Gegen die normative Kraft des *Postfaktischen*

Die nor­ma­ti­ve Kraft des *Post­fak­ti­schen*, die in der heu­ti­gen Zeit vor­herrscht, hieß "Frue*er"™ ein­mal "Die nor­ma­ti­ve Kraft des Fak­ti­schen". Ver­ein­fa­chend kann man das in eine Äuße­rung unse­rer Kanz­le­rin über­tra­gen, die formuliert:

"Das ist alternativlos!"

Ist es natür­lich nicht, denn es gibt stets mehr als eine Betrach­tungs­wei­se, Metho­de oder Lösung. Wer also "Alter­na­tiv­lo­sig­keit" ver­kün­det, meint damit die Vor­ge­hens­wei­se aus der eige­nen Sicht, die bestimm­te Wege 'vor­ge­dacht' hat, und des­we­gen zu einem indi­vi­du­ell stim­mi­gen Ergeb­nis kom­men musste. 

Wer anders denkt kommt wahr­schein­lich auch zu einem ande­ren Ergeb­nis - das trifft sogar dann zu, wenn man sich zuvor auf einen gemein­sa­men Weg und gemein­sa­me Gren­zen ver­stän­digt hat. Der Grund dafür ist die sehr indi­vi­du­el­le Inter­pre­ta­ti­on von Inhal­ten für einen Ord­nungs­be­griff. Damit das nicht nur abstrakt hier steht ein Beispiel:

Die Aus­sa­ge "Ich baue ein Haus mit einer Flä­che von 100m²." scheint nur vor­der­grün­dig eine exak­te Bestim­mung zu sein. Um wel­che Flä­che han­delt es sich? Ist es die rei­ne Wohn­flä­che, mit und ohne Nutz­flä­chen? Oder ist es mög­li­cher­wei­se die Grund­flä­che des Hau­ses, inklu­si­ve aller Wän­de und Vor­sprün­ge, die für die net­to-Wohn­flä­che abge­zo­gen wer­den müs­sen? Wie ver­tei­len sich die­se 100m²? Ist also das Haus ein Bun­ga­low, ein Stadt­haus mit zwei etwa glei­chen Geschos­sen, ist es ein ein­ein­halb-stöcki­ges Haus mit Dachschrägen?

Die­se Über­le­gun­gen las­sen sich auf vie­le Vor­ha­ben des All­tags über­tra­gen, nicht nur auf sol­che, die greif­ba­rer Natur sind wie ein Haus, son­dern eben­so auf rein fik­ti­ve Grö­ßen wie die Pla­nung einer Ver­an­stal­tung, die Beur­tei­lung einer zukünf­ti­gen Ent­wick­lung und einen dazu­ge­hö­ri­gen Plan für die rei­bungs­lo­se Abwicklung.

Schau­en wir uns die Stüm­pe­rei an, die wir der­zeit in der Hand­ha­bung der Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der Pan­de­mie beob­ach­ten, so wird deut­lich, dass es sich um ein ekla­tan­tes Ver­sa­gen der Ver­ant­wort­li­chen han­delt. Wohl­ge­merkt: In die­ser zwei­ten Wel­le der Pan­de­mie viel hef­ti­ger als in der ersten Wel­le, nach der viel zu früh zum "All­tag" zurück­ge­kehrt wurde.


Mei­ne The­se steht seit gerau­mer Zeit fest und es ist eine har­te, aber die ein­zig rich­ti­ge - ja, Sie ahnen es schon - eine "alter­na­tiv­lo­se" Ent­schei­dung wenn man ein für alle Mal, nun mit zusätz­li­cher Hil­fe durch die anlau­fen­den Imp­fun­gen, der wei­te­ren Aus­brei­tung des Virus und sei­ner Vari­an­ten Herr wer­den will. 


Es muss ein Aus­gangs­ver­bot geben, nur essen­ti­el­le Besor­gun­gen in Not­fäl­len dür­fen erlaubt sein. Selbst Lebens­mit­tel­lä­den sind - nach Ankün­di­gung - min­de­stens für drei Wochen zu schlie­ßen! Und noch dazu müs­sen end­lich die Samt­hand­schu­he aus­ge­zo­gen wer­den: Es muss eine Impf­ver­pflich­tung geben!
 

