Die Aussichtslosigkeit je ein freies und sicheres Leben führen zu können ist angesichts einer rassistischen Masse von mehr als der Hälfte der Bewohner der USA für alle Farbigen, insbesondere jedoch die Nachkommen der aus Afrika verschleppten ehemaligen Sklavenpopulation stammenden Menschen, allgegenwärtig.
Zwar gab es verschiedene Wellen der Aufklärung und Angleichung, doch gegen die unterschwelligen Ängste des weißen Proletariats ist keine 'Umerziehung' jemals stabil geblieben und vor allem in den ehemaligen Sklavenhalterstaaten ist das Tragen einer Waffe nicht nur symbolisch zu verstehen, sondern eine Maßnahme der Abgrenzung zwischen Rassen:
Kein Schwarzer wird offen eine Waffe tragen - das wäre eine Zielscheibe an sich zu tragen, eine Herausforderung sich töten zu lassen. Weiße hingegen tragen 'offen', weil ihnen das ein Gefühl der Überlegenheit und die Sicherheit der höheren Wertigkeit in den Augen der Gesetzeshüter vermittelt - wohlgemerkt nur dort, wo Rassismus noch offen gelebt werden darf.
Die Gewalt durch Ordnungskräfte (private Milizen und Wachdienste) und Polizei, die bei Auseinandersetzungen und tödlich verlaufenden Amtshandlungen stets zunächst über jeden Verdacht von Willkür oder Amtsmißbrauch erhaben sind, richtet sich gegen Alle die eine andere Hautfarbe als 'weiß' haben. Graduelle Änderungen durch die in den letzten Jahren häufiger gewordenen Dokumentationen mit den Mobiltelefonkameras sollten nicht darüber hinwegtäuschen, daß schon daraus eine gegenläufige Gesetzgebung erfolgt ist, die in manchen Staaten das bildliche Festhalten von solche Polizeihandlungen unter Strafe stellt und daher abschreckende Wirkung (vorauseilende Selbstbeschränkung) hervorruft.
Nicht wenige denken also darüber nach sich dem zu entziehen. Sie denken an das, was Generationen von Europäern, Asiaten und Menschen aus dem Rest der Welt gedacht haben als sie nach USA auswanderten:
Ein besseres Leben in Freiheit und Selbstbestimmung, den Ertrag ihrer Hände Arbeit für sich und ihre Kinder zu verwenden, und vor dem Gesetz mit allen anderen Menschen gleich behandelt zu werden.
Die Gewalt in den letzten Jahren gegenüber (überwiegend unbewaffneten!) Schwarzen, die weltweit Empörung hervorgerufen haben, gleichwohl im Ursprungsland schnell vergessen waren, ist durch nichts zu entschuldigen. Die Überraschung der Täter allerdings war unverkennbar, sie haben verblüfft zur Kenntnis nehmen müssen, daß ihre Taten Konsequenzen haben.
Doch steht bei alledem die Frage im Raum ob es denn tatsächlich gelingen kann dem Rassismus zu entfliehen und sich eine neue Basis zu schaffen, auf der sich ein besseres Leben aufbauen ließe. Mir scheint es möglich, jedoch gibt es wohl Bedingungen die erfüllt sein müssen und das Vorhaben erfolgreich werden zu lassen. Grundsätzlich weise ich darauf hin wie ähnlich diese Bedingungen in jede Richtung sind:
Egal von wo nach wo diese Entscheidung Menschen führt sind es immer die gleichen Voraussetzungen die für einen Erfolg nötig sind.
- Der Wille sich in die bestehende Gesellschaft einzugliedern - was nicht bedeutet alle Identität fahren zu lassen, sondern sich an zusätzliche Gepflogenheiten zu gewöhnen und diese im Außenkontakt vorrangig zu pflegen.
- Die Bereitschaft im Zweifelsfall nicht auf der Ebene beschäftigt zu werden die man zuvor innehatte und Zeit bis zur Anerkennung in Kauf zu nehmen.
- Die Erkenntnis, daß nirgendwo auf dieser Welt ohne eigenen Einsatz etwas in den Schoß fällt, soziale Leistungen irgendwann vorbei sein werden (wenn sie denn von Anbeginn überhaupt da waren), und daß dann der eigene Einsatz den Unterhalt sichern muß.
Schwarzen Menschen - so scheint mir - werden hierzulande weniger Ressentiments entgegengebracht als allen Andersfarbigen. Insoweit sehe ich grundsätzlich gute Aussichten. Besser jedenfalls als jene für Menschen aus dem Nahen Osten und mit muslimischem Glauben. Korrigieren Sie mich gern, wenn Sie das anders sehen.
Hier noch die leicht modifizierte Textstelle aus dem Märchen
"Die Bremer Stadtmusikanten" die in der Titelzeile erwähnt wurde ....