".. Claudia Roth sagte, Preußen-Nostalgiker würden es unter ihr schwer haben.
Aber DDR-Nostalgiker erfahren ungekannte Förderung .."
oder:
".. Ein Zombie in Berlin: Der Palast der Republik will nicht sterben .."
Natürlich haben es die "Preußen-Nostalgiker" schwer, da es Frau Roth wahrscheinlich an Kenntnissen zu Geschichte der Preußen fehlt und sie lediglich das allgemeine Klischee von Militaristen, Dogmatikern und Klassenbewußtsein im preußischen Königshaus verortet.
Der Staat in dem wir heute leben wäre nie möglich gewesen und Deutschland hätte nie seine weltweite Bedeutung erlangt wenn es nicht preußische Werte gewesen wären, die am Anfang der Konsolidierung eines Staatswesens gestanden hätten. Was nicht heißt, dass das ohne Fehler und Ungerechtigkeiten abging. Gemessen jedoch am Ergebnis sind das - insbesondere im internationalen Vergleich - Marginalien. Ein Blick auf unsere unmittelbaren Nachbarn genügt: Frankreich, Holland, unsere engen Verbündeten Spanien, Portugal, Italien .... und erst die USA, deren Staatswesen auf der fast völligen Ausrottung der Urbevölkerung samt deren Lebensgrundagen aufgebaut wurde.
Die unstreitigen Verbrechen der DDR Zeit können nicht verklärend im Nachhinein mit dieser architektonischen Zementierung von kleinbürgerlichem Muff der DDR Führungskader in Gestalt des "Palastes der Republik" weggewischt und vergessen gemacht werden. Mit "Kultur" als Basiswert eines demokratischen Staates hat es schon erst recht überhaupt nichts zu tun! Diese Frage wurde bereits vor Jahren durch den Abriß dieser Scheußlichkeit besiegelt und es ist eine Schande, dass überhaupt noch wieder darüber gestritten wird.
Frau Roth mag - so wie viele andere Politiker auch - innerhalb ihrer Partei Achtung und Anerkennung gewonnen haben, doch vor dem Hintergrund dessen, was heute für vergleichbar anspruchsvolle Ämter im Lande an Vorbildung und Erfahrung erwartet wird, hätte sie es mit dem was sie aufzuweisen hat, nämlich lediglich einem abgebrochenen Studium, bei keiner einschlägig tätigen Personalagentur auch nur in die erste Auswahlrunde geschafft.
[sreenshot Zeitungsartikel/Meinungskolumne]
".. In ihrem Wahlkreis Augsburg lobt man ihre integrative Kraft .." eine Landpommeranze schustert ihrer Wahlkreisbevölkerung und deren politischer Führung Fördermittel und Aufgaben zu - das bringt natürlich Wählerstimmen und sichert die politische Karriere. Derartige 'Praktische Intelligenz' ist zweifellos ein signifikanter Vorteil um im politische Geschäft zu bleiben.
All das hatte ich schon Anfang letzten Monats einmal als Entwurf verfasst und dann verworfen. Nun aber, da sie derart für den "Palast der Republik" Stellung bezogen hat und die historische Dimension der akkuraten Wiederherstellung der Kuppel des Stadtschlosses nicht zu begreifen scheint wollte ich nicht schweigend zusehen wie durch eine Dilettantin, die auf der politischen Welle in ein anspruchsvolles Amt mit mehr als 400 Mitarbeitenden gespült wurde, die Vergangenheit umgedeutet wird um ihr gewünschtes Narrativ zu stützen.
Stellen Sie sich, liebe Lesende, doch einmal den letzten Kaiser vor und vergleichen Sie dessen Ausbildung, Bildung und sicher nicht unumstrittenes Lebenswerk (trotz seinen durchaus schwerwiegenden Fehleinschätzungen!) mit dem was Frau Roth so darstellt....
→ Resozialisierung eines halbintellektuellen Subproletatariats ....
¹ Link(-s) zum Amt "Kulturstaatsminister(-in)"
- Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
- Seit 20 Jahren gibt es Kulturstaatsminister
- Eine Erfolgsgeschichte für die Kultur
- Zwanzig Jahre BKM: Was sagen die fünf Kulturstaatsministerinnen und Kulturstaatsminister?
