Unter dem Titel "Wenn man vom Rathaus kommt ist man klüger .... oder: Datensammlung ist 'für die Katz'" hatte ich vor zuletzt ca. einem Jahr*¹* einige Gedanken zu Überwachungsmassnahmen aufgeschrieben und dazu den mathematischen Nachweis erbracht, dass alles was so bisher eingerichtet ist und läuft - selbst wenn man eine praktisch nie vorkommende, minimale Fehlerquote annimmt - völlig nutzlos ist:
Der statistische Fehler ist immer größer als die Zahl
der tatsächlichen Terroristen und ähnlicher Staatsfeinde
Die Aussagen wer ein Staatsfeind und Missetäter ist muss daher als rein zufällig, und, vom Standpunkt des Kriminalisten aus gesehen, ohnne jeden Aussagewert sein.
Wenn also immer noch weiter an den Stellschrauben gedreht wird, sprich:
Überwachung beibehalten oder verschärft wird, etwa mit Gesichtserkennung und nationenweiter DNA Sammlung auch von unbescholtenen Bürgern (sofern sich Gelegenheit bietet), muss dann ein anderer, versteckter Zweck dahinter stehen?
Was könnte das sein?
Wer weiß, was das bewirken soll?
Wo finden sich Hinweise auf die 'versteckte Agenda'?
Oder ist das lediglich eine paranoide Annahme, eine Verschwörungstheorie?
*¹* Verweisinfo: Geänderte Urfassung von Juni und September 2016; letzte Überarbeitung September 2018.
Terroristen und andere große Übeltäter sind nur ein Aushängeschild, um sich ein System einzurichten, dass dauerhaft jegliche Form von Widerstand und Nicht-Einverständnis mit den Plänen von oben verhindern soll.
Denn - Terroristen suchen ist wie die Nadel im Heuhaufen, und ganz besonders, wenn man sich auf Ferndiagnosen verlässt.
Datensätze erzählen dir z. B. nicht, was jemand macht, wenn er offline ist, wenn er kein technisches Gerät benutzt, welches Daten über ihn sammelt und weitergibt.
Datensätze verraten dir auch nicht, ob sich jemand nur für ein Thema interessiert, ob er andere trollen will und sich persönlich über deren verschrobene Ansichten kaputtlacht, oder ob er tatsächlich irgendwas sucht, weil er was anstellen will.
Sie können zwar Hinweise auf Denkmuster geben, aber sobald irgendetwas ungewöhnliches oder nicht einberechnetes im Fall hinzukommt, welche Komponente sich nicht in den Daten wiederspiegelt, kann die Einschätzung aus der Ferne sehr weit neben der Realität landen.
Noch etwas zu Datensätzen: Intelligente Menschen lassen sich (irgendwann) berechnen, Dummheit hingegen nicht.
Du glaubst, du hast es - laut Daten - mit jemand äußerst intelligentes zu tun, am Ende findest du im realen Leben einen ausgeprägten Idioten vor.
Du denkst an nichts böses, du denkst, du hast es - laut Daten - mit einer unauffälligen Person zu tun und am Ende hast du irgendwann einen Attentäter, der aus dem Nichts auftaucht.
Wie es schon in Zeiten von School Shooting war - nur die Dümmsten schreiben irgendwelche Ankündigungen ins Netz.
Du bleibst darauf angewiesen, deine Klienten persönlich zu kennen oder Hinweise von Leuten zu erhalten, die persönlich eindeutig klingende Gespräche mit jemandem geführt haben.
Auch eine Sammlung mit "was jemand in der Vergangenheit getan hat" muss nicht zwingend Hinweise auf etwas geben (kann, aber muss nicht).
Gerade in der Jugendzeit lassen es die Meisten "ziemlich krachen", womit sie später keine besonderen Berührungspunkte im Leben mehr haben.
Mentale Auffälligkeiten können sich auch in verschiedene Richtungen im Laufe des Lebens entwickeln.
Und selbst frühere Gewalttätigkeit schließt nicht aus, irgendwann damit kontrolliert umgehen zu können.
Fazit: Ferndiagnosen haben eine erstaunlich hohe Fehlerquote.
Ich bin der festen Überzeugung, dass es mittels irgendwelcher Daten nie möglich war und ist, etwa Attentate oder Anschläge vorherzusagen. Menschen braucht man da immer um die nicht zu programmierenden Gefühle abschätzen zu können und einzuordnen. Welche Anteile die Daten haben konnte bisher wenigstens noch nie schlüssig nachgewiesen werden - der Zufall spielte meistens die größte Rolle, oder *das Schweigen der V-Frauen und V-Männer* ....
Man kann vielleicht mit Daten ergänzend arbeiten, um ein Mosaik zu vervollständigen und sich eine größere Rückversicherung zu verschaffen.
