Gen:der:n

Kürz­lich wur­de ich durch eine Fra­ge eines Lesers/Kommentators auf einen Arti­kel [Ist Gen­dern links?] bei den "Nach­denk­sei­ten" auf­merk­sam, in dem es um das Gen­dern geht und aus dem die bei­den Zita­te stammen.


Der Autor stellt eine Frage 


".. so ist für mich nicht offen­sicht­lich, was hier der Antrieb ist, abge­se­hen davon, dass die Akteu­re, die das Gen­dern offen­siv betrei­ben, sich als Teil einer Art sprach­re­vo­lu­tio­nä­rer Bewe­gung zu sehen schei­nen und ihre Befrie­di­gung dar­in fin­den mögen, dass sie ach so viel Gutes tun .."
 

 
die ich nicht als rein rhe­to­risch auf­fas­se, son­dern zu der ich eine Lösung anbie­ten möchte.

Die Annah­me es han­de­le sich um über­leg­te Ver­su­che die Spra­che und damit das Den­ken zu beein­flus­sen ist vom Autor, Pro­fes­sor für ger­ma­ni­sti­sche Lin­gu­istik, Ralf Vogel, viel zu hoch gegrif­fen! Die Prot­ago­ni­sten des Gen­derns sind nicht zu höhe­rer Intel­li­genz­lei­stung in der Lage - wes­we­gen sie zu einer rein mecha­ni­sti­schen, sehr ver­ein­fach­ten Alter­na­ti­ve für die bis­he­ri­ge, erfolg­rei­che Sprach­pra­xis gegrif­fen haben, die in ihr enges Welt­bild paßt und sie trotz man­geln­dem All­ge­mein­wis­sen zu Per­so­nen mit Bedeu­tung wer­den läßt.

Min­de­stens für Men­schen, die glei­cher­ma­ßen unbe­darft den­ken und sich mit Nach­plap­pern eben­so wich­tig machen. 


So run­det sich das Bild das ich von denen malen möch­te die das Gen­dern pro­pa­gie­ren:
Ein Hau­fen halb­in­tel­lek­tu­el­ler Bes­ser­wis­ser die - anson­sten bedeu­tungs­los - ein Feld für sich ent­deckt haben, das sie mit ihren begrenz­ten Fähig­kei­ten gera­de noch erfas­sen und als zwin­gen­de Not­wen­dig­keit dar­stel­len können.
Eine Ein­tags­flie­ge des Sprach­ge­brauchs, die sich in ein paar Jah­ren erle­digt haben wird. Mög­li­cher­wei­se ver­schwin­den die Lehr­stüh­le die sol­chen Unfug ver­brei­ten gleich mit. Wis­sen­schaft wur­de - und wird - dort sowie­so nicht betrie­ben.
 

 

DRAMA: Das Geschlecht ....; Ver­öf­fent­licht am 2-12-2012 09:37 von wvs
Neue deut­sche Recht­schrei­bung .... Ver­öf­fent­licht am 29-05-2012 14:59 von wvs

PS
Um Miß­ver­ständ­nis­sen vorzubeugen:
Es geht hier nicht dar­um einem Men­schen sei­ne gewähl­te Geschlechts-Iden­ti­tät abzusprechen!
Hier geht es nur um den zuneh­men­den öffent­li­chen Druck eine bestimm­te Art der schriftlichen/gesprochenen Dar­stel­lung zu eta­blie­ren - und zwar ent­ge­gen der all­ge­mei­nen Sprachverwendung.