Links zum Thema
"Stadtschloss / Humboldt-forum / "Palast der Republik'-Nostalgie"
- Claudia Roth von den Grünen wird neue Kulturstaatsministerin. In ihrem Wahlkreis Augsburg lobt man ihre integrative Kraft - und hofft auf Impulse.
- Acht Jahre lang prägte Monika Grütters Deutschlands Kulturpolitik, nun wird Claudia Roth ihre Nachfolgerin als Kulturstaatsministerin.
- Unser Pressespiegel umfasst die wichtigsten Meldungen zum Berliner Schloss, dem Palast der Republik und dem Humboldt Forum.
- Claudia Roth wird Kulturstaatsministerin — „Abstieg in den Olymp“?
Den Palast der Republik brauchen sie heute auch nicht wieder aufbauen. Das Original kann man einfach nicht ersetzen - kann man selten so rekonstruieren, sodass die Leute, die das Objekt sichten, einen realistischen Eindruck kriegen "wie es damals war".
An der Stelle wäre es besser, wenn das Original einst stehen geblieben wäre, und sie hätten es zum Museum umfunktioniert, sodass die Leute für sich selbst schauen können, was für Reichtümer und Nicht-Reichtümer es in Erichs Lampenladen tatsächlich gab.
Aber da braucht man sich keine Illusionen machen, der musste unbedingt weg, den sollte keiner mehr weiter besichtigen können, und das mit dem Asbest war nur eine willkommene Ausrede, mit der man sich nach außen hin schlüssig begründen konnte... (Wie viele Gebäude in Westdeutschland stehen noch, wo Asbest verwendet wurde, und es stört bis heute keinen? Geschweigedenn andere Länder: Ganz Manhattan ist asbestverseucht! Darum sind beim Einstutz ihrer Zwillingstürme auch später so viele Ersthelfer an Krebs verstorben.)
Ich gehöre ja zu denen, die das Gebäude noch 'in Funktion'(mein letzter Besuch in Berlin Ost 1988) erlebt haben. Ein architektonisches Highlight war es bestimmt nicht - eher biedere, durchschnittliche Bauwerksgestalt, Farbwahl in gedeckten Erd-Tönen oder schreiendem Orange-Braun.
Es hätte aus meiner Sicht stehen bleiben sollen. Als Mahnung was passiert, wenn bürgerliches Mittelmaß bestimmt was dem Volk zu gefallen hat. Es hätte unterstreichen können wie selbst das Repräsentationsgebäude unter dem Mangel der Planwirtschaft zu leiden hatte und Ersatz/Reparaturen mit äußersten Beschaffungsproblemen zu kämpfen hatten.
Es schien mir, der ich die Jahre nach dem Krieg noch bewußt miterlebt habe, immer in der DDR so, als ob dort die Zeit nach dem Krieg gebäudetechnisch und infratrukturmäßig stehen geblieben sei: Auf-Putz-Leitungen, Abwasserrohre vor der Wand, Adern der Stromleitungen aus Alu und mit Vorkriegsfarbgebung, ....
[Ob allerdings der 'Fortschritt' in der BRD in der Form nötig gewesen ist wie wir ihn erlebt - und natürlich teuer bezahlt - haben sei dahingestellt!]
Wie es andernorts mit Asbest aussieht kann ich nicht beurteilen, dass Asbest gefährlich ist kann nicht geleugnet werden - was aber nur zutrifft, wenn es zum Abbruch kommt. Schon deswegen wäre es klüger gewesen den Bau stehen zu lassen.
In Sachen "Gebäudearchitektur" ist es eine Frage, was man sich anschaut und was man wohl selbst als "modern" empfindet.
Den Berliner Fernsehturm würde man wohl weniger als "altbacken" und "bieder" betrachten, sowie den Teepott in Warnemünde.
Das große auffällige rote runde Gebäude vom alten Grenzübergang Dreilinden ist für den Zweck, für den es mal gebaut wurde, architektonisch auch nicht so ganz ohne. (Mir erst so richtig bekannt geworden in sehr alten Folgen von "Alarm für Cobra11" aus den 90er Jahren, als man die Serie noch in der Gegend Berlin-Brandenburg gedreht hat. Dort diente das Gebäude als Zentrale der Autobahnpolizei.)
Sage man also: Sowohl früher als heute gibt es schon hässlich entworfene Gebäude.
