Die AfD schätzt den Grund für ihre Schwäche in Bayern so ein:
» .. Offenbar hätten die Freien Wähler Stimmen gekostet. „Die sitzen seit zehn Jahren im Landtag und sie binden unser bürgerliches Wählerpotenzial.“ .. «
[Quelle]
"unser bürgerliches Wählerpotenzial"? - da bin ich aber platt. Meinten die möglicherweise "Reichsbürger" mit "bürgerlich"? Das könnte mir schon eher einleuchten.
Mit AfD-Sprüchen wie „Unsere Frauen und Mädchen trauen sich abends nicht mehr auf die Straße.“ - die nicht dem entsprechen, was die Masse der Frauen & Mädchen selbst erleben und denken - holt man niemanden hinter dem Ofen hervor. Allerdings ist es bezeichnend dafür, wie die AfD denkt.
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Beim Herrn Hitler, in seinem "Kampf", hieß das
» ..„Der schwarzhaarige Judenjunge lauert stundenlang, satanische Freude in seinem Gesicht, auf das ahnungslose Mädchen, das er mit seinem Blut schändet und damit seinem, des Mädchens, Volke raubt. Mit allen Mitteln versucht er, die rassischen Grundlagen des zu unterjochenden Volkes zu verderben .. «
(zitiert nach Israel-Nachrichten; Copyright © Israel Nachrichten Ltd. 2012-2018.)
Die Plakate der AfD mit dem Frauen- & Mädchen-Spruch hängen auch bei uns in Hessen. Ich bin sehr gespannt, ob es - ähnlich wie in Bayern - zu einem schlechteren Ergebnis als bisher in anderen Ländern kommt. Sehr wahrscheinlich ist es nicht, denn im zentralen Hessen rund um Frankfurt gibt es schon seit vielen Jahrzehnten starke rechtsradikale Strömungen, die zum Teil noch in den späten Sechzigern wurzeln. Es sind die traumatisierten Ostflüchtlinge gewesen (meist als "Vertriebene" bezeichnet), die radikal wurden - wahrscheinlich (ohne es entschuldigen zu wollen) weil sie, schon einmal vertrieben, um ihre Existenz bangen wenn "Fremdes" um sie herum auftaucht.
Deswegen ist es umso wichtiger, dass die Linke, die SPD und die Grünen zusammen genug Stimmen bekommen um ein "weiter so!" der eher rechts stehenden Parteien zu verhindern. Und obwohl ich den Herrn Schäfer-Gümbel für einen ernst zu nehmenden Politiker halte traue ich nicht seiner Partei.
Daher werde ich "Die Linke" wählen.
Da kommt das Bild her → https://de.statista.com/statistik/daten/studie/754391/umfrage/stimmenanteile-der-afd-in-den-bundeslaendern-bei-der-bundestagswahl/
Ich denke die Einschätzung der AfD in Bezug auf die Freien Wähler ist nicht falsch.
Wenn man mal von den merkwürdigen Wählerwanderungen der CSU hin zu den Grünen absieht - was aber auch stimmig ist, da für mich diese ja lediglich der naturliebende Teil im konservativen Parteienspektrum sind-, dann sind sicherlich die AfD und die Freien Wähler in weiten Teilen potentielle Wahlmöglichkeiten. Man wollte die CSU wegen ihres open-border Irrsinns(rofl) abstrafen, war sich aber noch nicht ganz sicher ob man schon soweit abgestumpft ist deswegen die AfD zu wählen - oder so progressiv-je nach Standpunkt; da gabs dann das Kreuzelein bei den Freien.
Auch -und darauf weise ich ja gebetsmühlenhaft hin- sollte man nicht dem analytischen Kurzschluss verfallen, alle Wähler oder Sympathisanten der AfD seien 'NAZIS' - dies führt zu falschen strategischen Konsequenzen.
