Kompostierung menschlicher Verstorbener
Mir fällt kein Grund ein warum diese Art der Bestattung NICHT gewählt werden sollte.
Bestimmt aber werden Glaubensgemeinschaften dagegen protestieren, und der Aberwitz ist dabei, dass sie doch bei jeder Beerdigung den Satz sprechen lassen "Erde zu Erde, Staub zu Staub. Von Erde bist du gekommen - zu Erde sollst du werden (oder Abwandlungen davon.)

Mehr zum Thema / Quellen:
MEINE ERDE in den Medien
Erde zu Erde
Kompostieranlage für Menschen
RECOMPOSE
New York governor legalizes human composting after death
Beerdigungen ....
Abbildung ganz oben → https://perspective-daily.de/article/2401-stelle-dir-vor-aus-dir-waechst-nach-deinem-tod-ein-baum/probiere
Allein schon die Erfindung der Feuer-/Urnenbestattung ist in der Hinsicht auf lange Sicht eine umweltfreundlichere Variante.
Gut, man muss zwar zuerst einen Ofen dafür anheizen, das Endprodukt nimmt aber schließlich weniger Platz weg.
Kriegt man sich noch auf eine biologisch abbaubare Urne geeinigt, dann bleibt schließlich irgendwann nur noch das Grabmal für die Hinterbliebenen stehen.
(Eigentlich eine gute Begründung dafür, so etwas wie "Asche verstreuen auf einem Platz der Wahl" gesetzlich verankert zu kriegen. Danach sind die Überreste Weg und sind niemandes Last mehr.)
Feuerbestattung braucht Energie & Personalaufwand, erzeugt CO2.
Die REErdigung dagegen entspricht genau dem Prozeß, der in der Natur abläuft.
Das ist daher meine Wahl.
Nun, das könnte man als "Verbesserung der früheren Methode" ansehen. - Den Prozess des materiellen Vergehens nicht mehr beschleunigen, sondern die Natur walten lassen, so wie das einst mal der Fall war. (Muss man sich aber auch ausgewiesene Flächen für aussuchen, in denen dann nicht 50 Jahre später wieder Häuser drauf gebaut werden oder sich irgendein Bauer wundert, warum darauf seine Kartoffeln nicht wachsen. - Verwesende Leichen verändern nun mal auf lange Sicht das Mirkobiom des Erdbodens, indem sie zu größerer Zahl eingebettet sind.)
Was als Endprodukt der RE Erdigung herauskommt ist in keiner Weise gefährdend oder ein Hindernis für die spätere Nutzung des Areals zu Wohnzwecken - ich stelle mal ketzerisch fest:
Wissen wir wer oder was früher auf dem Boden verwest ist auf dem das Gebäude steht in dem wir heute wohnen?
Verwesung durch bakterielle Zersetzung ist der natürlichste Prozess der Lebewesen wieder zu unbelebter Materie werden lässt.
Dabei bleiben nur Grundbestandteile des Körpers wie niedrigenergetische Kohlenstoffverbindungen, Makroelemente (Salze auf Natrium-, Kalium-, und Carbonatbasis) und Mikroelemente (seltene Minerale, vorwiegend Phosphor-, Schwefel-, und Halogenverbindungen) zurück.
Hm... Kann natürlich sein, dass das zu früheren Zeiten etwas mehr problematischer war, da man sich um vorherige Infektionskrankheiten der Probanden keinen Kopf gemacht hat. Da wurde dann alles auf einen Acker geworfen, und sich später gewundert, warum die Kartoffeln, die man erntet, die Esser krank machen.
Ehrlich gesagt halte ich das für eine unzutreffende Darstellung. Ich habe Mikrobiologie zwar nur als Nebenfach studiert, doch es gibt aus meiner Erinnerung nur ganz wenige Bakterienarten die über lange Zeiträume überdauern und dann auch noch humanpathogen sind.
Ich habe nochmal nachgesehen, da gibt es verschiedenen Einschränkungen bzw. neuere Forschungsarbeiten:
(1) https://www.julius-kuehn.de/ep/ab/mikrobiom-von-kulturpflanzen/kulturpflanzen-als-vektor-fuer-humanpathogene-mikroorganismen/
(2) https://www.mpg.de/11027511/shh_jb_2016
(3) https://www.sansolum.de/wirkungsmechanismen.html
(4) https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/biuz.202010720
Mit der Nahrung können bestimmte Bakterien aufgenommen werden. Soweit ich aus der Arbeit erkennen kann ist das nicht langfristig, sondern nur saisonal so (1). Es sieht so aus als ob bestimmte Arten sich sehr lange halten können (2). Allerdings gibt es nebenbei Mechanismen, die wiederum für Absterben sorgen um die Populationen stabil zu halten (3). Sehr interessant fand ich den Beitrag zur interbakteriellen Kommunikation (4). Das ist etwas völlig Neues!
[Das ist selbstverständlich kein Beweis für irgendetwas, lediglich ein Hinweis in die jeweils angesprochene Richtung]
Danke für die Information. Eine interessante Alternative zu den bisherigen Bestattungsformen ist REE allemal und ich werde darüber nachdenken.
Es wurde Zeit, dass es zu den bisherigen Formen der Bestattung wieder einmal etwas anderes gab - und was fehlte war bestimmt eine solche umweltschonende Variante.
Der nächste Schritt wird hoffentlich sein den Friedhofszwang aufzuheben und es der nachfolgenden Generation zu überlassen was sie mit den Überresten machen will. Zu viel Staat in solchen Bereichen ist, wie die Erfahrung zeigt, eher ungünstig.
So in etwa habe ich mir auch schon meine Wunschbestattung vorgestellt. Mal sehen, ob sich das hier machen lässt.
So einfach wie in Australien wird es sicher nicht: Dort haben Bekannte von mir die Asche eines Verstorbenen bei einem Strandspaziergang ins Meer gestreut. Auf die Frage, wie sie denn die Asche transportiert hätten, bekam ich zur Antwort: "In einer Plastiktüte." Niemand störte sich daran.
In Australien ist die Trennung von Kirche und Staat besser geregelt als hier, das ist der erste Grund. Zweitens sind die Australier an Sterben und Verwesen gewöhnt, denn überall im Land liegen in verschiedenen Verwesungsstufen befindliche Leichen von allerlei Getier herum. Drittens sind die Australier etwas 'gröber' und nicht so etepetete wie der überwiegende Teil der Bürger (!) hier die sich geziert benehmen und das mit *Vornehmheit* verwechseln ....