Zu dem wirtschaftlichen Teil habe ich ja schon zur Genüge was gesagt...
Es ist eine Frage, ob man einfach zu dumm zum wirtschaften ist, oder ob die halbe Welt sagt "mit dir handeln wir nicht, und deine Währung, die akzeptieren wir schon mal gar nicht".
Auch Architektur unterliegt den dortigen Strömungen bzw. *Schulen* (was bedeutet "Lehrmeinungen" an bestimmten Architekturfakultäten, geprägt von den jeweiligen Inhabern). Was ich ausgedrückt habe stellt zunächst nur meinen persönlichen Geschmack dar. Sowas wie diesen runden Turm halte ich noch nicht mal für banale Architektur, es ist ein Schandmal. Zweifellos kostet es erheblich mehr eine solche Verirrung zu möblieren - weswegen die Verantwortlichen wegen Steuerverschwendung angeklagt gehört hätten.
'Zu dumm zum Wirtschaften' kann sicher nicht der Vorwurf sein - zu orientiert an ideologischen Vorurteilen vielleicht schon.
Wenn man erkennt, dass PLAN nicht funktioniert weil Überschüsse auf der einen und Defizite auf der anderen Seite entstehen, systembedingt und nicht vermeidbar, dann wäre eine Änderung dringend gewesen .... was ohne Frage dem Grundgedanken des sozialistischen Wirtschaftens zum Einen, dem Gedanken der Verbundenheit und der Abhängigkerit vom Verbund im sozialistischen Lager (mit Hegemonialmacht UDSSR) andererseits entgegen gelaufen wäre. Es war doch nicht so, dass die Menschen in der DDR es nicht besser gekonnt hätten - was passierte war demgegenüber die Liefernotwendigkeit an die 'Bruderstaaten' zu Bedingungen, die mit den Weltmarktpreisen überhaupt nicht kompatibel waren. Daraus resultierte die Devisenknappheit der DDR, die nicht einkaufen konnte (!) weil sie für ihre Produktion nicht auf diesem Weltmarktniveau bezahlt wurde.
Anders gesagt:
Produktionskapazität und Produktivität waren da - die zwangsweise Abgabe an wenig zahlungskräftige Staaten durch die Eingebundenheit auf politischer Ebene bei gleichzeitig überhöhten Einkaufspreisen für Produktionsmittel und Grundstoffe, hatte wirtschaftliche Folgen, die nicht von den Nachfragern geschaffen wurden, sondern von der Rolle der DDR im Verbund mit den Blockstaaten.
Seufz, ich kann immer wieder nur betonen, und das gilt im übrigen auch für die "andere Seite": Bitte immer jenseits des vorgeschobenen Agitprop schauen. Die Phrasen, die dort gedroschen wurden, waren immer was für das Volk zum dran glauben.
Dahinter standen wirtschaftliche Verbindlichkeiten und Spielregeln, die sich bis heute nicht viel verändert haben.
Ein bisschen wie so etwas läuft, kann man aktuell eigentlich am Beispiel Russland verfolgen. Es gibt z. B. so gut wie keinen generellen Exportstopp oder Boykott von russischer Seite auf irgendwelche Waren oder Materialien, auch werden alle noch vorher ausgemachten Verträge erfüllt.
Hingegen westlicherseits wiederum hat man das volle Programm aktiviert. Auslandsaktiva und Devisen formell eingefroren, faktisch aber konfisziert (um nicht zu sagen: primitiv gestohlen; schließlich hat die RF dafür mal Geld als Gegenleistung bezahlt). Kauf- und Exportstopps auf bestimmte Warengruppen verhängt (die Waren sind nicht weg vom Weltmarkt, der Westen hat nur beschlossen "wir wollen sie nicht mehr" ("Deutsche, kauft nur deutsche Bananen!"); andere, die nicht mitmachen, können sie nach wie vor erstehen), man hat auch noch vor Wochen versucht, den Rubel als Währung zu zerstören, was aber nicht aufging, denn er ist jetzt etwa auf Vorkriegsniveau wieder zurück im Tauschkurs gegen Dollar und Euro. (Zur Spitzenzeit der Abwertung wegen dem Kriegsbeginng war das Tauschverhältnis etwa 1:155 bei beiden Währungen; aktuell ist es wieder zwischen 1:80 bzw. 1:90 tendierend.)