Ich verweise diese Tage ja fast überall auf einen guten Artikel in den aktuellen "Blättern für deutsche und internationale Politik" von Frau Hassel, der Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung. Sie beschreibt -wenn auch im Zusammenhang einer 'linken Diskussion innerhalb der Blätter zum Thema Migration'- recht gut die Probleme die wir haben und ganz wichtig, verlotet sie im wirtschaftlichen Bereich, wo sie auch hingehören. Der elementare Absatz für mich darin lautet:Man kann die Frage des Rechtspopulismus als eine des Kulturkampfs definieren. Dann müssen die Linken ihren starken Positionen treu bleiben, genügend Anti-AfD-Demos organisieren und sich auf Twitter über AfD, Brexit und Trump lustig machen, bis sich irgendwann die Rechtspopulisten geschlagen geben.
Die wahrscheinlichere Alternative ist jedoch, dass der Kulturkampf in seinen Auswüchsen nichts zur Bekämpfung der Rechtspopulisten beiträgt, sondern vielmehr zu ihrer Stärkung.
Bisher wird viel des Erfolgs der AfD auf der Ebene von Befindlichkeiten und Stimmungen definiert, anstatt-wie es sich für konsequente linke Kritik ziemen würde, auf der Ebene der Ökonomie. Dies aber nur am Rande.
Und Frauen, zumindest aus meinem bürgerlichen Umfeld fühlen sich tatsächlich abends nicht wohl alleine auf den Straßen unterwegs zu sein, ich übrigens auch nicht. Ob man dazu nun den Affen aus Braunau in Bezug setzen muss, ich zweifle. Ich lade ja immer gerne jeden der das alles für Käse hält mal ein mit mir Nachts durchs Umland von Frankfurt oder Offenbach in der S-Bahn zu fahren(nicht vorne im Wagon mit dem Sicherheitspersonal) oder einfach mal über die Zeil zu schlendern. Das hat nicht primär was mit Muslims oder Ausländern an sich zu tun, ist aber sicherlich nicht frei davon, das eben genau die Problemgruppen häufig genau mit dieser Religion korreliert und die Gruppe laut Kriminalstatistiken eben überdurchschnittlich auffällig ist(jung, männliche, anderer Kulturkreis, ungebildet und eher ärmlich). Wenn ich das, was es ist als soziales Problem deklariere, nehme ich aber dennoch den potentiellen Opfern wenig von ihrer Angst. Auch dies greift die AfD scherenschnittartig auf und leiert es in Permanenz runter, und es werden eher mehr, als weniger die da zuhören. Zumindest solange so getan wird, als gäbe es diese Probleme nicht.
Meine Migrationsgeschichte ist gar keine, stammt aber eben auch aus den ehemaligen Ostgebieten. Dennoch wurde daheim vieles gedacht, das die Rechten eine Lösung seien aber nun definitiv nicht. Nun hat meine Beobachtung allerdings nur anekdotischen Charakter und ihre Zuordnung fusst da auf verlässlicheren Zahlen.
Die AfD in Hessen macht zumindest nicht den Fehler, den ihre Kollegen in Bayern im Programm gemacht haben, der sie vermutlich die Stimmen bei den Kreuzköppen gekostet haben. Sie fordern in Hessen definitiv keine Trennung von Staat und Religion und die Abschaffung der Staatsverträge etc., vielmehr wird hier ein ziemlich aggressiver christlicher Backlash gefahren.
Was Wählerschaften angeht, so ist mir bekannt, dass viele der sogenannten Russlanddeutschen heute aktive AfD Wähler sind, weil sie von der CDU enttäuscht sind, weil, aktuelle Ausländer bekämen mehr, als sie damals und außerdem zu wenig Religion und Gott in der Politik...(passender Beitrag dazu leider nur noch bei youtube, da der nur einen Monat bei der ARD in der Mediathek war, bevor er auf Befehl der Content-und Verlegermafia gelöscht werden musste.
