Kürzlich schlitterte ich (unter Pseudonym "balligat") bei youtube in eine Diskussion zum Thema "Autowaschen auf dem eigenen Grundstück". Dort behauptete ein Diskutant das sei doch erlaubt und außerdem gar nicht schlimm, man wasche sich ja schließlich auch vor dem Sprung in den Pool die Haare mit Seife ....
Selbst nach mehreren Anläufen hatte er immer noch nicht verstanden, dass ein solches Verhalten (Auto waschen) umweltschädliches, rechtswidriges Verhalten ist - und keineswegs ungefährlich.
Aber lesen Sie selbst:
Link zu screen shots von der Diskussion bei "Youtube"
Was mich nach dieser gesamten Diskussion wundert ist, dass es Menschen gibt, die selbst nachdem sie über alle Informationen verfügen - die ihre Meinung widerlegen - immer noch nicht bereit sind davon abzulassen. Noch verwunderlicher ist, wenn andere Leser ihnen mit den vorher schon widerlegten Argumenten "Schützenhilfe" zu leisten versuchen ....
Ich habe zweierlei gelernt: Es fehlt an Wissen um die Gefahr der Gewässerverunreinigung, und manche Menschen sind offenbar nur einmal im Leben in der Lage etwas zu lernen, dann ist der Kopf voll und nichts geht mehr rein!
Ohne da jetzt zu stark in der Rolle des gegnerischen Diskutanten aufgehen zu wollen, scheint es bei bestimmten Voraussetzungen und je nach Ort möglich, sein Auto zu waschen ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. So schreibt das Umweltbundesamt:Wenn dagegen der Untergrund hinreichend befestigt ist und gesichert ist, dass die bei der Fahrzeugwäsche anfallenden Schmutzabwässer in die Kanalisation gelangen, greift das Verbot des § 47 Abs. 1 S. 1 WHG nicht.[...]Deshalb müssen sich Bürgerinnen und Bürger, die Näheres über die Rechtssituation in ihrer Gemeinde erfahren wollen, bei den zuständigen Behörden (untere Wasserbehörde) erkundigen, ob auch für ihre Gemeinde eine entsprechende Regelung (Ortssatzung) getroffen wurde.
Ob das dann Orte gibt, die das erlauben oder wenigstens nicht verbieten habe ich in der Schnelle der Zeit nicht mehr hinterfragt. Ähnliches findet sich auch bei der 'autozeitung.de'.
Ich meine mich zu Erinnern, dass bereits vor 1977 das Waschen von Autos mit Zusätzen auf der Straße nicht mehr erlaubt ist, zumindest wurde mal einen Nachbarn meiner Eltern deswegen angezeigt, was da dann draus wurde weiß mein löchriges Gedächtnis allerdings nicht mehr.
Inhaltlich geht es ihnen ja aber um das Problem mit dem wir immer öfter zu kämpfen haben, auch mit uns selbst, Beharren auf seinem Standpunkt trotz offensichtlich falscher Fakten. Das ist ein echtes Problem, aber wohl auch ein wenig evolutionär angelegt, confirmation bias at it's best.
Eventuell sollten wir uns dan ein Beispiel am ollen Darwin nehmen, der ich zitiere mal nach Rolf Dobelli
Am besten halten Sie sich an Charles Darwin: Der hatte sich seit seiner Jugend darauf eingestellt, den Confirmation Bias systematisch zu bekämpfen. Wann immer Beobachtungen seiner Theorie widersprachen, nahm er sie besonders ernst. Er trug ständig ein Notizbuch mit sich herum und zwang sich, Beobachtungen, die im Widerspruch zu seiner Theorie standen, innerhalb von 30 Minuten zu notieren. Er wusste, dass das Hirn Disconfirming Evidence nach 30 Minuten aktiv »vergisst«. Je gefestigter er seine Theorie einschätzte, desto aktiver suchte er nach widersprechenden Beobachtungen. Chapeau!(aus Rolf Dobelli: Klar denken, klug handeln
104 Denkfehler und Irrwege, die Sie besser anderen überlassen)
Selbstredend gibt es von der allgemeinen Regel irgendwo Ausnahmen. Die gibt es doch immer, denn je nach Situation sind die Bürger mehr oder weniger 'kampfbereit'.
Dennoch - und bestimmt nicht um Recht zu behalten, sondern aus Sorge um unser Aller Wohlergehen - bin ich dafür das Autowaschen nur in Waschanlagen durchzuführen/zu erlauben, aus bekannten Gründen (Öle & Fette sind in Wasser nicht löslich, bedecken allerdings wegen ihrer chemischen Eigenschaften riesige Oberflächen und verhindern so den Stoffaustausch).