Was bei ande­ren Bedro­hun­gen der Gesund­heit der Bür­ger gilt ist doch hier umso wich­ti­ger: Eine brei­te Impf­ak­ti­on um selbst die zu schüt­zen, die nicht ver­ste­hen oder nicht ver­ste­hen wol­len, dass es hier um eine soli­da­ri­sche Hand­lung geht, bei der kein Platz für indi­vi­du­el­le Emp­find­lich­kei­ten und Ein­stel­lun­gen sein darf. Das Her­um­ge­eie­re mit Argu­men­ten wie Impf­schä­den, Abnei­gung gegen gene­ti­sche Wirk­stof­fe oder "die Phar­ma­in­du­strie" als Schur­ken­ver­samm­lung all­ge­mein, hat sich der Not­wen­dig­keit die regu­lä­ren Bedin­gun­gen des täg­li­chen Lebens wie­der her­zu­stel­len unterzuordnen.

Alle *post­fak­ti­schen* Argu­men­te gegen die ver­ord­ne­ten Mass­nah­men sind als das was sie sind, näm­lich "Lügen", zu kenn­zeich­nen und daher abzu­leh­nen, weil hier die unbe­ding­ten Not­wen­dig­kei­ten tat­säch­lich ein­mal der "nor­ma­ti­ven Kraft des Fak­ti­schen" unter­wor­fen sein müssen.

Sie­he hier­zu auch → Vom Kampf ....

Kommentare

  1. Zu Aus­gangs­ver­bot hat­te ich ihnen schon mal 'was gesagt, bin ich über­haupt nicht über­zeugt davon, dass das was brin­gen wird...
    Es herrscht schon jetzt das gro­ße Pech, dass irgend­ei­ner es in einen geschlos­se­nen Haus­halt 'rein­trägt und dann ist bei Stall­pflicht als­bald ein gan­zer Haus­halt krank mit dem Mist.
    Und bei den Haus­hal­ten ist es eigent­lich noch schlim­mer als drau­ßen, weil dar­in woh­nen genau­so Alte und Kran­ke, die aber, im Gegen­satz zu den Alten- und Pfle­ge­hei­men, nicht erfasst und regi­striert sind. D. h. man weiß nicht gezielt, dass sie dar­in wohnen.
    Es gibt vie­le, die Zuhau­se pfle­gen, weil sie sich das extern nicht lei­sten kön­nen; vie­le, die einen oder bei­de Eltern­tei­le zu sich holen, weil die­se nicht mehr ganz allein zurecht­kom­men, aber in ein Heim wol­len die nicht, will man sie selbst auch nicht geben und/oder evtl. haben alle zusam­men auch nicht das nöti­ge Geld dafür.

    Hin­zu kom­men vul­nerable Per­so­nen, die nicht alt sind, oder jeden­falls noch außer­halb der 60 ran­gie­ren, die vom System die­ser Grup­pen zur Zeit so ziem­lich gar nicht erfasst wer­den. Es wird im Zusam­men­hang mit "Kran­ken" stets nur von "alten Men­schen" gesprochen.
    Es taucht in kei­nem Zusam­men­hang auf "die 37-Jäh­ri­ge, die Dia­be­ti­ke­rin ist, seit dem sie 8 ist" oder "der Mau­rer, der mit 53 ein kaput­tes Rück­grat und kaput­te Knie hat und ste­tig Schmerz­mit­tel neh­men muss" auf.
    Zusam­men­ge­rech­net mit den Alten und den­je­ni­gen, die alt und gleich­zei­tig krank sind, ergibt sich dort eine gan­ze Men­ge mehr Men­schen, bei denen man unsi­cher sein wer­den soll­te dar­über wie deren Coro­na-Ver­lauf wür­de, wenn sie es sich einfangen.
    Wohnt davon nur ein ein­zi­ger in einem Haus­halt, poten­ziert sich die Mas­se für einen mög­li­chen schwe­ren Ver­lauf - und unter dem Gesichts­punkt gleicht es fak­tisch schon einer Fahr­läs­sig­keit, die Leu­te dazu zu ver­don­nern, ihre Woh­nung nicht ver­las­sen zu dürfen.
    Vor allem da es durch Mit­wu­cher kaum Mög­lich­kei­ten für das Fuß­volk gibt, sich bei Bedarf zu iso­lie­ren und für die näch­sten 3 Wochen abge­schie­den irgend­wo allein zu leben, damit man sei­ne eigent­li­chen Mit­be­woh­ner nicht ansteckt.

