twitter, eine kurze Stellungnahme

"..Nichts ist wie es scheint. Stel­le infra­ge, betrach­te die Zusam­men­hän­ge, fol­ge dei­nem gesun­den Men­schen­ver­stand.."

So liest sich die Selbst­vor­stel­lung eines twit­te­rers - und im Prin­zip bin ich ja genau die­ser Auf­fas­sung. Das war es aber fast schon mit der Über­ein­stim­mung, ein­mal abge­se­hen davon, dass ich sei­ne Umwelt­be­trach­tun­gen im wesent­li­chen ähn­lich sehe, weil sie auf einer soli­den Fak­ten­ba­sis beruhen.

An ande­rer Stel­le ver­rennt er sich in medi­zi­ni­sche Minen­fel­der: Immun­sy­stem von Mut­ter und Kind rund um die Geburt, mit einem unge­recht­fer­tig­ten Sei­ten­hieb gegen Sec­tio caesarea (ohne Dif­fe­ren­zie­rung spe­zi­fi­scher Fäl­le) und getoppt mit einer unhalt­ba­ren medi­zi­ni­schen Vol­te [5] - also völ­lig daneben.

Wie es tat­säch­lich um die Wech­sel­wir­kung zwi­schen müt­ter­li­chem und kind­li­chem Abwehr­sy­stem bestellt ist kön­nen Sie dort → TEXT nach­le­sen. Eine wis­sen­schaft­lich anspruchs­vol­le­re Dar­stel­lung fin­den Sie dort → Neo­na­ta­les Immun­sy­stem - Zwi­schen zwei Welten

Ohne jede Häme gegen­über dem Autor stel­le ich die­ses Bei­spiel vor - weil es sehr gut dar­stellt, dass Kom­pe­tenz auf dem einen Wis­sens­ge­biet, die Herr (Igor) Pla­hu­ta für Kli­ma & Umwelt sicher hat - nicht auf wei­te­re Wis­sens­ge­bie­te 1:1 über­tra­gen wer­den kann. Wie ich übri­gens schon häu­fi­ger anmerk­te (s. Links unten). 

Es ist also gut die ein­gangs zitier­te Auf­for­de­rung von Herrn Pla­hu­ta zur Vor­sicht [Stel­le infra­ge, betrach­te die Zusam­men­hän­ge, fol­ge dei­nem gesun­den Men­schen­ver­stand] wal­ten zu las­sen. Der 'gesun­de Men­schen­ver­stand' ist näm­lich sehr oft in Wahr­heit ein fest­ge­fah­re­nes Vor­ur­teil - und Vor­ur­tei­le sind beque­mer zu über­neh­men als sich Wis­sen zu erarbeiten.

Zur Fra­ge von Fachkompetenz
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... eine wis­sen­schaft­li­che Grundeinstellung ...
Mit Wis­sen­schaft tun sich selbst Wis­sen­schaft­ler schwer
Wis­sen­schaft

Kommentare

  1. 30% Kai­ser­schnit­te... Kei­ne Ahnung wie hoch die Quo­te tat­säch­lich welt­weit ist, aber die 30% tref­fen doch eher auf Hol­ly­wood als auf die All­ge­mein­heit zu.

    Wobei eines viel­leicht an der Sache wahr ist: Man soll­te es nicht zum Stan­dard erhe­ben, dass sich die Eltern aus­su­chen, wann das Kind auf die Welt kommt. Weil ein Kai­ser­schnitt ein Kind doch auf die Welt holt, wann die Außen­welt das für rich­tig hält und/oder will und nicht wann das Kind soweit ist (also aus­ent­wickelt ist).
    Bei extre­men Früh­chen hat man es wohl schon fest­ge­stellt, dass ihre ver­früh­te Geburt wohl ein Leben lang in höhe­rer Anfäl­lig­keit für alles mög­li­che zu spü­ren ist.
    Das wür­de dann auto­ma­tisch auch auf Kin­der zutref­fen, die nicht durch den natür­li­chen Geburts­vor­gang auf die Welt gekom­men sind (nur in gerin­ge­rer Inten­si­tät). - Oder die von selbst auch zu früh auf die Welt gekom­men sind.