Gut, dass sie wissen, was sie wählen wollen. Ich bin zum ersten Mal in meinem aktiven Wahlschafleben komplett planlos.
Immerhin habe ich mich mit den zusätzlichen Abstimmungen vertraut gemacht und weiß wie ich damit umzugehen habe. ;-)
Ich fange mal bei dem Sicherheitsgefühl an:
Das höre ich öfter von Menschen, die in oder in der Nähe von bestimmten, ganz großen Städten wohnen [Hamburg, Berlin, Frankfurt, Köln, München]. Andererseits sind geringfügig kleinere Städte irgendwie ausgenommen [Kiel, Bremen, Münster, Kassel, Mainz, Wiesbaden, Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Augsburg].
Mir fällt nur ein Grund ein warum das so sein könnte, nämlich die Tatsache, dass es sich um große Verkehrsknoten handelt, von wo aus und wohin der internationale Verkehr läuft/fährt/fliegt.
{Ost-Städte habe ich heraus gelassen, weil da die Szene von Rechten eher gefährdet ist als von Kriminellen.}
Nirgendwo aber sind Ausländer überproportional am Verbrechen beteiligt - das ist eine widerlegte und trotzdem immer wieder (falsch) genannte Tatsache. Richtig ist allerdings, dass sie häufiger "tatverdächtig" sind - was über die tatsächliche Beteiligung nichts aussagt [1. → https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Studie-Auslaender-haeufiger-tatverdaechtig,kriminalitaet322.html; 2. → https://www.hr-inforadio.de/programm/das-thema/auslaenderkriminalitaet-sind-fluechtlinge-besonders-gewalttaetig,fluechtlinge-208.html ].
Einige der Artikel in denen ich das bereits erwähnt/bearbeitet habe:
1. https://www.re-actio.com/wordpress/?p=76324
2. https://www.re-actio.com/wordpress/?p=77104
Wie ich schon öfter sagte und wie es zu lesen ist:
Der tatsächliche Anteil von kriminellen Ausländern ist geringer oder gleich, sie geraten aber häufiger unter Verdacht ("tatverdächtig") - der sich dann als falsch herausstellt.
Ich habe den Artikel von Frau Hassel gelesen (und hoffentlich auch verstanden), und bin durchaus der Meinung, dass man nicht mit Rechten diskutieren kann, weil deren Standpunkt wie eine Betonwand ist. Das Einzige, was zu machen ist, ist eine bessere Politik von links, wenn es denn gelingt hier die Animositäten zu begraben und an einem Strang zu ziehen.
Daran habe ich ernsthafte Zweifel.
Meine Familie kommt ja ebenfalls aus dem Osten, Ost-Pommern, und davor in den an Polen abgetretenen Teilen .... ich kann mich allerdings nicht an irgendwelche nostalgischen Verklärungen erinnern, selbst nicht bei meiner väterlichen Großmutter, obwohl die noch auf einem Gut groß geworden ist.
Diese Entwicklung Deutschlands ist ja weniger dem gemeinen Volkswillen als dem der Führungsschicht zuzuordnen, und die hatte gerade in den östlichen Landschaften des vormaligen Reiches eine breite Unterstützerschaft.
Die Russlanddeutschen - das bildet sich bei vielen Auswanderern so ab - sind häufig im neuen Gastland über-angepaßt und ultra-konservativ, sie erhalten in der Fremde den Status der Kultur & Gesellschaft, den das Mutterland zum Zeitpunkt der Auswanderung hatte.
Da sie oft in einer Umgebung mit mangelnder Infrastruktur ansässig waren wurde Solidarität überlebenswichtig, während gleichzeitig die (Groß-) Familie Rückhalt bot. Lt. Video ist der Aspekt *Religion* nicht so bedeutsam, eher eine Gewohnheitssache.
