Die Diskussionen um Homöopathie und menschenverursachte, globale Erwärmung sind allenthalben entbrannt. Erfreulicherweise steigt die Zahl der Menschen die klar denkenⒶ, und deswegen Fakten von Meinung unterscheiden können, so an, dass sie mittlerweile in der Überzahl sind .... ein weiteres Indiz ist, dass auch die Zahl der *Gläubigen* stetig abnimmt. Es besteht noch Hoffnung für eine Menschheit deren Augenmerk sich nun auf den Wahrheitsgehalt überkommener Vorstellungen richtet und Hokuspokus als solchen beim Namen nennt. Dennoch heißt es wachsam sein, denn wie ein Hund, der, in die Enge getrieben, sich umso heftiger zur Wehr setzt, konsolidieren sowohl die Homöopathieverfechter, die Klimaleugner und die Fundi-ChristenⒷ nun ihre Kräfte um der neuen Aufklärungswelle etwas entgegen zu setzen. Im englischen Sprachraum gibt es das schöne Wort "complacency", das laut dict.cc, Deutsch-Englisch-Wörterbuch ¹ complacency [smugness] |
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Hüten wir uns davor, uns in selbst einer dieser Eigenschaften gemütlich einzurichten. Der demokratische Prozess richtet sich nicht nach "Vernunft", sondern nach "Mehrheiten".

Ⓐ Ausgenommen jene ca. 30% die sich für nichts ernsthaft interessieren.
Ⓑ Nicht zu vergessen die extreme Rechte - der eine eigene Erörterung gewidmet werden muss.
Guten Morgen Herr WVS!
"Der demokratische Prozess richtet sich nicht nach "Vernunft", sondern nach "Mehrheiten"." - Zitat Ende.
Stellt sich die Frage, wie kommen diese Mehrheiten zustande? Wie wird Meinungsbildung betrieben?
Die Mehrheit hat nicht immer recht. Jüngstes Beispiel, die Schweiz mit einer der zahlreichen Iniativen, die in der Schweiz zur Abstimmung gelangen. Es gibt Parteien, die das Mittel der Initiative regelmässig zur eigenen Wahlwerbung missbrauchen. So erhalten alle Haushalte vor Abstimmungen wiederkehrend Post von der SVP (Schweizerische Volkspartei, politisiert am rechten Rand) in Form einer Zeitung mit Werbung für eine ihrer zahlreichen Initiativen mit beiliegendem Unterschriftenbogen. Allein die Versandkosten betragen 627.000 Sfr. , um alle 4 276.000 Haushalte in der Schweiz zu erreichen. Für eine Partei wie die SVP, die milliardenschwere Gönner*innen, wie die Familie Blocher (Besitzerin der EMS-Chemie) im Rücken hat, ist das ein Mückenschiss – für andere undenkbar und unerreichbar. Es gibt in der Schweiz keine Transparenz darüber, wie die Parteien ihren Wahl-und Abstimmungskampf finanzieren, woher die Spenden kommen und wie hoch sie sind.
So verkommt die direkte Demokratie zum Werbeinstrument von finanzstarken Parteien, allen voran der SVP. Die Vorzeigedemokratie der Schweiz ist käuflich geworden und droht daran zu ersticken.
Nehmen wir die eidgenössischen Abstimmungen der letzten Jahre. Das Volk hat geheim und freiwillig gegen die Einführung eines Mindestlohns, gegen die Erhöhung der AHV-Renten, gegen eine öffentliche Krankenversicherung, gegen die Begrenzung der Managerlöhne.