Kommentare

  1. Ein Blick ins Aus­land schafft hier in Bezug auf die hie­si­gen Ver­hält­nis­se Mehrwissen.
    Wäh­rend hier­zu­lan­de die Sprach­po­li­zei dar­auf ver­ses­sen ist, stets und stän­dig Weib­lich­keit her­vor­zu­he­ben, so ist man z. B. im eng­li­schen Sprach­raum auf der Suche nach gene­rell geschlechts­neu­tral gehal­te­nen Begrif­fen. Also, so etwas wie das hie­si­ge gene­ri­sche Mas­ku­li­num wäre genau das, wonach man dort suchen.
    Selbst ver­sucht man den glei­chen Effekt dadurch zu gene­rie­ren, indem, dass sozi­al eta­bliert wird, dass bei einer Bezei­chung sowohl weib­li­che als auch männ­li­che Per­so­nen damit gemeint sein können.
    - Dafür wie­der­um hat man sei­ne "Pro­no­un Wars", wo Leu­te, die aus einer Nischen­sze­ne, mit­un­ter auch des frü­hen Inter­nets, stam­men, ver­su­chen allen ande­ren ihre (geschlechts­neu­tra­len) Fan­ta­sie­pro­no­men, die kei­ne sprach­ge­schicht­li­che Basis haben, aufzuzwingen.
    Als letz­te Basti­on, wo nach der "Neu­tra­li­sie­rung" aller Bezeich­nun­gen für Men­schen noch nach dem Geschlecht unter­schied­li­che Bezeich­nun­gen für eine Per­son übrig bleiben.

    Um dazu viel­leicht einen klei­nen Kom­men­tar abzu­ge­ben: Nach irgend­ei­ner Arte-Doku letz­tens, die ich gese­hen habe, fiel mir so ein "Viel­leicht ist das der Aus­druck von Pro­test der jun­gen Gene­ra­ti­on gegen­über dem Eta­blier­ten in die­sem Jahrzehnt...".
    Gera­de, weil so vie­le eher jün­ge­re Per­so­nen (u30) bei die­sem Phä­no­men mit­mi­schen, bei älte­ren sol­che aus dem klas­sisch ame­ri­ka­ni­schen libe­ra­len Lager, die mit den ideo­lo­gi­schen Phra­sen des Femi­nis­mus auf­ge­wach­sen sind und anmu­ten wie als wenn sie ein Dog­ma ihres Den­kens nicht los­las­sen kön­nen und/oder nicht wollen.

    Es wirkt wie etwas, wo ein Macht­kampf gesucht wird, und wo jetzt für den Außen­ste­hen­den zu beob­ach­ten ist "Wer ist der Stär­ke­re? Wer wird sich durchsetzen?".

    Man­che sehen auch noch einen Ursprung der jet­zi­gen Kämp­fe ein biss­chen in der Grund­stim­mung des jet­zi­gen Kapi­ta­lis­mus, mit der vie­le Jün­ge­re auf­wach­sen - man muss als Per­son dyna­misch und sehr schnell wan­del­bar sein. In allen Lebenslagen.
    Um das zu errei­chen, ist es gera­de­zu wie eine unab­ding­ba­re Bedin­gung, als Per­sön­lich­keit nicht beson­ders fest­ge­legt (und defi­niert) zu sein. Wer vom Pin­sel des Lebens stän­dig mit neu­er Far­be bemalt wer­den will, der muss als Per­sön­lich­keit stets wie ein wei­ßes Blatt Papier sein, damit das funk­tio­nie­ren kann.
    Dazu wür­de dann auch das eige­ne Ver­ständ­nis von "Geschlecht", als Bestand­teil der Per­sön­lich­keit, gehören...

    1. Das Erschrecken­de an der Ten­denz eine Viel­falt an Iden­ti­tä­ten nicht nur zu postu­lie­ren, son­dern durch Mei­nungs­druck erst zu schaf­fen ist eine Sei­te die­ser Bewe­gung. Die ande­re Sei­te erle­ben wir gera­de: Gehirnwäsche. 

