Text im Titel:
".. Wenn wir es nicht schaffen, dann können es Vorzeitmenschen auf keinen Fall allein herausgefunden haben wie man Brot backt. Da muß es irgendeinen außerirdischen Einfluß gegeben haben .." [Quelle newsletter "The Daily Cartoonist"]
Diese Abbildung ist schlicht - jedoch auf mehreren Ebenen betrachtenswert.
Zunächst die Hybris der Sprecherin, die meint es habe früher keine Menschen gegeben die selbst herausgefunden haben könnten wie man Brot backt. Sie schließt von sich auf Andere ohne ihren Denkfehler auch nur zu ahnen.
Die Selbstoffenbarung, die in der Äußerung steckt ist entlarvend: Denn sie glaubt an das Vorhandensein von Außerirdischen. Die noch zudem irgendwie ähnlich sein müßten wie Menschen, weil sie hätten Brot backen können - Brot backt man doch nur um es zu essen. Die auch den damals lebenden Menschen voraus gewesen sein müssen, denn sie konnten diese Fertigkeit schon und waren in der Lage es den Urmenschen beizubringen.
Da sie sich an den Partner wendet um ihm diese, IHRE Erkenntnis mitzuteilen, wird zweifelsohne das Innenverhältnis der beiden Personen klar: Sie schätzt ihn so ein, daß er diese Schlußfolgerung nicht (oder noch nicht?) selbständig machen könnte. Für eine dominante Grundhaltung spricht zweifellos die Körpersprache, rechte Hand an der Hüfte und linke Hand (energisch) auf den Tisch gestützt.
Der betroffene Blick des Mannes ist ein Zeichen von Akzeptanz der weiblichen Überlegenheit.
Wenn mir manchmal das Brotbacken nicht gelungen ist - nur um es als Kontrapunkt zur dargestellten Szene zu nennen - fragte ich mich welchen Schritt ich nicht richtig gemacht hatte, und ob alle Zutaten so beschaffen waren, daß das Ergebnis hätte besser sein können.
1. Haben Sie, liebe Lesende, schon einmal erfolgreich Brot gebacken?
2. Wie schätzen Sie die Metapher "kleine Brötchen backen" ein?
3. Haben Sie als Kind - wenn Sie zum Bäcker geschickt wurden um Brot zu kaufen - einmal der Lust nachgegeben in das frische Brot zu beißen und das, obwohl Ihnen klar war, welchen Ärger Sie sich damit einhandeln?
Also, ich hab noch nie Brot gebacken.
Aber die Brotlaibe, die meine Grossmutter mit Sauerteig zubereitet und in passende Körbe gepackt hatte, zum Bäcker getragen und das frisch gebackene, duftende Brot abends dort wieder abgeholt. Mindestens vier grosse runde Brote. Reinbeissen ging da nicht, die waren viel zu gross. Aber man war ja gleich daheim - zwei Häuser weiter - und dann gab's das Brot zum Abendessen, hmmm.
Leider kann man solches Brot nicht kaufen, auch bei den "Brotpuristen" nicht. Wenn man heute ein Brot kaufen will, das dem nahekommt, was Deutschland zu so einem speziellen Brot-Land gemacht hat, muss man nach Australien reisen. Wenn man Glück hat, findet man dort eine Bäckerei, die noch so backt wie ihre Vorväter. (Meine Erfahrung)
Meine bisherigen Versuche Brot zu backen endeten meist kläglich:
Aller Teig zerfloß, oder war zu fest, oder klebte, die Mengen, insbesondere für Mehl konnten nicht eingehalten werden um den Teig überhaupt von den Fingern und / oder Schüsseln bzw Gerätschaften abzubekommen ... totales Versagen und nach mehreren Versuchen habe ich es dann nicht wieder versucht.
Deine Einleitung kann ich nachvollziehen, bei uns war der Bäcker drei Häuser weiter und dort wurde gebacken. Auch der Apfel- oder Zwetschgenkuchen. Oder in der obstlosen Jahreszeit das große Blech Streuselkuchen (so groß, daß es in die heutigen Backöfen sowieso nicht gepaßt hätte!)
Meine Mutter hat kein Brot gebacken - sie war aber besonders gut beim Hefeteig, den sie ohne etwas zu wiegen *aus-der-Lamäng* zubereitete.
(Beim Kochen von Nudeln konnte es allerdings vorkommen, daß sie eher einem weißlichen Brei ähnelten ....)