Die AfD wird wahrscheinlich ihre durchschnittliche Wählerschaft in Hessen halten - und man muß zugeben, es werden von dieser Partei natürlich auch wahre & wichtige Gegebenheiten genannt bzw. angeprangert. Nur werden die als vorgeschobene Argumente benutzt um die versteckte Agenda durchsetzen zu können wenn genügend Stimmen zusammen kommen.
Hier rächt sich, dass der Geschichtsunterricht sich überwiegend auf den Holocaust beschränkt hat und die Entwicklung hin zu Weimar & dem III. Reich nur so nebenbei eingeflossen ist. So war es mindestens bei unseren Kindern, die im Abstand von fünf Jahren das Gynasium durchlaufen haben.
Das Angebot Sie einmal zu später Stunde an *Brennpunkte* zu begleiten nehme ich gern an. Es geht nichts über den persönlichen Augenschein.
Gewöhnlich argumentiere ich ebenfalls mit den Kriminalstatistiken, weise ICH darauf hin, dass es sich darin lediglich um Tatverdächtige blabla handelt...siehe deswegen nochmal oben mein Hinweis in Klammern(Gründe die für eine überproportionale Häufung sprechen).
Jetzt könnte man aber auch auf verurteilte und somit Täter abheben und zum Beispiel auf solche Beiträge und die dort genanntenZahlen verweisen, wie in der Huffpost oder der WELT genannt, jeder dritte Einsitzende ist Ausländer und jeder 5 einsitzende Muslim. Ob das -wie ich vermute- eben auch eher vom ökonomischen Standpunkt zu erklären ist, ändert an den Zahlen erstmal aber nichts.
Zusätzlich ist es natürlich auch kein Trost, wenn man soziologisch oder psychologisch erklärt bekommt, warum die Täter Täter sein müssen und manche Gruppen überrepräsentiert sind-da wies fefe im Zusammenhang mit Chemnitz schon drauf hin ich zitiere mal:Was mir persönlich noch fehlt ist eine Begründung, wieso die Chemnitzer sich nicht bedroht fühlen sollten. Selbst wenn das alles stimmt. Kann mir jemand schön verargumentieren, wieso das Bedrohungsgefühl der Chemnitzer irrational oder illegitim ist?.(da kommts her
Und dies ist der valide Punkt. Nur weil ich etwas statistisch oder akademisch erklären kann, bedeutet das eben nicht, dass sich Menschen deswegen weniger bedroht fühlen und entsprechend ihrer Lage dann handeln und einige davon dann noch meinen deswegen ihr Kreuz bei der AfD machen zu müssen.
Im Beitrag von Frau Hassel fand ich wichtig, die Hinweise auf einen Impact von Migration auf hiesige Tarifverträge, den Hinweis auf die moralisierend geführten Diskussionen rund ums Thema „Migration/Flüchtlinge, die aber eigentlich gerade mit vermeintlich menschenfreundlichen open-border-Fantasien zu einem unberechenbaren Problem werden kann und wird. Und, aber das schrieb ich ja oben schon im ersten Beitrag, der Hinweis die Probleme sind keine kulturellen, es ist kein Kulturkampf der hier im Lande tobt, sondern –und das schrieb sie nicht, sage ich aber-Klassenkampf vom Allerfeinsten. Wann immer es dem Mittelstandsbürgern an die Substanz geht, Pauperisierung droht, soziale Deklassierung, reagiert der Bürger mit dem Hang zum Autoritären, gerne in der Geschmacksrichtung „Faschismus“ oder als deutsche Sonderform „Nationalsozialismus“.
Die lauten und offen gewalttätigen Fußtruppen sind Mittel zum Zweck, waren die Lumpenproletarier schon immer. Der starke Arm für das schwache und ängstliche Bürgertum. Das sind die Bereiche die wir uns angucken müssen, um das Phänomen AfD und Wahlerfolge zu verstehen. Der Warnung von Frau Hassel, mehr vom Kulturkampfgehabe stärkt die Reaktion ist vollumfänglich zuzustimmen.