      Durch stän­di­ge Wie­der­ho­lung und Zuwei­sung von nega­ti­ven Attri­bu­ten für jene, die die­se Wel­le nicht mit­ma­chen wer­den Tat­sa­chen geschaf­fen die einer Min­der­heit Macht über die Mehr­heit geben sol­len. Erstaun­li­cher­wei­se wer­den die Moti­ve - wenig­stens nach mei­ner Beob­ach­tung - nur sel­ten hin­ter­fragt, irgend­wie 'gelähmt' schei­nen Vie­le nicht den Antrieb oder den Mut zu haben sich dage­gen zu stemmen.

      Zwi­schen Alt und Jung ist eine brei­te Mas­se von Indif­fe­ren­ten die von der gan­zen Bewe­gung kaum Kennt­nis neh­men - was aller­dings nicht neu ist, son­dern durch­aus ver­traut bei ande­ren The­men. Den Jün­ge­ren wird es gar nicht auf­fal­len, daß sie einer Fik­ti­on nach­lau­fen, Sie haben noch nicht genug Lebens­er­fah­rung um die­se Erschei­nun­gen ein­zu­ord­nen oder sie haben dar­an über­haupt kein Inter­es­se, weil sie mit Lächer­lich­kei­ten der Art beschäf­tigt wer­den die in den so-genann­ten 'sozia­len Medi­en' initi­iert wer­den um sol­che unbe­darf­ten Gemü­ter einzufangen.

      Sucht man nach geschicht­li­chen Par­al­le­len, so wird man auf den Zer­fall der Impe­ri­en sto­ßen. Vie­le Erschei­nun­gen gesell­schaft­li­cher Art schei­nen - egal in wel­cher Epo­che - immer wie­der in ähn­li­cher Aus­prä­gung aufzutreten.

      1. Druck - ja. Man bemerkt das am mei­sten, wenn man z. B. irgend­ein neu­mo­dern­des erfun­de­nes Attri­but für lächer­lich oder über­flüs­sig fin­det (ich hal­te z. B. von dem gan­zen "non­bi­na­ry" oder deutsch "nicht-binär" nichts, weil es alle, die nicht 100%-ig in die Scha­blo­ne Vollblutmann/Vollblutfrau pas­sen, in eine Kate­go­rie ein­sor­tiert, die in eini­ger­ma­ßen anspruchs­vol­len Gesell­schaf­ten eigent­lich kein Pro­blem sind - dann ist man eben ein eini­ger­ma­ßen aus­ge­li­che­nes Misch­masch aus bei­dem; wen interessiert's?), oder wenn man das Selbst­kon­zept von wenig­stens einer Per­son, die sich mit vie­len der neue­ren Attri­bu­te schmückt, aus einem per­sön­li­chen "Bauch­ge­fühl" her­aus, ein­fach nicht als authen­tisch ein­stuft. Wenn man jeman­dem etwas schlicht­weg "ein­fach nicht abkauft", weil irgend­was dar­an nicht schlüs­sig oder über­trie­ben (und irgend­wie auf­merk­sam­keits­geil) wirkt.
        Sofort ist man der Arsch mit der Sonstwas-Phobie.
        Dabei tut man nur das Urei­gen­ste, was sich die Prot­ago­ni­sten eigent­lich wün­schen: Sie als Men­schen und als Per­so­nen sehen und dar­über eine per­sön­li­che Ein­schät­zung abzu­ge­ben. Und die fällt eben mal nicht posi­tiv aus.
        Was ver­leiht einem das gleich auto­ma­tisch eine Pho­bie gegen irgend­was? Men­schen kön­nen schließ­lich auch ein­fach Arsch­lö­cher sein, auch wenn sie sich irgend­wel­chen Min­der­hei­ten zuordnen.

