Vom »Homo sapiens«

Zwi­schen Men­schen gibt es nur klei­ne gene­ti­sche Unterschiede. 

Deren Wir­ken ist für den Betrach­ter zunächst unsichtbar.
Erkenn­bar erst, wenn die­ser klei­ne Unter­schied in Hand­lung, Lebens­äu­ße­rung, Dar­stel­lung des Den­kens über die Exi­stenz und den Sinn des Lebens umge­setzt wird. Oder wenn das 'sich-am-Leben-erhal­ten' offen­bart wozu die­ser Mensch im Stan­de ist, und wozu nicht. So kom­men Anla­gen durch das eige­ne Ver­hal­ten ans Licht - unbe­ab­sich­tigt, als Neben­er­schei­nung des Seins.

Die­se Unter­schie­de zwi­schen Men­schen sind kein Werturteil!
Die Gleich­heit als Mensch, also Zuge­hö­rig­keit zu einer bio­lo­gi­schen Art, ist dafür Gewähr. Das stellt den Ide­al­zu­stand dar, den wir auf die­sem Pla­ne­ten so schmerz­lich vermissen.

Durch das Wir­ken der Evo­lu­ti­on sind wir als Art von der Stu­fe der Höh­len­men­schen auf­ge­stie­gen und das vor allem wegen unse­rer beson­de­ren Fähig­kei­ten im Ver­gleich zu ande­ren Arten von Lebewesen.

Doch es beneh­men sich Vie­le so, als ob sie eini­ge Stu­fen der Ent­wick­lungs­trep­pe hin­un­ter gefal­len sind und sich wie­der dem Urmen­schen­ver­hal­ten annä­hern. Ein bedau­er­li­cher Rück­fall in der Ent­wick­lung, und ich stel­le fest:

Das gibt es nur bei die­ser einen Art "Homo sapi­ens".

Wes­we­gen ich an der Recht­fer­ti­gung für den Begriff "sapi­ens" Zwei­fel habe. 

Kommentare

  1. Ja, die regres­si­ve Ent­wick­lung zahl­rei­cher Ver­tre­ter unse­rer Spe­zi­es zu tum­ben Tro­glo­dy­ten ist mar­kant. Bei man­chen Indi­vi­du­en scheint die­ser Pro­zes­ses einer evo­lu­tio­nä­ren Reduk­ti­on gar dra­ma­tisch fortzuschreiten.

    1. Offen­bar sind eini­ge Berufs­grup­pen durch­setzt mit Men­schen die beson­ders anfäl­lig für sol­chen Rück­schritt sind ....

  2. Kogni­ti­ve Fähig­kei­ten (wenn über­haupt ent­wickelt) sind lei­der etwas, was gepflegt wer­den muss.
    Sonst ergeht es ihnen wie atro­phie­ren­den Muskeln.

    1. Das fängt schon beim Säug­ling an!
      Ich habe es selbst erlebt:
      Zwei Kin­der neben­ein­an­der auf einem Boden­tuch hin­ge­legt - eines davon war nach weni­gen Minu­ten weg, das ande­re lag an der Stel­le wo es hin­ge­legt wor­den war .... da fehl­te die­ses Ele­ment der Erkun­dung, des Ent­deckens, des Inter­es­ses an der Umwelt.

  3. wenn ich mir die geschich­te des men­schen so anse­he (und auch ich emp­feh­le dafür, wie der step­pen­hund, das buch "eine kur­ze geschich­te der mensch­heit") dann kann von einem "auf­stei­gen" seit der zeit der höh­len­men­schen nicht wirk­lich gespro­chen wer­den... wir haben uns diver­sen ideen ver­sklavt und als gat­tung kei­ner­lei plan, wo wir hin­wol­len oder was unser tun für einen sinn haben könnte.
    das nen­ne ich kei­ne "wei­ter­ent­wick­lung". ich nen­ne es "lang­sa­me aus­lö­schung" (wobei auch "lang­sam" wohl frag­wür­dig ist, weil es in erd­maß­stä­ben alles unglaub­lich rasch ging bisher).

    1. Ein Fort­schritt bei den Fähig­kei­ten sich am Leben zu erhal­ten und von den Natur­ge­wal­ten unab­hän­gig zu machen ist sicher da. 

      Was uns aus­lö­schen wird ist die Über­heb­lich­keit die in den (abra­ha­mi­ti­schen) Reli­gio­nen steckt, die erklärt wir sei­en die 'Her­ren' des Planeten. 

      Dazu Gier nach mate­ri­el­lem Besitz und Unwis­sen­heit über die Fol­gen des Stre­bens danach. Sie haben schon Recht, es kommt eine Fül­le von ande­ren Ideen oben­drauf, Ersatz für Reli­gi­on in Form von Ideo­lo­gie, auch 'Mar­ke­ting' inkklu­si­ve des Gedan­kens 'ewi­gen Wachs­tums' ist eine davon.

      Das 'lang­sam' ist wohl den mei­sten Men­schen gar nicht bewusst: Sie den­ken in extrem kur­zen Zeit­in­ter­val­len (und zuge­ge­ben ist es ja auch schwer sich *Jahr­mil­lio­nen* vor­zu­stel­len). Inso­weit ist erd­ge­schicht­lich 'kurz' nicht ver­gleich­bar mit dem all­ge­mei­nen Sprach­ge­brauch des Wortes.

    2. fas­zi­nie­ren­der­wei­se war uns der höh­len­mensch wohl an fer­tig­kei­ten, die er selbst beherrsch­te, sogar weit vorraus: denn er über­leb­te gegen alle wider­stän­de der natur rund um ihn über vie­le jahr­tau­sen­de und war dabei nur in klei­nen kol­lek­ti­ven unter­wegs, was eben auch bedeu­te­te, dass jeder ein­zel­ne qua­si alles kön­nen muss­te, was damals zum über­le­ben nötig war.
      heu­te kön­nen die wenig­sten sich über­le­bend selbst-ver­sor­gen, sind auf ande­re ange­wie­sen, die zu-arbei­ten. die kol­lek­ti­ve sind bedeu­tend grö­ßer gewor­den, aber der ein­zel­ne wur­de zum fach­idio­ten (und über­lebt am rücken anderer).

    3. Da haben Sie sicher recht, es feh­len uns die Fer­tig­kei­ten um zu über­le­ben wenn bei­spiels­wei­se eine apo­ka­lyp­ti­sche Kata­stro­phe ent­stün­de. Arbeits­tei­lung soll­te den Men­schen befrei­en - das Gegen­teil ist ein­ge­tre­ten, wir hat­ten es erst vor kur­zer Zeit hier (Altern / Bandarbeit).

      Nun kön­nen wir sehen ob das wenig­stens wahr wird wenn die Robo­ter übernehmen.

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