Ich denke ich kann mit jedem Mensch reden der als Basis die Menschenrechte achtet. Ob das nun ein Rechter, Linker oder Religiot ist, ist mir dabei erstmal wumpe. Schlimm finde ich die nur noch vorherrschende Verbohrung das Gegenüber nur noch als Feind und nicht mehr als gegnerischen Diskutanten wahrzunehmen, der eben eine andere Meinung zu Lebensrealitäten hat.
Aber wenn sie ebenfalls diese Erfahrung mit 'den Ostdeutschen' nicht gemacht haben, verstehe ich ihren Hinweis auf das rechte Potential im Frankfurter Raum noch weniger.
Bei den Russlanddeutschen rächt sich die Kohlsche Variante des Gerrymandering, wir holen soviel Kosaken ins Land, bis die Linke weniger Stimmen hat, nun explodiert der aktuellen CDU dieses reaktionäre und ultrareligiöse Gemisch gerade unter der Wahlurne, gehen die Stimmen in weiten Teilen zur AfD. Wenn es nicht so traurig wäre dann müsste man darüber lachen.
Jetzt bin ich aber erstaunt wenn Sie Huffpost & Welt als Quellen anbieten, ersteres ist eher von zweifelhafter journalistischer Sorgfalt beseelt, letzteres als Springer-Blatt mit einer tendenziösen Agenda unterwegs .... und ich verstehe nicht wo das Problem ist.
Wenn ich einem Menschen erklären kann wie die tatsächlichen Zahlen sind und er immer noch Angst hat handelt er irrational - dann liegt doch der Fehler nicht da wo die Erklärung herkommt sondern da, wo sie nicht als Tatsache akzeptiert wird.
Und wenn wir schon dabei sind:
Die "Einsitzenden" bestehen doch nicht nur aus denen, vor denen die AfD und sonstige Rechte die Ängste schüren - es sind doch viele darunter, die schon vor der großen Welle also vor 2016 hier im Lande waren. Die Rechtsversäumnisse rühren also aus einer Zeit lange davor in denen die etablierten Parteien Polizei abgebaut und Überwachung aufgebaut haben. Offenbar mit einem unbefriedigenden Ergebnis, das jetzt von AfD etc. gegen die Alt-Parteien genutzt werden kann.
Es ist doch bestimmt unbestritten, dass die Tarifverträge schon lange nicht mehr die Bedeutung haben die sie z.B. vor 40, 50 Jahren hatten, und da waren nicht die Zuwanderer schuld, sondern die SPD & die Gewerkschaften, deren Führung ihren Kredit, ihre Integrität durch dubiose Geschäftspraktiken mit Gewerkschaftskapital verspielt haben. Ich bin genau deswegen Ende der 70iger aus der IG Chemie ausgetreten!
Ich habe schon verstanden, dass Frau Hassel es wirtschaftlich interpretiert sehen will - Verlustängste hinsichtlich des Status sind starke Motive die (vermeintlichen oder tatsächlichen) Verantwortlichen zu hassen, abzulehnen, zum Teufel zu wünschen. Aber daraus, dass man diese Motive erkennt, erwächst doch noch kein Handlungsplan.
Wenn also die AfD den Mob rasen lassen will wird sie es tun, und mit zunehmenden Mandaten wird sie es immer dreister tun. Hier hilft dann nur noch die gesamte Mischpoke zu verhaften bevor sie Sperrmehrheiten haben oder im Untergrund ihre Sympathisanten in den Schlüsselpositionen untergebracht haben - siehe BND-Chef!
Ich meinte zuvor meine unmittelbare Familie und deren Einstellung (nicht Altem nachzutrauern, sondern neu aufzubauen).