        Einen Hauch von Deka­denz hat es irgend­wo auch, das kann ich nicht verneinen.
        Denn, letzt­lich... Wenn man irgend­wann alles ver­sucht zu dekunst­ru­ie­ren, löst man irgend­wann jeg­li­che Form von Struk­tu­ren auf, an die sich der Mensch klam­mern kann und die ihm Ord­nung geben. Völ­lig unab­läs­sig davon, ob sie objek­tiv Sinn machen oder ob sie nur eine Glau­bens­sa­che sind.
        Und der Mensch braucht sol­che "Gerü­ste" zu Ori­en­tie­rung, ohne geht es nicht - ohne sie ist er ver­lo­ren wie ein Schiff­brü­chi­ger, der im gro­ßen wei­ten Oze­an mut­ter­see­len­al­lein herumtreibt.

        Man möch­te ja noch gar nicht mal irgend­wel­che strik­ten und eng­stir­ni­gen Kon­zep­te in der Gesell­schaft hal­ten, son­dern ein paar letz­te blei­ben­de Grund­ge­rü­ste, die dazu auch noch eine bio­lo­gi­sche Unter­füt­te­rung haben - also nicht völ­lig an den Haa­ren her­bei­ge­zo­gen sind wie Sit­ten, Geräu­che, Wer­te oder reli­giö­ser Glaube.

        So wie sich jetzt aber die Regen­bo­gen-Min­der­hei­ten ver­hal­ten und agi­tie­ren, könn­te man mei­nen, Euro­pa sei bereits wie­der im Mit­tel­al­ter gelan­det und sie müss­ten es aus der kul­tu­rel­len Dun­kel­heit füh­ren. Dem ist doch aber gar nicht so!
        Gehe man mal z. B. in ein sehr streng mus­li­mi­sches Land, wo Reli­gi­on vor­ge­schrie­be­ne Bür­ger­pflicht ist (und dazu auch noch wel­che) - ich den­ke, da dürf­te der Unter­schied im Gegen­satz zu den west­li­chen Län­dern deut­lich auf­fal­len. Hier darf man zwar nicht alles, und man wird auch nicht für alles bewun­dert, aber man wird hier doch weit­aus weni­ger behel­ligt, was den per­sön­li­chen Lebens­stil angeht. So viel hat man doch über die Jahr­zehn­te erreicht!

        Und was die­se selbst­ge­rech­ten Bes­ser­wis­ser irgend­wie über­haupt nicht bemer­ken: Durch ihren Habi­tus ver­sau­en sie eigent­lich allen Leu­ten aus dem LGBT-Strauß den Ruf und ver­sa­chen erst recht eine star­ke gesell­schaft­li­che Gegen­wehr und Feind­li­che­keit gegen die Grund­ma­te­rie selbst. - Weil der gemei­ne Bür­ger, der selbst damit nichts zu tun hat, auch nicht mit der kul­tu­rel­len Sze­ne dar­um her­um, annimmt, es ticken alle die­ser Art von Mensch so aus­ge­flippt und beneh­men sich wie eine Her­de vol­ler Zicken. (Für mich schon ein Grund, das Her­um­tra­gen irgend­wel­cher Regen­bo­gen­sym­bo­le abzu­leh­nen - weil die­se inzwi­schen für die ame­ri­ka­ni­sche Kul­tur­sze­ne um LGBT steht, die sich in die­sen künst­li­chen Klein­st­i­den­ti­tä­ten ver­liert und ziem­lich viel bloß um zwi­schen­mensch­li­che sozia­le Schei­ße zirkuliert.)

        1. Ein wesent­li­cher Aspekt steckt - unaus­ge­spro­chen - in den mei­sten dei­ner Argumente:
          Eine Gesell­schaft die weni­ge bis kei­ne Pro­ble­me hat, satt, auch im Sin­ne von 'wohl­ge­nährt', sicher, also nicht unmit­tel­bar Exi­stenz­be­droht, und gelang­weilt ist, sucht nach Beschäftigung.
          Weltweit.
          Beson­ders aber in den 'ent­wickel­ten Staaten'. 