    Läden für 3 Wochen schlie­ßen hiel­te ich für ein beson­de­res logi­sti­sches Pro­blem: Kau­fen sie mal für gan­ze 3 Wochen Ver­sor­gung ein. Wis­sen sie, was sie da aus dem Laden 'raus schlep­pen, wenn das so lang rei­chen soll? (Vor allen Din­gen Lebens­mit­tel, die einem nicht vor­zei­tig ver­der­ben sollen.)
    Ganz beson­ders, wenn meh­re­re Erwach­se­ne in einem Haus­halt mit­ein­an­der aus­kom­men müssen.
    Selbst wenn man einen Büch­sen­berg mit 50 Dosen von Dosen­sup­pen hat - jeden Tag eine macht bei einer Per­son 21 Stück, auf 3 Wochen gerech­net; bei bei­spiels­wei­se 3 Per­so­nen macht das schon 63 (!). Und das, obwohl 50 Stück Dosen­sup­pen erst mal aus dem Laden getra­gen wer­den müs­sen (der Ver­käu­fer zeigt ihnen den Vogel) und nach recht viel klingen...
    Mit dem rest­li­chen sieht es nicht sehr viel bes­ser aus.
    Bei­spiel: Wenn man sich halt­ba­res Gemü­se, Fisch oder Fleisch für 3 Wochen für das Gefrier­fach orga­ni­siert - wie groß soll das Gefrier­fach wer­den, wenn es für 3 oder gar mehr Erwach­se­ne rei­chen soll?
    Gefrier­tru­he sepa­rat hat heut­zu­ta­ge kaum einer noch, und wenn, dann eher auf dem Land, wo hin und wie­der mal noch Haus­schlach­tun­gen gemacht wer­den (ein gan­zes Schwein braucht nun mal sei­nen Platz). Wo will man mit so was hin in der Neu­bau­woh­nung? (Hat schließ­lich nicht jeder ein Haus und Platz bis zum Umfallen.)

    Logi­stisch ist das äußer­ster Murks.

    Impf­ver­pflich­tung - da käme ich auf die Fra­ge: Ja, wie wür­den sie es denn den Ver­wei­ge­rern ver­ab­rei­chen wol­len? Wie im psych­ia­tri­schen Kran­ken­haus, wo der Pati­ent fixiert wird, und dann "Pieks!"?
    Die Idee und der Wil­le ist ja nett - selbst wenn man mal vor­aus­setzt, dass der Impf­stoff so funk­tio­niert wie erhofft -, aber prak­tisch kaum umsetz­bar. Selbst wenn man gesetz­lich dafür die Grund­la­gen hät­te oder schaf­fen wür­de, um die Leu­te dazu zu ver­pflich­ten, sodass es nicht anfecht­bar wäre.

    So, nun habe ich all ihre Vor­schlä­ge auf mei­ne Art aus­ein­an­der genommen...

    Ich wäre aber nicht ich, wenn ich nicht auch was eige­nes vor­zu­brin­gen hätte.
    In mei­nem letz­ten eige­nen Text (https://matrixmann.livejournal.com/344561.html) habe ich mal ein von dem Maß­nah­men bis­her völ­lig unan­ge­ta­stet geblie­be­nes The­ma auf­ge­grif­fen, was mir auf­stößt: Und das ist das The­ma "Arbeit".
    Bis auf die, die durch die ver­schie­de­nen Lock­downs fak­tisch von Arbeits­ver­bo­ten betrof­fen sind, oder denen die Grund­la­ge zu ope­rie­ren dadurch ent­zo­gen wur­de, hat sich beim The­ma "das täg­li­che Schuf­ten" rein gar nichts getan. Es wird in der gro­ßen Wirt­schaft immer noch so gear­bei­tet und die Bring­nor­men sind immer noch so hoch wie vor Coro­na, trotz­des­sen, dass eigent­lich wegen der welt­wei­ten Wirt­schafts­kri­se (außer Chi­na) gar nicht mehr so mit vol­len Kapa­zi­tä­ten pro­du­ziert wer­den muss, und trotz­des­sen, dass die Bedin­gun­gen zum Errei­chen der sel­ben Lei­stun­gen durch Schutz­maß­nah­men und der­glei­chen eigent­lich schwie­ri­ger gewor­den sind. Man fak­tisch also "einen Gang zurück­schal­ten könn­te", aber es des Pro­fits wil­len nicht tut.
    Und das, obwohl das RKI im Herbst in einer von ihnen her­aus­ge­ge­be­nen Gra­fik, als man noch nach­voll­zie­hen konn­te, wo sich die Leu­te anstecken, selbst fest­ge­hal­ten hat, dass der Arbeits­platz eine der 3 Haupt­quel­len ist. (Es waren Haushalt/Wohnen/Leben, Arbeit und Freizeit.)