Ostpreußen & Schlesier, insbesondere die in Landsmannschaften organisierten, stellen sehr wohl ein reaktionäres Potential dar, auch die Nachkommen, und davon habe ich eine ganze Menge kennen gelernt. Deren Motivation und die der Russlanddeutschen ist allerdings grundverschieden - den einen geht es um Besitz und 'Scholle', den anderen um die Identität und die damit (überhöht gesehenen) familiären Werte & Gemeinschaft. Trotz dieser Diskrepanz sind sie gleichwohl 'Futter' für die Rechten.
So nährt sich der wieder auflebende rechte Faschismus aus mindestens drei Quellen:
1. Abstiegsbedrohte Bürger am unteren Rand der Mittelschicht;
2. Heimatvertriebene (ehemalige Ostgebiete) und noch in der Heimat (Bayern, Württemberger) befindliche Heimattümler;
3. Rußlanddeutsche (und sogenannte Reichsbürger, die gesinnungsmäßig hierher passen).
Dazu dann noch von verschiedensten Gruppen die Ängstlichen ohne Lernkompetenz, die Rassisten und total Merkbefreiten .... wenn irgendwann der Spuk wieder vorbei ist werden Alle behaupten nie beteiligt gewesen zu sein.
Die Wegbereiter für das alles, das wollen wir nicht vergessen, sind die rechten Scharfmacher in CSU und CDU.
PS
Diskussion / Metaebene
Eine Diskussion um die Sache berührt NICHT die Persönlichkeit, es geht um Argumente pro und kontra nicht um die Eigenschaften der Personen die diskutieren .... da sind wir völlig einig.
Was aber festgestellt werden
kannmuß:Diese Trennung erfordert ein Mindestmaß an Abstraktionsvermögen und vor allem den Willen, sich zivilisiert zu verhalten, auch solche Argumente auszuhalten die schmerzlich sind weil sie an eigener Einstellung Zweifel schüren. Das halten Viele nicht aus - und deswegen gibt es Zoff. "been there, done that ...!" das waren die Anfangszeiten bei twoday bis etwa 2008.
Ich kann ihnen auch weitere Quellen nennen, bspw. den Faktencheck vom MDR, der sich bemüht fühlt die Lüge der AfD zu entlarven indem er schlussfolgert nicht jeder zweite, sondern lediglich knapp jeder dritte Einsitzende ist Ausländer...nun ja.
Oder die Berliner Morgenpost(Funke Gruppe) die ebenfalls für Berlin Zahlen hat die nicht dem gesellschaftlichen Proporz entspringen. Oder die Stuttgarter Nachrichten, die ähnliches für Baden Württemberg postulieren.
Falls sie sich jetzt also nicht einfach auf eine Pegida artige "Lügenpresse!" zurückziehen wollen, würde ich die Zahlen wenigstens zur Kenntnis nehmen. Das hat in den meisten der genannten Beispiele erstmal nichts direkt mit Flüchtlingen zu tun, wobei steigende Zahlen durch Nafris vermutlich aber auch dort einen Grund finden könnten.
Und nein, Flüchtlinge sind nicht an der Wohnungsknappheit schuld und auch nicht am Zustand in diesem Land...da haben wir bereits vorher den Acker fruchtbar gemacht und zwar in alle Richtungen. Die Augen nicht zu verschließen, dass es deutliche Probleme mit einem bestimmten Teil der hier lebenden Migranten gibt ist genauso notwendig, wie zu erkennen, dass wir uns einen garstigen Nationalchauvinismus der üblen Art durch das Wirtschaften der letzten 25 Jahre und die Absenz der Politik eingetreten haben. Es hilft doch keinem einen Deut, wenn man sich dem nicht stellt.
