Haben Sie schon den Osterhasen gesehen?
Das etwas andere “Wort zum Sonntag”

Oder:
Wer an Oster­ha­sen, Niko­läu­se und rosa Ein­hör­ner glaubt hält auch einen älte­ren Herrn im Him­mel für real ....

Wie­der ein­mal lässt sich berich­ten: "Die USA sind uns ein paar Jah­re vor­aus!" - und das wun­dert nur noch sel­ten jeman­den in Euro­pa. Doch hier geht es um Glau­be & Reli­gi­on, und man staunt zu lesen, dass GALLUP, ein renom­mier­tes Umfra­ge­insti­tut mitteilt:
Die Zahl der Kon­fes­si­ons­ge­bun­de­nen dort wur­de soeben von den Kon­fes­si­ons­frei­en über­trof­fen - offi­zi­ell gibt es dem­nach weni­ger Gläu­bi­ge als Ungläu­bi­ge. Die Bedeu­tung die­ser Infor­ma­ti­on ist in ihrer gan­zen Trag­wei­te des­we­gen so wich­tig, da sich die letz­te Admi­ni­stra­ti­on bemüh­te mit­tels vie­ler kir­chen­ge­bun­de­ne Amts­trä­ger sich dafür zu ver­wen­den den dor­ti­gen Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten mehr Bedeu­tung zu ver­schaf­fen. Offen­bar ist das Gegen­teil erreicht wor­den - der seit Jah­ren ste­tig vor­han­de­ne Schwund hat sich beschleu­nigt (Abbil­dun­gen unten).

GALLUP

[Quel­le: Poli­tics; March 29, 2021; U.S. Church Mem­ber­ship Falls Below Majo­ri­ty for First Time]

 

 

 

 

 

 

 
Ein Blick auf Zah­len von *sta­ti­sta* (Blöcke) zeigt, dass wir nicht mehr weit von dem Punkt sind, an dem Kon­fes­si­ons­lo­se die Kon­fes­si­ons­ge­bun­de­nen zah­len­mä­ßig übertreffen.

In Deutsch­land müs­sen wird aller­dings noch ein paar Jah­re auf die­se 'fro­he Bot­schaft' war­ten [fowid].

".. Die Kon­fes­si­ons­frei­en (u. a. höhe­re Bil­dung und Berufs­tä­tig­keit der Frau­en) haben eine nied­ri­ge­re Gebur­ten­zif­fer als die Reli­giö­sen und die Gebur­ten­zif­fern der Mus­li­me in Deutsch­land haben sich denen der Ein­hei­mi­schen ange­gli­chen. Falls sich also die­ses ‚Gebur­ten­po­ten­ti­al‘ nicht rea­li­siert, wird sich die Anzahl der Kon­fes­si­ons­frei­en durch die Kir­chen­aus­trit­te sowie den Ster­be­über­schuss der Chri­sten zwangs­läu­fig zugun­sten der ‚Nicht-Chri­sten‘ verändern.
Schät­zun­gen gehen davon aus, dass vor­aus­sicht­lich (spä­te­stens) 2023 die Kir­chen­mit­glie­der der bei­den gro­ßen Amts-Kir­chen nicht mehr die Mehr­heit der Wohn­be­völ­ke­rung in Deutsch­land sein wer­den, also einen Anteil von weni­ger als 50 Prozent .."

[Quel­le: https://fowid.de/meldung/deutschland-konfessionen]

Was die Ame­ri­ka­ner als "wishful thin­king" [Wunsch­träu­me] bezeich­nen ist für Men­schen wie Frau Scha­van, fal­sche Dok­to­rin und frü­he­re Bera­te­rin der Frau Bun­des­kanz­le­rin, immer noch Rea­li­tät. So schrieb Frau Scha­van am 27.03.2021 für DOMRADIO.DE ".. Reli­gi­on gewinnt an Bedeu­tung; Mehr Neu­gier auf die Zukunft .. Das Ende des Chri­sten­tums? Reli­gio­nen haben nach Wor­ten der frü­he­ren Bot­schaf­te­rin beim Hei­li­gen Stuhl, Annet­te Scha­van, an Bedeu­tung gewon­nen und sind in man­chen Regio­nen "bedeut­sa­me poli­ti­sche Faktoren" .."