    Man muss es ein­mal so übel aus­spre­chen wie es ist: Die Klein­wirt­schaft, die sich noch eher an die Auf­la­gen gehal­ten hat, weil die­se nicht woll­ten, dass man ihnen von Amts wegen den Laden zumacht, die hat man geschlos­sen, weil angeb­lich das Infek­ti­ons­ri­si­ko bei ihnen so hoch wäre.
    Aber die Groß­in­du­strie und die Mas­sen­wirt­schaft, wo jede Pau­sen­raum­ord­nung so aussah/aussieht wie damals bei Tön­nies, denen lässt man immer noch frei­es Geleit - und dass bei der Pend­ler­wirt­schaft, die Deutsch­land sich leistet.
    Da kom­men also täg­lich Leu­te aus unter­schied­li­chen Gegen­den, sogar aus grö­ße­rer Ent­fer­nung zusam­men, und so lang es unter dem Attri­but "Arbeit" geschieht ist es von oben mit jeg­li­cher Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung abgesegnet...
    Ob pri­vat, als Got­tes­dienst, Kon­zert oder nur Geburts­tags­par­ty ist dir das­sel­be untersagt.
    Da soll logi­scher Infek­ti­ons­schutz sein?
    "Da lachen ja die Hüh­ner!", wie der Volks­mund so sagt.
    Meint irgend­ei­ner, das Virus inter­es­siert es, auf wel­chen Events es ver­brei­tet wird?
    Ob nun auf der Arbeits­stät­te, im Alten­heim, in der Schu­le, auf dei­nem Geburts­tag oder der Sie­ges­fei­er dei­nes Lieb­lings­sport­ver­eins - das ist Coro­na doch egal...
    Und wenn man irgend­wann schon so gut wie alles geschlos­sen hat, wo die Leu­te hin­ge­hen könn­ten, um sich zu ver­gnü­gen, und die Zah­len blei­ben nach wie vor unver­än­dert hoch, was bleibt dann da noch wei­ter übrig als die Arbeits­stät­ten als Infektionsquelle?

    Ich fin­de, sie soll­ten DAS mal unter Lupe neh­men und dem­entspre­chen­de Anord­nun­gen verfügen.
    Wirt­schaft­lich wür­de es teil­wei­se noch nicht ein­mal so erheb­li­chen Scha­den ver­ur­sa­chen wie jetzt die Zwangs­schlie­ßung der Inn­den­stadt­ge­schäf­te - durch die Kri­se und das weni­ger üppig vor­han­de­ne Geld wird eh weni­ger kon­su­miert, bei bestimm­ten Waren sind die Lager auch so voll, und über Export braucht man in der der­zeit­gen Lage gar nicht erst anfan­gen, zu dis­ku­tie­ren. Bis auf Lebens­mit­tel flo­riert doch da gar nichts.
    Also, wozu wei­ter­hin die­se Über­pro­duk­ti­on betrei­ben und täg­lich das Risi­ko von vie­len Neu­in­fek­tio­nen durch Arbeit als Super­spre­a­ding-Event eingehen?
    Ange­sichts des­sen, was bis­her alles schon ver­ord­net wur­de, mutet es gera­de­zu bizarr an, dass man die Groß­wirt­schaft bis­her stets unan­ge­ta­stet gelas­sen hat...

    1. Ja, ich erin­ne­re das. Wenn ein Fami­li­en­mit­glied erkrankt ist aller­dings doch sowie­so gleich Qua­ran­tä­ne für Alle ange­sagt? Das wäre dann kei­ne ande­re Situa­ti­on als angenommen.

      Sofern es um das Alter geht will ich gern die Mög­lich­keit für grö­ße­re Kom­pli­ka­tio­nen zuge­ben. Wobei die Fra­ge ist, was denn mit die­sen Per­so­nen pas­siert wenn es eine Infek­ti­on derer gibt, die sie betreuen.

      In der grö­ße­ren Fami­lie (weit­läu­fi­ger) haben wir Risi­ko­per­so­nen mit Vor­er­kran­kun­gen und kon­ti­nu­ier­li­cher Medi­ka­men­ten­ga­be - von da gibt es kei­ne Berich­te zu Eng­päs­sen oder Pro­ble­men bei Beschaf­fung und/oder Risi­ko. Sie mei­den - wie wir - jeg­li­che unnö­ti­gen Kon­tak­te nach draußen.
      Womit wir dann bei der von Ihnen ange­nom­me­nen Situa­ti­on wären, dass sich eine Poten­zie­rung erge­ben könn­te - dem gegen­über, das hat­te ich damals schon fest­ge­stellt - ste­hen aber die ver­mie­de­nen Ansteckun­gen durch gerin­ge­re Expo­si­ti­on. Das muss man gerech­ter- und ehr­li­cher­wei­se mit bedenken.