Ich bekomme den Eindruck, dass sie einen komplett anderen Beitrag gelesen haben, als ich. Es geht Frau Hassel nicht um hassen oder ähnlichen Befindlichkeitsmist, sie führt Studien an und benutzt Empirie um ihre Aussage zu stützen, dass die überbordende Welcome the world in Germany Euphorie auf Dauer nicht tragbar sein wird, dass Sozialsysteme bisher nur national eingerichtet sind und durch eine Überdehnung zu Missmut und Rebellion der Einzahler führen werden. Ein System, das von denen genutzt wird, die nicht eingezahlt haben führt auf kurz oder lang zu Verstimmungen, Defiziten und mehr AfD Wählern bei denen die einzahlen.
Migration, so beschreibt sie, drückt auf Dauer Tariflöhne- was sie anhand des Baugewerbes nach der Entsendungsrichtlinie beschreibt. Das ist ein wenig wie mit dem bedingungslosen Grundeinkommen...klingt auf den ersten Blick verführerisch, beim genaueren Hinsehen sollte man sich aber fragen, warum die Industrie etwas besonders gerne will. Es geht um Lohnkonkurrenz, drücken von Löhnen durch -ich nenne sie mal mit dem alten Begriff- eine proletarische Reservearmee. Das aufzuzeigen und die Ablehnung einer peinlichen, bürgerliche Interpretation eines Kulturkampfes anstatt eines Kampfes von Klasseninteressen zu artikulieren, erscheint mir der wichtigste Grund diesen Beitrag zur Kenntnis genommen zu haben. Bürgerlich Presse kennt nur blöde Köpfe und Ränkespiele die Geschichte machen...Historik für den Kindergarten.
/OT Nu muss ich aber ins Bett, sonst bin ich nachher unleidlich und müde
A. " Und nein, Flüchtlinge sind nicht an der Wohnungsknappheit schuld und auch nicht am Zustand in diesem Land…da haben wir bereits vorher den Acker fruchtbar gemacht und zwar in alle Richtungen. Die Augen nicht zu verschließen, dass es deutliche Probleme mit einem bestimmten Teil der hier lebenden Migranten gibt ist genauso notwendig, wie zu erkennen, dass wir uns einen garstigen Nationalchauvinismus der üblen Art durch das Wirtschaften der letzten 25 Jahre und die Absenz der Politik eingetreten haben" - das habe ich nirgendwo verneint, da bin ich gleicher Meinung.
Was ich allerdings verneine ist, dass sich die Situation erst durch den großen Trek beginnend spät in 2015 und bis Anfang 2017 so entwickelt hat.
Sie schreiben ja noch "Das hat in den meisten der genannten Beispiele erstmal nichts direkt mit Flüchtlingen zu tun", und ich kann dem nur zustimmen.
Genau das Gegenteil tut die AfD, sie behauptet doch, Merkel habe ALLE eingeladen und jetzt haben wir die Kriminalität.
B. dass die überbordende Welcome the world in Germany Euphorie auf Dauer nicht tragbar sein wird, dass Sozialsysteme bisher nur national eingerichtet sind und durch eine Überdehnung zu Missmut und Rebellion der Einzahler führen werden. Ein System, das von denen genutzt wird, die nicht eingezahlt haben führt auf kurz oder lang zu Verstimmungen, Defiziten und mehr AfD Wählern bei denen die einzahlen. - auch das hat doch nicht erst mit dem größeren Migrantenstrom angefangen, die Rentenzahlungen sind doch deswegen gekürzt worden weil schon vorher an solche Personen ausgezahlt wurde die nie eingezahlt hatten: Rentner aus Rußland, Rentner aus der vormaligen DDR, Rentner im Ausland und vorgezogene Renten durch zwangsweise (altersbedingte) Verrentung wegen nicht mehr möglicher Teilhabe im aktiven Arbeitsmarkt.
durch eine Überdehnung zu Missmut und Rebellion der Einzahler führen werden - das ist es ja: Obwohl es schon bekannt war haben die Betroffenen es nicht verstanden was da mit ihren Zahlungen in Wirklichkeit angestellt wird und wie sie dadurch betrogen werden.