Jean Ziegler sagt es so: „Wer die Massenmedien beherrscht, beherrscht das Kollektivbewusstsein. Die Entfremdung der abhängigen sozialen Klassen ist der grösste Sieg der herrschenden kapitalistischen Oligarchien. Entfremdung bedeutet: sich selber fremd werden. Die Menschen stimmen frei und unabhängig gegen ihre eigenen Interessen. Die Schweizerinnen und Schweizer sind ein politisch hochgebildetes Volk. Aber im Propagandagewitter der Oligarchie werden sie regelmässig zu entfremdeten Lakaiinnen und Lakaien.“
Ihre Beobachtung und Darstellung zeigt, dass Mehrheiten sich nicht von ungefähr bilden, sondern "gemacht" werden können. Unser Staatswesen ist ein Hort an korrupten Seilschaften, ein Schlangennest von Interessengemeinschaften, eine Brutstätte von übelsten Machenschaften - und das Alles im Hintergrund. Nur manchmal streckt eines dieser Ungeheuer seinen giftigen Kopf aus dem Sumpf und wir werden gewahr was da so abläuft.
Wer sind die Akteure? Sie haben Beispiele genannt. Es gibt viel mehr davon: Banken & Versicherungen, Grosskonzerne und so genannte Schlüsselindustrien, die konzentrierten Medien (inklusive des 'öffentlich-rechtlichen Rundfunks', der zwar nicht wie zu Göbbels Zeiten "Staatsrundfunk" genannt wird, jedoch die gleichen Aufgaben und Erwartungen erfüllt). Dazu noch die so genannten "Staatskirchen", die auf jeder Ebene der Entscheidung trotz schwindender Gläubigenzahl ein gewichtiges Wörtchen mitreden.
Nicht zu vergessen die Geheimdienste rund um die Welt, die ihre mafiösen Aktivitäten ohne jede wirkliche (demokratische) Kontrolle ausüben und über Alles und Jeden Dossiers halten, die zum rechten (!) Zeitpunkt genutzt werden können um Menschen, die dem "System" gefährlich werden durch Rufmord oder tatsächlichen Mord auszuschalten.
Wir werden seit Jahren über die wahren Absichten der [vorgeblich] staatstragenden Parteien getäuscht - und die wundern sich nun, da ihre Machenschaften durch immer schnellere Informationsverbreitung immer schneller bloßgestellt werden, warum ihnen der nun besser informierte Bürger wegläuft! Oder zu den vermeintliche Heilsbringern der AfD abwandert.
Haben Sie sich manchmal gefragt warum immer mehr Regeln, Verordnungen und Gesetze erlassen werden um das Internet 'in den Griff zu bekommen'?
Genau da beginnt nämlich die Möglichkeit hinter die Kulissen zu sehen und die handelnden Personen einzugrenzen. Es ist wie ein Scheinwerfer, der die dunkelsten Rattenlöcher taghell beleuchtet - und plötzlich wird offenbar, was zuvor nicht gesehen werden konnte.
Mit der Bewertung, in welche Richtung es geht, bin ich stets unentschieden.
Einerseits passieren hin und wieder Dinge, die einem den Eindruck verschaffen, es geht doch stetig etwas vorwärts ("mühsam nährt sich das Eichhörnchen"), zum anderen sind dann aber auch immer wieder Dinge dabei, die einen zurück lassen mit dem Eindruck "Menschheit, du warst schon mal wesentlich schlauer".
Hätte es sich z. B. Galileo Galilei gedacht, dass es irgendwann wieder eine so weit vorhandene Masse an Leute geben wird, der man etwas Aufmerksamkeit schenken muss, die wider besseren Wissens behaupten, die Erde sei eine Scheibe?
Glaube nicht.
@ matrixmann
Es geht wohl tatsächlich immer ein wenig 'voran' - allerdings nicht aus plötzlich erwachendem Altruismus, sondern um den Unmut der Bevölkerungsmassen (die abgehängt sind) gerade unterschwellig zu halten .... so verhindert man das, was bei unseren EU-Nachbarländern als Protest auf den Straßen zu sehen ist.
Bestes Beispiel ist die nun verkündete "Einigung" für eine Mindestrente.