      Wo Sie Recht haben - und das war mir nicht so auf­ge­fal­len, da wir immer für min­de­stens zwei Wochen ohne Ein­käu­fe mit den vor­han­de­nen Lebens­mit­teln aus­kom­men wür­den - ist die Vor­rats­hal­tung im Fal­le von meh­re­ren Erwach­se­nen im glei­chen Haus­halt. Da kann es tat­säch­lich 'eng' wer­den mit den fri­schen Pro­duk­ten weil ein­fach zu wenig Platz in den Kühl­schrän­ken ist, die zwar außen immer grö­ßer wer­den, aber wegen der stär­ke­ren Iso­lie­rung innen an Raum verlieren.

      Eine Lösung sehe ich da in weni­ger fri­schen Pro­duk­ten und mehr Kon­ser­ven und Trocken­vor­rat wie Mehl, Nudeln, Hül­sen­früch­ten, Reis, Kar­tof­fel­pü­ree, etc., und For­men von Trocken­fleisch wie geräu­cher­ten Speck & eben­sol­che Wür­ste mit län­ge­rer Halt­bar­keit, die weni­ger Platz & oft kei­ne Küh­lung brau­chen und dann doch aus­rei­chen­de Nah­rung dar­stel­len .... was natür­lich eine Abwei­chung vom nor­ma­len Spei­se­plan bedeu­ten wür­de, aber was ist schon in einer sol­chen Lage 'nor­mal'?

      Impf­ver­pflich­tung:
      Da sind doch bereits bei ande­ren Imp­fun­gen Erfah­run­gen da - man brauch­te also die bekann­ten Sank­tio­nen nur auf die­se Situa­ti­on aus­wei­ten. Im Zwei­fel hilft immer der Griff in die Geld­bör­se. Es stellt sich hier für mich kei­ne Fra­ge der per­sön­li­chen Frei­heit der Ent­schei­dung, weil es eine Ver­pflich­tung zur Soli­da­ri­tät in Aus­nah­me­si­tua­tio­nen gibt in der eini­ge Rech­te der Ein­zel­per­son dem all­ge­mei­ne Wohl geop­fert wer­den müs­sen um ins­ge­samt das erwünsch­te Ziel mög­lich zu machen.

      Las­sen Sie mir bit­te noch etwas Zeit, ich wer­de auf den wei­te­ren Teil ihres Kom­men­ta­res mit Bezug zu ihrem Blog heu­te noch spä­ter am Abend bald­mög­lichst ein­ge­hen - es ste­hen im Moment eini­ge sehr wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen an, die sehr zeit­rau­bend sind.

      1. Es geht dabei nicht um die Qua­ran­tä­ne, son­dern um das Poten­ti­al, wenn nur einer was ein­schleppt in einen Mehr­per­so­nen­haus­halt, Stall­pflicht ver­ord­net wird, und man rech­ne pro Haus­halt mal mit nur einer Risi­ko­per­son (könn­ten natür­lich auch mehr sein...), dann ergibt die eine erheb­li­che Mög­lich­keit für schwe­re Krank­heits­ver­läu­fe, da kommt kein Kran­ken­sy­stem mehr hinterher.
        Ich gehe dabei gera­de von dem Blick­punkt der Per­so­nen aus, die unter 60 sind und trotz­dem mit eini­gen dau­er­haf­ten kör­per­li­chen Krank­hei­ten und Schä­den leben müs­sen - min­de­stens irgend­ein Medi­ka­ment täg­lich neh­men müs­sen, was für die ord­nungs­ge­mä­ße Funk­ti­on des Kör­pers benö­tigt wird (z. B. Blutdruckmittel).

