Ich bin ja bestimmt kein religiöser Eiferer und rutsche auch nicht auf Knieen über Kirchenböden um Ablaß für meine Sünden zu bekommen .... dennoch muß ich bei der augenblicklichen Lage in Europa und U.S.A. - dort mehr als hier - an den Tanz um das 'Goldene Kalb' denken ....
Die 'Goldenen Kälber' des "Freien Marktes" - nach und nach 'geschlachtet':
2000 die 'New Economy'-Blase platzt,
2007 die Immobilien-Blase platzt,
2008 die Investment-Blase platzt,
???? die Kredit-Karten-Blase platzt.
Als Kleinkind, an meinem dritten Geburtstag, habe ich die letzte "Währungsreform" nur bedingt wahrgenommen .... mein Vater hatte durch Tauschgeschäfte ein Schaukelpferd besorgt. Ich erinnere mich nicht mehr daran, kann es aber durch ein entsprechendes Bild rekonstruieren ....
Jetzt, als Erwachsener, könnte ich auf Schaukelpferd und eine Wiederkehr der Währungsreform verzichten ....
Ich fürchte allerdings daß ich es doch erleben werde.
Im Europäischen Rahmen - die Weichen werden gerade gestellt - und unsere Regierung sträubt sich 'pro forma' noch ein wenig .... später wird man uns dann erklären, daß es nicht möglich war sich gegen die Entscheidungen der EU zu stellen wollte man nicht die Einheit gefährden ....
Das hatten wir doch früher schon ....
Siehe dazu auch "Der Untergang" ....
Erklär das dem erzneutralen Österreich, das sich nie wieder einem Bündnis anschließen und sich aus allem raushalten wollte.
Jetzt haben wir unsere Soldaten in Krisengebieten auf der halben Welt stationiert, sind in der EU, lassen uns verbieten, unsere Marmelade als Marmelade zu deklarieren (Konfitüre), die Gurkenkrümmung vorschreiben.....
Die Entscheidung Österreich 'heraushalten' zu wollen wurde in einer Zeit getroffen, als nicht abzusehen war, daß Europa in dieser Form zusammenwachsen könnte .... insoweit glaube ich war es eine zwangsläufige Folge der späteren Entwicklung.
Was den Einsatz von Militär angeht gibt es da eine Verbindung zwischen den Interessen der (nationalen) Rüstungsindustrie und den Abnehmern: Wer Waffen verkaufen will muß auch Waffen gebrauchen .... nicht etwa daß ich das billige: Man kann aber den Zusammenhang nicht wegleugnen .... die Entschuldigung lautet dann immer, man wolle Arbeitsplätze - auch in der Rüstungsindustrie - erhalten und da sei der Militäreinsatz nun 'mal eine zwangsläufige Folge ....
Die Sache mit der Marmelade und Konfitüre ist eher marginal - solange nur solche Kleinigkeiten geregelt werden bin ich noch nicht beunruhigt .... schlimmer ist es, wenn in sehr alte Rechte und Gepflogenheiten eingegriffen wird, z.B. das Brauen von Bier und das damit verbundene Reinheitsgebot.
Wir sollten aber nicht verkennen, daß es auch Vorteile aus dem Zusammenschluß gibt. Wenn ich daran denke, wie aufwendig die Reiserei in Europa noch in den 70ern war, x-mal Paß- und Zollkontrolle, da hat sich doch schon einiges verbessert ....
Meine Sorge - und das mag ein wenig untergegangen sein - gilt vor allem den Währungssystemen:
Wo keine Waren und Dienstleistungen eine umlaufende Geldmenge rechtfertigen entsteht ein Ungleichgewicht das irgendwann, wahrscheinlich eher früher als später, zum Zusammenbruch führen wird .... dann ist Geld nichts mehr wert (wobei die Frage erlaubt sein muß ob es jetzt etwas "wert" ist!) und wir fangen Alle von vorne an ....
Im Zuge solcher Einbrüche ist auch zu beobachten, daß eine Reduzierung der Leistungen wie Renten und Pensionen stattfindet: Das ist meine grundsätzliche Sorge, denn wer z.Zt. genug Geld hat sich "Sachwerte" zu kaufen ist klar im Vorteil - die Schwächsten aber gucken in die Röhre ....