          Der Erfolg der so-genann­ten 'sozia­len Medi­en' kommt nicht von unge­fähr son­dern ist eine Fol­ge von genau die­ser Ent­wick­lung. Da wer­den Lücken gefüllt, die der gesell­schaft­li­che Wan­del erzeugt hat. Nicht umsonst gibt es die­se 'zurück zur Natur' Bewe­gun­gen, die Sucht sich selbst mit allem Nöti­gen inmit­ten der Land­schaft woh­nend selbst zu ver­sor­gen, und fern der Zivi­li­sa­ti­on eine länd­li­che Idyl­le zu gestal­ten .... und all Jene, denen selbst das zu weit ent­fernt von ihren Fähig- und Fer­tig­kei­ten scheint, besin­nen sich plötz­lich auf eine Auf­ga­be der sie gewach­sen sind:
          Gerech­tig­keit und Aus­gleich für jene zu erstrei­ten die VERMEINTLICH nicht in der Lage oder zah­len­mä­ßig zu Weni­ge sind das selbst und ohne Hil­fe zu erstrei­ten! Es ent­ste­hen Strö­mun­gen und es wer­den Ver­an­stal­tun­gen gene­riert, es wird ver­sucht ein Bewußt­sein zu schaf­fen um den VERMEINTLICHEN Man­gel abzu­stel­len und umfas­sen­de Gerech­tig­keit herzustellen.

          Ins­be­son­de­re in dei­nem letz­ten Absatz steckt der tat­säch­li­che Pfer­de­fuß den die­se Bestre­bun­gen errei­chen: Gegen­wehr einer sich über­rum­pelt füh­len­den Gesell­schaft, die in den letz­ten Jah­ren wahr­haf­tig grö­ße­re Pro­ble­me mei­stern muß­te und das auch - über­wie­gend posi­tiv - getra­gen und erdul­det hat. Wie heißt der Spruch im Volksmund?
          "Der Krug geht so lan­ge zum Brun­nen bis er bricht!"
          Wir sind ver­dammt nah dar­an, daß es selbst die Gedul­dig­sten in Wal­lung gera­ten läßt.

        2. Es gab irgend­wann mal einen sehr tref­fen­den Buch-Titel, der da hieß "Satt. Sau­ber. Sicher.", der mei­nem Gehirn hin und wie­der mal wie­der ein­fällt. Die Wort­kom­bi­na­ti­on lässt sich auf eine Rei­he Situa­tio­nen sehr gut anwen­den, als tref­fen­de Summierung...

          So einen Cha­rak­ter hat die­ses neue­re Erfin­den und die neue­re sozia­le Belie­big­keit von sozia­len Geschlechterrollen.
          Nur, dass man hier sagen muss: Selt­sa­mer­wei­se kommt vie­les davon aus Über­see, und die wenig­sten in Über­see sind so abge­si­chert, dass sie eigent­lich kei­ne ande­ren Sor­gen hätten.
          Es hat dort daher auch den Cha­rak­ter von Ver­drän­gung, weil man sich mit den ernst­haf­ten exi­stenz­ge­fäh­ren­den Pro­ble­men nicht beschäf­ti­gen will, pro­kra­sti­niert.
          Es ist selt­sam anzu­se­hen, aber Kul­tu­ren, die sowie­so auf einem Über­maß mensch­li­cher Inter­ak­ti­on ber­uh­ren, wo also "alles expres­siv nach außen tra­gen" eine erheb­li­che Rol­le spielt, nei­gen in Schwie­rig­kei­ten dazu, eben­falls mit einem Über­maß an sozia­ler Inter­ak­ti­on als Lösungs­weg zu reagie­ren. Aller­dings auch nur Inter­ak­ti­on, kei­ne kon­struk­ti­ve Dis­kus­si­on von prak­ti­schen Lösungen.
          Viel­mehr aus­ge­dehn­tes gegen­sei­ti­ges Anschrei­en, "Bekei­fen", Din­ge vom Hun­der­sten ins Tau­send­ste zu zer­re­den, und gene­rell viel zu viel zu quas­seln nur um des Quas­selns Wil­len. Als wenn Inter­ak­ti­on selbst ein Pro­blem schon ver­schwin­den lässt.
          Ich sehe das stets als eine Über­schät­zung des mensch­li­chem Gewu­sels auf die­sem Pla­ne­ten. - Wenn der Mensch die Bedeu­tung und Wich­tig­keit sei­nes gesell­schaf­li­chen Lebens, aus sach­li­cher Sicht, viel zu hoch ein­schätzt, meint, es sei wich­ti­ger als die mate­ri­el­le Rea­li­tät und viel­leicht sogar glaubt, dass er damit gan­ze Natur­ge­set­ze aus­he­beln kann. - Als Teil eines unsag­bar ver­fe­stig­ten anthro­po­zen­tri­schen Weltbildes.