Im Großen und Ganzen sollte es bei dieser Strategie erkennbar sein: Man versucht ein Land wirtschaftlich kleinzukriegen, indem, dass man seine Währung unter Wert handelt (zu billig) und indem, dass er seine bisherige Masse an Waren nicht mehr absetzen kann und in Folge der ausbleibenden Vergütungen für diese pleite geht.
Mittlerweile ist allerdings der "Hype" um diesen Plan verflogen, die Währung erholt sich und es kommt der Boomerang zurück zu demjenigen, der beschlossen hat, er kauft von denen nichts mehr - weil er nämlich von diesem Player selbst außerordentlich abhängig ist. Sogar mehr als umgekehrt.
Das ist ein Effekt, der sich bei der DDR nie eingestellt hat (u. a. weil sie dafür dann doch zu klein war, um dagegen zu halten), zum anderen aber auch, weil seine politische Oberklasse aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen nie auf die Idee kam, es drauf ankommen zu lassen und den ständig gegen sie hetzenden und drohenden Kunden die Gefolgschaft zu verweigern. Ihnen keine Waren mehr zu liefern, so lang sie keine fairen Preise für die geleistete Arbeit zahlen und so lang sie nicht mit dem politischen Krieg einen Gang zurückschalten.
Es wäre nämlich gar nicht mal so schwer gewesen, von der westlichen Konsumgemeinschaft in Europa einzufordern "ihr bezahlt uns fair, bezahlt uns in DDR-Mark (und müsst so unsere Währung als Zahlungsmittel anerkennen), sonst gibt es nichts mehr", weil die westliche Konsumgemeinschaft mehr von der DDR als produzierende Einheit abhängig war als umgekehrt. - Die Maschinerie "alles müssen wir selbst erfinden, weil wir von Außen nichts kriegen/weil außen unser Geld als Bezahlung nicht akzeptiert", die stand nämlich mit der Zeit. (Alles selbst erfinden müssen hat nur den Nachteil, man kommt leider nicht so schnell voran, als wenn man durch Lizensierungen bereits vorhandener Technologien aufbauend auf einem bereits vorhandenen Niveau entwickeln kann.) Und auf die Dauer wird so etwas irgendwann auch was. - Wäre dem nicht so, würden heute nicht die Hälfte aller Halbleiterbauelemente auf der Welt aus Taiwan kommen. (Der Aufbau dieser Industrie dauerte auch einige Jahrzehnte.)
Für derartiges Aufbäumen gegen die ambivalent agierenden Staaten schien es damals aber irgendwie am politischen Willen und evtl. auch am "Backup" dafür gemangelt haben. - Was ein bisschen, nach Ulbrichts Absetzung, auch damit zu tun hatte, dass Honecker weniger die Qualitäten für diesen Posten mit sich brachte.
Er verstand weniger vom politischen Feld und dass einem darin nichts geschenkt wird, auch scheint Ulbricht, historisch gesehen, bessere Fähigkeiten im Organisationstalent und in Kontakten gehabt zu haben.
Zumindest jedenfalls war es unter ihm auch möglich, dass ab und an auch mal Südfrüchte gab. (Etwas, was ja später zu einer der größten Kampfwaren und auch Kampfargumenten wurde.)
Ich kann mich da nur immer wieder wiederholen: Dringend auch andere Quellen über das Politische und Wirtschaftliche lesen als die westlichen.
Vorzugsweise nüchterne und neutrale, die sich am meisten nur für Zahlenjonglierei interessieren. (Denen ist das Politische nämlich tendenziell egal.)
Ohne polemisieren zu wollen:
Ein Vergleich zwischen dem Boykott wegen völkerrechtswidrigem Überfall auf die Ukraine [und darin eingeschlossen im Rückblick auch auf die Embargomaßnahmen wegen der Besetzung der Krim] scheint mir sehr weit gegriffen und unzulässig als Spiegelbild dessen, was zu DDR Zeiten im Ostblock ablief und was der Westen damals als Handlungsweise erkennen ließ.
Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Wenn die DDR Politriege es nicht vermochte sich den Devisenspielraum zu verschaffen den die Produktion hätte erbringen könnren, dann war das doch niemandes Schuld oder Machenschaft von Außen! Ulbricht hat seine Visionen auf dem XX. Parteitag sehr klar formuliert und das wurde in Moskau als Abwendung von der Vorgabe gesehen - die Reaktion ist bekannt und Honecker war Breschnew treu ergeben (Breschnew-Doktrin!).
Die Handlungen von Putin scheinen wie ein daja-vu der Breschnew-Doktrin: Drohung oder vorwegnehmende Rechtfertigung von Interventionen [auch!] gegen nicht-kommunistische Staaten. Daran hatte bis zum Einmarsch in die Ukraine niemand mehr gerechnet, es schien ja für viele Jahre unter Gorbatschow endgültig erledigt.
Zurück zur Wirtschaft: Natürlich sind kurzfristige Lieferstopps eine Möglichkeit, aber sie sind die letzten Devisenflüsse die keinem Boykott unterliegen und das russische Staatswesen noch stützen, indem sie Einkäufe im Westen ermöglichen. Deswegen scheint mir klar WER von der Situation mehr Nutzen hat, es ist nicht der Westen.
Zuletzt wirklich nochmal der Hinweis, dass ich in USA Marketing gelehrt habe, dazu gehört eine Basis zu Grundlagen der westlichen & (!) östlichen Wirtschaftssysteme. Weltweit nämlich sind die Blöcke bei den Abnehmerländern schon immer Konkurrenten gewesen - und um gute Geschäfte zu machen reicht es nicht Marketingmaßnahmen zu fahren, da muss man ein Basisverständnis dessen haben, was die Mitbewerber als *Asse* im Ärmel mitführen und auf welcher ideologischen Plattform sie stehen. Ich habe die Zeit zwischen 1980 und 2010 in Großunternehmen, selbständig, im In-und Ausland und an akademischen Institutionen erlebt. Als Zeitzeuge und Teil der Agierenden. Deswegen sind meine Ausführungen im letzten Kommentar als Zusammenfassung dessen zu sehen, wie ich die damalige Situation einschätze, nicht als wiedergekäute Infos von Politikern oder ihren Lakaien.
Ich würde sagen, ein Faktor ist dir dabei aber trotzdem nicht bewusst geworden Nämlich der, wenn man unter dem politischen und wirtschaftlichen System lebt, welches weltweit den Ton angibt. Und welches darüber entscheiden kann, wer in seiner Ordnung zum "Flop" degradiert wird, also auf Grund von irgendwelcher Unliebsamkeit pauschal dazu bestimmt wird, von allen unter Wert gehandelt werden zu sollen. Damit er auf die Dauer daran kaputt geht.
Und die DDR war ein Ärgernis für die USA, weil sie gern auf das Territorium Zugriff gehabt hätten statt der SU.
Im Falle Westdeutschlands stellt sich bei den übrig gebliebenen Adolfens in der 2ten, 3ten und 4ten Reihe die Frage nicht wirklich, warum die sauer darauf gewesen sein könnten, auf dieses Territorium keinen Zugriff mehr gehabt haben zu können.
Kurzum, was ich nur immer wieder verdeutlichen will: Der Westen ernährt sich von der Welt.
Den östlichen Ländern war das nicht so möglich. Darum sind sie gegenüber dem Westen ins Hintertreffen geraten.
Müsste der Westen unter gleichen Bedingungen wirtschaften wie der Osten damals (auch die anderen östlichen Länder), hätte er keinesfalls besser dagestanden. Es war kein Verdienst von "besserem" und "leistungsfähigerem" Wirtschafts- oder politischem System.
Es war ein Produkt aus einer Kombination zwischen gewährter Entschuldung nach WWII ("Londoner Schuldenabkommen") und der früheren Kolonialisierung der Welt.
Es durften unter den westlichen Ländern sogar auch welche für das politische Projekt der USA mit Namen "BRD" hungern; Frankreich und GB hatten nach dem Krieg z. B. sogar noch schlechtere Versorgungslage als während der Kriegsjahre - damit in Westdeutschland ein Aufgebot des scheinbaren Wohlstands aufgefahren wurde (welches gegenüber dem Osten Werbung machen sollte).
Zu letzterem gibt es durchaus existierende Zeitzeugenberichte von damals.
Mal abgesehen davon, dass sowohl in Ost wie West nach '45 die Zahl der ehemaligen Unterstützer annähernd gleich war (in den Vertriebenenkreisen in den östlichen Teilen der sowjetischen Besatzungszone eher höher!) hat das auf die aktuelle Politik kaum Einfluß gehabt, weil eine 'unverdächtige' Riege von den Besatzungsmächten eingesetzt agierte. Gegen die verbliebenen Nazi in hohen Ämtern wurde später die Studentenbewegung aktiv .... aber das habe ich schon öfter hier um Blog auseinanderklamüsert.
Die zweite These mit 'aus der Welt' beziehen ist sicher korrekt - doch was hinderte die DDR dran es zu tun? Die Einbindung in den Warschauer Pakt .... was ich im vorletzten Kommentar schon einmal aus meiner Sicht versucht habe als wesentliches Manko zu erklären.
Die Bedingungen waren ähnlich: Es wurden Technik und Produktionsmittel geklaut und in die Siegerländer gebracht - die Franzosen konnten sie z.T. sinnvoll einsetzen und davon moderat profitieren (was die Neigung später beförderte sich mit uns zu versöhnen!). Die Engländer nicht, weil sie das imperiale System nutzen und die Maschinen für sie unbrauchbar waren. Sie arbeiteten bis in die späten 70er mit ihrer alten, verrottenden Technik und das brachte sie an den Rand des Ruins .... erst mit Thatcher begann sich das zu ändern.
Für die Russen waren die Maschinen eine Verbesserung weil die eigenen Mittel nicht den höchsten technischen Stand hatten und sehr primitiv aber haltbar waren - die Bediener kamen mit der ausgefeilten Technik schlecht zurecht - so hatte man die DDR ausgelaugt aber nicht den Nutzen davon.
Wer da genau was besser oder schlechter als Voraussetzung hatte will ich nicht weiter beleuchten. Sicher ist nur, dass die Westmächte erkannten, dass es besser war die Deutschen sich selbst organisieren zu lassen während die Russen in alle wesentlichen Entscheidungen eingriffen ohne tatsächlich die Tragweite dieser Eingriffe und Plünderungen zu erkennen.
Was in der BRD 'aufgefahren' wurde war der Besatzerwille die Eigenverantwortung und die Förderung der Bereitschaft aufzubauen - anstatt wie durch die Russen in der DDR auszulaugen und abzuziehen. Die Darstellung dessen, was fälschlich immer als "Wirtschaftswunder" bezeichnet wurde, basierte doch nicht auf Fiktion sondern auf tatsächlicher Leistung.
Ich bleibe also dabei:
Der Bevölkerung der DDR ist kein Vorwurf zu machen insbesondere nicht sie hätte nicht leisten können oder wäre nicht dazu bereit gewesen.
Das Manko war die Politik der Führungskader sich an die UDSSR zu klammern und treue Gefolgschaft zu zeigen anstatt sich auf alte Tugenden zu besinnen.
Die Einbindung in den Warschauer Pakt war es schließlich, die eine positive Entwicklung bremste und den Fortschritt durch engste Liefer- und Planvorgaben (oft unrealistisch) unmöglich machten.
Der Sozialismus der Art wie ihn Honecker & Co. schließlich zu
etablierenbetonieren suchten war und wäre auch heute noch unmöglich, da wesentliche Rechte vorenthalten wurden. Der Verfall wurde vom Volk gewollt und durchgesetzt, nicht vom Ausland initiiert. Auch wenn das die alten Genossen immer noch anders darstellen .... sie müssten sonst ja ihr totales Versagen eingestehen.So wichtig die Darstellung und Diskussion der verschiedenen Sicht auf die Vergangenheit von DDR/BRD und den jeweiligen Blöcken sein mag:
Der Ausgangspunkt, der Artikel zu Frau Roth, hat doch eine etwas andere Tendenz.
Es geht da um die Qualifikation für Ämter.
Nicht um wirtschaftliche Systematik die ideologischen Blöcken auf der Welt zugrunde liegt.
Ich möchte daher nochmal zusätzlich auf diesen Artikel verweisen
→ Resozialisierung eines halbintellektuellen Subproletatariats .... [https://www.re-actio.com/wordpress/?p=6891]
der den Finger in die Wunde legt und sozusagen den 'Unterbau' für den Artikel vom 10. April darstellt.