Eine der ersten Regeln für das Überleben in einem Großunternehmen war der Halb-Satz im Titel (ganz oben), den ich von meinen ersten Chef, Dr. Peter Kristl, 1978, auf meinen weiteren Weg mitbekommen habe.
Er hat geholfen, immer!
Wie man es auch dreht und wendet:
Die nächste Wahl wird wieder keine Idealvorstellung von Einigkeit, Kompromißfähigkeit und Zukunftsvisionen der bundesrepublikanischen Parteienlandschaft hervorbringen.
Auf Dauer kann eine Partei mit um die 20% Zustimmung des Wahlvolkes nicht gemieden werden wie grüne Seife. Es muß sich etwas ändern an der Haltung der Parteien jenseits der AfD. Die Initiative sie zwar nicht bundesweit, dann doch wenigstens landesweit zu ächten und verbieten zu lassen hätte möglicherweise Erfolg. Doch das wäre so wie bei kleinen Kindern die ihre Augen zuhalten und dann nichts mehr sehen. Obwohl Alles noch da ist .... für verantwortungsvolle Erwachsene selbstredend nicht die richtige Vorgehensweise. Bestimmt kontraproduktiv, denn es brächte Sympathien derer die schon immer wußten, daß Politik gegen das Volk regiert (stimmt zwar nicht völlig, zweifelsfrei jedoch zunehmend mit den Jahren seit der ersten Regierung Kohl).
Da nicht alle Forderungen der AfD unsinnig und rechtsradikal sind - wie übrigens proportional nicht all ihre Politiker - könnte es helfen einzelne Personen aus dieser Partei in eine zu bildende Minderheits-Regierung einzubinden. Das Tabu zu durchbrechen hätte den Vorteil, daß man ihre Arbeit in einem Ressort beurteilen und im Notfall gegensteuern könnte. Zugleich nähme man den Sprachrohren der Partei den Wind aus den Segeln, die immer behaupten man betrüge sie um ihre demokratischen Rechte der Mitarbeit als frei gewählte Volksvertreter.
Dem Wahlvolk könnte so der gute Wille der sonstigen (und speziell der Alt-) Parteien gezeigt werden sich ihrer Anliegen anzunehmen. Das Ergebnis wäre eine weniger scharfe Auseinandersetzung, die Möglichkeit an der Arbeit, den Ergebnissen des Tuns, und nicht an Einzelpersonen mit extremen Richtungsvorstellungen Kritik zu üben, und so insgesamt Ruhe in das parlamentarische Geschehen einkehren zu lassen.
Die Zukunft zu gestalten erfordert alte Zöpfe abzuschneiden und neue Ideen zu verfolgen. Dem Land ist nicht geholfen wenn wieder solche Politiker das Regiment übernehmen, die 45 Jahre Stillstand und Herunterwirtschaften zu verantworten haben. Wenn man dann schon dabei ist anstatt Koalitionen offene (Minderheits-) Regierungen zu praktizieren, kommen bestimmt bessere Kompromisse heraus als wenn man die Altherrenriegen gewähren und wie gehabt wursteln läßt. Kommt noch eine Begrenzung der Mandatsdauer auf zwei oder drei Legislaturperioden dazu, dann sind wir auf dem richtigen Weg die Volksmeinung 1:1 in die Parlamente zu bringen ....
Eben: Das Unerwartete tun ....
Moin Wolfgang,
danke für die für mich in allen Punkten nachvollziehbare Analyse der aktuellen poltischen Situation und deine konstruktiven Lösungsvorschläge! Es ist allerhöchste Zeit für ein Umdenken.
Der Grundgedanke stammt - abgewandelt - aus einer Sentenz die ich in meiner Zeit in Amerika (zuletzt 1999-2002) gehört habe:
"If you can't beat them - join them!"
Ich interpretiere das als Aufforderung subversiv zu unterwandern, besser positiv: Gegner so einbeziehen, daß sie Teil der Strukturen werden und so mit Verantwortung zu tragen gezwungen sind.