Die Diskussion ist schon deswegen interessant, weil hier deutlich wird wie solche Kommentarfunktionen genutzt werden und wie sich vom eigentlichen Thema plötzlich eine Nebenerscheinung abspaltet und sich daran die Gemüter erhitzen.
Für mich war es ein Exempel in Kommunikation mit einem sehr unwilligen Gegenüber, allein der Hinweis auf den Polizistenbruder als Garant *richtigen Verhaltens* war es schon wert!
Ich frage nochmal nach: Es ist also schädlich fürs Grundwasser, wenn ich in meiner Garage (zementierter Boden) das Auto - Karosserie, Stossstange, Felgen und Fenster - von außen mit einem Eimer Wasser, Neutralseife und Schwamm abwasche, mit klarem Wasser nachspüle (es werden also ggf. mehrere Eimer Wasser gebraucht) und das verunreinigte Wasser jeweils anschließend im Gulli im Hof entsorge?
Hallo Frau iGing,
die kurze Antwort lautet:
Ja - es ist schädlich
Die lange Antwort lautet:
Jeder Eintrag von Fetten, Ölen, Schmiermitteln ist umweltschädlich.
[Selbst an einem 'sauber' erscheinenden Auto befinden sich die oben genannten Stoffe auf den Oberflächen. Solche, die durch das Wasser & Seife, die in Ritzen der Karosserie und den Motorraum eindringen, gelöst werden kommen noch dazu.]
Ölabscheider, fortentwickelt als "Koaleszenzabscheider" separieren Wasser und Kohlenwasserstoffe sowie Fette jeglicher Kettenlänge.
[Noch mehr und vertiefte Erklärungen zum Prinzip gibt es ⟿ HIER ]
Und wie kommen Öle, Fette und Schmiermittel auf die Oberfläche des Autos? Die schmiert doch keiner absichtlich drauf. Durch Abgase?
Aber keine Sorge, ich habe bisher nur mit dem Gedanken gespielt, es so zu machen wie oben beschrieben. Und zwar kam mir der Gedanke, als ich einen Nachbarn auf offener Straße sein Auto einschäumen sah.
Haben Sie ein Auto?
Wenn ja, dann schauen Sie doch mal von unten auf die Autounterseite - bei ganz 'jungen' und den meisten älteren Autos gibt es Undichtigkeiten aus denen die Schmierstoffe austreten. Natürlich stammt viel von den Schmierstoffen die sich auf den Straßen verteilen und von den Reifen hochgeschleudert werden aus LKW, Sattelauflegern und Hydraulik von Maschinen die transportiert werden ... etc.! Selbst von Fahrrädern tropft Öl herunter wenn sie frisch geschmiert wurden.
Keine Ahnung, wie das Na da hinkommt, mein eigentlicher Kommentar ist unterwegs wohl verlorengegangen, irgendein Programm will mir immer weismachen, ich hätte das schon mal geschrieben, was aber definitiv nicht der Fall ist.
Wie auch immer, ich werde also die Autowaschfrage dahingehend lösen, dass ich die hier im Dorf zur Verfügung stehende Selbstwaschanlage nutze. Ich hoffe, ich irre mich nicht und es ist wirklich eine Selbstwaschanlage und nicht nur zum Staubsaugen gedacht. Mal sehen, was das so kostet, denn dadurch, dass ich das Autowaschen bisher immer sehr lange hinausgeschoben habe, war das bisher kein Thema.
WordPress zickt manchmal rum, wieso weiß ich auch nicht, ich schreibe jetzt immer in einem Schreibprogramm, nachdem mir mehrere Male Text verschwunden ist, und übertrage dann erst den fertigen Text.
Das "Na" ist weg. Tut mir leid, wenn Sie da etwas wiederholen mussten .... :c(
Ich wasche unser Auto eher selten. Weil die Farbe es nicht so schnell dreckig erscheinen läßt - es ist ein heller blau-silber Ton - fällt das so ca. alle sechs Wochen an, manchmal auch erst nach acht Wochen. Der günstigste Preis hier ist 9,50 €, was ich unverschämt finde [in Spanien habe ich 1,- € / Wäsche bezahlt, und da verdienen die Betreiber immer noch Geld!]. Man kann eine Zehnerkarte kaufen, der Preis wird dann um 1,- € / Wäsche gesenkt .... aber weiß ich, ob ich das noch erlebe?