Die Notwendigkeits-Lüge

Vie­le Dis­kus­sio­nen über fos­si­le Sub­stan­zen wie Erd­öl und Erd­gas sowie alle beglei­ten­den Stof­fe die bei der Lager­stät­ten­aus­beu­tung vor­kom­men sind in Wahr­heit völ­lig nutz­los, da sie am Kern der Sache vor­bei gehen.

Es wird behaup­tet, wir brauch­ten die Erschlie­ßung und Auf­ar­bei­tung fos­si­ler Stof­fe um die Wirt­schaft am Lau­fen zu hal­ten. Sol­che Argu­men­te sind nicht haltbar.
Frei­lich ist es ein Unter­schied WAS aus die­sen Roh­stof­fen gemacht wird!

Sofern es sich um Gebrauchs- und Ver­brauchs­gü­ter han­delt, etwa Mobi­li­ar, Haus­halts­ge­gen­stän­de, Bau- und Aus­bau­stof­fe, Ver­sie­ge­lun­gen und all die Pro­duk­te für die Beklei­dungs- und Heim-Aus­stat­tungs­in­du­strie, den Innen­aus­bau von Fahr­zeu­gen und ande­ren Trans­port­mit­teln, so lie­ßen sich die­se bis­her benutz­ten Grund­stof­fe aus fos­si­ler Pro­duk­ti­on durch Ersatz­stof­fe aus ande­ren Quel­len durch­aus her­stel­len - es ist bereits ange­fan­gen wor­den die­se Her­aus­for­de­rung zu bewältigen.

Ohne­hin bedarf es nur etwa 15% der För­de­rung um dar­aus die vor­ge­nann­ten Pro­duk­te zu fer­ti­gen - der weit­aus grö­ße­re Anteil von 85% wird schlicht­weg in die Luft gebla­sen, nach­dem die dar­in befind­li­che Ener­gie genutzt wur­de. Koh­len­was­ser­stof­fe zu erset­zen ist nicht für alle Anwen­dungs­fäl­le denk­bar oder tech­nisch zu rea­li­sie­ren. Zwei­fel­los aber fin­den sich für sol­che Aus­nah­men Ersatz­mög­lich­kei­ten. Wenn man nur will.

Bleibt die Fra­ge nach dem öko­lo­gi­schen Fuß­ab­druck die­ser Pro­zes­se im Ver­gleich zu den auf fos­si­len Pro­duk­ten basie­ren­der Her­stel­lung. Dies genau zu bezif­fern ist schon des­we­gen schwie­rig, da vie­le Maß­nah­men erst ein­mal als Ver­su­che lau­fen und aus denen die Kosten für groß­tech­ni­sche Anwen­dung schlecht zu kal­ku­lie­ren ist. Hier müß­ten einst­wei­len Schät­zun­gen reichen. 

Was aller­dings ohne Fra­ge schon vor­ab zu sagen ist:
Sehr viel mehr wird es nicht kosten, ins­be­son­de­re wenn man es lei­sten kann durch die­se Alter­na­ti­ven die glo­ba­le Erwär­mung zu ver­min­dern. Wes­we­gen sonst soll­te man sich dar­auf einlassen?

Kommentare

  1. Frei­lich hin­ter­lässt die Pro­duk­ti­on sog. “alter­na­ti­ver Brenn­stof­fe“ aus bio­lo­gi­schen, nach­wach­sen­den Roh­stof­fen (z.B. aus Mais*, Soja, Palm­öl et al.) kaum einen gerin­ge­ren öko­lo­gi­schen Fuß­ab­druck als aus fossilen.

    1. An die­se Alter­na­ti­ve hat­te ich beim Schrei­ben nicht gedacht.
      Mir ging es eher dar­um auf­zu­zei­gen, daß es für vie­le Pro­duk­te die aus Erdöl/Erdgas her­ge­stellt wer­den Alter­na­ti­ven gibt. Und die­ser Anteil an Fos­sil­stoff­che­mie mit 15% sehr gering gegen­über dem zur Ener­gie­ge­win­nung genutz­ten Anteil ist - dort kann man sehr viel mehr für die Umwelt aus­rich­ten. Bei­spiel: Bio­lo­gisch abbau­ba­rer Plastikersatz.

      Nichts­de­sto­we­ni­ger haben Sie mit ihrer ver­glei­chen­den Betrach­tung der der­zeit häu­figst genutz­ten Sub­stan­zen Recht. 

      Doch zwei­fel­los sind Alter­na­ti­ven mit gerin­ge­rem Fuß­ab­druck vorhanden:
      Wind­kraft, Was­ser­kraft, Wel­len­kraft­wer­ke, Pho­to­vol­ta­ik ganz gene­rell, spe­zi­fi­sche Panel nur zur Warm­was­ser­be­rei­tung (als ein­fa­chen & ersten Schritt), Bio­gas­an­la­gen etc.
      Selbst Hei­zun­gen mit Pel­lets lie­gen noch gün­sti­ger und die Holz­re­ste wer­den einer sinn­vol­len Ver­wen­dung zuge­führt - sicher nicht die beste Metho­de zu hei­zen, jedoch weit bes­ser als Plan­ta­gen auf abge­holz­ten Urwald­flä­chen ein­zu­rich­ten. Ganz zu schwei­gen vom Trans­port und des­sen Ökobilanz.

    2. Ganz recht, dar­um habe ich den Ver­such unter­nom­men abzu­wie­geln und richtigzustellen.
      Es ist wie ein 'trig­ger' wenn ich "Fakt" lese!
      [Mir gefällt das Wort "Fakt" nicht. Es ist ein Über­bleib­sel des Jar­gons aus DDR-Poli­tik­krei­sen, mit denen ich Ende der Sech­zi­ger manch­mal per­sön­lich zu tun hatte]

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