In den USA gilt es als 'unschicklich' direkt zu sein, alle kritischen Anmerkungen werden nicht als solche geäußert, sondern man verbrämt sie und drückt positiv aus.
Etwa so:
"You really did a perfect job decorating the cake - I bet nobody would be able to match it!"
Das heißt in Wirklichkeit:
"Eine seltsame Art den Kuchen zu dekorieren - so eine absurde Idee haben nur Wenige!"
Gleichsinnig verhält es sich mit der Kritik an Staat und Gesellschaft, daher sind die nachfolgend gezeigten Zeilen eher ungewöhnlich scharf formuliert und gar nicht sehr 'amerikanisch' ausgedrückt.
Nicht nur interessieren sich vier Fünftel der Amerikaner nicht was um sie herum auf der Welt vorgeht, der überwiegend Teil dieser Menschen will von dem was ansonsten passiert nur etwas wissen wenn es eine Lobpreisung der US Gegebenheiten ist .... die Eliten kennen das und nutzen es zum eigenen Vorteil. Sie haben kein Interesse das zu ändern.
Allmählich allerdings merken immer mehr Leute, daß es andernorts nicht etwa schlechter, so wie es ihnen Jahrzehnte lang eingebläut wurde, sondern besser als im Heimatland (!) ist. Eine Drift nach Europa hat eingesetzt.
Ein Bekannter aus USA nannte das kürzlich im Gespräch "reverse immigration", Migrationsumkehr.
¹ Zitat aus dem oberen Absatz:
".. only 20 percent of whom speak a second language .." - das sind im wesentlichen Mexikaner die Englisch sprechen; eine sehr dünne Oberschicht von Amerikanern, geschätzt werden 2 - 5 %, stecken in den 20%.
Und eine zweite Sprache sprechen sonst noch die Amerikaner, die im Ausland geboren wurden, wo die Eltern Teil von US-amerikanischen Besatzungstruppen und/oder Teil ihrer aus den USA mitgebrachten/angeheuerten Zivilangestellten sind, und dort eine Zeit längere Zeit gelebt haben, während sie staatsbürgerrechtlich als US-Bürger zählen.
Interessant aber, dass solche Worte selbst in einem Blatt wie der Washington Post erscheinen, welche doch sonst die Pläne des US-Establishments und der US-Regierung bis aufs Blut verteidigen und in Zuckerguss verkleidet dem Rest der Welt als "alternativlos" verkauft.
Danke für die Erweiterung des Spektrums derer, die schon eine Fremdsprache sprachen bevor sie nach USA einverleibt wurden. Da sind jüngst noch eine Menge Leute dazu gekommen - aus Afghanistan .... so wie früher aus Vietnam [interessanter Aspekt: In die BRD sind zu Zeiten des Vietnamkrieges und danach mehr Vietnamesen eingewandert als in die USA].
Der Ruf der WP ist im Wandel begriffen, das wird immer wieder deutlich - wenigstens seit ich das Abo habe werde ich öfter verblüfft. Es mag daran liegen, daß sie von den Rechten beständig als 'sozialistisch' angeprangert wird.
Der überwiegende Teil der Berichte ist dennoch 'staatstragend' und reflektiert das, was ansonsten 'mainstream' darstellt.
Zu früheren Zeiten kam das z. B. vor mit Menschen, deren Eltern in der BRD stationiert waren und später wieder (mit Anhang) zurück in die USA gingen.
Da gilt eine scheinbar nicht besonders durchsichtige Regel: Nicht der Boden, auf dem sie geboren wurden, sondern dass ihre Eltern US-Bürger sind, ist dafür ausschlaggebend, welche Staatsbürgerschaft das Kind haben wird.
Alle Liegenschaften der USA, die außerhalb ihres eigenen festgelegten Territoriums sind, sind automatisch wie amerikanischer Boden zu betrachten. (Gut, bei den Truppen der SU in der DDR war es auch irgendwie so. Frag' mich nicht nach der internationalen Regel, die dort scheinbar gilt...)
Hm, ach, die Rechten in den USA beschimpfen so ziemlich alles als "sozialistisch", nur um etwas beschimpft zu haben mit dem Kontext von etwas, was als "untragbar" im amerikanischen Kulturkries verankert wurde... Wie "Sozialismus" wirklich aussähe in der Praxis, davon haben die nicht den Hauch einer Ahnung. (Und selbst sind ihre Nachrichtenportale wie die aufbereitete Online-Reinkarnation von alten Zeitschriften aus der Nazizeit.)
Die Washington Post gehört sonst zu den übelsten Regierungshetzblättern des amerikanischen Staates, wer sich mit Realitäten befasst... Also vielmehr ein Amtsblatt der "ruling class". (Sozialismus hat jedenfalls nichts damit zu tun, dass der Staat bodenlos alles kontrollieren will. Wenn Staatsrepräsentanten alles kontrollieren, dann gehört es schließlich nicht mehr den Leuten, dem gemeinen Volk, sondern bloß einer Riege Leute, die sich an der Staatsmacht halten - und das in Folge wahrscheinlich auch mit korrupten Mitteln und Taschenspielertricks tun, um ihre Privilegien zu behalten.)
Die Regeln für die Staatsangehörigkeit sind von den einzelnen Ländern selbst festgelegt - sie werden üblicherweise durch Gesetz geregelt. Dazu gehört auch, ob bestimmte Liegenschaften außerhalb des Hauptterritoriums einbezogen sind oder nicht. Das ist recht kompliziert, insbesondere bei den Staaten wie Holland, Frankreich und Großbritannien, die 'Anhängsel' mit den unterschiedlichsten Rechtsregelungen an sich gebunden haben und hatten.
Was die WP angeht sind wir verschiedener Meinung. Seit Jahren dreht sich die Tendenz des Blattes in Richtung Mitte (wenn man das überhaupt so einordnet, denn beide großen politischen Blöcke haben Rechtslastigkeit - unterstellt man unser Verständnis davon).
Es gibt bedauerlicherweise viele Aufkäufe von lokalen Medien durch Leute mit Geld, Bindung an die Republikaner und einer Auffassung von Staatswesen die bestimmt nicht 'demokratisch' (in ursprünglichem Sinne) ist.
Von all denen darf man nicht erwarten objektive Berichterstattung zu bekommen, schon erst recht nicht solche, die den Exzeptionalismus in Frage stellen oder das US-Bild, das in vielen Jahrzehnten aufgebaut wurde irgendwie ankratzen.