    Bei Kin­dern, wo eine Risi­ko- oder Mehr­lings­schwan­ger­schaft vor­liegt und man nicht bis zum natür­li­chen Geburts­vor­gang war­ten kann, ohne die Mut­ter oder das Kind selbst in Lebens­ge­fahr zu brin­gen, da ist das wie­der­um eine Abwä­gung zwi­schen "In wel­cher Handlung/Entscheidung liegt der grö­ße­re Scha­den?", wie bei allen ande­ren medi­zi­ni­schen Behand­lun­gen auch.

    Zudem muss man auch immer berück­sich­ti­gen, im Inter­es­se der Mut­ter, das ein Kai­ser­schnitt ein ope­ra­ti­ver Ein­griff ist. Das heißt, es gibt eine Wun­de mit Narbenbildung.
    Viel kann dabei schon unmit­tel­bar pas­sie­ren in der Zeit als der Schnitt gemacht wird (Wund­hei­lung), als auch spä­ter, wenn die Nar­be Kom­pli­ka­tio­nen ver­ur­sacht (z. B. bei einer wei­te­ren Schwangerschaft).
    Für irgend­wel­che Luxus­wün­sche ("Geburt passt mir gera­de in den Kram/Terminplan") soll­te das folg­lich also nicht miss­braucht werden.

    1. Unter die­sem Link → [https://www.dw.com/de/kaiserschnitt-geburt-risiko-oder-rettung-f%C3%BCr-mutter-und-kind/a-43721283] habe ich die fol­gen­de Abbil­dung gefunden:


      Dann gibt es noch eine Sta­ti­stik zu den Gebur­ten in "D" als Überblick:

      Ins­ge­samt besteht in 'Indu­strie­län­dern' die Ten­denz Ope­ra­tio­nen, die vom Zeit­punkt her plan­bar sind häu­fi­ger als nötig durch­zu­füh­ren. Medi­zin ist in wei­ten Tei­len zu Kom­merz ver­kom­men. Es geht nicht mehr um Pati­en­ten­wohl son­dern um Kran­ken­haus­ge­winn / Investorendividende.

      1. Doch so hoch? Nun ja, dazu wuss­te ich wirk­lich kei­ne Zahlen...

        Vage ist mir irgend­wo­her in Erin­ne­rung, dass Kai­ser­schnit­te gewis­ser­ma­ßen "wil­lig" von den Pro­ban­din­nen auf­ge­nom­men wer­den, weil angeb­lich so vie­le doch ein biss­chen Angst vor der Geburt und den dazu­ge­hö­ri­gen Schmer­zen haben.
        Da schüt­telt es einem irgend­wie den Kopf... Kin­der haben wol­len, aber wenn es dann beim Pro­zess ans Ein­ge­mach­te geht (zeu­gen geht ja viel leich­ter und ist wesent­lich ange­neh­mer), dann packt die Mädels auf ein­mal die Panik. "Huch, was ich vor ein paar Mona­ten getan habe, hat jetzt Kon­se­quen­zen!". - Wenn deren Müt­ter und Groß­müt­ter auch schon so wei­ner­lich gewe­sen wären, dann hät­te sich das Pro­jekt Mensch­heit zu gege­be­ner Zeit irgend­wann von selbst erledigt...

        Nein, aber auch mal im Ernst gespro­chen: Je mehr Men­schen es gibt, je mehr gebär­fä­hi­ge Frau­en es gibt, desto mehr Poten­zia­le eröff­nen sich auch für Kom­pli­ka­tio­nen bei der Geburt.
        In der Gesell­schaft ist es ja so, dass nicht wie im Tier­reich nur sich der erfolg­reich fort­pflanzt und wei­ter­lebt, der eine Geburt durchsteht.
        Also blei­ben bei den Men­schen zahl­rei­che weib­li­che Indi­vi­du­en mit übrig in der Mas­se, bei denen es Kom­pli­ka­tio­nen dabei geben würde.
        Und denen muss dann natür­lich auch medi­zi­nisch gehol­fen werden...

        1. Wel­che Kon­se­quen­zen der Kin­der­wunsch nach sich zieht wird oft 'ver­ges­sen':

          "..Drum prü­fe, wer sich ewig bindet,
          Ob sich das Herz zum Her­zen findet!
          Der Wahn ist kurz,
          die Reu ist lang
          .."

          liest man in der "Glocke" (91−93)
          Nicht umsonst hat Fried­rich von Schil­ler genau auf die­se 'Fol­gen' schon hingewiesen!