        Ich ver­su­che es mal mit Sta­ti­sti­ken zu demon­strie­ren: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167169/umfrage/entwicklung-der-haushaltsgroessen-in-deutschland-seit-2000/

        Es gibt, laut der Sta­ti­stik von 2019, rund 41.500 Pri­vat­haus­hal­te in Deutsch­land, davon ledig­lich ca. 17.500 Ein­per­so­nen­haus­hal­te. In knapp 24.000 woh­nen min­de­stens 2 Per­so­nen oder mehr.
        Die 17.500 kön­nen sich bei einer Coro­na­in­fek­ti­on iso­lie­ren und gefähr­den nie­mand ande­res. - Die wären also nicht das Pro­blem, inso­fern sie nicht von einer Per­son mit erhöh­tem Risi­ko bewohnt werden.
        Neh­me man hin­ge­gen von den 24.000 Mehr­per­so­nen­haus­hal­ten nur in der Hälf­te an, es befin­de sich min­de­stens eine Per­son mit erhöh­tem Risi­ko (gemäß den Fak­to­ren, die als erhöh­tes Risi­ko ein­ge­schätzt wer­den; es haben ja inzwi­schen auch Leu­te einen schwe­re­ren Coro­na-Ver­lauf gehabt, die zuvor eigent­lich nicht in die­ser Kate­go­rie hät­ten ange­sie­delt wer­den müs­sen) dar­in, schon kom­men min­de­stens 12.000 Per­so­nen zusammen.
        Die Beto­nung liegt auf "min­de­stens", da ja, wenn man die Haus­hal­te mit mehr als 2 Per­so­nen nimmt, noch mal zu einem gewis­sen Teil stei­gen kann.

        Die­se 12.000 (theo­re­ti­schen) poten­ti­el­len Per­so­nen mit schwe­rem Ver­lauf hat man dann noch oben drauf zu den Pati­en­ten, die jetzt schon im Kran­ken­haus sind - ob Inten­siv­sta­ti­on oder nicht.

        Da sind dann noch nicht ein­mal die not­wen­di­gen Bewe­gungs­ab­läu­fe drin ein­ge­plant wie "Kin­der im mitt­le­ren Alter (mit eige­ner Fami­lie!), die ihre Eltern in einem frem­den Haus­halt mit­ver­sor­gen müs­sen, weil die­se nicht mehr so fit sind, und die aber selbst noch Voll­zeit arbei­ten müs­sen, weil sie nicht vom Lock­down oder Kurz­ar­beit betrof­fen sind".

        Eben­falls sind hier ande­re Vor­komm­nis­se auch nicht mit ein­ge­plant, die außer Coro­na auch noch pas­sie­ren kön­nen - z. B. medi­zi­ni­sche Not­fäl­le wie Her­in­farkt oder Schlag­an­fall (die ja nun unver­hofft auf­tre­ten und schnel­ler jeman­den betref­fen als man will) oder dass Krebs sich ent­wickelt, um die sich alle zei­tig im Kran­ken­haus mit­ge­küm­mert wer­den muss, weil die nicht war­ten können.

        Also, die Stall­pflicht ist hier eigent­lich das Schlimm­ste, was man tun kann - ange­sichts des­sen, dass Coro­na bei die­ser zwei­ten Wel­le so in der Flä­che ver­brei­tet ist und nicht mehr nur von ein­zel­nen Hot­spots aus­geht (die man gezielt trocken legen könnte).
        Es kann dadurch fak­tisch inzwi­schen über­all her­kom­men, und wenn jetzt mit die­ser Situa­ti­on dann auch noch die Leu­te zuhau­se ein­ge­sperrt wer­den, gibt es poten­ti­ell noch mehr Per­so­nen oben drauf, die in den Kran­ken­häu­sern landen.

        Ten­den­zi­ell ist es in mei­nem Haus­halt so, dass bei den Vor­rä­ten auch eher zu Kon­ser­ven gegrif­fen wird als zu Tiefkühlware.
        Hat ein­fach sehr prag­ma­ti­sche Grün­de: Kon­ser­ven kann man mehr hor­ten, irgend­ei­nen Stell­platz fin­det man immer (*lacht*), und sie kom­men völ­lig ohne Strom aus. Das bei gleich­zei­ti­ger gut gege­be­ner Halt­bar­keit (auch über das Datum hinaus).
        Eini­ge Trocken­wa­ren sind des­we­gen auch da, weil die so schnell nicht schlecht werden.
        (Hier gibt es sogar Kar­tof­feln im Glas, weil man die lagern kann und schnell gemacht sind. So etwas wie Ein­kel­le­rungs­kar­tof­feln wie frü­her gibt es ja nicht mehr oder sind äußerst sel­ten und schwer zu krie­gen... BTW hier: Als der Lock­down light ver­ord­net wur­de, waren gera­de Glas­kar­tof­feln, aber auch ande­re For­men von Kon­ser­ven wie­der Gold­staub. Die Kar­tof­feln hat man eini­ge Wochen in kei­nem Laden gefun­den, der die sonst im Sor­ti­ment hat.)
        Nach dem ersten Lock­down im Früh­jahr bin ich sogar so miss­trau­isch, dass ich mir ein klei­nes Back­up H-Milch lei­ste, weil ich dem Frie­den nicht traue. (Plötz­lich war über­all in der Stadt, bis auf in einem Laden, die H-Milch kom­plett ausverkauft.)
        Ach ja, was es hier auch gibt, sind recht vie­le Fisch­kon­ser­ven (mit Soße, mit Öl, in Auf­guss) - was man hier und da mit­nimmt, was einen inter­es­siert, und was man dann wie­der ver­gisst, das man es hat... (Haha.)
        In Sachen Obst habe ich schon län­ger den Tick, wegen Lust­lo­sig­keit, hin und wie­der mal Saft zu trin­ken. Dem­entspre­chend sind, je nach dem, was die Märk­te gera­de im Ange­bot haben und womit sie dazu ein­la­den, Vor­rat mit­zu­neh­men, ein paar Flaschen/Kartons von so was im Haus­halt als mög­li­che Quel­len von Vit­ami­nen, wenn man kein fri­sches Obst krie­gen kann.