Hier hat die AfD zwar 'aufgeklärt' und Schuld zugewiesen, will aber lt. Programm daran nicht ändern - den Unmut hat man geschickt kanalisiert, auf Ausländer abgewälzt und von der AfD behauptet die Zahlungen an die Asylbewerber/Flüchtlinge nähmen den anderen, deutschen(!) Bedürftigen etwas weg und die Hereinkommenden bekämen noch höhere Zahlungen als die Arbeitslosen - beides widerlegt, wird trotzdem immer noch genutzt.
Das Muster ist doch klar - was immer schief läuft, ob tatsächlich oder fiktiv, wird erstmal "den Ausländern" ohne jede Differenzierung angelastet und daraus will man Stimmen für die AfD machen.
Eine andere Sache sind die tatsächlichen Gegebenheiten, und da ist das Regierungsversagen aus drei verwaltenden und nicht vorausdenkenden Regierungen Merkel nun so groß, dass es selbst denen auffällt, die bisher glaubten "Mutti macht das schon" .....
Gefühlte Unsicherheit ?
Meine Erfahrung als Frau abends alleine unterwegs:
Die jungen , männlichen Migrantengruppen nehmen den ganzen Bürgersteig ein, weichen einer Frau nicht aus. Soll ich die Straßenseite wechseln, um nicht mit ihnen zu kollidieren ?
Da bekannt ist ,dass Frauen in den Kulturkreisen, aus denen diese Männer stammen nicht gleichberechtigt sind - im Gegenteil dem Mann zu gehorchen haben - soll ich mich sicher fühlen ? Es nützt nichts, die kulturellen Unterschiede zu verschleiern. Wir müssen das offen thematisieren.
Sehr bedauerlich, mit welch unsicherem Gefühl Sie da unterwegs sind. Mir fällt das nicht so auf, wahrscheinlich weil ich eben als Mann andere Männer weniger bedrohlich empfinde. Je nach Situation würde ich allerdings doch vorziehen auszuweichen anstatt die Konfrontation zu suchen, ich bin ja nicht mehr 20.
Wie kann das geändert werden, denn wir wollen bestimmt nicht, dass sowas anhält und sich gar verfestigt!
Die Integration fängt genau da an:
Diesen jungen Männern klar machen wie das hierzulande gehandhabt wird, dass man (nicht nur) Frauen Platz macht, bzw. den Gehsteig als Gruppe maximal zur Hälfte nutzt. Es sind doch diese Kleinigkeiten, die uns im öffentlichen Raum gegenseitige Achtsamkeit abverlangen und deswegen denen nahe gebracht werden müssen, die sie in ihrer Sozialisation nicht gelernt haben. Es scheint mir daher angebracht ein wenig Zeit ins Land gehen zu lassen, zu unterrichten, vielleicht parallel zum Sprachunterricht, um so zu einem Umdenken* beizutragen.
Natürlich lernen Menschen besonders gut am Beispiel - und da müssen sich die lauten (deutschen) Schreihälse an die Nase fassen und sich fragen, ob sie denn immer dafür ein gutes Beispiel sind was sie von den Zuwanderern verlangen.
*
In meiner früheren Nachbarschaft am Teutoburger Wald wohnten eine Menge Syrer, und nicht weit entfernt war ein Aufnahmeheim von dem aus verteilt wurde, die Stadt zählt zu den kleinsten im Lande mit knapp 6.000 Einwohnern. Da ich mit einem (mitte 40-jährigen) syrischen Ehepaar guten Kontakt hatte lernte ich viele der jungen Männer aus der Unterkunft kennen, die zu diesem Ehepaar kamen weil die sehr gut Deutsch sprachen und sich mit Aktenkram helfen ließen.
Von denen waren Einige sehr erschrocken zu hören wie sie auf Einheimische wirken - es ist wahrscheinlich mangelndes Problembewußtsein mit im Spiel, und weniger tatsächliche Bedrohung.