          Ich sehe gera­de in letz­te­rem eine gro­ße Ursa­che dafür, dass plötz­lich so viel in über­aus häss­li­chen und unwis­sen­schaft­li­chen Ansich­ten zu Trans­se­xu­el­len ver­fal­len wird.
          Weil es alle "Loud­mouths" über Geschlecht­lig­keit aus die­sen Tagen so mas­siv mit ihrem Gere­de von "es gibt mehr wie zwei Geschlech­ter" und der ver­meint­li­chen sozia­len Kon­struk­ti­on über­trei­ben, dass es jedem aus den Ohren kommt, wenn irgend­je­mand da mal wirk­lich ein ernst­haf­tes Pro­blem hat.
          Die den­ken dann näm­lich "aha, noch so einer von die­sen Idio­ten, die Schei­ße labern und mei­nen, uns erzäh­len zu wol­len, wie unein­deu­tig Geschlecht­lich­keit beim Men­schen doch ist". Und folg­lich kommt es zur Ableh­nung bzw. eher noch zu Beschimp­fun­gen und öffent­li­chen Dif­fa­mie­run­gen. Obwohl man noch nicht ein­mal irgend­ein Wort gesagt hat. - Oder die weni­gen Wor­te recht wenig damit zu tun haben, was über­kan­di­del­te Selbst­dar­stel­ler aus dem Inter­net, die sich zur Mode selbst "trans­gen­der" schimp­fen, von sich geben.
          Da schwe­ben mitt­ler­wei­le sehr vie­le nega­ti­ve Asso­zia­tio­nen in den Hin­ter­köp­fen von Leu­ten, die sich dann in Situa­tio­nen, wo sie ein­mal mit einer Sache kon­fron­tiert wer­den, sich alle auf ein­mal entladen.
          Und wo dann das betrof­fe­ne Gegen­über nur noch zur einer Pro­jek­ti­ons­flä­che die­ser Asso­zia­tio­nen verkommt.

          Und letzt­lich... so wis­sen­schafts- und bio­lo­gie­feind­lich wie die gan­ze Akti­ven­sze­ne sich beim The­ma "Geschlecht" ver­hält, was sie zum Teil für erheb­li­chen Unsinn ver­brei­ten - das nimmt alles schon das Aus­maß von "Fake News" und dem mas­si­ven Ver­brei­ten von Falsch­in­for­ma­ti­on an. Dem Ver­brei­ten von Unbil­dung statt Bil­dung über ein spe­zi­el­les Themengebiet.
          Das ist in der Aus­wir­kung schluss­end­lich nicht mehr unähn­lich wie als wenn man Leu­ten wie­der ein­ge­trich­tert kriegt "die lin­ke Hand ist die Hand des Teu­fels, dar­um müs­sen alle Links­hän­der umer­zo­gen werden".
          Die Leu­te fal­len in sol­che Muster wie­der zurück, weil sie rea­li­sie­ren, dass das, was die Akti­vi­sten­sze­ne erzählt, sach­lich zu gro­ßen Tei­len fak­ti­scher Unsinn ist - da aber kaum Gegen­be­we­gung aus natur­wis­sen­schaft­li­chen Dis­zi­pli­nen zu den Fehl­ab­lei­tun­gen der Akti­vi­sten aus ihren sozi­al­wis­sen­schaft­li­chen Hal­tun­gen exi­stiert bzw. zu hören ist, sche­ren die weni­ger kogni­tiv begab­ten unter den Leu­ten Din­ge als­bald wie­der alles über einen Kamm und ver­fal­len in die Hal­tung "das gibt es alles auch so nicht, nicht mal natur­wis­sen­schaft­lich - die Leu­te, die was von "fal­schem Kör­per" erzäh­len, die brau­chen kei­ne kör­per­li­che Behand­lung ihres Pro­blems, son­dern sie gehö­ren zum Psych­ia­ter und zum The­ra­peu­ten; die sind gei­stes­krank - wie wenn einer sich für Jesus hält und meint, an der näch­sten gro­ßen Ampel­kreu­zung von einem äußerst abge­wrack­ten Fet­zen Tep­pich meint, ein neu­es Evan­ge­li­um zu verlesen".