        Bei mir ist es nun so, dass ich ein wenig auf die Ernäh­rung ach­ten muss wegen Wei­zen wegen dem ent­zün­dungs­för­dern­den dar­an. Die sehr Stär­ke­hal­ti­gen auch, weil ich davon müde wer­de. Das fas­se ich daher nur ungern an.
        Der Fisch dage­gen ist in den Ernäh­rungs­emp­feh­lun­gen drin und ich bedie­ne mich da gern, weil man selbst von nur einer Dose einen nicht ver­acht­ba­ren Sät­ti­gungs­ef­fekt hat.
        Aber selbst, wenn man dort viel hat, wenn man plötz­lich gezwun­gen ist, davon täg­lich min­de­stens ein Mal zu neh­men, das braucht sich schnel­ler auf als man denkt.

        Und, das muss man auch mit hin­zu­rech­nen - wie es viel­leicht bei dme eben beschrie­be­nen schon erkenn­bar wird - in einem Haus­halt isst nicht jeder alles oder kann es essen. Wenn da Ein­schrän­kun­gen vor­han­den sind, wird die Sache etwas prekärer.

        Impf­ver­pflich­tun­gen:
        Ich mein­te das wesent­lich prag­ma­ti­scher und direkter.
        Klar, man kann jeman­dem einen Auf­ruf, sogar Befehl zutei­len - was nun aber, wenn der­je­ni­ge sich wei­gert, dort­hin zu gehen? Holt man den dann ab und impft ihn mit Gewalt?
        Wie will man dage­gen ankommen?
        Man hat es ja selbst bei der Mas­ken­pflicht schon gese­hen - wenn sich jemand wirk­lich quer stellt, dann ist dem äußerst schwie­rig beizukommen.
        Man kann ihn zwar vom öffent­li­chen Leben und der Arbeit aus­schlie­ßen - wodurch sich dann doch eini­ge bewe­gen las­sen, doch mit­zu­ma­chen, weil ihre öko­no­mi­sche Grund­la­ge dar­an hängt -, die ganz hart gesot­te­nen wird man aber auch damit nicht errei­chen. Ganz beson­ders die­je­ni­gen, die eh kei­ne Arbeit haben (arbeits­los oder Rente).

        Und, eine Sache stellt sich dabei auch noch:
        Mit einer Impf­pflicht kann man erst anfan­gen, wenn man über­haupt so viel Impf­stoff auf Lager hat, dass selbst die­je­ni­gen wel­chen abkrie­gen, die ihn frei­wil­lig wollen.
        Wenn das noch nicht ein­mal der Fall ist, braucht man sich über eine Pflicht kei­ne Gedan­ken machen.

        1. Die all­ge­mei­ne Dis­kus­si­on zu die­sem The­ma ist stän­di­ger Schwan­kung unter­wor­fen - daher den­ke ich es ist das Beste, wenn wir uns dar­auf eini­gen die Erfah­rung der näch­sten Wochen (und offen­bar nach neue­sten Ver­laut­ba­run­gen sogar Mona­ten!) zu einem spä­te­ren Zeit­punkt anzu­se­hen und dann zu prü­fen, wohin die Rei­se tat­säch­lich ging und wie das auf die Abläu­fe gewirkt hat.
          Wir haben ja unse­re Stand­punk­te und Vor­schlä­ge dar­ge­stellt - jetzt war­ten wir 'mal etwas ab und wer­den wahr­schein­lich sehr erstaunt sein, wie sich die Din­ge so entwickeln ....