Bisher ist das aber bei wirklich Aufsehen errengenden Fällen nur im Nachhinein passiert bzw. erst dann sichtbar geworden. Vorher hat sich keiner überhaupt die Mühe gemacht, entsprechende Massen von Daten, die einer Person zuzuordnen sind, lückenlos zusammenzutragen um sie auf Gefahrenpotential zu untersuchen. Sprich: Man hätte zwar vieles in der Hand, aber dann bleibt hier und da einiges auf irgendeinem Tisch liegen, jemand ist krank oder im Urlaub und dann wird an einer Sache nicht weitergearbeitet bis derjenige wieder da ist, ein anderer macht nur Dienst nach Vorschrift und sowie Feierabend in Sicht ist, wird alles stehen und liegen gelassen wie es ist... Ein ander Mal gibt es irgendwelche (spätere) Indizien, dass die örtliche Polizei selbst in irgendwelchen Klüngel oder Korruption verwickelt ist und deswegen Person A nicht angetastet wurde... Wiederum ein anderes Mal hat man einen Übereifrigen, der sich noch ein paar Sterne auf der Jacke verdienen muss und der aus einer Mücke einen Elefanten macht, was sich aber in der Arbeitsbewertung erst einmal gut liest, wenn die Beförderungen verteilt werden, wenn er dabei etwas findet.
Also, es wird in der Praxis nicht mit dem gearbeitet, was man eigentlich zur Verfügung hätte. So wie als wenn alles nicht wirklich wichtig wäre oder zu viel Aufwand macht.
Was soll also bei der praktischen Arbeitsweise herauskommen?
Und was als nächstes Stünde, wäre dann noch die Sache: Wie können sie denn wirklich jemandem helfen, der auf dem Weg ist, aber noch nichts angestellt hat? Außer wegsperren kennt dieses System doch nichts. Ob angemessen und erforderlich oder das Gegenteil davon - mehr haben die nicht als Lösung auf Lager. Das bieten sie den noch Beeinflussbaren wie den Unbelehrbaren an.
Und gerade den Unbelehrbaren räumt man öfter mehr Chancen ein, als sie mit ihrer Handlungsweise eigentlich verdienen bzw. als eigentlich vertretbar ist. Je nach dem, ob sich einer an ihnen abarbeiten will oder keinen aufwändigen Papierkram auf seinem Schreibtisch haben will.
Den Unbelehrbaren immer wieder etwas anzutragen um sie 'umzupolen' und Rechte einzuräumen und Ressourcen an sie zu verschwenden halte ich seit Jahren für falsch.
Wir sind uns einig in der Einschätzung WOZU alle diese Restriktionen und Eingriffe in die bürgerlichen Grundrechte dienen:
Dafür zu sorgen die Meinungs- und Handlungshoheit zu behalten, die zunehmend den 'Mächtigen' entgleitet. Was als Begründung angeführt wird ist - wie ich es im Artikel sagte - lediglich das Deckmäntelchen für den trotteligen 'Deutschen Michel'.
Naja, geht es denn nur dem deutschen Michel so?
In Amerika hat man mit dem Stichwort "9/11" den Menschen auch eine Menge Persönlichkeitsrechte bereitwillig aus dem Kreuz geleiert; manche halten das selbst heute noch für richtig.
Und noch viel früher davor hat man es unter dem Deckmantel der Kommunistenhatz erreicht. Weil Kommunisten nur so vor Antiamerikanismus strotzen... (Seltsam, selbst amerikanische Kommunisten haben stets das Wohl ihres Landes im Auge gehabt und nicht wie man es zu einem Abklatsch der Sowjetunion umgestalten kann.)
Letztendlich hat darunter aber die Meinungsfreiheit, und mehr noch haben die Wandlungsfähigkeit und die Selbstheilungskräfte des Landes gelitten.
Bei 9⁄11 wollen es inzwischen eher nur die Fanatiker nicht hören, dass diese Maßnamen mehr geschadet als genutzt haben.
Bei der Kommunistenhatz allerdings - diejenigen, die mit dem Thema überhaupt etwas anzufangen wissen, da sind heute noch genügend davon überzeugt, dass das alles richtig war. Weil auch so viele Amerikaner jemals einen Kommunisten aus nächster Nähe gesehen, geschweigedenn kennengelernt haben um sich selbst eine Meinung zu bilden...
Und wenn man sich mal umsieht - in Ungarn ist es Herr Soros (obwohl, hier nicht ganz von ungefähr - der Herr steckt tatsächlich viel Geld in politische Projekte und Umwälzungen),
im UK sind es zur Zeit die Brexit-Gegner, in Frankreich die bösen Gelbwesten, in Polen die Gegner der PiS...
So ziemlich jedes Land hat sein eigenes Feindbild, was gerade ausgerufen wird. Und auch da frisst man es bereitwillig.
Wir sind da völlig einig: Es wird überall mit (fast) den gleichen Argumenten operiert - das zeigt doch, wie man die Bevölkerung von Seiten der Politker einschätzt. Überwiegend wohl zu Recht!
Untertanen eben.
Jemand anderes soll für sie sorgen, die Verantwortung übernehmen; sie sollen sich nur noch ins gemachte Nest setzen müssen.