          Was die Zah­len angeht ist es bestimmt kor­rekt anzu­neh­men, dass stei­gen­des Lebens­al­ter der 'Erst­ge­bä­ren­den' eine Ein­fluss auf die Häu­fig­keit von Kai­ser­schnitt­ope­ra­tio­nen hat.

        2. Das dürf­te auch noch einen Ein­fluss­fak­tor aus­ma­chen. Vor 30 Jah­ren noch war es ja schon als "Risi­ko­schwan­ger­schaft" ange­se­hen, wenn eine Frau mit Mit­te 30 noch ein Kind bekam. Heu­te will man am lieb­sten jen­seits der 40 noch hin­kom­men! Und das nicht nur als Ein­zel­fall, son­dern am lieb­sten als Regelfall.
          Fort­schrei­ten­de Erkennt­nis­se hin oder her... man­che Din­ge sah man frü­her nicht umsonst als etwas bestimm­tes an.
          Zudem sich ja die Gren­ze der Gebär­fä­hig­keit, die durch die Meno­pau­se ent­steht, nicht wei­ter nach oben ver­schiebt, auch wenn die Leu­te im Schnitt heu­te (angeb­lich) älter werden.
          Die Natur wird sich dabei schon irgend­was gedacht haben und wei­ter­hin auch denken.

        3. Genau, das waren "spä­te Erst­ge­bä­ren­de" wenn sie die 30 über­schrit­ten hat­ten .... hin­ge­gen scheint es heu­te 'nor­mal' erst nach dem 30. Geburts­tag ein Kind zu haben, die Risi­ko­stu­fen fan­gen sehr viel spä­ter [*.pdf] an.

      2. In der Tat ist in unse­ren Brei­ten vor allem eine Erst­ge­burt auch für die Frau eine gro­ße Unbe­kann­te --- das macht sie 'anfäl­lig' für Rat­schlä­ge und Emp­feh­lun­gen zu Maß­nah­men, die kei­nes­wegs nötig wären und die noch dazu einer Nach­sor­ge bedür­fen, wenn eine 'nor­mal' Gebä­ren­de schon wie­der putz­mun­ter den Geburts­stress zu ver­ges­sen bereit ist. [Denn ohne die­ses Ver­ges­sen wür­de kei­ne Frau zwei Kin­der bekommen.]

        1. Wo in frü­he­ren Jah­ren ein gan­zes Dorf an einer bevor­ste­hen­den Geburt Anteil nahm ist die heu­ti­ge Ver­ein­ze­lung der Grund für die­se Unbe­kann­te - so wie glei­cher­ma­ßen das Ster­ben aus dem all­ge­mei­nen Bewusst­sein ver­bannt wird. Genau dar­in liegt die Mög­lich­keit für aller­lei Spe­ku­la­tio­nen und Schreckens­sze­na­ri­en, die sich die bun­ten Blät­ter zunut­ze machen um eben­dort ihre Berei­che­rung zu beginnen.
          Was indes­sen die wei­te­re The­se angeht - das 'Ver­ges­sen' - ver­las­se ich mich ganz auf das was Sie anneh­men, denn wie soll­te ich als Mann dazu eine infor­mier­te, sach­kun­di­ge Stel­lung­nah­me abgeben?

        2. Auf die­ses "Ver­ges­sen" ver­wie­sen hat auch irgend­wie mal mei­ne Leh­re­rin im GK Phi­lo. Selt­sam wie es ist und wie sehr sich die Frau auch mit der Geburt quält, komi­scher­wei­se ist das alles nach über­stan­de­ner Pro­ze­dur, wenn das Kind dann im eige­nen Arm liegt, schnell ver­ges­sen (ich neh­me mal an, wenn die Sache auf natür­li­chem Weg von­stat­ten ging und "da unten" alles intakt geblie­ben ist für eine poten­zi­el­le "zwei­te Runde").

        3. Ein Bekann­ter, selbst Vater von drei Kin­dern, hat es fein auf den Punkt gebracht: "Das Kind macht's vergessen."

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