          Mit ande­ren Wor­ten: Wenn die sozi­al­wis­sen­schaft­li­che Ebe­ne nicht so unglaub­lich laut und prä­sent wäre, und dazu in glei­cher Laut­stär­ke die natur­wis­sen­schaft­li­che Ebe­ne exi­stie­ren wür­de, und eben­so ein oder ande­re Befun­de dar­aus dis­ku­tiert wür­den, könn­te man die Leu­te viel­leicht eher davon über­zeu­gen, dass das alles sei­ne Berech­ti­gung hat und nicht auf Hirn­ge­spin­sten basiert. Weil sie dadurch begrei­fen wür­den "okay, das ist was, das kannst du nicht ändern - genau­so­we­nig wie wenn du mit 8 an Dia­be­tes erkrankst und dir fort­an Insu­lin sprit­zen musst".
          (Das wür­de umge­kehrt von Betrof­fe­nen aber auch die gene­rel­le Ein­sicht vor­aus­set­zen, dass man selbst wie chro­nisch krank ist - dass die Natur einen Feh­ler gemacht hat -, und es kei­ne Life­style-Ent­schei­dung ist. - Wenn man sein Leben lang Medi­ka­men­te ein­neh­men muss, um einen bestimm­ten Effekt her­vor­zu­ru­fen und/oder einen ande­ren zu unter­drücken, dann ist man defi­ni­tiv nicht gesund. Da belügt man sich selbst, wenn man so etwas behaup­tet - selbst auch wenn es nur zum Schutz der eige­nen Posi­ti­on ist.)

        3. Eine tref­fen­de­re Zusam­men­fas­sung der unter­schied­li­chen Stand­punk­te und der zuge­hö­ri­gen Kri­tik der über­schie­ßen­den Dis­kus­sio­nen hät­te es wohl kaum geben kön­nen. Vie­len Dank - das hat selbst schon den Cha­rak­ter eines Arti­kels und nicht mehr den eines Kommentares.

          Mir war das The­ma "Gen­dern" als Aus­gangs­punkt zu all den Unge­reimt­hei­ten hin­sicht­lich der Ein­ord­nung von Geschlecht (biologisch/medizinisch) und Beschrei­bung (Benen­nung der ver­schie­de­nen Wahr­neh­mun­gen) schon län­ger wich­tig .... und nun ist es ja umfas­send dis­ku­tiert und die Aus­wüch­se wur­den angesprochen.

          Hier im Blog wird es dabei blei­ben wie bis­her EINE Geschlechts­iden­ti­tät stell­ver­tre­tend zu benut­zen - alles ande­re stört aus mei­ner Sicht den Lese­fluß [wohin­ge­gen ich nichts dage­gen habe wenn ein Kom­men­tar sich ande­rer Form bedient, soviel Frei­heit muß sein].

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