Der Verdacht die Hersteller von Arzneimitteln hätten grundsätzlich gar nicht die Absicht Patienten so zu versorgen, dass sie gesund werden, steht seit Jahren im Raum. Es werden von der Industrie Unsummen ausgegeben diese Zweifel zu zerstreuen. Allein diese Tatsache fördert die Skepsis. Zu Recht, wie der hier verlinkte Film (Englischsprachig) zeigt.

* Astroturfing
Zuletzt so eine Art von Argumentation gehabt bezüglich Ivermeticin und Hydroxychloroquin, weil einer von "meinen" glaubt, das hätte ihm bei seiner Covid-Infektion dagegen geholfen.
Denke, die Argumentation mit "die Phramaindustrie erzählt dir nicht die Wahrheit, die wollen nur Geld machen" kommt in dem Zusammenhang aber bestimmt öfter vor...
Selbst mit meinem bisschen Basisverständnis von Medizin konnte ich nicht anders als am Ende dabei zu bleiben, dass beides gegen Covid nicht helfen kann auf Grund der Natur, was diese Mittel sonst adressieren.
Ein Mittel gegen Parasiten kann nicht gegen Viren helfen - ein Mittel gegen eine bestimmte bakterielle Infektion (was Malaria ist) kann ebenfalls nichts gegen Viren leisten, weil diese völlig andere Lebewesen sind als das.
So wie man mit Antibiotika auch keine Viren bekämpfen kann, sondern nur Bakterien.
Ich finde, das sollte man auch nicht immer zu einer generellen Frage machen, ob Medizin funktioniert oder nicht oder ob sich die Phramaindustrie am Verarschen der Bevölkerung eine goldene Nase verdient, sondern eher von Fall zu Fall entscheiden - weil es eben Fälle gibt, wo Vertuschung sehr wohl mit im Spiel ist, und andere, wo sich die Leute das nur selbst einreden, basierend auf falschen Grundannahmen und emotionalen Vorurteilen.
Es ergibt sich da kein einheitliches Bild (meiner Auffassung nach).
Nicht alle Teilbereiche der Branche dienen nur sich selbst. Das wollte ich auch nicht behaupten. Es gibt zunehmend Bestrebungen die Regularien der Preisgestaltung dadurch zu umgehen, dass man neue Moleküle aus der gleichen Grundstrukturgruppe zulässt und sie dann für ein paar Jahre teurer verkaufen kann weil noch kein Festbetrag vorhanden ist. Oder es geht um innovative Gruppen, die nicht viel mehr und viel besser dazu beitragen etwas zu behandeln als solche Produkte, die bereits seit Jahren im Markt sind. Auch die dürfen teurer verkauft werden.
Und dann die Krebsmedikamente! Da ist eine klinische Prüfung gegen Kontrollgruppe 'unethisch', weil dieser Gruppe eine mögliche Wirksamkeit vorenthalten würde ....
Mittelgroße Betriebe sind in dieser Branche wohl ehrlichsten.
Bei der Preisgestaltung sähe ich auch noch ein kleines anderes Element - weiß aber nicht, ob das tatsächlich eine Rolle spielt: Ein hoher Preis kann auch dadurch mit bedingt sein, weil ein Medikament einfach nicht in besonders hohen Stückzahlen benötigt wird. Oder durch die Diagnose, für was es zur Behandlung verwendet wird.
- Ich sehe das nämlich mit dem teuersten, was mir verordnet ist und was ich dauerhaft nehmen muss.
Irgendwann habe ich nämlich mal - in Online-Apotheken - ein bisschen nachgeschlagen, was andere Präparate, die auch gegen die Krankheit eingesetzt werden, kosten.
Und ich bin zu dem Schluss gekommen: Alle in etwa die selbe Preislage. Geldlich gesehen würdest du auf die Dauer mit keinem Präparat signifikant günstiger laufen.
Und die Preisdimension, von der ich spreche, ist schon vierstellig.
Sicherlich, es ist nicht so, als wenn die Krankheit besonders selten wäre - und man wird auch gerade wegen der Diagnose bestimmt seinen Aufschlag verlangen...
