X-treme

Wenn wir davon aus­ge­hen der Mensch habe ein Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur von 36°C - was pas­siert dann, wenn die Umge­bungs­tem­pe­ra­tur über die­sen Wert hin­aus­geht? Wie kann der Orga­nis­mus mit Tem­pe­ra­tu­ren über 40°C fer­tig wer­den? Wo liegt die abso­lu­te Gren­ze die noch über­lebt wer­den kann?

Fra­gen über Fra­gen und .... der Rei­he nach, nur mit der Ruhe: Alle Fra­gen wer­den beantwortet.

Was für Vie­le erstaun­lich sein wird:
Es ist nicht allei­ne die Tem­pe­ra­tur, genau­so wich­tig ist die Luft­feuch­tig­keit. Das begrün­det sich in der Art und Wei­se wie der 'Kühl­me­cha­nis­mus' beim Men­schen funk­tio­niert. Die Haut ist durch­setzt mit aber­tau­sen­den Schweiß­drü­sen. Die­se son­dern das ab, was ich ein­mal flap­sig "Schwitzschweiß" nen­ne. Wis­sen­schaft­lich nennt sich das Sekret "ekkri­ner Schweiß" - und der 'frisch' sekre­tier­te Schweiß ist prak­tisch geruchs­los. Die­ser Schweiß besteht über­wie­gend aus Was­ser, ent­hält nur weni­ge Elek­tro­ly­te und fast kein Eiweiß.

Dem­ge­gen­über gibt es den "apo­kri­nen Schweiß", der ist eine Form von "Duftschweiß", ver­gleich­bar mit dem was im Tier­reich anson­sten der Signal­ver­mitt­lung zwi­schen den Geschlech­tern und ganz all­ge­mein unter Art­ge­nos­sen dient.

Die Abküh­lung über die Haut bedarf meh­re­rer Bedingungen:

- erstens muß sich der Schweiß auf der Haut ver­tei­len und
- zwei­tens das Was­ser dar­aus muß ver­dun­sten können;
- drit­tens darf daher die Luft­feuch­tig­keit nicht hoch sein, weil anson­sten kei­ne Ver­dun­stung mög­lich ist!


Was­ser­dampf­ge­sät­tig­te Luft kann kei­ne wei­te­re Feuch­tig­keit auf­neh­men und damit bleibt der Schweiß nutz­los auf der Haut lie­gen. Kei­ne Ver­dun­stung bedeu­tet aber kei­ne Abküh­lung der Haut­tem­pe­ra­tur und des­we­gen bleibt die Wär­me erhal­ten.
 

Wenn die­ser Vor­gang nicht statt­fin­det gibt es ein gro­ßes Pro­blem. Die im Kör­per ent­ste­hen­de Wär­me durch Mus­kel­be­we­gung, Stoff­wech­sel­tä­tig­keit & Ver­dau­ung läßt die Kör­per­tem­pe­ra­tur anstei­gen und das ist sehr bedroh­lich, weil die lebens­not­wen­di­gen Pro­zes­se nur opti­mal funk­tio­nie­ren wenn der Kör­per Nor­mal­tem­pe­ra­tur hat. Liegt der Wert dar­un­ter oder - schlim­mer noch - dar­über, dann ist das lebensbedrohend.


Je höher also die Luft­feuch­te ist, desto schlech­ter gelingt die Abküh­lung durch Verdunstung.
Die Fol­ge ist eine Über­hit­zung, die als "Hitz­schlag" bezeich­net wird.
 

Das eine Erd­er­wär­mung statt­fin­det leug­nen mitt­ler­wei­le nur noch Men­schen die unge­bil­det sind und kei­nen Deut dar­auf geben, daß Myria­den von Fach­wis­sen­schaft­lern das erforscht haben und sich einig sind wohin sich sowohl Tem­pe­ra­tur wie Luft­feuch­tig­keit ent­wickeln: Nach oben!

Auf die­se Wei­se ent­steht ein sich selbst hoch­schau­keln­der Prozeß:
- Mehr Wär­me bedeu­tet mehr Ver­dun­stung auf der Erdoberfläche,
- das hat eine höhe­re Luft­feuch­tig­keit zur Folge,
- Es ent­ste­hen star­ke Gewit­ter durch die Wolkenmassen,
- was zu noch mehr Luft­feuch­tig­keit führt.
- Gleich­zei­tig wird davon wie­der ein Teil in der Atmo­sphä­re verteilt,
- die Wär­me bleibt an der Erd­ober­flä­che lie­gen - und so fort.

Gefähr­det sind dem­nach bei extre­men Wet­ter­ver­hält­nis­sen - gro­ße Hit­ze und gleich­zei­tig hohe Luft­feuch­tig­keit - alle Men­schen die ihre Kör­per­tem­pe­ra­tur nicht durch Schwit­zen zu ver­rin­gern ver­mö­gen. Die ent­ste­hen­de Kör­per­wär­me ver­bleibt, obwohl das Herz mehr Arbeit lei­stet die klei­nen Blut­ge­fä­ße der Ober­flä­che bes­ser zu durch­blu­ten, was nor­ma­ler­wei­se die Wär­me­ab­ga­be erhöht. Es kommt also dar­auf an küh­le Orte zu fin­den, an denen sich kei­ne Kör­per­wär­me staut. Das läßt sich oft schon durch bau­li­che Maß­nah­men errei­chen - gemein­hin sind aller­dings gera­de in Gegen­den der Erde wo zugleich Hit­ze und Feuch­tig­keit hoch sind die Gebäu­de leicht und ober­ir­disch gebaut, sodaß dadurch wenig Schutz vor­han­den ist. 