"In man­chen Regio­nen" - das trifft nicht für sol­che Regio­nen zu in denen Men­schen höher gebil­det sind, Zugang zu Infor­ma­tio­nen über elek­tro­ni­sche Kom­mu­ni­ka­ti­ons­me­di­en haben und in denen Frau­en­rech­te eine Selbst­ver­ständ­lich­keit sind. Es sind sol­che Län­der, in denen Über­sinn­li­ches, Hexen­ver­fol­gung und patri­ar­cha­li­sches Regi­ment auch heu­te noch dominieren.

Wie so oft hilft hier WIKIPEDIA die Ver­sach­li­chung durch exak­te Zah­len zu erreichen:
".. Das Chri­sten­tum war laut einer Stu­die des Pew Rese­arch Centers[82] im Jahr 2015 mit rund 2,28 Mil­li­ar­den Anhän­gern die größ­te Welt­re­li­gi­on, gefolgt vom Islam mit rund 1,75 Mil­li­ar­den. Unter den wei­te­ren gro­ßen Welt­re­li­gio­nen hat der Hin­du­is­mus rund 1,01 Mil­li­ar­den, sowie der Bud­dhis­mus rund 0,5 Mil­li­ar­den Anhän­ger, außer­dem sind welt­weit etwa 1,17 Mil­li­ar­den Men­schen konfessionslos.
Welt­weit ver­zeich­net die katho­li­sche Kir­che auf Grund des all­ge­mei­nen Bevöl­ke­rungs­wachs­tums auch einen Zuwachs in der Mit­glie­der­zahl. Sie zähl­te 2009 1,17 Mil­li­ar­den Mit­glie­der, bei einem Zuwachs von 19 Mil­lio­nen Mit­glie­dern bzw. 1,6 % gegen­über dem Vorjahr.[83] Bis 2014 stieg die Mit­glie­der­zahl auf ca. 1,3 Mil­li­ar­den Katho­li­ken weltweit.[84] Die Ende 2010 ins­ge­samt 145 Mit­glieds­kir­chen und Nicht-Mit­glie­der des Luthe­ri­schen Welt­bun­des ver­zeich­ne­ten bei 74,0 Mil­lio­nen Mit­glie­dern einen Zuwachs von 237.450 Per­so­nen bzw. eine Zunah­me um 0,3 Prozent.[85] Anfang 2004 über­stieg die Zahl der Katho­li­ken in der Neu­en Welt, also in Nord-, Mit­tel- und Süd­ame­ri­ka, die der Alten Welt.[86] .."

Es ist genau das, was sich im Gro­ßen wie in Klei­nen immer wie­der zeigt:
Neh­men Bil­dung und Infor­ma­ti­on zu - was zukünf­tig gegen­über den ersten bei­den Deka­den die­ses Jahr­hun­derts schon abzu­se­hen ist - dann wird sich die­se Ent­wick­lung dort genau so umkeh­ren, wie es auf den Nord­kon­ti­nen­ten in den ent­wickel­te­ren Län­der schon beob­ach­tet wer­den konnte.

Zuletzt noch ein Blick auf einen gänz­lich ande­ren Lebens­be­reich:
Über die Ver­quickung von Reli­gi­on und Wirt­schaft liest man in der FAZ anläss­lich einer Buch­be­spre­chung [FAZ]:

- ".. Par­al­lel dazu ver­wil­der­te der Kult: Die Pro­te­stan­ten ver­lieb­ten sich in den lin­ken Mora­lis­mus, die Katho­li­ken nah­men die Klamp­fe zur Hand und ver­kitsch­ten ihre schö­ne Lit­ur­gie. Der Sozio­lo­ge Bul­li­vant spricht von „hap­py-clap­py liturgy“ .."
und
- ".. Das bedeu­tet nicht, dass Reli­gi­on am Ende ganz aus der Welt ver­schwän­de und durch athe­isti­sche Ratio­na­li­tät ersetzt wür­de. Doch seit der reli­gi­ons­kri­ti­schen Auf­klä­rung haben die Men­schen mehr Optio­nen, wie und woher sie ihrem Leben Sinn geben können .." 
und das Fazit
- ".. Ein dra­ma­ti­scher Rück­gang des christ­li­chen Got­tes- und Erlö­sungs­glau­bens ist schlecht für das Wirtschaftswachstum .." 