Aber - ich nehme das bei meinem Präparat wahr: Die Seriennummer von jeder 3-Monats-Packung, die nimmt recht langsam zu. Wie als wenn man das Präparat (in der Darreichungsform) gar nicht so viel prodzieren muss. Auch die Zeit, bis die Lagerbestände im der Arzneilogistik mal verbraucht sind, sich etwas hinzieht.
Und da käme einem in den Sinn "also, wenn die das so billig wie Blutdruckmittel anbieten würden, dann würde man damit auf die Dauer pleite gehen...".
(Noch mal unabhängig davon, dass eine Schachtel Blutdruckmittel hier nur so wenig kostet, weil die Wirkstoffe und mitunter die Tabletten schon komplett fertig in Fernost hergestellt werden.)
Ganz so einfach ist es nicht.
Arzneimittel haben zuerst eine Schonfrist was den Preis angeht, dann werden Festpreise pro Wirkstoffgruppe und manchmal pro Indikationsbereich verhandelt, und im dritten Schritt fallen die Patente und generisch Produkte senken weiter den Preis.
Seltenere Verordnungen können die Produktion verteuern - wenn allerdings für den weltweiten Markt produziert wird gleichen sich die Unterschiede in den Ländern aus und im Schnitt verdienen die Hersteller immer noch.
Es werden weiter zusätzliche Barrieren eingebaut, etwa unterschiedliche Packungsgrößen, Gewichte und Zusatzstoffe oder der Inhaltsstoff variiert in der Menge .... und schon ist ein Arzneimittel nicht mehr 'identisch' und kann einen anderen Preis bedingen.
Da sind echte Fachleute mit Akribie bei der Arbeit, denn schon kleine Summen addieren sich bei den Unternehmen zu beachtlichen Beträgen.
Also, bei dem gemeinten Präparat handelt es sich schon um was, wo es schon Generika gibt. - Weiß ich, weil 1 Mal hatte man mir so was in der Apotheke herausgegeben, aber da ich in 'nem - wie soll ich's nennen? - "Betreuungsprogramm" für Leute, die dieses Medikament bin, darf das aber nicht sein und ich muss immer Original ausgehändigt kriegen.
Seit dem war immer auf dem Rezept so ein kleines Kästchen angekreuzt, welches für den Apotheker heißt "nur Original aushändigen, keine Generika" (du wirst vielleicht wissen, was ich meine).
Auch nach Arztwechsel (weil die vorherige schlicht aufgehört hat, in Rente gegangen ist), lief das bisher, dass das so weiter ging.
(Einzig hatte ich in der Zeit, so lang wie ich das Präparat schon nehme, mal eine Schachtel, die für den englischen Markt bestimmt gewesen sein muss, weil der Karton an Stellen, die sich nicht überkleben lassen, in Englisch beschriftet war. Medikament aber völlig gleich und Original.)
Also - ich weiß nun natürlich nicht, was das Präparat mal zu solchen Zeiten gekostet hat, als es noch neu auf dem europäischen Markt war, aber inzwischen dürfte es sich auf dem Niveau eingependelt haben, unterhalb welches es auch nicht weiter gehen wird.
Wie bereits erwähnt - andere Medikamente für den selben Anwendungsbereich (für die selbe Diagnose), sind generell auch nicht merklich billiger. Und dabei ist es egal, ob da was ähnlich lang oder sogar weniger Jahre auf dem Markt ist als das, was ich nehme.
Die 'Generika', also Produkte mit gleichem Inhaltsstoff und Dosierung, für die gleiche Indikation, werden immer nur ein ganz klein wenig unter dem Preis des Originals angeboten - weil dann, wenn das Patent abgelaufen ist, auch der frühere Patentinhaber lieber noch *etwas* mitverdient als das Produkt ganz aufzugeben.
Die Abgabe durch die Apotheke darf bei »aut idem« auf dem Rezept ein Medikament abgeben, das nicht das namentlich verordnete ist, aber wirkstoffgleich. »aut simile« geht weiter: Es erlaubt die Abgabe eines Arzneimittels, das ähnlich wirkt wie das verordnete, aber einen anderen Wirkstoff enthält.
*update/Ergänzung*
Dazu gibt es eine Verlautbarung