Lang­fri­stig wird das Bedeu­tung in den bis­her gemä­ßig­ten Zonen gewin­nen, denn es ist nur eine Fra­ge der Zeit, wann es hier sol­che Ver­hält­nis­se geben wird:
Nichts deu­tet dar­auf hin, daß die Poli­tik ernst­haf­te Anstren­gun­gen unter­nimmt in die Zukunft gerich­te­te Vor­keh­run­gen gegen die Erd­er­wär­mung zu unternehmen.
Die größ­te Frech­heit lei­stet sich die CDU/CSU, die es über Jah­re ver­säumt hat zu han­deln obwohl alle Alarm­leuch­ten "rot" zeig­ten, wenn sie jetzt 'rasche Maß­nah­men zur Sta­bi­li­sie­rung' for­dert. Nicht ganz unbe­tei­ligt sind SPD und FDP, die ja in Koali­ti­on stets das Lied­chen der CDU/CSU mit­ge­sun­gen haben ....
 

Schweiß
Wiki­pe­dia → https://de.wikipedia.org/wiki/Schwei%C3%9F
https://www.stark-gegen-schwitzen.de/schweiss/was-ist-schweiss/zusammensetzung/
https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/nachtschweiss-737747-mehrseiter-2-was-uns-ins-schwitzen-bringt.html
https://www.everdry.de/schweissdruesen-so-entsteht-schweiss/

Kommentare

  1. Hm, das ist eigent­lich mal eine schö­ne Erklä­rung des Sachverhalts.
    Braucht man sich also nicht zu wun­dern, wenn einem das Wet­ter schwe­rer zu schaf­fen macht an sol­chen Tagen, wo sowohl hohe Tem­pe­ra­tu­ren als auch hohe Luft­feuch­tig­keit gege­ben sind.

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    Wenn es um die Fra­ge geht "Wie viel Hit­ze kann der Mensch aus­hal­ten?", hät­te ich gesagt "wenn die Hit­ze die Haut und das Fleisch zu ver­bren­nen beginnt".
    Dann ist näm­lich eh "alles gelaufen".

    1. Wie so oft ist es nicht die Ursa­che, die die "Volks­mei­nung" parat hat - so kön­nen selbst bei mode­rat erhöh­ter Tem­pe­ra­tur und sehr hoher Luft­feuch­te schon Pro­ble­me mit dem Herz-Kreis­lauf­sy­stem bei ent­spre­chend vor­be­la­ste­ten Per­so­nen auf­tre­ten. Die soll­ten dann auf jeden Fall ALLE kör­per­li­chen Anstren­gun­gen ver­mei­den! Kollapsgefahr!

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      Wenn mehr als 15% der Ober­flä­che 'ver­brannt' sind [Defi­ni­ti­on "Ver­bren­nung"] wird es lebens­ge­fähr­lich. Sol­che Zustän­de kön­nen tat­säch­lich schon durch unver­nünf­tig lan­ge Expo­si­ti­on am Strand zum 'Bräu­nen' ent­ste­hen. Ich habe in Spa­ni­en Eng­län­der gese­hen die sich wegen der Haut­ver­än­de­run­gen, Span­nun­gen über Gelen­ken durch Schä­di­gung der obe­ren Haut­schich­ten, nicht mehr bewe­gen konn­ten. Es gilt dort (Eng­land) offen­bar als *ver­lo­re­ne Urlaubs­zeit* wenn man nicht gebräunt nach Hau­se kommt ....

      1. 15% - das ist noch gar nicht mal viel...

        Hm, wo du es erwähnst - dass Leu­te, die zu lang gebräubt haben (ob in der Son­ne natur oder im Son­nen­stu­dio), danach auch Ein­schrän­kun­gen im Bewe­gungs­ap­pa­rat haben (die kön­nen selbst bis zum äußer­sten gehen, sodass sich der Pro­band kaum bewe­gen kann), das habe ich irgend­wo auch schon mal gehört oder gesehen.

        Über­spitzt gesagt: Denen geht es dann nicht bes­ser wie gebra­te­nen Hähn­chen­brust­fi­lets. Gebräunt und knusp­rig, die Feuch­tig­keit von dem wab­be­li­gen und glit­schi­gen rohen Stück Fleisch ist weg.
        So ein­ge­zwängt in die Haut kann man sich natür­lich nicht ordent­lich bewegen...

        1. In der Tat, es ist eine ver­gleichs­wei­se klei­ne Flä­che. Doch wird dar­an beson­ders deut­lich wel­che unge­heue­re Bedeu­tung eine intak­te Schutz­hül­le - die Haut - für uns hat.
          Die Eng­län­der haben da aus mei­ner Sicht eine Art Urlaubs-Maso­chis­mus ent­wickelt: Bren­nen für die Nach­barn .... irgend­wie son­der­bar sind die schon auf ihrer Insel, mein Ver­dacht geht in Rich­tung *Inzucht* ....

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