Paradox der Toleranz [Karl Popper]:
Uneingeschränkte Toleranz ist gegenüber Intoleranz wehrlos und werde zum Verschwinden der Toleranz führen, schrieb (Popper) in seiner Studie
"Die offene Gesellschaft und ihre Feinde"*.
Nach Popper muss der liberale Staat vielmehr für sich das Recht in Anspruch nehmen können, intolerante Philosophien mit Gewalt zu unterdrücken. Für den Fall nämlich, dass die Intoleranten nicht bereit sind, die Spielregeln rationalen Argumentierens einzuhalten.
* {Das Werk gilt als bedeutend, um das Konzept der offenen Gesellschaft, welche auf rationalen Prinzipien beruht und keine absolute Wahrheit kennt, zu etablieren}
Mein Lieblingszitat
Blüte edelsten Gemütes
Ist die Rücksicht;
Doch zuzeiten
Sind erfrischend wie Gewitter
Goldne Rücksichtslosigkeiten.
Quelle
Wusste gar nicht, dass Freud und Einstein mal einen Briefwechsel hatten.
Aber, man lernt nie aus...
Darauf bin ich per Zufall gestoßen und war ebenfalls erstaunt, liegen doch die Arbeitsgebiete der Beiden recht weit auseinander. Bei näherer Betrachtung allerdings wird klar warum es diesen Austausch gab:
Das intellektuelle Niveau scheint ähnlich. Was mich daran besonders berührt hat ist der dadurch vorhandene Beweis, daß Vernunft als Grundlage des Denkens zu ähnlichen Ergebnissen führen muß.
Ja, gerade weil beide doch in sehr unterschiedlichen Gebieten tätig waren... Einzig könnte man sagen "hm, beide waren durchaus lebendig und bereits erwachsen in etwa dem selben Zeitabschnitt" - was allerdings natürlich automatisch nichts heißen muss...
Da beide Personen der Zeitgeschichte und schon einem breiten Publikum bekannt waren, daher wohl einander treffsicher einzuordnen wußten, war es eine passende Ebene für einen Austausch - wenn vielleicht unerwartet. Zudem waren sie als Beispiele für 'denken über den Tellerrand hinaus' bekannt. An intellektueller Neugier mangelte es auch nicht. Zweifellos für ihre Zeit 'unkonventionell' war es eine gelungene Konstellation.