Kennen Sie die Situation wenn etwas herunter gefallen ist und Sie es aufheben wollen, wobei Sie - unbeabsichtigt - mit dem Allewertesten wieder etwas herunterwerfen, und vor Schreck in einer Schraubenbewegung hochfahren, nur um seitlich von Ihnen eine Vase oder einen anderen Gegenstand um- oder herunterzuwerfen?
Diese Kette von Ereignissen gibt es genauso bei anderen Umständen in denen wir als Menschen handeln. Im ewigen Wandel zwischen Herstellung und Zerstörung versuchen wir den bestmöglichen Weg zu finden, einen Weg, der den geringsten Aufwand bei größter Erfolgsaussicht verspricht.
Vor ein paar Tagen hatte ich ein Beispiel - so nebenbei - erwähnt, bei dem in der Absicht die Umwelt zu schonen wesentliche Aspekte vernachlässigt wurden und so die Gesamtbilanz nur so lang *blendend* aussieht, bis man genauer hinsieht und alle betroffenen Parameter in die Bewertung einbezieht.
Der wesentliche Gedanke ist dabei - und wird im folgenden Text genauer erklärt - die lebensnotwendige Erzeugung von Sauerstoff, den Pflanzen, Tiere, und Menschen brauchen. Ohne *grüne Pflanzen* keine Sauerstoffproduktion, und dennoch werden täglich Millionen von Bäumen gefällt ohne an die langfristigen Konsequenzen, nämlich den Tod von tierischem Leben, und darin eingeschlossen der Menschen, zu bedenken.
Unwissenheit tötet, in diesem Fall ganz sicher und ohne Alternativen.
Ich will es am Beipiel von "Heizen mit Holz" erklären, doch zunächst muß einen Bilanz dessen betrachtet werden, was die Bäume aus der Umwelt entnehmen, und was sie im Gegenzug produzieren.
Stichworte: Biomassekreislauf / Kohlenstoffkreislauf
Der Biomassenkreislauf ist die übergeordnete Betrachtungsebene, der Kohlenstoffkreislauf ist ein Teil davon.
Zunächst betrachten wir die PRODUKTIONSEITE:
Die Photosynthese erzeugt mit Hilfe von Sonnenlicht (Energie) aus Kohlendioxid und Wasser eine energiereiche Verbindung, den Traubenzucker. Dieser kann dann im Stoffwechsel der Pflanzen umgebaut werden um die benötigten Strukturelemente aufzubauen.
Was wird für die Photosynthese gebraucht?
Für das Chlorophyll, den grünen Blattfarbstoff, in dessen Struktur die Umwandlung der Einzelelemente zu Traubenzucker stattfindet, werden Stoffe aus der linken Spalte gebraucht; aus den Bausteinen in der rechten Spalte wird dann der Traubenzucker gebildet:
Bestandteile des Chlrophylls: | Bausteine / Atome | ||||
Fe | Eisen (Ferrum) | C | Kohlenstoff | ||
N | Stickstoff (Nitrogenium) | H | Wasserstoff (aus H₂O / Wasser) | ||
Mg | Magnesium | O | Sauerstoff (aus H₂O / Wasser) | ||
Endprodukt der Photosynthese: Traubenzucker [C₆H₁₂O₆] |
Pro Jahr produziert eine ausgewachsene Buche (ca. 50 Jahre alt) ca. 38Kg Holz und ca. 36.500 Liter Sauerstoff.
Pro Tag nimmt sie 100 Liter Kohlendioxyd auf und gibt 100 Liter Sauerstoff ab.
Bestandteile des Holzes im Stamm: | Verbindungen aus nebenstehenden Atomen | ||||
48% | C (Kohlenstoff) | 45% | Zellulose | ||
27% | O (Sauerstoff) | 22-30% | Lignin (Nadelhölzer mehr als Laubhölzer) | ||
6% | H (Wasserstoff) | 22% | Holzpolyosen (Wachse, Harze, Farbstoffe) | ||
2% | N (Stickstoff) | ||||
17% | Sonstige Elemente | ||||
[ca. Angaben, diese unterliegen jahreszeitlichem und artspezifischem Wechsel der Anteile] |
Zusammenfassend kann demnach festgestellt werden:
Es erscheint zwar logisch Holz als *nachwachsende Energiequelle* zu verbrennen - jedoch produzieren junge Bäume nur 3-5% dessen, was ein älterer Bäume zu produzieren in der Lage ist. Daraus ensteht eine Reduktion der Mengen an eingebautem CO₂ und die Menge an lebensnotwendigem Sauertstoff wird ebenfall vermindert. Bei gesteigerter Holzproduktion entsteht ein Mangel an Sauerstoff und vom Überschuß aus Kohlendioxyd, der die globale Erwärmung fördert, wird weniger unschädlich gemacht. Im Gegenteil: Durch das Verbrennen von Holz wird CO₂ freigesetzt - und es sind nicht genügend Bäume da, die es verwerten und unschädlich machen könnten.
[Mit Informationen u.a. von Tischler Welzel, Stiftung Unternehmen Wald.]