    2. Hal­lo, nun zum zwei­ten Teil:

      Sta­ti­stisch gese­hen ist die Ansteckungs­ge­fahr in ver­schie­den gro­ßen Betrie­ben iden­tisch, weil sie auf einer Rela­ti­on zwi­schen anstecken­den und gesun­den Men­schen basiert - des­we­gen ist ihr Ein­wand was die Gefahr einer Infek­ti­on in Pro­duk­ti­ons­be­trie­ben angeht durch­aus berechtigt. 

      Bei einer grö­ße­ren Zahl von Mit­ar­bei­ten­den ist die Wahr­schein­lich­keit gegen­über Klein­be­trie­ben aber erhöht, weil sie schon bei einer sehr gerin­gen Zahl von Infek­tiö­sen höher ist als bei klei­nen Mitarbeiterzahlen.

      Zur Ver­deut­li­chung:
      Es sei die (theo­re­ti­sche!) Wahr­schein­lich­keit 1:1000, dann geht die Gefahr bei Klein­be­trie­ben bis 100 gegen "Null", bei Groß­be­trie­ben über 1000 ist sie aller­dings vorhanden.
      Ach­tung: Weil 'Sta­ti­stik' nur eine pau­scha­le Anga­be ist, die sich aus vie­len Daten mit­telt, kön­nen unter 100 Mit­ar­bei­tern trotz­dem viel höhe­re Zah­len an 'sprea­dern' zu fin­den sein als aus den sta­ti­sti­schen Anga­ben zu erwar­ten wäre.

      Anson­sten kann ich hier nur den Link zu ihrer Sei­te wie­der­ho­len, denn was Sie dort geschrie­ben haben sehe ich ähn­lich: Man geht da restrik­tiv vor wo weni­ger Wider­stand erwar­tet wird - in Fäl­len wo mehr Wider­stand und grö­ße­re peku­niä­re Aus­fäl­le dro­hen hält man sich von offi­zi­el­ler Sei­te zurück.
      Mit "Logik" hat Poli­tik schon lan­ge nichts mehr zu tun, es geht um Ver­bleib an den Pfrün­den und der Machtausübung.

      1. Eben das ist der Fak­tor, der mir ein­ge­fal­len ist.
        In den Groß­be­trie­ben kom­men wesent­lich mehr Men­schen täg­lich zusam­men, die auf dem immer noch gleich klei­nen oder gro­ßen Raum wie vor Coro­na zusam­men­kom­men, aber durch die hie­si­ge Pen­del­wirt­schaft, stam­men die­se Leu­te aus allen mög­li­chen Himmelsrichtungen.
        Und gera­de der Fak­tor "man weiß nicht, wo jemand zuvor war, mit wem er sich getrof­fen hat" ist ja bei Coro­na das Fatale.

        Bei klei­ne­ren Betrie­ben, am besten noch mit weni­ger Pend­lern, mehr Orts­an­säs­si­gen, ist das Risi­ko gerin­ger, weil das Poten­ti­al an Hand der gerin­ge­ren Per­so­nen­an­zahl nicht so hoch ist.

        Und gera­de weil Arbeit bei den erlas­se­nen Beschrän­kun­gen wie Aus­gangs­sper­re oder Bewe­gungs­ra­di­us der pau­scha­le Aus­nah­me­grund ist, bei wel­chem man bei­des igno­rie­ren darf, wenn man es bei einer Poli­zei­kon­trol­le nur nach­wei­sen kann, ist das gan­ze eigent­lich eine Far­ce, dass da bis­her bei der grö­ße­ren Wirt­schaft gar nichts gemacht wur­de bzw. sie es denen selbst über­lie­ßen, die Hygie­ne­vor­schrif­ten umzusetzen.
        Es wür­de mich auf Grund des­sen nicht wun­dern, wenn nicht der Umstand, neben dem Igno­rie­ren der Kon­takt­ein­schrän­kun­gen, einen gro­ßen Teil des jet­zi­gen Infek­ti­ons­ge­sche­hens ausmacht.

        Jede pri­va­te oder öffent­li­che Zusam­men­kunft wird im Namen des Infek­ti­ons­schut­zes ver­bo­ten und unter­bun­den, aber eine Zusam­men­kunft namens "Arbeit", die bleibt wei­ter­hin erlaubt?
        Dem Virus ist es doch egal, durch wel­ches Event es sich verbreitet...

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