Verhältnismäßigkeit ....

Es ist schon erstaun­lich, wie sehr die Kosten von Waren und Dienst­lei­stun­gen real von dem abwei­chen, was der 'gesun­de Men­schen­ver­stand' zu begrei­fen in der Lage ist ....

Ein Bei­spiel von heu­te, Zulas­sung eines Kfz: 

  • € 29,50 für das Pro­ce­de­re, sprich Brief, Schein und Plaketten, 
  • € 32,90 für zwei Nummernschilder. 

Der Unter­schied ist bestimmt nicht welt­be­we­gend, nie­mand wird davon arm, schon erst recht nicht, wenn man bedenkt, daß die Kosten für das Fahr­zeug ungleich höher sind
- dennoch:
Es bleibt ein bit­te­rer Nach­ge­schmack, zumin­dest bei den Schildern .... 

  • zwei Roh­lin­ge aus dem Regal nehmen, 
  • die Buch­sta­ben und Zah­len für das Kenn­zei­chen zusammenstellen, 
  • Schil­der in die Pres­se legen, 
  • prä­gen,
  • in eine Walz­an­la­ge für den Farb­auf­trag legen, 

ins­ge­samt kei­ne zwei Minu­ten (!) Arbeit -

    das macht hoch­ge­rech­net auf 
  • eine Stun­de1* immer­hin ca. €740,-
  • aus, eine Arbeits­zeit von 6 h unter­stellt ergibt sich

  • ein Tages­um­satz von ca. €4.440,-
  • wor­aus sich 

  • pro Woche €22.200,-
  • errech­nen, die sich 

  • im Monat2* auf €444.000,-
  • addieren .... 

  • pro Jahr3* dem­nach €4.440.000
    oder - anders aus­ge­drückt - 4,4 Mil­lio­nen €uro Jah­res­um­satz4* ...!

Das klingt für mich wie "Geld drucken" ....

Wenn ich wie­der ein­mal auf die Welt komme
wer­de ich Unter­neh­mer und drucke Kfz-Schilder ....

....

1* 15 Minu­ten Pau­se; eingerechnet;
2* Monat = 20 Arbeitstage; 
3*1 Jahr = 10 Monate; 
4*1 Jahr = 135.000 Zulassungen.

Kommentare

  1. so habe ich das noch nie gese­hen. Da war ein Mathe­ma­ti­ker am Werk. ;-) Aber das ist wirk­lich erstaun­lich. Mich wun­dert es immer, wie­viel Geld Leu­te für ihr Auto aus­ge­ben, aber wenn es um die Gesund­heit geht, dann jam­mern sie, was doch so ein Heil­prak­ti­ker­be­such plus Medi­ka­men­te kostet. Ich arbei­te 60 min (manch­mal mehr) am Pati­en­ten (wirk­li­che Hand­ar­beit), es geht dem­je­ni­gen danach bes­ser, er fühlt sich gut, aber soviel ver­die­ne ich nicht. Da mach ich was falsch. ;-)

    1. Gei­sti­ge Arbeit .... ist in die­sem Land schon seit Jah­ren unter­be­wer­tet .... dage­gen fül­len sich Gau­ner, Nichts­tu­er & Poli­ti­ker aus der Arbeit ande­rer Men­schen die Taschen .... 
      Für den Durch­schnitts­ver­die­ner bleibt immer weni­ger übrig ....

  2. Die Prei­se fin­de ich auch eine Frechheit.

    Aber in Dei­ner Rech­nung feh­len ein­deu­tig die Mate­ri­al­ko­sten (Blech, Far­be, Abschrei­bung der Maschi­nen) sowie die Fix­ko­sten (wie Mie­te etc). Also rein auf die Arbeits­zeit kann man das jetzt ja nicht umrech­nen, gell.

    1. Aus gutem Grund .... habe ich von "Umsatz", nicht von "Gewinn" gesprochen ....
      Du hast natür­lich recht, das Geld bleibt nicht in die­ser Grö­ßen­ord­nung in der Tasche des Unternehmers .... 
      Aber:
      Mit einem Steu­er­satz von 50% und selbst bei 25% Mate­ri­al- und Fix­ko­sten [u.a. zwei 400€-Kräfte, Maschi­nen, Abschrei­bung, etc.] sind 
      1 Mio. € pro Jahr drin - das ist doch recht beachtlich ...!

    2. Ups, okay, recht hast Du. Tja, da hab ich wohl nicht die Tie­fen des Bei­tra­ges ausgelotet... :-)

      Und, wie gesagt, ich emp­fin­de die­se Prei­se eben­falls als Unverschämtheit.

      Aller­dings muß ich sagen, daß die­se Geschäf­te sich immer an der Zulas­sungs­stel­le tum­meln, aber anschei­nend ohne wirk­li­che Preis-Kon­ku­renz. Sind die Prei­se vor­ge­ge­ben ? Kommt mir fast so vor. Wei­ter­hin: Mir erscheint, als ob die ein­zi­ge Ein­nah­me­quel­le die­ser Geschäf­te die­se Schil­der­drucke­rei ist. Und, wie­viel Umsatz gene­riert wird, hängt ja nicht (nur und direkt) mit der mög­li­chen Anzahl zu pro­du­zie­ren­der Schil­der zusam­men, son­dern viel­mehr mit der Anzahl der Käufer/innen. Und ich hab da noch nie Schlan­ge ste­hen müs­sen. Also ich den­ke eher nicht, das da sooo­viel bei rum kommt.

    3. 'tum­meln'
      Klar, aber hier sind es drei - das wäre immer noch ein mehr­fa­ches des­sen, was der Schil­der­kund durch­schnitt­lich verdient .... 

      'Zahl der Käu­fer/-innen'
      Ich hat­te grob über­schla­gen eine Zahl von 135.000 Zulas­sun­gen gerech­net - für unser Mit­tel­städt­chen kommt da hin .... 

      'sooo­viel bei rum kommt'
      Klar, ich hab' kei­ne "Bewei­se" - aber für mich spricht zumin­dest die über­schlä­gi­ge Rech­nung eine ande­re Sprache ....

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