
[Quelle]
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[Übersetzung:
Fünf Jahre der Krise, und kein Ende absehbar, haben unsere Sozialstruktur beschädigt und gipfeln in einem Europa, das seine Legitimation in den Augen der eigenen Bürger, und viel von seiner Glaubwürdigkeit im Rest der Welt verloren hat. Ein Europa, das nach größerer Einheit und Konsolidierung ruft, während in der Praxis seine akutesten Probleme, sehr bedauerlich, erneut nationalisiert werden.]
Betonköpfe machen Betonpolitik - was denn auch sonst - und Fachleute machen fachgerechte Vorschläge an die unsere Finanzbürokraten nicht einmal denken. Denn wären sie flexibel und risikobereit, so säßen sie nicht in Ministerien wo Alles seinen 'geregelten' Gang geht und sie schon bei Eintritt wissen, mit welcher Pensionszahlung sie nach 35 Jahren treuem Dienst (!) in den Ruhestand gehen werden.
Mit dem griechischen Finanzminister - so muß man es schlichtweg sehen - kann sich unser Herr Schäuble weder intellektuell noch fachlich messen. Er ist ein Schauspieler, der Massen täuschen kann und seine Texte gut beherrscht. Varoufakis hingegen überblickt sein Fachgebiet und erkennt neue Ansätze. Etwas, das dem finanzpolitischen Laien Schäuble abgeht, deswegen sind von ihm, anders als vom Griechen, keine kühnen Entwürfe für die Zukunft zu erwarten.
Wie sagte Einstein so treffend?
"Phantasie ist wichtiger als Wissen."
Ich erlaube mir hinzuzufügen:
Phantasie braucht jedoch ein Fundament.
Je breiter, desto besser sind die Ideen.
Manchmal ist das, was wie 'Phantasie' erscheint,
aber auch Ergebnis aus Wissen plus Erfahrung.
Bezug:
Presenting an agenda for Europe at AMBROSETTI
(Lake Como, 14th March 2015)
Siehe hierzu auch: Das Blättchen
Ich gebe zu, ich bin zu faul, um nachzusehen.
Aber ist es normalerweise nicht so, dass ein (Finanz-)Minister auf ein gesamtes Büro mit Fachleuten zurückgreift, wenn es um Fachliches geht? Da er, als "Gesicht nach außen", lediglich als Sprecher dient? [Einschub: es wäre doch einfacher und der Wahrheit näher, wenn man all die Politiker in der Regierung nicht als "XXX-Minister/in" bezeichnete, sondern eher als "Sprecher/in des XXX-Ministeriums" Einschub Ende]. Nun frage ich mich ja, um welche "Experten" es sich dann handelt, wenn man da im Finanzministerium näher nachschaut. Sind das nun Fachkräfte? Oder ist auch hier schon das Seilschafttum eingezogen? So dass man eher die Studiumsabbrecher "sicher" unterbringt. Versorgter zumindest als in manchem Hochsicherheitsgefängnis, in das wohl der eine oder andere gehört. Aber wenn man mit nur fünftausend... ich schweife ab.
Besteht hier vielleicht die Wurzel des Übels, dass die "Fachleute" gar keine sind und sich darob nicht zu erkennen geben wollen und nur deshalb die Vorschläge niederschmettern? Weil sie sie nicht verstehen?
Früher hieß es mal "Wer nichts wird, wird Wirt. Und wer wirklich gar nichts kann, geht zu Post und Bundesbahn." Heutzutage werden die Cerebralnekroten mit etwas Glück in einem Endlager namens "Bundesministerium" deponiert.
Die Vermutung liegt nahe wenn aus den Mitarbeitenden eines Ministeriums ein Geheimnis gemacht wird - alle Täuschungen, Verdunkelungen und Korruptionsfälle zeigen dies Muster. Vor einiger Zeit gab es doch mal einen Skandal um die Stellebesetzungsmodalitäten im Justizministerium .... die Berichterstattung erstarb dann plötzlich und es wurde nie wieder darüber gesprochen. DAS halte ich für sehr verdächtig.
Selbst wenn die Minister nur "Sprecher" ihrer Ministerien wären/sein sollen könnte doch ein wenig Sachverstand sicher nützlich sein, oder?
Wie sollen diese Leute denn eine Zukunftsperspektive entwickeln wenn sie bar jeden Sachverstandes und Spezialwissens sind?
Bekommen sie ihre exorbitanten Bezüge nur dafür in Anzug, Schlips und mit geschniegelten Haaren zu repräsentieren?
Dann würde ich für Schauspieler sein, deren Gage reißt wenigstens keine tiefen Löcher in die Staatskassen ....