'Mehr davon!', kann ich da nur ver­lan­gen, denn wer sehen­den Auges durch die Welt geht soll­te doch mitt­ler­wei­le begrif­fen haben, dass wir weg müs­sen vom Gedan­ken des Wachs­tums - und hin zum Gedan­ken der Res­sour­cen­scho­nung und Recyclingwirtschaft.
Was die ersten bei­den Zita­te angeht so habe ich sie hier nur auf­ge­nom­men, weil sie zei­gen wie man mit weni­gen 'buzz'-words Bezü­ge her­stel­len kann die so gar nicht exi­stie­ren .... „hap­py-clap­py lit­ur­gy“ kommt aus den bap­ti­sti­schen Süd­staa­ten­ge­mein­den der über­wie­gend schwar­zen Gebie­te, die nicht erst seit kur­zem, son­dern schon seit Jahr­zehn­ten mit Gesang und Tanz Got­tes­dien­ste feiern. 


Spe­ku­la­tio­nen über die Zukunft von Reli­gi­on lesen Sie dort → Die­se Reli­gi­on haben die Men­schen heu­te – und die­se 2060! - beden­ken Sie dabei immer, was die Quel­le für die­se Aus­sa­gen ist .... nichts was im Inter­net ver­öf­fent­licht wird geschieht ohne Absicht.

Aus­gangs­quel­le (aus 2017!), die dem Bei­trag auf "evangelisch.de" zugrun­de liegt → The Chan­ging Glo­bal Reli­gious Landscape

 

.... und wenn Sie noch etwas Lusti­ges suchen, das sich anstatt Kirchen/Religion mit der CDU/CSU aus­ein­an­der­setzt und die Band­brei­te der Kor­rup­ti­on auf­deckt, dann gehen Sie dort­hin → https://youtu.be/gNPv8Lk-30c

Kommentare

  1. Hm... Ich bin da wie immer skeptisch.
    Für mei­nen Ein­druck sind die Ame­ri­ka­ni­er im Schnitt nicht weni­ger reli­gi­ös gewor­den, eher gewinnt es durch den Inter­sek­tio­na­lis­mus noch, rück­wir­kend, wie­der an Bedeutung.

    Was die Zah­len oben, auf das Wesent­li­che redu­ziert, erst mal "nur" aus­sa­gen, ist, dass die all­ge­mei­ne Bin­dung an eine bestimm­te reli­giö­se Com­mu­ni­ty schwin­det. (Umge­kehrt haben auch die klei­nen Leu­te immer weni­ger Geld zur Ver­fü­gung, was sie einer Kir­che hin­ter­her­wer­fen können.)
    Dafür wie­der­um zie­hen eher reli­giö­se Prak­ti­ken ein, die kei­ne Kir­che und kei­nen Vor­be­ter brau­chen, die ihnen sagen, was angeb­lich rich­tig und falsch ist. Z. B. Paganismus.

    1. Die Zah­len kön­nen - wie jede Sta­ti­stik - nicht die gesam­te Wahr­heit abbil­den. Den­noch sind sie ein Hin­weis wohin die Rei­se gehen wird, denn lang­fri­stig betrach­tet wird nie­mand bezwei­feln kön­nen, dass die insti­tu­tio­na­li­sier­ten Glau­bens­ge­mein­schaf­ten in den 'auf­ge­klär­ten' Regio­nen der Welt über Schwund zu kla­gen haben. Die Grün­de sind offen­sicht­lich, und jede wirt­schaft­li­che Eng­stel­le der ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­te hat einen neu­en, oft­mals ver­stärk­ten Schub gebracht. Es sind nicht wirt­schaft­li­che Grün­de allei­ne, soviel ist sicher, denn die Befra­gun­gen stel­len immer wie­der dar, dass die mora­li­sche und sitt­li­che Grund­struk­tur die die Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten pro­pa­gie­ren immer nur nach außen ver­bind­lich erschei­nen, ein typi­scher Fall von "Was­ser pre­di­gen und Wein saufen!"

