Soldat selbst tragen kann...
Beschuss würde ebenso auch weniger Aufsehen erzeugen, wenn man es mit dem richtigen Fahrzeug macht (z. B ist ein Schiff sichtbar, eine U-Boot könnte hingegen relativ unbemerkt bleiben, fällt erst auf dem Radar/Sonar als Hindernis auf), und man braucht keine spezialisierten Taucher, die in der bereits schon recht kalten Ostsee arbeiten müssen. - Auch wenn Eliteeinheiten nicht über ihre Einsätze sprechen, so sind es dennoch alle Zeugen und Mitwisser. Von welchen man bei solchen Aktionen eigentlich möglichst wenige haben will... (Jeder Mitwisser kann sich immer verplappern. Nicht existierende Mitwisser nicht.)
- Ist wahrscheinlich nich besser wie wenn ein Dieb sich seinen Raubzug durchdenkt. Es muss schnell gehen, wenig Aufsehen erregen, am besten keine Zeugen hinterlassen, und das meiste an Gewinn erzielen...
Hm... Ich finde, auch die Grünen, die man in der Partei aus der Xten Reihe heraussucht, Realitätsnähe und technische Ausführbarkeit liegt ihnen fern.
Zu viel Idealismus und Wünsch-dir-was.
Nicht besser als in irgendeiner selsamen Sekte, wo die Gläubigen bereits anfangen, zu glauben, ihr Glaube allein würde die Berge versetzen, Prozesse in der Welt beeinflussen und die Welt retten. Und nicht etwa konkrete Handlungen, die sie tätigen oder tätigen müssten.
Da meine Zeit als in den Ruhestand versetzter Reserveoffizier nun schon mehr als 20 Jahre zurückliegt kenne ich mich nicht mehr in der aktuellen Waffen- und Munitionstechnik aus. Daher kann ich auf diesem Gebiet nur dankbar die aktuellen Bezüge zur Kenntnis nehmen die du hier aufschreibst.
Es wird tatsächlich so sein, daß, wer auch immer Anschläge verübt, die Zahl der Mitwisser klein halten wird. Das trifft natürlich ganz besonders dann zu, wenn diese Taten sich in einer derartigen Spannungslage abspielen wie wir sie hier im Moment beobachten. Was allerdings das Ziel - außer sinnloser Zerstörung oder eventuell 'false flag' zu Diskreditierung einer Konfliktpartei - sein sollte verschließt sich mir.
Die Grünen neigen - solange ich denken kann - dazu weit in die Zukunft zu denken und Vieles zu verlangen, was dem größeren Teil der Bevölkerung noch utopisch oder völlig absurd vorkommt. Weil Viele nicht so weit voraus zu denken in der Lage sind oder es überhaupt nicht wollen. Dennoch waren eine Reihe von Anstößen, Vorschlägen und Visionen durchaus hilfreich. Ich denke da vor allem an die Mahnungen zum schonenderen Umgang mit der Umwelt und der Nutzung erneuerbarer Energiequellen.
Hätten die Großparteien nicht so sehr gemauert wären wir heute in einer besseren Position.
Mein Hirn vergisst auch leider auch wieder schnell vieles (weil man auch wieder etwas mehr liest)...
Ich würde mich auf dem Gebiet aber nach wie vor eher als "lernend" bezeichnen. - Wahrscheinlich weiß ich aber trotzdem mehr als der Durchschnitt über dieses zerstörungskräftige "Spielzeug"...
Hm, ein Nutzen wäre durchaus in dieser Zerstörung erkennbar. Neben noch einem anderen, der mehr mit dem Geschäft an sich zu tun hat...
Mit kaputten Leitungen gibt es kein Zurück mehr in Sachen "russische Gaslieferungen". Sanktionen kann man umgehen und verbiegen, wenn die Not groß genug ist; sie sind nur Papier. Kaputt Pipelines hingehen kann man nicht einfach so umgehen. Da muss man erst wieder etwas dran machen, damit dieser Weg wieder funktioniert. - Was umfangreichere Sanktionsumgehungen zur Folge hätte, damit die Reperatur erst möglich wird. (Was durch diese Menge der Verbiegungen aber wiederum eher unmöglich wird bzw. es lässt sich vor anderen kaum verbergen und könnte Reaktionen nach ziehen.)
- Kann man sich die Frage stellen, wem eine solche Verunmöglichung mehr als recht wäre.
Ein anderer möglicher anführbarer Grund wäre, sehr schlicht: Konkurrenz liquidieren.
Jemand anderes will das Geld machen, was diese Pipeline sonst macht.
(Bei dieser brenzligen Situation würden die Dinge leider nicht ohne politische Hintergründe auskommen... Sonst könnte es aber durchaus so sein.)
Mag alles sein bei den Grünen...
Mir nimmt inzwischen nur dieser idealistische, träumerische Anteil zu sehr Überhand.
Man macht sich kaum Gedanken darüber, wie man etwas umsetzen und überhaupt technisch realisieren kann.
Und dann noch wie man es mit der bestehenden Wirtschaft irgendwie in Einklang bringen kann, ohne die klein- und mittelgroße Wirtschaft in die Pleite zu treiben. (Die Großkonzerne haben Geld, um sich etwas leisten zu können, wollen oftmals aber nicht, und alles, was kleiner als diese ist, kann die Umsetzung oftmals nicht bezahlen und dadurch nicht umsetzen.)
Oben drauf noch: Die Finanzierung.
Eine Bank leiht einem kein Geld für Abenteuer, sondern verlangt auch immer etwas als Bürge zum Wertausgleich, sollte der Kunde aktiv zahlungsunfähig werden.
Selbst in einer regulierten Bankenwirtschaft wäre das so.
Hat man nichts dergleichen, leiht einem die Bank auch kein Geld für Projekte...
Um es kurz zu machen: Zukunftsdenken bringt einem gar nichts, wenn es am Ende doch nur heiße Luft bleibt.
Weil der Mensch sich auch in der Praxis strecken muss, um ein Ziel zu erreichen.
Es gibt keinen lieben Gott oder irgendein anderes himmlisches Wesen, was die Zukunft fertig dahinwirft, sodass der Mensch nichts mehr tun muss.
Die Grünen aus dieser Zeit sind Leute, die die Hände aufhalten, sich versammeln und dumme Lieder singen, in Erwartung darauf, dass ihre Gebete von oben erhört werden, und eine unsichtbare Entität was gratis auf sie herabregnen lässt.
Die Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Gründe die Hinter dem/den Anschlag/Anschlägen stehen staffeln sich sicher so ähnlich wie du es andeutest.
Einzig Militär und Geheimdienste verfügen wohl - aus meiner Sicht - über ausreichende Mittel sich da zu betätigen .... und deswegen ist es im Grunde egal welche Beweggründe die Einzelnen haben, die werden ihnen zweifellos von *weiter oben* vorgegeben.
In die Zukunft zu denken und sich auf mögliche Entwicklungen vorzubereiten schadet doch nichts! Kommt es so wie (vor)gedacht ist man präpariert und kann schneller agieren, kommt es anders hat man mindestens ein Szenario das schon ausgeschlossen ist und man kann sich anderen Möglichkeiten zuwenden.
Nun ja... Ganz so egal ist es nicht, wenn es schließlich um die Feststellung geht, wer war es denn nun.
Denn mit der Sabotage an der Pipeline hat der Krieg in Osteuropa definitiv dieses Territorium verlassen.
Es muss nicht zwingend sein, dass ein weiterer Akt solchen Schemas passiert, für die ganze lange Zeit, die der Krieg noch andauern wird, aber dennoch bewirkt es unmittelbar eines: Dass Europa definitiv mit angesprochen ist und nicht mehr allein sagen kann "Ukraine, ja, wir schicken euch Waffen, im Krieg machen wir aber nicht direkt mit - fechtet ihr den mal für uns aus".
Hm, ich glaube, du verstehst da nicht, was ich meine...
Für mich sind die jetzigen Grünen jedenfalls eine solche Art von Träumer, die in Bahnen träumen, die absolut unrealistisch sind.
Also so Marie-Antionette-artig. "Sollen se doch Kuchen essen, wenn se kein Brot ham'n."
Sich um Einhörner kümmern, die nicht existieren, während es ganz dringende Fragen in der Realität gibt, die geklärt werden müssen - oder Erfindungen, die erst noch gemacht werden, oder serienreif gemacht und bis in die letzte Ecke durchgetestet werden müssen und nicht durch ihre Erfindung/Entdeckung allein als "schon vom Tüv durchgewunken" betrachtet werden dürfen.
Aus dem was du zu den Grünen geschrieben hast entnehme ich, daß du sie nicht ausstehen kannst.
Bei Frau Baerbock bin ich mir nicht mehr so sicher wie ich sie einschätzen soll, da kommen manche Sprüche die nicht angetan sind als top-diplomatisch zu gelten. Dagegen ist mir Herr Habeck sehr sympathisch.
Weder Träume noch Visionen finde ich unpassend. Wenn zugleich die anstehenden Tagesprobleme angpackt und erledigt werden.
Deswegen sehe ich da eine unterschiedliche Verteilung von Aufgaben: Die Regierungs-Grünen arbeiten (mit Kompromissen) an dem Tagesgeschäft, die Basis kann derweil formulieren wie sie sich die Zukunft vorstellt.
Bei dem, was mir von denen qualitativ aufgeboten wird, fällt mir nur eine alte Formulierung wieder ein: "Ich kann mich gar nicht mit dir duellieren, dann ich sehe, du bist unbewaffnet."
Genau das trifft es für mich, wenn man sich mit den heutigen (westlichen) Grünen befassen muss.
Ich teile auch die Ansicht, die letztens umging und dem Think-Tank "RAND Corportion" angelastet wurde: Stark dogmatisch, übereifrig, immun gegenüber wirtschaftlichen Argumenten, unfähig eigene Fehler einzugestehen.
Meine Anfügung zusätzlich dazu wäre: Von vorn bis hinten von corporate-manufactured opinion gekauft und manipuliert, ohne es zu merken.
An dem Abdriften des bestimmenden Kerns ist zu erkennen, daß sich eine 'reine' Idee immer wandelt wenn es darum geht an der Macht im Lande teilzuhaben - das macht ja gerade die Politikverdrossenheit der Mehrheit der Bürger aus .... und spielt damit den Rechten in die Hände. Kompromisse sind Bestandteil demokratischer Vorgehensweise, sie können jedoch das Wesen der Grundsätze so stark verändern, daß die Partei nicht wiederzuerkennen ist.
Für mich das beste Beispiel ist die Abkehr der Partei "Die Linke" von früherem Standpunkt in Sachen Religion/Kirchen/Glaube: Da wurden - sehr bedauerlich - ganz neue Standpunkte *pro* eingenommen. Die früher nicht denkbar waren, weil eine der Kernthesen "Religion ist Opium für das Volk" aufgegeben wurde als man in der Parteizentrale Leute hatte denen das nicht mehr wichtig vorkam bzw. die auf der ehemaligen DDR Kirche fußten.
Ein sehr schwerer Fehler, der Absturz unter 5% ist eine der Folgen von solcher Zwiespältigkeit.
Ich sehe das nicht als ein Ergebnis dessen an, dass man zum Mitreden Kompromisse machen muss.
Bei den Grünen ist schlichtweg etwas passiert, was man "übers Ziel hinausschießen" nennt.
Oder, paranoid wie ich bin - im Hintergrund wurde die Nummer irgendwann vom System unterlaufen und jetzt werden die naiven jungen Rehe der nächsten Generation von Mitgliedern vor sich her getrieben mit ihrer Naivität übers Leben, über Technik, und ihrer Ahnungslosigkeit über das politische Geschäft (dass es auch nur wie billigste "cutthroat competition", inklusive "die Konkurrenz liquidieren", funktioniert).
Wie ich schon weiter oben andeutete werden wir in dieser Sache nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
Zwar liegen die Ergebnisse so oder so betrachtet ganz eng nebeneinander, aber die Motivation beurteilen wir doch sehr verschieden.
Wenn du allerdings schreibst ".. im Hintergrund wurde die Nummer irgendwann vom System unterlaufen .." ist das zwar eine mögliche Erklärung für verschiedene Abweichungen von der ansonsten gepflegten Parteilinie - jedoch fehlt mir da eine konkrete Benennung der Verantwortlichen samt der Argumentation die die jungen Grünen umzupolen geeignet ist.
Kurz also:
- Wer hat mit welchen Argumenten wen zugelabert und dadurch von welchem früheren Standpunbkt abgebracht? - Wie ist der neue Standpunkt für einen Schaden anstatt einen Nutzen der Gesellschaft zu beurteilen?
usw.
Laß' uns einfach ein paar Monate warten und dann das Thema nochmal betrachten - einstweilen können wir Fakten sammeln um die Einschätzung zu untermauern