Mir dreht sich der Magen um vor Ärger - ich habe 42 Jahre den Höchstbeitrag eingezahlt und nun wird ein Neu-Rentner - der sein Leben lang an der unteren Grenze lag - knapp 10% weniger Rente erhalten als ich. Mich ärgert nicht, dass wer anders mehr bekommt als ursprünglich zu erwarten war. Mich ärgert, dass durch allerlei Tricks und Beschränkungen meine Rente von der Regierung Schröder so abgewertet und dadurch gekürzt wurde, dass es besser gewesen wäre ich hätte ein Leben lang von Stütze gelebt!
Das hat mit "sozialer Gerechtigkeit" nichts mehr zu tun - das ist eine Nivellierung im Rentenbereich während die staatlichen Angestellten und Pensionäre dazu nicht beitragen: Das sind CDU Stammwähler, und selbst da dämmert es manchen mittlerweile, dass das so nicht weiter gehen kann.
Wenn man lediglich einen Sockelbetrag eingeführt hätte auf den dann - je nach Einzahlungshöhe - ein Zuschlag gekommen wäre, dann sähe es mit der Gerechtigkeit schon besser aus, aber so? Ein weiterer Grund diese Bande nicht mehr zu wählen!
Oh, dieses nette Thema...
...Ich ziehe es mal von einer ganz anderen Seite auf: Dass jetzt Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet haben, mit ihrer schmalen Altersrrente nicht auskommen, das liegt vor allen Dingen an diverse Jahre, Jahrzehnte (!), voll von Wirtschaftswachstum und Preissteigerungen.
Die Leute haben in Zeiten zu arbeiten angefangen, als die Löhne zwar nicht hoch, gleichzeitig die Preise es aber auch nicht waren (ich meine die Preise für die Erhaltung des täglichen Lebens).
Nun hat man aber über deren Lebenszeit hinweg was weiß ich nicht für eine hohe Quote an Inflation durchgemacht, dass die Summen, die sie mal eingezahlt haben, und heute als Rente herauskommen würden, kaum noch etwas wert sind.
Schon zur Euro-Umstellung war es so zu bemerken, dass Leute, die sich ihr Geld einteilen mussten, festgestellt haben, dass man vorher in D-Mark besser über die Runden kam.
Noch schlimmer war es für diejenigen, die eine weitere Währungsumstellung zur Wende durchgemacht haben.
Leute in der DDR haben zwar in der Summe nicht so viel verdient, dafür war aber das tägliche Leben ohne großen Schnörkel und Sonder-Güter sehr billig. Miete, Strom, Wasser - im Vergleich zu heute hat es fast gar nichts gekostet.
Dann kann man natürlich mit einer Rente von 500 Mark auskommen...
Im Prinzip hat man hier das gleiche Problem wie in Übersee mit dem Dollar: Die Währung ist total wertlos geworden.
Gleichzeitig wurde den Leuten während dieser schleichenden Inflation ein Lohnerhöhungsstop verordnet, ungeachtet der trotzdem wachsenden Produktion an Gütern, sodass der Inhalt der Brieftasche nie mit dieser Inflation mitgegangen ist.
Was herauskommt, ist das Bild, was man vorfindet: Die Knochen geschunden und man wird noch vom System in den Arsch getreten.
À propos: Schöner Tritt im Detail bei dem Beschluss jetzt auch hier wieder vorhanden. Riestern und sonstige private Rentenvorsorge, die einem der Staat jahrzehntelang mit hypochondrischer Panik aufgeschwatzt hat, werden auch bei der Grundrente gegengerechnet.
Da hat man es dir nahegelegt, selbst für das Alter zu sparen, und dann kommt der Staat wieder und freut sich "hach, du hast ja selbst was getan, dann müssen wir weniger für dich tun!"... Und dafür hast du dir dann vorher etwas vom Munde angespart oder auf ein paar Dinge verzichtet.
Also, mit anderen Worten darf ab jetzt das Motto heißen (*zynisch*): Immer hoch die Tassen! Gegessene Braten und getrunkener Schnaps von vor 30 Jahren kann dir später keiner mehr wegnehmen oder vorrechnen.