      Das Auf­kom­men neu­er Ersatz­for­men für Reli­gi­on bedeu­tet doch nur, dass es im Wesen des Men­schen liegt Fra­gen zu stel­len um die eige­ne Posi­ti­on in der beleb­ten Umwelt und den tie­fe­ren Sinn des Lebens zu begrei­fen .... es sind ja nicht Alle geneigt ihre Exi­stenz auf die glei­che Stu­fe wie die einer Amei­se oder Flie­ge zu stel­len - auch wenn das letzt­lich den Tat­sa­chen ent­spricht. Je mehr Erkennt­nis­se zu den gei­sti­gen Lei­stun­gen von Tie­ren erforscht wer­den, desto wahr­schein­li­cher ist es anzu­neh­men, dar­aus wer­de sich zukünf­tig eine Akzep­tanz genau des Gedan­kens erge­ben wir sei­en nichts Beson­de­res, son­dern nur eine wei­te­re Art von Vielen.

      Die ein­zig denk­ba­re Fol­ge­rung dar­aus ist: Es gibt nach dem Tod nichts was vom Indi­vi­du­um ver­bleibt, abge­se­hen viel­leicht vom Fort­be­stehen eines Teils der Erb­infor­ma­ti­on, wenn sie an Nach­kom­men­schaft abge­ge­ben wurde.

      1. Ja, eher liegt es mehr an der Dis­kre­panz in mora­li­schen Fra­gen zwi­schen Kir­che und den klei­nen Leu­ten, was die schlei­chend stei­gen­den Aus­trit­te beför­dert. Das Pro­blem "nicht mehr auf Höhe der Zeit sein" und das auch nicht zu korrigieren.

        Als aktu­el­le Aus­nah­me dazu fällt mir Russ­land ein, wo äuße­re Kri­sen der Kir­che eher wie­der mehr Schäf­chen besche­ren. Das ist eine sehr selt­sa­me Eigen­art der Rus­sen... Auch wenn die rus­sisch-ortho­do­xe Kir­che dort in Sachen "Was­ser selbst trin­ken, wenn man Was­ser pre­digt" genau­so wenig dezent wird wie die Katho­li­ken oder Evan­ge­len hier.

        Ersatz­re­li­gio­nen könn­ten lang­fri­stig aber zu einem gro­ßen Pro­blem wer­den - weil die Leu­te, die sich ihnen ver­schrei­ben, dem genau­so fana­tisch bei­ste­hen wie Kirch­gän­ger, obwohl sie dort an Din­ge glau­ben, die nur laut ihrer haus­ei­ge­nen Wis­sen­schaft bewie­sen sind.
        Und anders als Mit­glie­der einer bestim­men reli­giö­sen Gemein­schaft erkennt man sie nicht äußer­lich, son­dern man merkt es erst, wenn sie den Mund auf­ma­chen und komi­sches Zeug reden, das man für merk­wür­dig hält.

        1. Die Ver­bun­den­heit der Rus­sen zur Reli­gi­on erklä­re ich mir aus dem har­ten und stets unsi­che­ren Leben der Bevöl­ke­rung, die über Jahr­hun­der­te Unter­drückung, Unge­rech­tig­kei­ten und Man­gel erlebt hat - egal wel­che Regie­rungs­form das Land hat­te. Da ist Kir­che ein Ret­tungs­an­ker in den Tur­bu­len­zen gewe­sen, ange­trie­ben durch die Hoff­nung wenig­stens im Jen­seits ein bes­se­re leben zu haben. Hoff­nung hat eben für Vie­le etwas Befreiendes.

          Man­che Ersatz­re­li­gio­nen wur­den erfun­den um auf die Absur­di­tät der Son­der­rech­te für Kir­chen hin­zu­wei­sen, etwa die 'Kir­che des Flie­gen­den Spa­ghet­ti­mon­sters' oder die 'Sata­ni­sten' [TST] in USA, seit kur­zem tat­säch­lich als Reli­gi­on aner­kannt (mit ent­spre­chen­den Aus­nah­me­re­geln!). Trotz der anfäng­li­chen par­odie­ren­den Absicht haben sich die­se Orga­ni­sa­ti­on­nen wei­ter­ent­wickelt und neh­men - mitt­ler­wei­le ernst­haf­ter gewor­den - Oppo­si­ti­on zu den Absur­di­tä­ten der Kir­chen und Sek­ten auf intel­li­gen­te und unnach­ahm­li­che Wei­se ein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert