Gemeinhin kann man bei "telepolis" darauf vertrauen,
daß die Beiträge gut recherchiert und intellektuell bereichernd sind. Welche Enttäuschung ist da der Beitrag, dessen Titel, tag line und Autor ich hier der Einfachheit halber als screen shot zeige:
"Beginnen sich einige Autorinnen zu fragen" - heißt es da. Nachdem ich den Beitrag gelesen hatte wußte ich: Es sind genau zwei Autorinnen genannt.
Da mußte ich an kleine Kinder denken, die, wenn sie noch nicht zählen können, nach dem Muster "Eins, zwei, Viele ..." verfahren. Zwei Autorinnen sind nach meinem Verständnis nicht "einige Autorinnen". So, wie in diesem Fall mindestens schlampig argumentiert wurde, geht es dann in dem weiteren Text auch nur darum Belege zu finden wie perfide die männlichen Atheisten dafür sorgen ihre weiblichen Gesinnungsgenossinnen zu unterdrücken - frei nach dem Motto "Nur eine gefügige Atheistin ist eine gute Atheistin.
Da es aber immer eine Streubreite der Gesinnung gibt hier ein Beispiel dafür, wie männliche Atheisten daran erinnert werden wie sie mit den weiblichen Atheistinnen umgehen sollen. Das klingt mir dann doch eher nach einem ernsthaften Versuch die allzu ausufernde Männlichkeit zu begrenzen - was der These des Autors im "telepolis"-Beitrag widerspricht.
Ich habe selten soviel Unsinn in einem Beitrag gelesen. Wenn der Autor sich die Mühe gemacht hätte mal über den Tellerrand nach U.S.A. zu schauen, dann wären ihm bestimmt noch einge durchaus anerkannte weibliche Atheistinnen aufgefallen. Die zudem keine Probleme mit männlichen Atheisten haben. Und die nicht mit den Frauen.
[Nur eine Quelle die diesen Umstand näher beleuchtet und zu dem Ergebnis kommt, daß sich Atheismus und Eintreten für Feminismus nicht ausschließen, aber auch nicht bedingen.]
Selbst wenn es stimmen würde - daß nämlich frauenfeindliche Strukturen bei den Atheisten zu finden sind - wäre das doch nur ein Spiegel der gesellschaftlichen Verhältnisse und damit lediglich ein Beweis für die proportionale Verteilung von Vorurteilen auch unter Atheisten. Die sind nun mal keine Übermenschen, insoweit wäre der Befund keine Offenbarung, sondern lediglich ein Hinweis auf die Realität.
Einzig ein Argument in dem genannten Beitrag scheint mir stichhaltig begründet: Es gibt weniger weibliche als männliche Atheisten.
Das ist deswegen einleuchtend, weil Frauen aufgrund ihrer genetischen Grundprägung eher verbindend als teilend denken. Ob sie allerdings generell dem Okkulten & Mystischen eher zugeneigt sind - so wird es dort behauptet - mag ich nicht beurteilen, denn dafür gibt es keine Belege.